Chiemsee und Kärnten Herbst 2022

Chiemsee und Kärnten Herbst 2022

Hallo Ihr,
Im Herbst 2022 fuhren wir mal wieder weg, über den Chiemsee ins sonnige Kärnten sollte es gehen.
Am Samstag 10. September, meinem 61. Geburtstag, diesmal über Innsbruck nach Bayern an den wunderschönen Chiemsee. Die digitale 2 Monats Vignette hatten wir bereits vorgängig gelöst und die Maut für den Arlbergtunnel ebenfalls. Die Österreicher sind diesbezüglich schon weiter als unsere lahmen Schweizer Behörden, endlich fällt diese ewige Kleberei weg. Vielleicht schaffen es unsere im 2023 auch endlich. Bei Sonnenschein schafften wir die 370 km bis zum Camping Rödlgries in Übersee ohne nennenswerten Probleme.

Wir wollten dort zwei Nächte bleiben und am Montag weiter nach Villach. Nach der Ankunft und dem üblichen Einrichten ein gemütlicher Spaziergang an den See und den Kitesurfern beim zügigen Gleiten über die Wellen zusehen. Ja, es hatte ganz schön Wind und dieser war auch schon wärmer, aber man ist im Herbst auf alles gefasst.

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An der Strandbar ein leckeres Geburtstagsbierchen, holen musste man es aber schon selber.

Gleich zu Beginn der Ferien merkten wir auch schon wieder die Nachwehen von Corona, überall wo wir hinkamen hatte es Personalmangel weil während der Zeit als die Restaurants geschlossen waren, die Fachkräfte nach einem anderen Job Ausschau hielten und nach der überfälligen Öffnung der Gastronomie auch dort blieben. Für uns kein Problem, wir sind ja flexibel. Das Geburtstagsessen am Abend fiel auch schon üppiger aus, mit 61 Jahren auf dem Buckel werden die Portionen halt immer kleiner. Seniorenteller ist öfters angesagt, ausser man denkt wieder nicht dran, dass die Portionen in Deutschland oder Österreich eben grösser sind.
Sonntags wollten wir dann in den Ort spazieren und im Gasthaus unseres Vertrauens lecker speisen. Der zügige Wind vom Vortag hatte Regenwolken gebracht, so dass der Regenschirm mit auf den Spaziergang durfte. Zum Glück hat das Wirtshaus ein grosses Vordach, der Apero konnte draussen genossen werden. Zum Essen zügelten wir rein, es war so voll, dass nur noch am Stammtisch Platz frei war.  https://www.wirtshaus-feldwies.de/

Dafür unterhielten wir uns köstlich mit einem noch älteren Herrn, der dort anscheinend täglich sitzt. Mein Gulasch mit Knödeln war sehr lecker und der Verdauungsspaziergang zurück zum Camping dringend nötig.

Am Montag fuhren wir quer durch Österreich, über Salzburg nach Villach an den nächsten See. Nach rund 260 problemlosen Kilometern trafen wir am Camping Seehof, direkt am schönen Vassachersee, ein. https://www.campingseehof.at/

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Ein wunderschönes Fleckchen Erde, mitten in der Natur und doch so nah an Villach und Umgebung. Den einzigen Nachteil unseres Plätzchens bemerkten wir in der Nacht, man sollte im Herbst nicht unter Eichen parken. In regelmässigen Abständen fielen Eicheln vom Baum auf das Wohnmobil, so ist es halt in der Natur. Dafür kann es auch eine Begegnung mit einem Reh auf der Pirsch geben.

Der Rundgang um den See sollte auch etwas besonderes werden. Unsere Augen sind im Herbst immer auf den Boden gerichtet, in der Hoffnung Pilze zu sichten. Irgendwann, auf der hinteren Seite des Sees ist uns aufgefallen, dass wir nicht die einzigen im Wald waren. Einzelne Männer und keine Frauen, komisch.

Wir befanden uns anscheinend mitten im Schwulentreff von Villach, auf der Suche nach dem Weg zur Strasse trafen wir sogar noch auf einen flotten Männerdreier und kehrten schleunigst um. Wir suchten Pilze und die anderen das Vergnügen.

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Das mussten wir bei Josef erstmal runterspülen, http://www.josef-villach.at/ anschliessend blieben wir gleich zum Essen. Der Besucherandrang war gerechtfertigt, leckeres Bier und deftige Speisen.
Am nächsten Tag mussten die Pfunde wieder runter, Stadtrundgang war angesagt. Mit dem Bus direkt neben dem Camping in die Innenstadt.

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Martina deckte sich gleich mit einer neuen Winterjacke ein, man weiss ja nie. Der Himmel bedeckte sich zunehmend, ein paar Tropfen Regen durften nicht fehlen.
Doch am nächsten Tag war es schon wieder besser so dass wir mit dem Fahrrad in Richtung Ossiachersee losfuhren. Eine schöne Rundfahrt bei angenehmen Temperaturen, gegen Mittag zurück am Campingplatz wo wir dann etwas Leckeres zubereiteten.

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Wenn es windstill war fiel auch nichts vom Baum, ansonsten bitte mit Kopfbedeckung...Nein, so schlimm war es nicht, wir genossen die Tage hier. Am Donnerstag machten wir eine Radtour der Drau entlang, mit abschliessender Pizza in der besten Pizzeria von Villach, gemäss Google.

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Man sieht mir die Vorfreude sicher schon an, jetzt müssen wir die Pizzeria nur noch finden.

Mit meinem Spürsinn sollte das schon klappen, und tatsächlich, zielsicher gefunden und in der Gartenwirtschaft eine leckere Pizza gegessen. https://www.pizza-primavera.at/
Leider gab es keinen Wein und auch nur alkoholfreies Bier, radfahren und Alkohol verträgt sich nicht.
Am letzten Abend in Villach haben wir im Campingrestaurant mal wieder zuviel gegessen, in Kärnten schmeckt halt einfach alles. So zogen wir am Freitag 16.09.2022 weiter, nächstes Ziel war der Millstättersee bei Burgstaller, http://www.burgstaller.co.at/public_html/d_campingplatz.html
da waren wir auch schon einmal im Herbst 2018 oder 2019 und es hat uns gut gefallen. Auf der Fahrt dahin mussten wir durch ein Tal mit einem kleinen Bach, jedoch war irgendwie alles verwüstet. Brücken waren weg, Häuser bis auf 2m Höhe dreckig...was ist da passiert?
https://www.heute.at/s/unwetter-in-kaernten-fotos-zeigen-ausmass-der-zerstoerung-100214865
Ein schweres Unwetter im Juni, drei Monate später sieht man die Folgen immer noch. Wenn man diesen Bach jetzt sieht, kann man kaum glauben, dass dieses Rinnsal so etwas anrichten kann.
In Döbriach angekommen haben wir auf dem Camping  Platz 100 belegt, wieder unter einem Baum, aber ohne Eicheln.
Sofort ein Spaziergang in den Wald, mal schauen ob es Schwammerl hat.

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Es hat, sie durften aber noch stehenbleiben. Schliesslich sind wir ja in den Ferien und nicht auf der Flucht. Morgen ist auch noch ein Tag. Im Wald trafen wir auch wieder Leute, diesmal ein Ehepaar aus Thun. Wir redeten mit Ihnen so lange, bis der Regen kam. Dabei hat er uns erzählt, dass er hier mehrere Feuersalamander gesehen habe, diese sind normalerweise äusserst selten. Und tatsächlich, wir trafen auch noch auf so ein Exemplar.

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In der Schweiz habe ich noch nie einen gesehen, so schön. Leicht durchnässt noch bei Ritschis zum Apero vorbei und anschliessend zum Nachtessen ins Restaurant am Campingplatz.

An diesem Tag habe ich gemerkt, dass auch in anderen Ländern die Leute nicht immer gut auf die Politik zu sprechen sind. Bei Ritschis fluchte ein Paar aus Wien ziemlich ungehalten über die Flüchtlingspolitik ihrer Regierung, da gibt es anscheinend sogenannte Flüchtlinge aus der Ukraine welche nach Österreich gekarrt werden, dort ihr Flüchtlingsgeld abholen, und wieder zurückfahren.
Und die Politik schläft wie immer. Das kostet Millionen und für die eigenen Landsleute in ärmlichen Verhältnissen bleibt nichts mehr übrig. Es tönt anscheinend in ganz Europa ähnlich.
Doch nun wieder zu den Pilzen. Am nächsten Tag waren wir früh im Wald damit uns niemand unser Essen wegschnappt. Es hatte genügend Eierschwämme und auch Steinpilze durften nicht fehlen.
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Die Steinpilze wurden direkt eingefroren und aus den Eierschwämmen bereiteten wir ein leckeres Mahl zu.
Nachmittags noch einen gemütlichen Spaziergang bei schönem Herbstwetter und schon war wieder ein Ferientag rum. Doch Halt, der Chinese gleich um die Ecke durfte natürlich nicht fehlen. Rindfleisch mit Zwiebeln für mich und für Martina wie immer gebratene Ente, dazu Reis und ein feines Glas Wein rundeten den Tag ab.
Am Sonntag fuhren wir mit dem Bus nach Spittal an der Drau, ein schönes Städtchen aber Sonntags nichts los, ähnlich wie bei uns zuhause. Wir schlenderten rum und fanden einen schönen Platz an der Sonne um was kleines zu essen.

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Mit dem Bus wieder zurück, übrigens alles gratis weil die Busbetriebe irgendeine Aktion machten. Dasselbe auch am nächsten Tag, wieder gratis nach Millstatt und wieder zurück. Eigentlich wollten wir mit dem Schiff zurück, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wegen zuviel Wind und Wellen war die Schifffahrt eingestellt. Schade.

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So genossen wir halt ein leckeres Essen im Biergarten des Lindenhofs, http://www.lindenhof-millstatt.at/  Schaut selber :


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Meins natürlich mit Pilzen und Martina mit ihrem geliebten Kaiserschmarrn

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Man gönnt sich ja sonst nichts.
Es waren wieder richtig schöne Tage am Millstätter See, doch am Dienstag 20.09.2022 fuhren wir hier wieder los, Ziel Weissach am Tegernsee in Bayern. Dort wollten wir noch zwei Tage bleiben und dann am Freitag wieder heimwärts.
Doch irgendwie wollte das nicht so recht klappen. Wir fuhren wie immer so um 10.00 Uhr los, 260 km sind ja keine grosse Strecke. Auf der Tauernautobahn Richtung Salzburg und dann links Richtung München.
Bekanntlich hat diese Autobahn einen Tunnel mit extra Gebühren, zahlbar an der Mautstelle. Es ging zügig vorwärts und so kamen wir mit Schwung an der Zahlstelle an, schnell schauen wo man mit Cash zahlen kann, und dann rein ins Engnis.
Leider hatte ich vergessen, dass ich ein Wohnmobil habe und dieses ein bisschen breiter als ein PKW ist. Kurz bevor ich streifte dachte ich noch, mann ist das eng. Doch es war schon zu spät, rechts streifte ich leicht und links hatte ich noch rund 3 Zentimeter. Retour war auch keine Option mehr, wenn du mal streifst dann kommt es zurück noch schlimmer. Wenigstens wurde es nicht noch enger, mit eingeklappten Rückspiegeln bis zum Häuschen, die Frau an der Kasse machte beinahe noch grössere Augen als ich. Die Geräusche von hinten wurden nicht schlimmer aber ich hatte schon Angst, dass ich einen grösseren Schaden habe. Also nicht ich sondern das Womo, meiner ist eh irreparabel.

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Ich hatte riesiges Glück, mit dem Ersatz von zwei Seitenleuchten und ein paar Kratzern mehr kam ich noch gut davon. Mein Tipp : Bei Zahlstellen immer rechts bleiben, bei den LKW`s passen wir mit dem WOMO sicher durch.
Das nächste Problem an diesem Tag war die Ankunft am Tegernsee. Unterwegs nicht gerade das beste Wetter und der EINZIGE Campingplatz an diesem See hatte anscheinend die besten Tage schon eine Weile hinter sich. Wir wollten uns anmelden, leider keiner da. Im Restaurant nachfragen brachte auch nichts, der mürrische Gastwirt schwafelte irgendwas von; der kommt dann schon wieder. Ich schaute Martina an und musste eigentlich gar nix sagen, rein ins Wohnmobil und weg von hier. https://www.campingplatz-wallberg.de/

Die negativen Rezensionen auf Google waren also nicht von ungefähr. Doch wohin nun? Gottseidank hatten wir nur telefonisch angefragt ob es Platz hätte.


Bad Tölz war in der Nähe und dort hatte es einen Stellplatz, dann nix wie dort hin. Bald angekommen wurden wir wiederum enttäuscht, genug Platz, kein Strom, keine sanitarischen Einrichtungen.

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Doch wir wurden anderswo fündig, an diesem schönen See, mitten im Nirgendwo in der Nähe von Bad Tölz hatte es einem Campingplatz und wir wurden herzlich empfangen.
https://www.campingplatz-demmelhof.de/
Jetzt im Spätherbst ist nicht mehr der Bär los, aber es hatte alles was es braucht. Nach der Fahrt wollen wir meistens nicht mehr selber kochen, eine kleine Karte zum Essen aber es genügte vollauf. Sanitarische Einrichtung sauber und gepflegt, Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden und familiengeführt. Was will ich mehr für eine Nacht?
Ja, nur eine Nacht. Unsere Suche nach Alternativen brachte uns auf die Idee mit dem Hopfensee in der Nähe von Füssen. Unser Kollege Roger, seines Zeichens ehemaliger Wohnwägeler und nun Wohnmobilist, war schon mal da. Und er hat geschwärmt, 5 Sterne Camping mit allem und noch ein bisschen mehr.
Eine telefonische Anfrage, und wir hatten noch einen Platz ergattert. Der war aber noch voll wie im Sommer.
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Was für ein Plätzchen, nun gut, kostet aber auch rund 50 Euronen pro Nacht.
https://www.camping-hopfensee.de/

Das war mal ein krönender Abschluss unserer Herbstferien 2022, spazieren, radfahren um den See und es sich so richtig gut gehen lassen.

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Wir mussten schauen, dass wir nicht noch einen Sonnenbrand kriegten, essenstechnisch auch vom Feinsten, aber man kriegt kaum einen Platz ohne Reservation : https://tantepaula-hopfensee.de/
Ansonsten hat es
im Dorf an jeder Ecke eine Essensgelegenheit.
Dieser Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt, von hier ist man in rund 3 Stunden im Thurgau.
Die Heimfahrt am Freitag verlief dann noch problemlos, unserer letzter längerer Ausflug 2022 neigte sich dem Ende zu. Selbstverständlich gab es dann noch Wochenenden in Waldshut oder auch in Markelfingen, aber Mitte Oktober war dann Schluss und wir freuen uns bereits auf 2023.
Grobplanung 2023 :  1 Woche Agno, 3 Wochen Richtung Norden  ( Mecklenburgische Seenplatte ),
2 Wochen Frankreich mit Elsass und Paris.
Bis dann, bleibt gesund,
Hans und Martina