Herbstferien 2021, oder während Corona mal wieder ins Ausland

Herbstferien 2021, oder während Corona mal wieder ins Ausland

Hallo Leute,


Es ist ja schon ausgesprochen schön in unserer noch sauberen und gepflegten Schweiz, aber dreimal Ferien in einem Jahr in derselben ist finanziell kaum tragbar.
So lockte trotz Corona das nahe Ausland;  Bayern, Salzburg, Kärnten und Tirol waren das Ziel unserer 2 Wochen im Spätherbst vom 25. September bis 08. Oktober 2021.
Am Samstag fuhren wir los nach Übersee, ja richtig gelesen, das liegt in Bayern am Chiemsee und nahe der Stadt Salzburg, welche auch noch besucht werden sollte. Doch dazu später.

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Nach einer etwas längeren Fahrt über München wurden wir mit ungewöhnlich hohen Temperaturen für Ende September empfangen. Nach einem verregneten Sommer wahrlich eine Freude. Camping Rödlgries im bereits erwähnten Übersee, https://www.chiemsee-camping.de/index.php?navanchor=1010000
einen wirklich tollen Platz hatten wir uns ausgesucht.

Noch etwas zur Fahrt zum Chiemsee,  es gibt 2 Möglichkeiten. Übers Tirol und Innsbruck, oder Bayern und München. Weil wir auf dem Heimweg sowieso über Innsbruck fahren wollten, entschieden wir uns für München, was sich im Nachhinein als nicht besonders schnell entpuppte. Wegen eines Staus mussten wir um ganz München herum und nachher wollte unser Navi immer über eine Autobahn, welche noch gar nicht fertiggestellt ist. Und nun überzeuge mal ein Navi, dass das nicht geht....
Nach einer kleinen Irrfahrt durch halb Oberbayern, vorbei an Rosenheim, wo ich das Wohnmobil vor rund 6 Jahren abgeholt habe, gelangten wir dann endlich zum Camping.

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An diesem Wochenende war er noch gut gefüllt, am Montag waren wir dann schon fast einsam. Ja, das Wetter lockte nochmals zum Bade und nach draussen, bis Mittwoch sollte es so bleiben. Damit wurde unser Ferienplan bereits das erste Mal verändert, warum sollten wir hier auch gehen, wenn es so schön und warm war? Also verlängerten wir unseren Aufenthalt bis Mittwoch, nach Salzburg können wir dann auch im Regen fahren. Unsere Fahrräder waren ja auch dabei, damit auch die Gegend erkundet werden kann.
Darum fuhren wir am Sonntag ein erstes Mal zum gegenüberliegenden Hafen. Dort angelangt sahen wir auf dem Fahrplan, dass die Schiffe so spät im Herbst ab hier nur noch am Wochenende fuhren.
Was nun? Wir wollten ja noch die beiden Inseln sehen, und der andere Hafen ab welchem die Schiffe auch unter der Woche fahren, war von uns aus rund 20 Kilometer entfernt. Also Planänderung und ab aufs Schiff.

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Vorher noch einen Apero in einer wunderschönen Gartenwirtschaft, www.seewirts-strandhaus.de
Wenn ihr mal da seid, ein Besuch lohnt sich
allemal.

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Unser Schiff fuhr via Fraueninsel zu Herreninsel und dann 20 Minuten später wieder zurück nach Übersee, oder aber man bleibt 2 Stunden auf der Herreninsel und fährt dann wieder zurück. Mit nichts Festem im Magen entschieden wir uns für die kurze Variante mit anschliessendem späten Mittag in Übersee. Also blieb die Kultur auf der Strecke. Wer sich für Schlösser interessiert, https://www.herrenchiemsee.de/

Allerdings war auch bei unserem Besuch auf der Insel eine Besichtigung nur mit Voranmeldung und entsprechenden Zertifikaten möglich.

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Apropos Zertifikate, wir befanden uns ja in Bayern, als Geimpfte kein Problem, an die Masken hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Als Brillenträger meide ich halt, wenn immer möglich, die Innenräume und bleibe draussen. Bei schönem Wetter kein Problem.
Nach dieser schönen Bootsfahrt zurück im Hafen radelten wir zum nächsten Imbiss direkt am See. Im Lake O`Mio gabs eine leckere Currywurst mit Pommes und dazu natürlich ein Weissbier. Gut gesättigt machten wir uns dann auf den Weg zum Camping um dem süssen Nichtstun zu frönen.
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Am Montag erkundeten wir dann den Ort, verbunden mit einem Einkauf und einer Einkehr zum Mittagessen. Dank Google fanden wir eine tolle und typisch bayrische Gartenwirtschaft mit deftigem Essen und Bier in allen Variationen. https://www.wirtshaus-feldwies.de/

Apropos Bier, mein zweites Weissbier schmeckte ein bisschen fad, so irgendwie bleifrei....Die Kellnerin dachte vermutlich mit, Fahrradfahren und Alkohol klappt nicht immer, darum ein alkoholfreies Weissbier. Wir haben uns dann auf dem Heimweg prompt verfahren, ein Kiesweg endete in einer feuchten Wiese. Zurück auf dem Camping musste auf dem Waschplatz das Radl einer Wäsche unterzogen werden.

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Dienstags machten wir wieder eine Radtour, es war bewölkt und merklich kühler geworden. Doch als wir wieder im Biergarten eintrafen, lugte wieder Sonne hervor, sodass wir noch beinahe ins Schwitzen gerieten. Zwischenzeitlich hatten wir den richtigen Weg gefunden, sodass wir zeitlich zurück waren um was Leckeres zu kochen.
Nachmittags süsses Nichtstun, Fahrräder aufpacken und so. Am Abend liessen wir uns nochmal vom Platzrestaurant verwöhnen, bevor wir uns dann am Mittwoch in Richtung Salzburg verabschiedeten.
Es war in der Nacht tatsächlich der erwartete Regen gekommen, die Fahrt nach Salzburg also ziemlich garstig. Kaum abgefahren waren wir auch schon da, 50 km könnte man auch noch mit dem Radl zurücklegen.

Etwas ausserhalb der Stadt gibt es einen grossen Stellplatz, http://www.reisemobilstellplatz-salzburg.at/

, grosszügig und mit hervorragender Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Wir waren schon einmal auf so einem Platz in Graz, dort ebenfalls direkt bei einer Bushaltestelle.


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Also begaben wir uns kurz nach dem Mittag in die Innenstadt zu einer Stipvisite der Altstadt mit Mozarthaus und so. In der Zwischenzeit hatte es auch aufgehört zu regnen, es war einfach merklich kühler.

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Aufgefallen ist uns an diesem Tag noch eine unglaubliche Polizeipräsenz, warum wohl?
Bei der Schlenderei durch die Gassen klärte es sich bald.....Es hatte etliche Touris mit Fussballleibchen eines mir unbekannten Clubs mit der Beschriftung LOSC , ein Blick ins Handy klärte mich auf. Der OSC Lille war in der Champions League zu Gast in Salzburg an diesem Abend. Aha...
Nach einem Bierchen in einer Gartenwirtschaft mitten in einer Gasse, der österreichische Kellner mit einem Schweizer Nati Leibchen ???? gings dann wieder mit dem Bus zurück zum Platz und dort direkt zum Nachtessen in  den Jägerwirt,  https://www.jaegerwirt-salzburg.at/

schliesslich ist es Herbst und Wildsaison. Wir mussten froh sein, dass wir noch einen Platz im Stüberl bekamen, wir hatten halt nicht reserviert.

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Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir am Donnerstag wieder mit dem Bus in die Innenstadt zu einer ausgedehnteren Besichtigung, beginnend am Markt. Dort angekommen wunderten wir uns etwas über die Coronaregeln. Drinnen musste man ja geimpft und mit Maske sein, draussen gilt das alles nicht....Hunderte von Menschen auf engstem Raum an einem Markt, keine Abstände und nur vereinzelte Masken, das soll mal einer verstehen....

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Auf jeden Fall fanden wir dort unser Nachtessen, Schwammerl in Hülle und Fülle.

Doch zuerst stand ja noch der Zmittag auf dem Programm. Martina wollte unbedingt Kaiserschmarrn, und weil mir für meine Perle nur das Beste gut genug ist, suchte ich auf Google den besten Kaiserschmarrn der Stadt.

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Wie ihr seht wurde ich fündig, allerdings mussten wir etwa eine halbe Stunde überbrücken bis ein Plätzchen in komplett vollen Restaurant frei wurde. https://www.restaurantherzl.at/de/

Das lohnte sich allenthalben, wie ihr auf dem Foto seht ist das eigentlich ein Dessert, für meine Frau aber die Hauptspeise. Ich begnügte mich mit einem Süppchen und Weisswürstchen mit Brezn, schliesslich hatten wir für den Abend noch eine schöne Portion Eierschwämme im Gepäck.
Apropos Gepäck, damit wir alles Eingekaufte sicher nach Hause brachten musste nun endlich ein Einkaufskorb mit Rollen her, wir wollten schon lange einen fürs Wohnmobil.

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Nachdem wir auch noch das kulturelle ein bisschen berücksichtigt haben und für unsere Söhne noch ein hippes T-Shirt ergatterten zurück zum Womo, schliesslich braucht man auch noch ein bisschen Erholung.

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Wie ihr seht, wurde das Wetter wieder immer besser, sodass wir dann am Freitag weiterziehen konnten.
Nächstes Ziel Kärnten und dort der Weissensee, ein Alpensee auf rund 900m Meereshöhe. Quer durch Österreich von Nord nach Süd. Vorbei an Bischofshofen mit der dortigen Sprungschanze und nach rund 180 Kilometern auch schon dort. Von unten im Tal führt eine halbe Passstrasse auf dieses Hochplateau mit dem See,  welcher von oben gesehen eine atemberaubende Farbe hat.

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Wenn ihr dieses Bild seht, wisst ihr was ich meine. Die Farbe ergibt sich aus dem Kalkgehalt des Seegrundes. Wenn ihr noch mehr wissen wollt: https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fensee_(See_in_K%C3%A4rnten)

Wir wollten hier ein paar Tage auf dem Camping Knaller verbringen, wenn das Wetter passt. https://www.knaller.at/camping/

Ich kann es vorwegnehmen, wir blieben bis zum nächsten Regen, wieder am Mittwoch...., also vier volle Tage.
Wandern, Fahrradfahren und eine Rundfahrt mit dem Schiff, dazwischen eine Runde Minigolf, es waren herrliche Tage in der Abgeschiedenheit, von hier geht es nämlich nicht mehr weiter, also hat es keinen Durchgangsverkehr.

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Anfang Oktober und noch beinahe 20 Grad, einfach herrlich.

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Nur etwas machte mir Sorgen, wir waren bald die Einzigen auf dem Camping... Sollte schon bald der Winter Einzug halten? Schliesslich sind wir auf über 900 m und der Weissensee bei den Holländern bekannt als Eislaufsee im Winter. Anscheinend kommen diese hauptsächlich dann, um dort mit den Schlittschuhen den See zu umrunden.
Für Martina war schon beinahe zu wenig los, mir gefiel es hier ganz gut. Einkaufen, was trinken, fein Essen und nette Leute, hier kann man es aushalten.
Leider geht alles mal vorbei und am Mittwoch war es soweit, nasskalt und grau kündigte sich der Herbst, oder vielleicht sogar Winter, an.

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Also nichts wie weiter, Mittwochvormittag Aufbruch Richtung Innsbruck. Doch halt, jemand wollte hierbleiben. Unser Womo hatte keinen Bock, Starthilfe vom Platzwart inklusive, alles vergebens. Die Starterbatterie hatte ihren Geist aufgegeben. Dank meiner Mobilitätsversicherung bei der Mobiliar reichte ein Telefonat um die österreichische Pannenhilfe zu mobilisieren. Leider war der nächste Stützpunkt Luftlinie nur rund 20 Kilometer entfernt, aber die Fahrt von dort dauert rund 45 Minuten.
Als er dann da war dauerte es nicht lange und unsere Lisi schnurrte wieder. Vielleicht lädt sich ja die Batterie auf der langen Fahrt nach Innsbruck wieder auf.
Ueber Lienz  und den Felbertauerntunnel sollte es gehen.

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Kalt, regnerisch und in den Bergen Schnee. Nicht gerade das ideale mit Sommerreifen. Oben am Tunnel angelangt, die Maut bezahlt und den Hinweis gelesen : Nordseite schneebedeckt
Wie soll das gehen? Wir fuhren also in den Tunnel und hinten wieder raus, tatsächlich war die Strasse dort schneebedeckt. Martina erstarrte und ich machte mal einen kurzen Bremstest. Hoppla, das sah nicht gut aus. Was tun? Anhalten und auf die Schneeräumung warten oder langsam weiterfahren?Ich entschied mich für die langsame Weiterfahrt im Schritttempo, 500 m weiter vorne hatte es eine Galerie und es ging ja wieder abwärts. Mit Martina konnte ich nicht mehr reden, Anspannung pur.

Tatsächlich folgten nun mehrere schneefreie Galerien und 100 Höhenmeter weiter unten hatte es keinen Schnee mehr auf der Strasse. Unten in Mittersill angelangt gings gleich wieder rauf in Richtung Kitzbühel, wieder über einen Pass, aber dieser ist nur auf 1200 müM und so gottseidank schneefrei. Nach Kitzbühel in Richtung Innsbruck lugte schon wieder die Sonne hervor und wir konnten dann relativ spät am Nachmittag im Camping Kranebitterhof einchecken. Unterwegs hatte ich bei den kurzen Halten den Motor nicht abgestellt, man weiss ja nie ob die Batterie wieder genug Saft hat. Ein kurzer Startversuch eine Stunde nach unserer Ankunft bestätigte meine Befürchtungen, die Batterie war schon wieder tot. Strom für die Heizung und den Kühlschrank hatten wir aber genug, dafür haben wir ja 2 Aufbaubatterien und Stromanschluss.
Nach einem feinen Znacht im Restaurant auf dem Platz, https://www.kranebitterhof.at/de/camping-de/camping-ristorante-de ab in die Heia, am nächsten Tag wollten wir ja noch Innsbruck unsicher machen.

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Wie immer mit dem Bus mitten ins Zentrum und dann einen ausgiebigen Stadtbummel. Die kalten Temperaturen lockten uns dann wieder in unser Lieblingscafé um uns von innen aufzuwärmen.
Am Freitagmorgen wussten wir ja was zu tun ist, duschen, zusammenräumen und den Pannendienst anrufen, diesmal dauerte es nicht zu lange, 20 Minuten später war er da. Eine neue Batterie hatte ich bei der Opel Garage in Bischofszell bereits am Donnerstag bestellt, sodass wir auf der Heimfahrt dort anhalten konnten und diese gleich eingebaut werden kann.

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Alles klappte wunderbar und so wurden unsere Herbstferien wieder zu einer tollen Reise. Wir hatten Sommer, Herbst und Winter in diesen 2 Wochen, das erste mal in 5 Jahren eine Panne mit unserem Womo und am Samstag erst noch eine Schnapszahl auf dem Tacho.
Mal schauen wohin es uns  im 2022 zieht, vielleicht klappt es endlich mal mit Südfrankreich. Eines ist jetzt schon sicher, ich werde sicher im Juni 22 mal 3 - 4 Wochen unterwegs sein, die Planung diesbezüglich läuft bereits.
In diesem Sinne eine schöne Zeit und bis zu meinem nächsten Bericht.