Sizilien Frühling 2018

Sizilien Frühling 2018

Martina und ich sind eher an der Wärme, Kälte behagt uns nicht so. Deshalb beschlossen wir im Winter 17/18 uns im Frühling 2018 mal Sizilien etwas näher anzuschauen. Weil wir ja immer noch im Arbeitsleben stehen können unsere Reisen nicht ewig dauern, deshalb fuhren wir nicht auf dem Landweg dorthin, sondern mit der Fähre hin und zurück.


DSC_0395JPG


Mit diesem riesigen Ding fuhren wir von Genua nach Palermo und wieder zurück. Fahrzeit pro Weg rund 20 Stunden.
Am Samstag 14. April fahren wir also von zuhause los nach Genua, geplante Abfahrtszeit der Fähre war um 20.00 Uhr. Wir fuhren gemütlich via San Bernardino, Mailand und Alessandria zum Hafen in Genua um so 3-4 Stunden vor Abfahrt der Fähre dort einzutreffen. Alles klappte wunderbar, um 16.00 Uhr standen wir bei der Anlegestelle der Fähre. Doch irgendwas war komisch denn wir waren die einzigen dort. Als wir dann im Büro zum Boarding erschienen und auf der Anzeigetafel die geplante Abfahrtszeit sahen wussten wir warum wir die einzigen an der Anlegestelle waren; die Abfahrtszeit war verschoben worden auf 01.00 Uhr in der Nacht! Und wir waren anscheinend die einzgen die das nicht wussten...Auf der Fähre habe ich dann von einem erfahrenen Schweizer Fährenbenutzer erfahren dass man bei der Buchung unbedingt die Handynummer angeben sollte, denn bei Zeitverschiebungen bekommt man dann eine SMS von der Fährgesellschaft. Doch ich Amateur habe die Festnetznummer angegeben und so warteten wir halt ein paar Stunden länger. So um 22.00 Uhr traf dann auch eine Fähre ein, diese musste aber zuerst entladen werden bevor wir dann so um halb zwölf endlich auf die Fähre durften. Meine ersten Erfahrungen auf so einer grossen Fähre sind nicht gerade positiv, es herrscht eine ungeheure Hektik und je nach dem wo man hingeparkt wird ist der Platz auch nicht gerade üppig.
Nach dem verdienten Feierabendbier sanken wir um halb eins in unsere Betten in der Koje, irgendwann wird dann dieses Schiff schon losfahren. So um 02.00 Uhr bin ich nochmal kurz erwacht, hurra es fährt endlich los.



DSC_0403JPG


Ein ruhiger Tag auf dem Mittelmeer endete mit einem riesen Gewitter vor Palermo, ist schon unheimlich auf so einem riesigen Blechhaufen mitten im Wasser und es blitzt...DSC_0221JPG

Nun gut, wir liefen abends um 10.00 Uhr in den Hafen von Palermo, auf den Strassen hatte es beinahe mehr Wasser als im Mittelmeer. Runter vom Schiff und an die nächste Tankstelle welche nicht unter Wasser stand. Wir haben eine gefunden bei welcher die Tanksäulen etwas erhöht standen, nur die Wegfahrt war noch ein bisschen kritisch weil man den Wasserstand zwischen den schwimmenden Fässern nicht genau sah, dunkel war es ja auch noch!
Unsere Planung sah vor die erste Nacht auf Sizilien auf dem Stellplatz in Palermo zu verbringen. Jedoch ging die Planung von einer Ankunft um 17.00 Uhr aus , also noch bei Tageslicht. Es ist 23.30 Uhr, Palermo bei Regen und stockdunkel, wie soll man da den Stellplatz finden? Unser neues Garmin Camper Navi wusste den Weg. Nur sollte man sich auch genau an die Anweisungen halten, es erspart einem einiges, vorallem den Nerven. Ich habe mich blos einmal nicht an die Anweisung gehalten weil ich der Meinung war dass es mich in eine Einbahnstrasse locken will und schon fanden wir uns in den engsten und dunkelsten Gassen Palermos wieder. Ich möchte mich an dieser Stelle auch nicht über das Fahrverhalten in Palermo äussern, alles was bisher über den Verkehr in Palermo geschrieben wurde ist nicht übertrieben!
Nach einer kleinen Irrfahrt fanden wir unseren Stellplatz, www.ideavacanzepa.it/ er genügte für eine Nacht vollkommen.









20180416_083504jpg


Am Montagmorgen 16. April fuhren wir aus Palermo raus nach Cefalu wo wir 2 Tage Aufenthalt geplant hatten. Eine kurze Strecke von knapp hundert Kilometern, davon etwa 20 in Palermo, gut hatten wir nicht mehr geplant. Auf dem Camping Sanfilippo, www.campingsanfilippo.com/ fanden wir ein schönes Plätzchen zum Verweilen.



DSC_0227JPG


Wie ihr auf dem Bild sehen könnt hatten wir keine Fahrräder dabei, autofahren auf Sizilien ist schon nicht ohne aber mit dem Velo? Radwege gibt es nicht und die Strassen sind nur so breit wie 2 Autos (meistens). Also lässt man das Velo besser zuhause und erkundet die Gegend zu Fuss oder mit dem Auto des Platzbetreibers. Unser Platzbetreiber brachte uns am nächsten Tag nach Cefalu und holte uns zur abgemachten Zeit auch wieder dort ab, und das alles für wenig Teuros. Das Städtchen ist wirklich sehenswert, schmale Gässchen, grosse Kirchen und so richtig italienisch; mit einem Gemüseverkäufer in den Gassen welcher alles auf seine Ape gepackt hat und so von Gässchen zu Gässchen fährt und dort seine Ware feilhält.


20180417_110108jpg
Auf dem Platz vor der Kathedrale von Cefalu ist man als Tourist gern gesehen, die 4 - 5 Restaurants rund um den Platz werben einander die Leute ab, jeder behauptet von sich bei ihm sei es besser als beim Nachbarn...


20180417_111122jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Cefal%C3%B9

Am Mittwoch 18.04. fuhren wir weiter nach Marinello. Weil wir unterwegs noch einkaufen wollten legten wir gut die Hälfte der Strecke auf Küstenstrassen und durch Dörfer zurück. Für Martina war es der blanke Horror, in Marinello angekommen hörte ich den Stein von ihrem Herzen fallen. Nun gut, es war manchmal schon ein bisschen eng und an der Küste auch kurvig, dafür siehst du aber Sachen welche dir auf Autobahnen und Schnellstrassen verborgen bleiben. Wir blieben 3 Nächte auf dem Camping, http://www.villaggiomarinello.it/ dieser hat die besten Jahre hinter sich aber für unser Vorhaben genügte er.
DSC_0301JPG

Direkt auf den Camping buchten für den nächsten Tag einen Ausflug zu den liparischen Inseln mit TARNAV http://www.minicrociere.tarnav.it/minicrociere-de/ 

Es traf sich ganz gut dass wir mit einer deutschen Reisegruppe den Ausflug machen konnten, so wurden wir mit einem grossen Car nach Milazzo und um Mitternacht wieder zurück gebracht.
Stromboli by Night, mit dem Schnellboot nach Panarea mit Besichtigung des Städtchens anschliessend weiter nach Stromboli und dort wieder Besichtigung. Nach Sonnenuntergang fuhren wir auch die Rückseite der Insel um den Vulkan zu beobachten, dieser ist wirklich so alle 20 Minuten aktiv. Bereits bei der Ausfahrt aus dem Hafen knallte es oben auf dem Berg gewaltig.


DSC_0284JPG


Auf der Rückseite angekommen mussten wir dann doch eine Weile warten bis die nächste Eruption folgte.



DSC_0293JPG


Auf der rund  zweistündigen Rückfahrt konnten wir das Erlebte ein bisschen sacken lassen, an mir blieb vorallem die Begegnung mit einer Gruppe Spinnerdelfine und die Zerbrechlichkeit der Erdhülle und die Kraft in ihrem Inneren als bleibende Erinnerung.
Den nächsten Tag nutzten wir zur Erkundung der Umgebung des Campingplatzes, ganz in der Nähe hat es eine riesige Sandbank welche man erforschen kann.





20180420_113701jpg


Oben auf dem Berg sieht man den Dom von Tindari und unten ist da dieses sagenumwobene Naturreservat mit teilweise Süss- und Salzwasser.





20180420_105808jpg


Apropos Sage: Eine Legende besagt, dass hier unten ein vom Berg gefallenes Mädchen unverletzt aufgefunden wurde. Mehr dazu : http://www.italia.it/de/reisetipps/meer/tindari-und-die-weisse-lagune.html#prettyPhoto

Am Abend erkundeten wir dann noch das Städtchen Oliveri und liessen den Abend im Ristorante L`Aragosta mit Pizza und Rotwein ausklingen.  

Am Samstag 21.04.2018 fuhren wir weiter, immer schön der Küste entlang nach Taormina bei wunderschönstem Wetter und Strassen welche leider diesen Namen nicht wirklich verdienen. Da gibt es auf der Autobahn entlang der Küste dutzende Baustellen welcher dem Anschein nach schon Jahre bestehen aber niemand arbeitet auch daran. Schade

Nach einer Rundfahrt durch Taormina als Folge einer verpassten Einfahrt in die richtige Strasse fanden wir unseren Stellplatz Namens : Camper Parking Area Sant'Antonio - Taormina, https://www.parcheggiotaormina.it/en

Zur Besichtigung der historischen Stadt reichte die Zeit an diesem Tag nicht mehr aus so dass wir uns mit Giovanni und Sonja, übrigens eine Deutsche welche schon lange in Sizilien lebt und Bed and Breakfast betreibt, zu unterhalten und feine frisch gepflückte Nespole, eine japanische Wollmispel welche ähnlich aussieht wie eine Aprikose, zu geniessen. Der Geschmack ist aber mehr säuerlich; uns mundeten sie. Aus einem der zahlreichen Kerne welche wir nach Hause genommen haben versuche ich nun einen Baum zu züchten welcher so in 6 Jahren erste Früchte tragen soll, wenn er dann unsere Winter übersteht. Der Anfang ist geglückt, er wächst und gedeiht. Die Früchte sehen übrigens so aus :




20180421_160433jpg


Am nächsten Morgen machten wir uns auf um Taormina zu erkunden. Zuerst natürlich das antike Theater, Teatro Greco http://www.parconaxostaormina.com/index.php?lang=en
Unser Platzbesitzer Giovanni fuhr uns in die Stadt und holte uns zur abgemachten Zeit auch wieder ab. Dieser Service ist übrigens in der Platzgebühr enthalten.
Also ab ins Theater und von den steinernen Treppen die Aussicht auf den ätna bestaunen. Leider war uns diese Sicht nicht vergönnt denn es sah so aus :


20180422_103502jpg
Das was ihr seht ist ein anderer Berg, der ätna befindet sich theoretisch mehr links in den Wolken.
Die Stadt mit ihren vielen historischen Bauten ist ein schönes Erlebnis und die Aussicht aus dem Giardino Pubblico ist einmalig.



DSC_0319JPG





DSC_0323JPG

Wir verbrachten einen interessanten Tag und wurden am vereinbarten Treffpunkt auch pünktlich wieder abgeholt, also der Service klappte.
Bevor wir am nächsten Tag wieder weiterzogen noch ein paar Details zum Stellplatz:  ideal gelegen, Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden, Dusche und WC ebenfalls und leider auch die Autobahn.....Die Fahrbahn Richtung Süden führt auf einer Brücke praktisch über den Stellplatz und die Fahrbahn Richtung Norden auf der anderen Seite daneben vorbei. Wir waren ja übers Wochenende dort und damit der Lastwagenlärm nicht so stark, aber trotzdem ist das Schlafen mit Ohrenstöpseln zu empfehlen. Martina hat mit diesen wunderbar geschlafen, ich hatte ohne diese keinen ununterbrochenen Schlaf.

DSC_0309JPG


Nach einem kräftigen Kaffee und Frühstück gings ein bisschen früher als sonst wieder weiter. Das Wetter hatte sich gegenüber dem Vortag auch für mehr Sonne entschieden und so bekamen wir nach kurzer Fahrt Richtung Catania das erste Mal diesen wunderschönen Vulkan zu Gesicht :
Der Aetna:


20180423_102513jpg


Diesen Anblick bekamen wir nun für die nächsten paar Stunden auf dem Weg zu unserem nächsten Etappenziel, Syracusa. Man merkte auch dass es weiter nach Süden ging, die Temperaturen kletterten schon bald auf frühsommerliche Werte. Wir genossen die Sonnenstrahlen um dann kurz nach dem Mittag in Syracusa auf dem Parcheggio Von Platen einzutreffen.
Es war wirklich mehr oder weniger ein bewachter Parkplatz, mit Strom und Wasser sowie einer Bushaltestelle was für uns praktisch war denn so gelangte man schnell in die Stadt. Die sanitarischen Einrichtungen liessen zu wünschen übrig, Martina zog es vor alles im Womo zu erledigen, ich bin da nicht so kleinlich schliesslich war "Mann" ja mal im Militär und so einiges gewohnt.
Also ab auf den Bus und runter zum Hafen, wir hatten ja nur 2 Tage geplant und am nächsten Tag wollten wir ja Kirchen und Ausgrabungen anschauen. Am Hafen angekommen vergewisserten wir uns noch, dass der letzte Bus so um 21.00 Uhr wieder Richtung Parkplatz fuhr. So schlenderten wir durchs Städtchen über die Brücke auf die Isola di Oritigia. Angenehme Temperaturen und wunderschöne Bauten liessen die Zeit wie im Nu verstreichen so dass wir uns bald Gedanken über das Nachtessen machten.


20180423_172621jpg



DSC_0336JPG






DSC_0346JPG


Nun gut, genug bestaunt ab in die beste Pizzeria auf der Isola. 
Die Pizzeria Schiticchio ist wirklich bestens zu empfehlen, https://www.facebook.com/Schiticchio-843340489089119
Die Pizzas sind eine Wucht und das Ambiente einmalig. Die Gäste müssen teilweise draussen warten bis wieder ein Tisch frei wird.
Frisch gestärkt machten wir uns also langsam auf, zurück zum Hafen und der Bushaltestelle.
Dort warteten wir und warteten wir........wenn wir nicht so nach einer halben Stunde losgelaufen wären würden wir vermutlich heute noch dort stehen. Montagabend und Vorsaison da muss der Bus auf Sizilien nicht mehr unbedingt fahren, wegen den paar Touristen lohnt sich das eh nicht. Also losmarschiert, doch wohin? In der Dunkelheit ohne Ortskenntnisse dank Google Maps kein Problem wenn man weiss wo man hin muss. Nach rund 2 Kilometern war dann die Pizza auch wieder verdaut und nach einem Schlummertrunk ab in die Heia, schliesslich ist morgen Kultur und Geschichte angesagt.


20180424_103646jpg

Das Santuario delle Madonna delle Lacrime war das erste Ziel am nächsten Tag. Architektonisch ein sehr interressantes Gebäude, wirklich sehenswert. https://www.madonnadellelacrime.it/


DSC_0349JPG


Gleich in der Nähe, so ein paar hundert Meter entfernt trifft man auf das Teatro Greco und all die anderen sehenswerten Stätten wie das Orecchio di Dionisio oder die Grotta dei Cordari, aus einer Zeit vor vielen vielen Jahren. Hier ein paar Bilder :



DSC_0353JPG



DSC_0354JPG





20180424_120624jpg


Wer mag Kapern? Hier der passende Strauch, leider noch keine Früchte oder Blumen.



20180424_121613jpg


Nach soviel Kultur mussten wir uns wieder stärken, ein kleines feines Ristorante in Ortigia bescherte uns die Bekanntschaft mit dem Kellner welcher doch als Junger tatsächlich bei Bernina in Steckborn gearbeitet hat und in der Freizeit beim FC Italica Steckborn Fussball gespielt hatte.

Ja, es ist immer wieder interressant wie man in den kleinsten Gässchen Siziliens oder irgendwo auf der Welt ein bisschen Heimat trifft.


DSC_0363JPG


Am Mittwoch 25. April 2018 stand die längste Tagesetappe auf Sizilien an, die Fahrt von Syracusa nach Agrigento, rund 220 Kilometer.

Agrigento mit dem Valle dei Templi war unser letztes Ziel vor der Rückreise und wieder war uns das Wetter freundlich gesinnt.


20180425_103157jpg


Die Fahrt ging eigentlich wieder zurück Richtung Catania und dann quer über die Insel via Enna und Caltanisetta nach Agrigento. Eine schöne Strecke vorbei an Orten in denen die Grabmähler auf den Friedhöfen beinahe Einfamilienhausgrösse erreichen, Oliven, Zitronen und Orangenhaine wechseln ab mit "Carciofi", Artischocken. Und das alles mit wenig Verkehr und einigermassen guten Strassen.
Dort angekommen begaben wir uns auf den Camping Valle dei Templi, https://www.camping.info/italien/sizilien/camping-valle-dei-templi-1075
wo wir auch wieder zweimal übernachten wollten bevor es dann wieder zurück nach Palermo auf die Fähre ging.
Es war ein schöner Platz mit allem was es braucht und auch sehr gut besucht. Wir trafen dort auch ein Schweizer Paar wieder, welches schon in Cefalu auf dem gleichen Platz wie wir übernachteten. Sie fuhren jedoch in umgekehrter Richtung um Sizilien und hatten viel mehr Zeit als wir.


DSC_0393JPG


Wir verpflegten uns teilweise selbst, alles Nötige zum Einkaufen war in fünf Minuten erreichbar, sogar der Bus fuhr direkt vor dem Campingplatz los in Richtung Valle dei Templi.
Bevor wieder Kultur angesagt war marschierten wir jedoch ins Örtchen San Leone, ein beschauliches Städtchen wenn da nicht gerade der 25. April, also der Tag der Befreiung Italiens gefeiert würde. Der Verkehr brach zusammen, auch zu Fuss war beinahe kein Durchkommen mehr möglich. Gefühlt halb Sizilien war auf der Flaniermeile in San Leone unterwegs und die Restaurants hatten Hochbetrieb.


DSC_0373JPG


Jedoch nicht alle, die Speiselokale öffneten erst um 20.00 Uhr was zur Folge hatte dass alle gleichzeitig ein Lokal füllten, sofort bestellen und Essen wollten. Für mich war das völlig unverständlich, so bricht jede Infrastruktur zusammen. Nun ja, wir hatten ja Ferien und konnten uns am emsigen, jedoch völlig planlosen Treiben amüsieren.
Zuallerletzt musste man ja noch bezahlen, dies macht man auch nicht beim Kellner sondern bei der Frau an der Kasse, und die war ja auch komplett überfordert weil auch dies wieder alle gleichzeitig wollten.
Und so ging der Nationalfeiertag Italiens amüsant zu Ende....


DSC_0371JPG


Am nächsten Morgen begaben wir uns relativ früh zur Bushaltestelle um das Valle dei Templi zu besichtigen. https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologische_St%C3%A4tten_von_Agrigent
Es war doch schon schön warm und vormittags noch erträglich, sind diese Stätten doch so ziemlich der prallen Sonne ausgesetzt.
Mit so rund 10 Minuten Verspätung traf dann der Linienbus auch an unserer Haltestelle ein und brachte uns zur besagten Stätte. Leider ist dort wo der Bus hält kein Eingang und so muss man wieder rund einen Kilometer zurücklaufen damit jeder am Eingang auf Herz und Nieren geprüft werden kann. Das einzige was noch fehlt ist ein Ganzkörperscanner wie am Flughafen. In meinen Augen ein bisschen zuviel des Guten.
Aber die Stätten sind ausserordentlich interessant, mich faszinierten auch die allgegenwärtigen Versteinerungen von Muscheln in den Felsen.



20180426_130939jpg





20180426_130928jpg


Nun ja, hier sollte mal jemand aufräumen :





DSC_0374JPG


Nach einem kleinen Mittagssnack fuhren wir mit dem Bus wieder zurück zum Camping um die vielen Eindrücke bei einem Nickerchen zu verarbeiten. Gesellschaft hatten wir mit der Hauskatze des Campings welche uns doch tatsächlich ihre erhaschte Echse in noch lebendigem Zustand präsentierte. Ab diesem Zeitpunkt war diese Katze für Martina nicht mehr das herzige Büsi und für mich als vorgeschichtlichen Jäger und Sammler war klar, jedes Büsi ist in Wirklichkeit ein Raubtier. Aber ein niedliches....


20180427_143215jpg


Ein lauer Abend bei Pasta und Wein, ach wie gerne wären wir noch geblieben.
Zwei Wochen sind einfach viel zu kurz um Land und Leute, archäologisches und Kultur kennenzulernen sowie sich auch noch zu erholen.


DSC_0384JPG


Am Freitag 27.04.2018 führte uns der Weg von Agrigento nach Palermo. Wir mussten nicht zu früh aufbrechen, es waren nur gut 130 Kilometer und wir wollten ja nicht wieder zu früh da sein. Und doch, der Verkehr in Palermo ist nicht ohne....Wir entschlossen uns dann den etwas weiteren Weg der Küste entlang zu nehmen und nicht quer über die Insel zu fahren. Über die Insel wäre aber auch interessant gewesen, führt doch der Weg an Corleone vorbei. Corleone? Wer von der älteren Generation kennt nicht den Film "Der Pate" von 1972 mit Marlon Brando, Al Pacino und Diane Keaton.Ich muss gestehen dass wir damals noch nicht einmal einen Fernseher hatten und ich mich später nicht für Filme über die Mafia interessierte.



20180427_175650jpg


Vorbei an tausenden Olivenbäumen und schroffen Felsen führen wir in der Nachmittagssonne Richtung Palermo.



20180427_175958jpg


In Palermo angekommen erwartete uns das übliche Verkehrschaos und in der Stadt hat sogar das Navi Probleme den richtigen Weg zu finden. Es wäre ja eigentlich einfach, einfach der Beschilderung "Porto" folgen. Nur habe ich genau ein solches Schild vor der Stadt gesehen und nachher keins mehr.
Also kam es so wie es kommen muss, Stadtbesichtigung mit einem 7.5 m Wohnmobil.




20180427_184151jpg


Wer kennt dieses Gebäude? Ich hatte leider keinen Reiseführer dabei und Martina sass irgendwie völlig verstört neben mir. Der Verkehr machte sie völlig fertig.
Irgendwann noch vor Sonnenuntergang trafen wir dann am Hafen ein und diesmal stand die Fähre doch tatsächlich schon da und sie wurde gerade entladen.


DSC_0398JPG


Nach Sonnenuntergang fuhren wir los, wieder Richtung Norden nach Genua wo wir am Samstagabend, nach rund 20 Stunden auf der Fähre, wieder anlegten.

DSC_0412JPG


Meine Planung sah vor, dass wir in Genua auf dem Camping Villa Doria  übernachten und dann am Sonntag gemütlich heim nach Bischofszell fahren wollten. http://www.campingvilladoria.it/?lang=de

Doch irgendwie hatte meine Planung einen Fehler, auf dem Campingplatz angekommen wurden wir aufgeklärt dass kein Meter Platz mehr vorhanden ist und auch rund um Genua alles voll sei.
Vor wenigen Tagen war ja der Nationalfeiertag Italiens und am Montag ist 1. Mai und dies nutzten gefühlt alle Italiener für Ferien auf dem Camping oder am Strand.
So mussten wir bis spätabends einen Platz suchen, irgendwo im Nirgendwo fanden wir einen Campingplatz, offen und nicht belegt bis auf den letzten Platz. Aber nicht gerade billig, 36 € für eine Nacht mit Strom.https://www.campingdolcevita.it/wp/de/
Hauptsache es gibt etwas zu Essen und Trinken, gegen Ende der Ferien fährt man ja im Womo die Bestände an Essen und trinken wieder herunter und auf der Fähre hat man ja keinen Zugang zum Wohnmobil. Die Gasflaschen müssen auch geschlossen sein und somit ist der Kühlschrank auch ausgeschaltet.
Am Sonntag 29. April fuhren wir dann die längste Etappe über Genua und Mailand wieder Richtung Schweiz, rund 450 Km lagen vor uns.
Und wie wurden wir in der Schweiz empfangen: schaut selber



DSC_0415JPG


Regen in der Sonnenstube der Schweiz.
Nun ja, wir hatten grosses Glück mit Wetter und Temperaturen also wollten wir nicht klagen und das Wohnmobil konnte auch mal wieder eine Wäsche vertragen.


Das Fazit dieser 2 Wochen?


Sizilien im Frühling ist definitiv lohnenswert, vielleicht sollte man auf die Feiertage achten, die 2 Tage auf der Fähre sind einfach die kürzeste Variante. Wenn es ein nächstes Mal gibt dann aber sicher auf dem Landweg mit mehr Zeit.


Bis zu meinem nächsten Bericht,
Herbstferien 2018 mit Hamburg und Ostfriesland, Moin