Agno Frühling 2022

Agno Frühling 2022

Hallo liebe Leser,
Wir waren mal wieder unterwegs. Beschlossene Sache war, dass wir im Frühling 2022 aufgrund der unterschiedlichen Coronamassnahmen im übrigen Europa in der Schweiz bleiben. Vom 23. April bis 29. April 2022 in Agno.
Frühling im Tessin ist immer etwas Schönes, vor über 40 Jahren haben wir unsere ersten gemeinsamen Ferien in Agno verbracht.
Deshalb wollten wir mal wieder dahin, ein schöner Campingplatz am See sollte es sein. Unsere Wahl fiel auf den Camping Lugano Lake, https://www.campingluganolake.ch/
, wir sollten es nicht bereuen. Neue Besitzer, familiär geführt, nicht zu gross und alles vorhanden was man in den Ferien so braucht.

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Wir hatten einen Platz fast direkt am See, der Wasserstand war allerdings relativ tief, sodass die kleine Bucht beinahe trockengelegt war.

Allerdings habe ich um ein Haar vergessen, dass uns das Tessin öfters mit Regen empfängt. So war es auch diesmal, unsere Fahrt in den Süden war bis Thusis sonnig und warm, noch vor dem San Bernardino Tunnel schüttete es aber wie aus Kübeln. In Agno angelangt regnete es nicht mehr und wir konnten uns gemütlich einrichten.
Am Abend wollten wir dann in den Ort, um Essen zu gehen, trotz Regenschirm und Kapuze und ohne Gummistiefel. Diese wären angebracht gewesen, unsere Schuhe waren auf halber Strecke schon völlig durchnässt, denn es regnete wieder in Strömen.
Im Grotto Reina wurden wir fündig, gottseidank sind wir früh aufgebrochen sodass wir drinnen noch einen Platz bekamen. Wegen des schlechten Wetters konnte man leider nicht draussen essen und drinnen waren schnell alle Plätze belegt.
Wenn so viele Leute ins gleiche Grotto auswärts essen gehen, sollte das Essen nicht zu verachten sein. So war es dann auch, für mich natürlich eine leckere Pizza und Martina wollte unbedingt ein Steinpilzrisotto, bestellt natürlich auf italienisch....
Doch irgendwie klappte das bei Martina nicht wie gewohnt, sie sagte con Parmigiano und die Angestellte verstand solo Parmigiano, so kam es wie es kommen musste, Risotto nur mit Käse und keine Steinpilze...Es hat ihr trotzdem geschmeckt.
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Am nächsten Morgen, Sonntag und wieder etwas besseres Wetter, ab nach Lugano ein bisschen bummeln. In der Stadt hatte es überall Autos und die Hauptstrasse am See wurde zur Flaniermeile, weil alles wegen einer Oldtimerrally abgesperrt war. Es war noch interessant, die neuesten Autos, viele mit Elektroantrieb, zu bestaunen. Ich fand besonderen Gefallen am neuen Renault Megane E-Tech und Martina durfte mal im Ford Mustang Elektro sitzen, für mehr reichte es ihr nicht, das liebe Kleingeld....
Aber für das Mittagessen in der Stadt musste es reichen. Wir fanden in der Innenstadt eine von aussen nicht so besonders scheinende Lokalität, drinnen aber sehr schön und mit leckeren Speisen. Leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt und Google hilft mir für einmal auch nicht. Jedenfalls haben wir es so gemacht wie schon öfters, einen gemischten Salat und eine Pizza. Und dann wird geteilt und am Schluss reicht es noch für was Süsses.
Abends wollte ich grillieren, mal den neuen Grill ausprobieren. Den letzten habe ich auf Ricardo verhökert, weil er meinen Ansprüchen nicht genügte. Enttäuschenderweise musste das Vorhaben verschoben werden, pünktlich zum Nachtessen setzte wieder Regen ein. So wurde halt drinnen gekocht und gegessen.

Montagmorgen und strahlender Sonnenschein, ideal um den Tipp meiner Schwester in die Tat umzusetzen. Mit dem Schiff nach Gandria und zu Fuss zurück.


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Mit dem Zug nach Lugano und dann um 11.00 Uhr aufs Schiff, so waren wir rechtzeitig zum Mittagessen in Gandria.

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Ein herrlich schöner Ort, auf der Sonnenseite des Luganersees, praktisch nur zu Fuss oder mit Schiff erreichbar. Wir fanden ein schönes Plätzchen auf einer Sonnenterrasse eines Restaurants um etwas kleines zu essen.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den ca. 5 km langen Fussmarsch entlang des Sees zurück nach Lugano.

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Eidechsen, mit oder ohne Schwanzteil nutzten die Sonnenstrahlen ebenso wie wir, allerdings waren wir froh, wenn mal wieder ein schattiger Teil folgte. Im Gegensatz zu den zwei vorangegangenen Tagen war es schon wieder schön heiss und weit und breit keine Gaststätte in Sicht. Das letzte Stück des Weges entlang der Strasse in Lugano kann man sich schenken, es gibt die Möglichkeit den Rest mit dem Bus zu fahren. Wir liefen jedoch weiter auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen in einem Ristorante. Auf der Piazza della Riforma wurden wir fündig, sauteuer aber durstlöschend.

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Den Weg hinauf zum Bahnhof liessen wir diesmal aus, mit der Standseilbahn war es nicht so beschwerlich, unsere Füsse kochten schon bald in den Wanderschuhen.
Und übrigens hatten wir ja das Ticino Ticket welches man bei Hotel- oder Campingplatzübernachtungen erhält und man gratis mit dem öffentlichen Verkehr fahren darf.
https://www.ticino.ch/de/ticket.html
Das nützten wir regelmässig, zurück nach Agno gings ja wieder mit dem Zug.

Dienstags war unser fauler Tag, wir frönten dem süssen Nichtstun, und endlich konnte ich mal den Tischgrill ausprobieren. Der Lotus Tischgrill funktioniert mit Holzkohle, ganz praktisch füllt man das Töpfchen mit Holzkohle, darunter ein bisschen Anzündpaste, anzünden und zusammensetzen. Dann den Ventilator einschalten und in 10 Minuten ist er wunderschön heiss und zum Grillieren bereit. So wurden Mittags und abends die Würste und das Fleisch schön lecker. Ich war zuständig für Grill und Bier, Martina besorgte den Rest. Doch halt, die Salatsauce ist auch noch in meiner Zuständigkeit. Martina meint, dass ihr meine Sauce besser schmecke.



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So schlecht war das Brötchen auch nicht getoastet, dass es so einen kritischen Blick braucht!
Nun gut, Feuertaufe bestanden, der Mittwoch kann kommen.


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Mit dem Zug nach Ponte Tresa und dann per Postauto nach Luino zum Markt, alles im Ticino Ticket enthalten und kostet keinen Rappen. Vor vielen vielen Jahren war ich schon mal da, gefühlt ist immer noch alles gleich. Kleider, Taschen, Schmuck und allerlei Krimskrams. Waren es früher jedoch Italiener, welche die Waren feilboten, sind es heute vornehmlich Asiaten...Ich kann mit so einem Markt nicht viel anfangen, ich weiss heute noch nicht, warum ganze Reisebusse voll mit Deutschen Touristen hierher gekarrt werden und die dann auch noch Spass daran haben. Ich bevorzugte die Stände mit Lebensmitteln, Gemüse, Früchte, Käse und Teigwaren von echten Italienern und aus der Region.


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Könnte mal jemand meiner Frau sagen, dass da was zwischen den Zähnen ist, bevor so ein Selfie entsteht?
Am nächsten Tag, es war ja bereits wieder Donnerstag, spazierten wir dem See entlang bis nach Magliaso, der Weg würde noch bis Ponte Tresa weitergehen, wir fuhren aber mit dem Zug wieder zurück und genossen den restlichen Tag. Abends nochmal ins Grotto, was Leckeres essen. Diesmal klappte auch das mit der Bestellung bei Martina. Wir haben es uns irgendwie so angewöhnt, dass am letzten Abend vor der Heimreise nochmals gemütlich auswärts gegessen wird. Auch wenn dies in der Schweiz nicht ganz billig ist, das örtliche Gewerbe lebt davon, und wenn ich in den Ferien jeden Rappen umdrehen muss, bleibe ich besser zuhause.


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Freitags zusammenpacken und von den tollen Campingmitarbeitern verabschieden, wie üblich durch den San Bernardino Tunnel wieder in die Deutschschweiz und den Thurgau. Unser Womo kennt den Weg, und nach den Ferien ist vor den Ferien.
Ich freue mich bereits auf den Juni, geplant sind 3 - 4 Wochen in Deutschland und Dänemark, für Martina werden es aber nur 2 Wochen.
Doch mehr dazu in meinem nächsten Bericht, ich will ja nicht schon alles verraten.


Alles Gute und bis bald


Hans und Martina