Der Osten und Norden Deutschlands 2023, Teil 2

So, weiter gehts auf der Reise.
Wir fuhren also am Montag 19.06.2023 von Stralsund wieder südwärts, rund 150 km später waren wir in der Region Neustrelitz am Camping Havelberge im Nirgendwo, wie ihr auf dem Beitragsbild erkennen könnt. https://www.haveltourist.de/camping-ferienpark-havelberge.html

Dieser Camping liegt mitten in der Region Mecklenburgische Seenplatte direkt am Woblitzsee. Es hat dort mehrere grössere Seen, welche miteinander verbunden sind und auf Bootstouren erkundet werden könnten. Wir beschränkten uns auf Baden und Radtouren.
Aber der Platz ist mehr als eine Reise wert, waldig, direkt am See und allem was man so braucht. Absolutes Highlight aber war unser Sanitärgebäude, neu erstellt im Winter, mit Küche, Waschmaschinen und Tumblern sowie Toiletten und Duschen welche man nicht einmal in einem besseren Hotel findet.
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Küche und Abwasch
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Waschmaschinen und Tumbler
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Waschraum
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Duschen
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Und das alles an diesem Sandstrand.
Ein gepflegtes Speiserestaurant mit Sonnenterrasse gehörte natürlich auch dazu, und das alles in der Nähe vom Bahnhof Gross Quassow, siehe Foto:

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Bei der Abreise haben wir den Bahnhof fotografiert, der Zug auf dem Beitragsbild hält hier. Die Kleinseenbahn von Neustrelitz nach Mirow hält hier, so alle 2 Stunden. Also fährst du besser Rad, ein schöner Radweg führt nach Wesenberg. Diesen Weg nahmen wir natürlich am Dienstag auch unter die Räder. https://www.mecklenburgische-seenplatte.de/reiseziele/touristinformation-heimatstube-wesenberg

Wir wollten dahin zum Anschauen, was Trinken und etwas zur Stärkung. Anschauen auf dem Fahrrad wird schwierig, das Geholper der Kopfsteinpflaster lässt keinen klaren Blick zu. Trinken und essen??? Na ja, wenn nicht geschlossen, dann Kebab und Pizza vom Lieferdienst, und das gemütliche Bier im Garten gibts erst ab 12.00 Uhr, ausser du bist der Wirtin genehm. Schade...
Auf dem Hinweg hatten wir ein Restaurant erblickt, da Giovanni, vielleicht gibts ja dort was. https://www.dagiovanni-wesenberg.de/

Das passte ganz gut, auf dem halben Weg zurück, Dienstags geöffnet, und wenn der angekündigte Regen kommen sollte nicht mehr so weit vom Womo entfernt.

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Schön hier, Pizza, Pasta, Alpakas und Landschaft pur. Bis wir dann gegessen hatten und uns auf den Heimweg machten, setzte tatsächlich der Regen ein. Allerdings fuhren wir ihm davon und kamen noch einigermassen trocken am Camping an.

Es waren schöne 3 Tage hier, fahrt mal hin, euch wird es auch gefallen. Doch am Donnerstag mussten wir weiter, südlich Richtung Spreewald, genauer nach Lübben. 230 km zum dortigen Spreewald Camping.
https://www.knauscamp.de/luebben-spreewald
Anscheinend ist dieser nun unter neuer Leitung, 2023 war es noch kein Knaus Campingpark. Auf jeden Fall ist dieser richtig toll gelegen, wenn man hinten durchs Tor hinausgeht ist man schon mitten unter den Touristen beim Bootsverleih, Gurken Paule und dem Strandcafe an der Hauptspree. Wenn man noch ein bisschen weitergeht befindet man sich gleich in der Innenstadt mit Cafes und Einkaufsmöglichkeiten.
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Dies ist der Bootsverleih, wenn man Lust und Zeit hat mietet man sich hier ein Boot und geht auf Entdeckungstour im Spreewald, aber Achtung, es gab anscheinend schon Leute die sind zu zweit los und zu dritt wieder gekommen....Hunderte von Kanälen, man braucht wirklich eine Karte oder GPS. Ist einem das zu mühsam fahren am Hafen immer wieder Kähne los auf eine rund 1 1/2 Stunden dauernde Rundfahrt, an welcher man die Orientierung auch verliert, aber durch die Erzählungen des Fährmanns durchaus spannend sind.
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Mit diesem wunderschönen Kahn machten wir uns dann auch auf die Reise, leider sind wir in der Hälfte in den Regen gekommen, wären wir doch nur früher losgefahren.

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Doch egal, wir kamen dank Schirm wieder einigermassen trocken an.

Wir hatten mal wieder von allem an diesen 2 Tagen in Lübben, am Samstag 24.06.2023 fuhren wir weiter südwärts, rund 280 km nach Joditz.
Joditz was?? Nie gehört. Das sind halt dann so Orte welche kein Mensch kennt, irgendwo auf dem Land, als Zwischenstopp bis zur nächstgrösseren Ortschaft gedacht. Und dann das :
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Campingplatz mit dazugehörenden See, Restaurant und Ruhe pur. Allein schon die Zufahrt ist nicht ganz einfach aber die Begrüssung umso toller, da fühlst du dich gleich zuhause hier in Oberfranken. Wir sind hier am äussersten Zipfel Bayerns, nächstgrössere Stadt ist Hof.
https://www.auensee-camping.de/

Wenn Martina so begrüsst wird, wie es hier anscheinend üblich ist, fühlt sie sich sogleich wohl und möchte gerne länger bleiben. Leider war das nicht möglich, ich hatte nur eine Nacht geplant und am nächsten Ort, in Regensburg, schon reserviert.
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So genossen wir halt die paar Stunden hier, abends ein Spaziergang ins Dorf, natürlich ins dortige Gasthaus um was leckeres zu Essen und zu trinken. Dieser Ort wird uns aber sicher in Erinnerung bleiben und vielleicht ergibt es sich wieder einmal.
Und so fuhren wir halt Sonntags wieder weiter nach Regensburg, dort wollten wir bis Mittwoch bleiben. https://www.azur-camping.com/regensburg/

Dieser liegt direkt am Donauradweg, es gibt Leute, die fahren von hier oder noch weiter entfernt bis nach Wien.

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Wir hatten ja wieder ein tolles Plätzchen, meine 25 m Kabelrolle reichte gerade knapp, zuhinterst mit lauschigem Schattenplätzchen, ja Schatten war nötig, es war schon bald hochsommerlich.
Die Fahrt hierhin verlief wie immer problemlos, wenn irgendwie möglich mache ich die Sonntage zu Reisetagen, viel weniger LKW`s auf den Strassen.
Hier konnten wir unsere Fahrräder auch mal wieder ausgiebig nutzen, allerdings gibt es auch einen tollen ÖV.
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Ja, wo ist sie denn???
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Ach, hier.
Um die Altstadt zu besichtigen, fährt man am besten mit den öffentlichen Bussen, mit dem Fahrrad durch die Innenstadt ist nicht wirklich toll. Der Donau entlang und irgendwo was essen und trinken macht aber mit dem Radl Spass.

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Den Regensburger Dom muss man unbedingt gesehen haben, auch von innen.


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Aber ein anständige Brotzeit darf natürlich auch nicht fehlen...


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Auf der Suche nach was Gscheitem...

Man merkte schnell, dass man in Bayern ist, gefühlt jede Wirtschaft hatte einen Biergarten. Besonders hervorheben möchte ich den Spitalgarten, https://www.spitalgarten.de/
dieser hat sogar eigenes Bier.
Nach 3 erlebnisreichen und warmen Tagen war aber dann auch wieder Schluss in Regensburg, am Mittwoch 28.06.23 fuhren wir weiter südlich zu unserem letzten Camping, an den Elbsee in Aitrang. https://www.elbsee.eu/

Da hab ich ja mal wieder eine Perle gefunden, etwas abseits der Ortschaft, ruhig gelegen und wunderschön.
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Dazu noch ein gepflegtes Gasthaus in 5 Gehminuten entfernt, https://www.restaurant-elbsee.de/



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Wenn man in der dortigen Gartenwirtschaft essen will muss man unbedingt reservieren, abends kommen die Leute von überall her, um hier zu speisen. Für mich gabs nur noch Suppe, mein Budget war aufgebraucht....

Am Donnerstag machten wir dann noch eine ausgiebige Radtour in die Gegend, Aitrang erlangte 1971 tragische Berühmtheit durch die Entgleisung des TEE München - Zürich, mit 28 Toten.
Es hat dort immer noch eine Gedenkstätte, an welcher wir auf unserer Rundfahrt vorbeikamen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Aitrang

Hier am Elbsee waren wir sicher nicht das letzte Mal, 140 km Wegstrecke könnte man auch mal über ein verlängertes Wochenende machen. Es lohnt sich allein schon für die alte Waldhimbeere im Restaurant Elbsee !!

So fuhren wir halt am Freitag die letzten Kilometer bis nach Hause, 3 Wochen unterwegs und rund 2500 km unfallfrei unter die Räder genommen. Wir hatten unheimliches Wetterglück, mehr als 2 Wochen schön und warm und das im Juni und nicht im Süden.
Wir freuen uns schon auf den Spätsommer, Martina wollte ja schon lange nach Paris, und mit dem Womo dorthin ist noch spannend.
Doch dazu später,


Bis dann,


Hans und Martina






Der Osten und Norden Deutschlands, Teil 1

Wiedermal Hallo liebe Leser,


Martina hat im letzten Winter den Wunsch geäussert, mal an die Mecklenburgische Seenplatte zu fahren. Weil diese ja nicht mal kurz übers Wochenende erreicht werden kann, machte ich mich an die Planung. Wir hatten 3 Wochen Ferien ab dem 10.06.2023 bis zum 1. Juli 2023, das sollte reichen.
Über Nürnberg, Dresden bis nach Stralsund und dann zurück über die Mecklenburgische Seenplatte, Spreewald und zuletzt Bayern wollte ich fahren. Diesen Plan unterbreitete ich Martina und sie war nach leichten Anpassungen wie immer einverstanden.

Zu Beginn, am Samstag und Sonntag waren die beiden längsten Teilstrecken geplant, jeweils rund 350 km. Als wir noch jünger waren und nicht soviel Zeit hatten, haben wir auch schon das Doppelte an einem Tag gemacht, diese Zeiten sind aber vorbei. Heute reichen uns 350 km am Tag.
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Mitten im Nirgendwo in Roth, das liegt auf Höhe Nürnberg, machten wir unseren ersten Stopp. Camping Waldsee, nur für eine Nacht. https://www.camping-waldsee.de/
Wenn man nicht so lange Etappen macht, ist man auch früh da und kann dann den Aufenthalt, wenn auch nur für eine Nacht, doch geniessen.
Wir sind nicht so die Stellplatzfahrer, spät ankommen, wenig bezahlen, selber kochen und dann am nächsten Morgen in aller Frühe ohne Frühstück wieder los. Campingplatz mit Gastronomie, Bäume, Wiesen und wenn möglich mit See sollte es dann schon sein.
Dieser Platz hatte alles was wir wollten, und Martina war vom Nachtessen positiv überrascht. Die Ruhe und Stille mitten im Wald, schade blieben wir nicht länger.
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Sonntag, weiter Richtung Nordosten, Dresden war das Ziel. Dort wollten wir dann bis Mittwochmorgen bleiben, im Nachhinein auch viel zu wenig. Wenn man will kann man diese Stadt auch an 2 Tagen abklappern, aber für einen ausgiebigen Besuch sollten schon mindestens 4 Tage geplant werden.
Die Fahrt dorthin verlief problemlos, das Wetter passte und der Verkehr am Sonntag war ohne LKW`s auch überschaubar. Natürlich hatte ich vorgängig nach einem tollen Campingplatz Ausschau gehalten und wurde fündig. https://www.cbm-camping.de/dresden/

Dieser Platz machte einen guten Eindruck und war vor allem bestens gelegen, mit Bushaltestelle direkt vor dem Eingang.

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Wir haben uns einen schönen Platz ausgesucht, halbschattig und mit saftiger Wiese. Es ist Mitte Juni und schon ganz gut belegt, bis am Abend schon beinahe voll. Restaurant und Brötchenservice gehörten auch dazu, die Sanitäranlagen waren sauber und teilweise neu, beinahe alles passte. Der Service im Restaurant wäre noch ausbaufähig wenn man denn Personal finden würde. So musste man alles selber bestellen, holen, abräumen und beim Rausgehen noch bezahlen. Die Speisen waren aber lecker und wenn man keine Berührungsängste hatte, konnte man auch draussen noch einen Platz finden. Wir hatten auf jeden Fall nach dem Essen einen angeregten Gesprächsabend mit irgendwelchen Campern aus Bayern.

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Montagmorgen fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Semperoper und so wollten wir sehen.
Ein Wahnsinn, diese vielen historischen Gebäude, wenn man bedenkt, dass vor 70 Jahren rund zwei Drittel der Stadt zerstört waren. Und dann noch diese Ordnung und Sauberkeit auf den Strassen und Plätzen, kein Vergleich zu anderen Städten in Deutschland.
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Der Fürstenzug, ein über 100 m langes Bild, gemalt auf Kacheln aus Meissner Porzelan,



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Der Innenhof des grünen Gewölbes,

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Die Semperoper, und das alles im Zentrum zu Fuss erreichbar. Wir waren begeistert, beinahe hätten wir noch das Mittagessen verpasst.

Ich könnte euch noch viele schöne Bilder zeigen, bringt nichts, wenn ihr könnt, fahrt selber hin, es lohnt sich.
Dienstags erkundeten wir die etwas weitere Umgebung mit dem Hop on Hop of Bus.Vorbei an den vielen Schlössern bis zum blauen Wunder, die einzige Brücke welche im zweiten Weltkrieg nicht komplett zerstört wurde, https://de.wikipedia.org/wiki/Blaues_Wunder_(Dresden)

bis zur Standseilbahn welche hinauf zum Luisenhof führte.


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Diese Standseilbahn ist auch noch ein Relikt aus längst vergangenen DDR Zeiten.

https://www.dvb.de/de-de/entdecken/bergbahnen/standseilbahn
Oben angekommen rein in den Luisenhof, schliesslich ist Mittagszeit und von der Gartenterasse hat man einen wunderbaren Überblick über die Elbe und Dresden.

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Übrigens ist der Luisenhof ein geschichtsträchtiges Lokal und sehr zu empfehlen. https://www.luisenhof-in-dresden.de/

Wieder unten erwischten wir gerade noch den nächsten Hop on Hop off Bus welcher unsere Rundreise an der Semperoper wieder beendete.

Zu dieser Busfahrt noch etwas : Nebst dem Fahren erzählte der Fahrer noch diverse Anekdoten über dies und das von Dresden, lustiges und besinnliches, neben dem Standartgedönz aus den Boxen. Wir fanden das äusserst interessant und bedankten uns am Schluss der Fahrt mit einem Trinkgeld.....Leider waren wir trotz vollem Bus die einzigen, die das taten. Beim Gespräch mit dem Fahrer spürten wir die Erleichterung dieses Mannes, dass er nicht mehr lange bis zu Pension hat, weil die Wertschätzung dafür von der heutigen Gesellschaft nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht macht dann das später auch KI (die künstliche Intelligenz).
Es waren 3 herrliche Tage in Dresden, jedoch am Mittwoch mussten wir weiter, Ziel Prenzlau am Uckersee. Nochmals rund 300km bei herrlichem Wetter. Wir hatten dort einen Platz am Camping Sonnenkap bis Samstag gebucht. https://www.sonnenkap-camping.de/

Ein wunderbarer Platz mit allem was man so braucht, inklusive Restaurant am Platz. Dort konnten wir auch erstmals unsere Fahrräder brauchen, eine schöne Gegend zum Radlfahren. Am ersten Abend assen wir jedoch gleich neben dem Platz auf der schönen Gartenterasse. https://www.kap-prenzlau.com/

Wenn schon direkt am See musste es aber schon Fisch und ein feines Glas Weisswein sein, wir wurden nicht enttäuscht. Das Zanderfilet auf Lauch- Weissweinsauce bei sommerlichen Temperaturen war sowas von lecker, ich musste es am Freitag nochmals bestellen.
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Dieser Campingplatz war etwas ausserhalb von Ortschaften, ein Ort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Apropos Hase, die hatte es wirklich, immer mal wieder hoppelte ein ausgewachsener Feldhase über den Platz, leider immer zu schnell für uns um ein Foto zu machen. 
Tagsüber fuhren wir mit dem Fahrrad an oder um den See, rundherum war es aber zu weit, und schliesslich sind wir in den Ferien und nicht auf der Flucht.
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Am Donnerstag Abend gab es einen Wetterumschwung, der Regen dauerte bis Freitagnachmittag und so hatten wir mal einen Tag drinnen und nutzten ihn für Kochen, ausgiebig Duschen und Lesen. Bevor wir am Samstag weiterfuhren musste am Freitag Abend noch mal lecker Fisch auf den Teller, diesmal allerdings drinnen. Gut hatten wir reserviert, das Lokal war wieder sehr gut besucht.
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Noch ein bisschen Plattdeutsch gefällig ? Nicht einfach zu lesen.
Nach einer Woche unterwegs ging es am Samstag weiter Richtung Norden, Ziel Stralsund.
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Wir sind nun ganz weit oben, diese Brücke führt von Stralsund auf die Insel Rügen, welche wir schon einmal besucht hatten. Die Fahrt hierhin war entspannt, je weiter nördlich, je weniger Verkehr. Das Wetter hatte auch wieder auf schön gewechselt, ja es war sogar schon sommerlich warm. Ungewöhnlich für diese Breitengrade.
Unseren Stellplatz hatten wir vorsorglich reserviert, am Wochenende ist es sonst manchmal schwierig noch was zu finden. https://caravanstellplatz-ruegenbruecke.de/
Über 100 Plätze stehen hier zur Verfügung und am Samstagnachmittag war er voll. Von hier zu Fuss in die Stadt sind es rund 15 Minuten, dies nutzten wir am Nachmittag für einen Spaziergang und Einkehr beim Chinesen am Abend.
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Am Hafen hatte es unzählige Fischkutter und im Hintergrund das Ozeanum welches wir dann am Sonntag besuchen wollten, Martina wollte endlich mal einen Mondfisch sehen. https://www.ozeaneum.de/

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Herrlich warm und kein Wind, man wähnte sich im Süden von Italien. Beim Chinesen konnten wir auch wieder draussen essen, und dann gab es noch einen Verdauungsspaziergang bis zum Stellplatz.


Sonntags marschierten wir dann zeitig in die Stadt, damit wir beizeiten ins Ozeanum konnten, denn früher Vogel fängt den Wurm.

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Damit das Bild richtig schön wird, musste ich natürlich auch drauf...
Die nächsten 2 Stunden waren hochinteressant, der Besuch lohnte sich allemal und der Menschenauflauf hielt sich auch in Grenzen. Die Mondfische gab es leider nur im Modell, seit 2012 haben sie keine lebenden Mondfische mehr.
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Ein kleines Modell, Originalgrösse ist bis 3 Meter und rund 3 Tonnen schwer. Auf jeden Fall muss man in Stralsund unbedingt das Ozeanum besuchen, man lernt viel wissenswertes und die Zeit vergeht im Fluge.
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Von oben hat man auch noch einen tollen Ausblick über die Stadt und man sieht im Hintergrund die riesige Werft.
Nach einem lecker Fischbrötchen zu Mittag machten wir am Nachmittag noch eine Bootstour rund um den Hafen, mit lustigen und nachdenklichen Anekdoten rund um die Geschichte von Stralsund und seinem Hafen.
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Im Hintergrund sieht man noch die Gorch Fock1, ein grosses Segelschulschiff, welche bei unserem Besuch zur Renovation in der Werft war. Normalerweise liegt sie im Hafen von Stralsund und man kann sie besichtigen. http://gorchfock1.de/category/news/

Nach diesen vielen Eindrücken mussten wir unbedingt noch ins Schipperhus, Martina brauchte was Süsses.
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Sieht doch lecker aus.
Auf jeden Fall waren es intensive 2 Tage in Stralsund, Montagvormittag zogen wir weiter. Von nun an gehts wieder südwärts, Ziel ist das rund 150 km entfernte Neustrelitz, oder besser die Umgebung davon, der Camping Havelberge liegt etwas ausserhalb.
Doch dazu später, im zweiten Teil dieser Reise. Es gibt noch viel zu erzählen, ich freue mich wenn ihr dann auch dies wieder verfolgt,
Bis Bald







Agno Frühling 2023

Hallo zusammen,
Im April 2023, vom 14.04. - 21.04. sind wir mal wieder ins Tessin gefahren, wie im Vorjahr nach Agno. Natürlich wieder auf den Camping Lugano Lake, https://www.campingluganolake.ch/

Die familiäre Grösse und die Nähe zum Bahnhof finden wir ganz toll.
Eigentlich hatten wir erst ab Samstag, 15.04.2023 reserviert, das Wetter machte uns aber einen Strich durch den Plan. Für Samstag war ein Kälteeinbruch und Schnee bis 1000m gemeldet, mit Sommerreifen auf dem Womo über den San Bernardino nicht so toll, der Tunnel liegt auf 1600 müM. Martina kriegt schon die Krise wenn sie nur Schnee hört. 
Also planten wir um und fuhren gleich am Freitagmittag, nach Arbeitsende von Martina los. Ich hatte schon alles eingeladen und wartete nur noch bis sie zuhause war und dann nichts wie los.

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Das Wetter im Süden war prächtig, der Nordwind sorgte dafür dass die Wolken auch dort blieben. Wir mussten einfach auf einen anderen Platz, der von uns reservierte wurde erst am Samstag frei. Mit einem Wohnmobil ist zügeln ja einfach, mit Wohnwagen wärs ein bisschen komplizierter. Wir stellten uns auf den provisorischen Platz und genossen die wärmende Sonne.
Zwischendurch reservierte ich einen Tisch im Grotto Reina, die Pizzen sind dort wirklich sehr lecker und die Serviceangestellte freute sich ausserordentlich uns wieder zu sehen, waren wir doch ein Jahr zuvor schon zweimal da.

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Am Samstagvormittag konnten wir dann umziehen, direkt vorne am See ist es sehr schön und mit toller Aussicht. Nachmittags dann noch einen Bummel durch Lugano, mit der Bahn und dank Ticino Card erst noch gratis. Wir hatten am Mittag nur was kleines gegessen und so ergab es sich, dass wir beim Bummeln am Ristorante Spaghetti Pomodoro vorbeikamen und gleich abschwenkten um uns zu stärken. https://spaghettipomodoro.ch/location/

Es tönt vielleicht langweilig, schon wieder Pizza, aber diese dort sind der Hammer, dünner Boden und ein dicker luftiger Rand, für meinen Geschmack exzellent. Da spielt der Belag fast eine Nebenrolle.Übrigens hatten wir Glück ohne Reservation einen Platz zu bekommen, eine Stunde später war es gerammelt voll.


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Sonntagmittag und schon wieder am Essen... Heute war süsses Nichtstun angesagt mit grillen und so. Wir sind ja nicht die grossen Grillmeister aber für Burger oder Wurst reicht unser Lotusgrill allemal.
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Hin und wieder einem landenden Flugzeug zusehen, welches die Ruhe unterbrach und dann noch den obligaten Sonntagsspaziergang, Ferien sind ja zur Erholung da.
Montags war es dann vorbei mit faulenzen, der Monte Bre war unser Ziel. In Lugano hat es ja zwei Hausberge, der San Salvatore und eben der Monte Bre. Auf dem San Salvatore waren wir schon als die Kinder noch in der Schule waren, doch den Monte Bre haben wir bis jetzt noch nie erklommen.

Standseilbahn, Bus oder zu Fuss? Mit Bahn und Bus ging es hoch bis Bre Paese, der Endstation des Busses. Von dort kann man zu Fuss weiter bis zuoberst. Im Bus hatte es nicht so viele Plätze, er war sehr klein, auf der Fahrt merkten wir warum. Die Strasse war so schmal dass man zeitweise nicht einmal kreuzen konnte. Der Blick hinunter nach Lugano war aber fantastisch.
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Wir spazierten oben der Strasse entlang bis zu einem Restaurant welches einen wunderbaren Ausblick über den Luganersee bot.

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Dabei kreuzte dieses Tier unseren Weg, wir vermuten eine Natternart, evt. eine Äskulapnatter wegen der Farbe und der Grösse. Diese war rund 1.5m lang, ein Riesending.


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Wie gesagt, der Ausblick und das Wetter waren traumhaft, dazu noch ein Tessinerplättli zum Z`mittag, herrlich.


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Frisch gestärkt standen wir wieder vor der Wahl, Standseilbahn oder zu Fuss zum Bus. Wir entschieden uns für zu Fuss zum Bus, wir hatten ja alle Zeit der Welt. Von zuoberst führt ein Weg über Treppen und so zurück zur Bushaltestelle. Aufwärts anscheinend ziemlich anstrengend, die entgegenkommenden Leute waren ganz schön ausser Atem. Abwärts ist aber auch nicht viel besser, das geht ganz schön in die Knie, da war der Hinweg über die Strasse doch einiges angenehmer.
Mit Bus und Bahn wieder zurück nach Agno, ausruhen und abends was feines kochen.

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Am Dienstag nutzten wir unsere Ticinocard, mit der Bahn und Bus auf einen Kurztrip nach Locarno und dort vielleicht noch ins Grotto Baldoria, https://grottobaldoria.ch/
uns hat es dort beim letzten Besuch sehr gefallen. Allerdings wollte so kein Hunger aufkommen und wir entschieden uns für was kleines am Mittag und dann abends wieder mal ins Reina. Ich hatte ja schon lange keine Pizza mehr....
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Am Mittwoch war mal wieder ein Ruhetag auf dem Campingplatz angesagt, das Wetter passte noch immer doch war ein Umschwung in Sicht. Ab Mittwochnacht sollte es regnen bis Freitagabend, na ja.
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Donnerstag morgens um 9 Uhr war noch immer kein Regen in Sicht, also nichts wie los nach Como in Italien. Mit der Bahn beinahe ein Katzensprung. In der Altstadt dort soll es schön sein, aber nur bei schönem Wetter...


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Kaum in Como angekommen begann es zu regnen und wärmer wurde es auch nicht mehr, im Gegenteil. Bei Regen durch die schmucken Gassen zu laufen macht keinen Spass und draussen essen konnte man auch vergessen. Die Stadtbesichtigung fiel buchstäblich ins Wasser und muss bei anderer Gelegenheit nachgeholt werden. Wenigstens war es auf der Rückreise im Zug angenehm warm, es war halt immer noch April.
Bis Freitagmittag regnete es durch, der Campingplatz leerte sich in Windeseile und ich fragte mich, ob die alle noch die Winterausrüstung drauf hatten. Denn am San Bernardino fielen rund 30 cm Schnee und auf den Strassen ging teilweise nichts mehr. Wir machten es wie unsere Politiker in Bern, die ganze Sache einfach aussitzen bis es besser wird...
Ab Freitagmittag wurde es in Agno wieder besser, wir nutzten dies für einen Einkauf in der Migros, schliesslich brauchten wir dann zuhause auch wieder was zu Essen.
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Mit einem Bild Anfang Woche vom Monte Bre möchte ich den Bericht abschliessen, eine schöne Woche im Tessin geht zu Ende, die Fahrt am Samstag über den San Bernardino klappte einwandfrei, die Strassen waren geräumt und der Schnee lag nur noch dort wo er hingehört, auf den Wiesen.

Eines hingegen ist sicher, Ferien ohne Regen sind in unseren Breitengraden trotz Klimaerwärmung fast undenkbar, eine willkommene Abwechslung und ein Segen für die Natur.


Arrivederci und bis zum nächsten Bericht über 3 Wochen Ferien in Deutschland, rechts von der Mitte von Süd bis Nord und zurück.

Hans und Martina








Chiemsee und Kärnten Herbst 2022

Hallo Ihr,
Im Herbst 2022 fuhren wir mal wieder weg, über den Chiemsee ins sonnige Kärnten sollte es gehen.
Am Samstag 10. September, meinem 61. Geburtstag, diesmal über Innsbruck nach Bayern an den wunderschönen Chiemsee. Die digitale 2 Monats Vignette hatten wir bereits vorgängig gelöst und die Maut für den Arlbergtunnel ebenfalls. Die Österreicher sind diesbezüglich schon weiter als unsere lahmen Schweizer Behörden, endlich fällt diese ewige Kleberei weg. Vielleicht schaffen es unsere im 2023 auch endlich. Bei Sonnenschein schafften wir die 370 km bis zum Camping Rödlgries in Übersee ohne nennenswerten Probleme.

Wir wollten dort zwei Nächte bleiben und am Montag weiter nach Villach. Nach der Ankunft und dem üblichen Einrichten ein gemütlicher Spaziergang an den See und den Kitesurfern beim zügigen Gleiten über die Wellen zusehen. Ja, es hatte ganz schön Wind und dieser war auch schon wärmer, aber man ist im Herbst auf alles gefasst.

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An der Strandbar ein leckeres Geburtstagsbierchen, holen musste man es aber schon selber.

Gleich zu Beginn der Ferien merkten wir auch schon wieder die Nachwehen von Corona, überall wo wir hinkamen hatte es Personalmangel weil während der Zeit als die Restaurants geschlossen waren, die Fachkräfte nach einem anderen Job Ausschau hielten und nach der überfälligen Öffnung der Gastronomie auch dort blieben. Für uns kein Problem, wir sind ja flexibel. Das Geburtstagsessen am Abend fiel auch schon üppiger aus, mit 61 Jahren auf dem Buckel werden die Portionen halt immer kleiner. Seniorenteller ist öfters angesagt, ausser man denkt wieder nicht dran, dass die Portionen in Deutschland oder Österreich eben grösser sind.
Sonntags wollten wir dann in den Ort spazieren und im Gasthaus unseres Vertrauens lecker speisen. Der zügige Wind vom Vortag hatte Regenwolken gebracht, so dass der Regenschirm mit auf den Spaziergang durfte. Zum Glück hat das Wirtshaus ein grosses Vordach, der Apero konnte draussen genossen werden. Zum Essen zügelten wir rein, es war so voll, dass nur noch am Stammtisch Platz frei war.  https://www.wirtshaus-feldwies.de/

Dafür unterhielten wir uns köstlich mit einem noch älteren Herrn, der dort anscheinend täglich sitzt. Mein Gulasch mit Knödeln war sehr lecker und der Verdauungsspaziergang zurück zum Camping dringend nötig.

Am Montag fuhren wir quer durch Österreich, über Salzburg nach Villach an den nächsten See. Nach rund 260 problemlosen Kilometern trafen wir am Camping Seehof, direkt am schönen Vassachersee, ein. https://www.campingseehof.at/

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Ein wunderschönes Fleckchen Erde, mitten in der Natur und doch so nah an Villach und Umgebung. Den einzigen Nachteil unseres Plätzchens bemerkten wir in der Nacht, man sollte im Herbst nicht unter Eichen parken. In regelmässigen Abständen fielen Eicheln vom Baum auf das Wohnmobil, so ist es halt in der Natur. Dafür kann es auch eine Begegnung mit einem Reh auf der Pirsch geben.

Der Rundgang um den See sollte auch etwas besonderes werden. Unsere Augen sind im Herbst immer auf den Boden gerichtet, in der Hoffnung Pilze zu sichten. Irgendwann, auf der hinteren Seite des Sees ist uns aufgefallen, dass wir nicht die einzigen im Wald waren. Einzelne Männer und keine Frauen, komisch.

Wir befanden uns anscheinend mitten im Schwulentreff von Villach, auf der Suche nach dem Weg zur Strasse trafen wir sogar noch auf einen flotten Männerdreier und kehrten schleunigst um. Wir suchten Pilze und die anderen das Vergnügen.

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Das mussten wir bei Josef erstmal runterspülen, http://www.josef-villach.at/ anschliessend blieben wir gleich zum Essen. Der Besucherandrang war gerechtfertigt, leckeres Bier und deftige Speisen.
Am nächsten Tag mussten die Pfunde wieder runter, Stadtrundgang war angesagt. Mit dem Bus direkt neben dem Camping in die Innenstadt.

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Martina deckte sich gleich mit einer neuen Winterjacke ein, man weiss ja nie. Der Himmel bedeckte sich zunehmend, ein paar Tropfen Regen durften nicht fehlen.
Doch am nächsten Tag war es schon wieder besser so dass wir mit dem Fahrrad in Richtung Ossiachersee losfuhren. Eine schöne Rundfahrt bei angenehmen Temperaturen, gegen Mittag zurück am Campingplatz wo wir dann etwas Leckeres zubereiteten.

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Wenn es windstill war fiel auch nichts vom Baum, ansonsten bitte mit Kopfbedeckung...Nein, so schlimm war es nicht, wir genossen die Tage hier. Am Donnerstag machten wir eine Radtour der Drau entlang, mit abschliessender Pizza in der besten Pizzeria von Villach, gemäss Google.

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Man sieht mir die Vorfreude sicher schon an, jetzt müssen wir die Pizzeria nur noch finden.

Mit meinem Spürsinn sollte das schon klappen, und tatsächlich, zielsicher gefunden und in der Gartenwirtschaft eine leckere Pizza gegessen. https://www.pizza-primavera.at/
Leider gab es keinen Wein und auch nur alkoholfreies Bier, radfahren und Alkohol verträgt sich nicht.
Am letzten Abend in Villach haben wir im Campingrestaurant mal wieder zuviel gegessen, in Kärnten schmeckt halt einfach alles. So zogen wir am Freitag 16.09.2022 weiter, nächstes Ziel war der Millstättersee bei Burgstaller, http://www.burgstaller.co.at/public_html/d_campingplatz.html
da waren wir auch schon einmal im Herbst 2018 oder 2019 und es hat uns gut gefallen. Auf der Fahrt dahin mussten wir durch ein Tal mit einem kleinen Bach, jedoch war irgendwie alles verwüstet. Brücken waren weg, Häuser bis auf 2m Höhe dreckig...was ist da passiert?
https://www.heute.at/s/unwetter-in-kaernten-fotos-zeigen-ausmass-der-zerstoerung-100214865
Ein schweres Unwetter im Juni, drei Monate später sieht man die Folgen immer noch. Wenn man diesen Bach jetzt sieht, kann man kaum glauben, dass dieses Rinnsal so etwas anrichten kann.
In Döbriach angekommen haben wir auf dem Camping  Platz 100 belegt, wieder unter einem Baum, aber ohne Eicheln.
Sofort ein Spaziergang in den Wald, mal schauen ob es Schwammerl hat.

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Es hat, sie durften aber noch stehenbleiben. Schliesslich sind wir ja in den Ferien und nicht auf der Flucht. Morgen ist auch noch ein Tag. Im Wald trafen wir auch wieder Leute, diesmal ein Ehepaar aus Thun. Wir redeten mit Ihnen so lange, bis der Regen kam. Dabei hat er uns erzählt, dass er hier mehrere Feuersalamander gesehen habe, diese sind normalerweise äusserst selten. Und tatsächlich, wir trafen auch noch auf so ein Exemplar.

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In der Schweiz habe ich noch nie einen gesehen, so schön. Leicht durchnässt noch bei Ritschis zum Apero vorbei und anschliessend zum Nachtessen ins Restaurant am Campingplatz.

An diesem Tag habe ich gemerkt, dass auch in anderen Ländern die Leute nicht immer gut auf die Politik zu sprechen sind. Bei Ritschis fluchte ein Paar aus Wien ziemlich ungehalten über die Flüchtlingspolitik ihrer Regierung, da gibt es anscheinend sogenannte Flüchtlinge aus der Ukraine welche nach Österreich gekarrt werden, dort ihr Flüchtlingsgeld abholen, und wieder zurückfahren.
Und die Politik schläft wie immer. Das kostet Millionen und für die eigenen Landsleute in ärmlichen Verhältnissen bleibt nichts mehr übrig. Es tönt anscheinend in ganz Europa ähnlich.
Doch nun wieder zu den Pilzen. Am nächsten Tag waren wir früh im Wald damit uns niemand unser Essen wegschnappt. Es hatte genügend Eierschwämme und auch Steinpilze durften nicht fehlen.
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Die Steinpilze wurden direkt eingefroren und aus den Eierschwämmen bereiteten wir ein leckeres Mahl zu.
Nachmittags noch einen gemütlichen Spaziergang bei schönem Herbstwetter und schon war wieder ein Ferientag rum. Doch Halt, der Chinese gleich um die Ecke durfte natürlich nicht fehlen. Rindfleisch mit Zwiebeln für mich und für Martina wie immer gebratene Ente, dazu Reis und ein feines Glas Wein rundeten den Tag ab.
Am Sonntag fuhren wir mit dem Bus nach Spittal an der Drau, ein schönes Städtchen aber Sonntags nichts los, ähnlich wie bei uns zuhause. Wir schlenderten rum und fanden einen schönen Platz an der Sonne um was kleines zu essen.

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Mit dem Bus wieder zurück, übrigens alles gratis weil die Busbetriebe irgendeine Aktion machten. Dasselbe auch am nächsten Tag, wieder gratis nach Millstatt und wieder zurück. Eigentlich wollten wir mit dem Schiff zurück, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wegen zuviel Wind und Wellen war die Schifffahrt eingestellt. Schade.

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So genossen wir halt ein leckeres Essen im Biergarten des Lindenhofs, http://www.lindenhof-millstatt.at/  Schaut selber :


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Meins natürlich mit Pilzen und Martina mit ihrem geliebten Kaiserschmarrn

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Man gönnt sich ja sonst nichts.
Es waren wieder richtig schöne Tage am Millstätter See, doch am Dienstag 20.09.2022 fuhren wir hier wieder los, Ziel Weissach am Tegernsee in Bayern. Dort wollten wir noch zwei Tage bleiben und dann am Freitag wieder heimwärts.
Doch irgendwie wollte das nicht so recht klappen. Wir fuhren wie immer so um 10.00 Uhr los, 260 km sind ja keine grosse Strecke. Auf der Tauernautobahn Richtung Salzburg und dann links Richtung München.
Bekanntlich hat diese Autobahn einen Tunnel mit extra Gebühren, zahlbar an der Mautstelle. Es ging zügig vorwärts und so kamen wir mit Schwung an der Zahlstelle an, schnell schauen wo man mit Cash zahlen kann, und dann rein ins Engnis.
Leider hatte ich vergessen, dass ich ein Wohnmobil habe und dieses ein bisschen breiter als ein PKW ist. Kurz bevor ich streifte dachte ich noch, mann ist das eng. Doch es war schon zu spät, rechts streifte ich leicht und links hatte ich noch rund 3 Zentimeter. Retour war auch keine Option mehr, wenn du mal streifst dann kommt es zurück noch schlimmer. Wenigstens wurde es nicht noch enger, mit eingeklappten Rückspiegeln bis zum Häuschen, die Frau an der Kasse machte beinahe noch grössere Augen als ich. Die Geräusche von hinten wurden nicht schlimmer aber ich hatte schon Angst, dass ich einen grösseren Schaden habe. Also nicht ich sondern das Womo, meiner ist eh irreparabel.

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Ich hatte riesiges Glück, mit dem Ersatz von zwei Seitenleuchten und ein paar Kratzern mehr kam ich noch gut davon. Mein Tipp : Bei Zahlstellen immer rechts bleiben, bei den LKW`s passen wir mit dem WOMO sicher durch.
Das nächste Problem an diesem Tag war die Ankunft am Tegernsee. Unterwegs nicht gerade das beste Wetter und der EINZIGE Campingplatz an diesem See hatte anscheinend die besten Tage schon eine Weile hinter sich. Wir wollten uns anmelden, leider keiner da. Im Restaurant nachfragen brachte auch nichts, der mürrische Gastwirt schwafelte irgendwas von; der kommt dann schon wieder. Ich schaute Martina an und musste eigentlich gar nix sagen, rein ins Wohnmobil und weg von hier. https://www.campingplatz-wallberg.de/

Die negativen Rezensionen auf Google waren also nicht von ungefähr. Doch wohin nun? Gottseidank hatten wir nur telefonisch angefragt ob es Platz hätte.


Bad Tölz war in der Nähe und dort hatte es einen Stellplatz, dann nix wie dort hin. Bald angekommen wurden wir wiederum enttäuscht, genug Platz, kein Strom, keine sanitarischen Einrichtungen.

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Doch wir wurden anderswo fündig, an diesem schönen See, mitten im Nirgendwo in der Nähe von Bad Tölz hatte es einem Campingplatz und wir wurden herzlich empfangen.
https://www.campingplatz-demmelhof.de/
Jetzt im Spätherbst ist nicht mehr der Bär los, aber es hatte alles was es braucht. Nach der Fahrt wollen wir meistens nicht mehr selber kochen, eine kleine Karte zum Essen aber es genügte vollauf. Sanitarische Einrichtung sauber und gepflegt, Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden und familiengeführt. Was will ich mehr für eine Nacht?
Ja, nur eine Nacht. Unsere Suche nach Alternativen brachte uns auf die Idee mit dem Hopfensee in der Nähe von Füssen. Unser Kollege Roger, seines Zeichens ehemaliger Wohnwägeler und nun Wohnmobilist, war schon mal da. Und er hat geschwärmt, 5 Sterne Camping mit allem und noch ein bisschen mehr.
Eine telefonische Anfrage, und wir hatten noch einen Platz ergattert. Der war aber noch voll wie im Sommer.
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Was für ein Plätzchen, nun gut, kostet aber auch rund 50 Euronen pro Nacht.
https://www.camping-hopfensee.de/

Das war mal ein krönender Abschluss unserer Herbstferien 2022, spazieren, radfahren um den See und es sich so richtig gut gehen lassen.

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Wir mussten schauen, dass wir nicht noch einen Sonnenbrand kriegten, essenstechnisch auch vom Feinsten, aber man kriegt kaum einen Platz ohne Reservation : https://tantepaula-hopfensee.de/
Ansonsten hat es
im Dorf an jeder Ecke eine Essensgelegenheit.
Dieser Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt, von hier ist man in rund 3 Stunden im Thurgau.
Die Heimfahrt am Freitag verlief dann noch problemlos, unserer letzter längerer Ausflug 2022 neigte sich dem Ende zu. Selbstverständlich gab es dann noch Wochenenden in Waldshut oder auch in Markelfingen, aber Mitte Oktober war dann Schluss und wir freuen uns bereits auf 2023.
Grobplanung 2023 :  1 Woche Agno, 3 Wochen Richtung Norden  ( Mecklenburgische Seenplatte ),
2 Wochen Frankreich mit Elsass und Paris.
Bis dann, bleibt gesund,
Hans und Martina


Norddeutschland und Dänemark 2022  Teil 2

So, da bin ich wieder.
Am Montag, 13. Juni 2022, nachdem der Wochenendrummel in Lübeck vorbei war, kehrte in der Stadt wieder einigermassen Ruhe ein. Wir nutzten dies für einen ausgedehnten Stadtbummel und natürlich einer Bootsfahrt auf der Trave. Dieser Fluss umzingelt die Altstadt und endet bei Travemünde in der Ostsee. Die rund 1-stündige Fahrt rund um die Altstadt war ein besonderes Erlebnis, der Bootsführer hatte viele lustige und interessante Anekdoten im Angebot, es wurde keine Minute langweilig.

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Danach, Einkaufsbummel in Lübecks Marzipanladen,
https://www.marzipanland.de/marzipan-speicher-luebeck/
Ich habe mich eingedeckt damit und wollte anderen vielleicht auch noch eine Freude bereiten, leider bin ich wohl der einzige in der Verwandtschaft, der Marzipan mag. Macht ja nichts, ist ja haltbar...

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Auf diesem Bronzerelief sieht man die wunderschöne Altstadt mit ihren sieben Türmen, Gassen und Gängen. Wir waren froh, genug Zeit dort eingeplant zu haben.
Am Montag fuhren wir also weiter Richtung Nordwest, Ziel Rendsburg. Sagt euch wohl nichts, einem der gerne Schiffe guckt aber schon. Die Stadt liegt am NOK, dem Nordostseekanal. https://de.wikipedia.org/wiki/Nord-Ostsee-Kanal
Da wollte ich schon lange mal hin, die 120 km bis dahin schafften wir vormittags, sodass ein Tag reichen sollte. Der Wohnmobilhafen am Kreishafen ist immer gut besucht, bereits um 11.00 Uhr war die erste Reihe schon belegt.

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Das habt ihr vermutlich auch noch nicht oft gesehen, eine Hängefähre über den Kanal. Hier hat es auch ein Häuschen und darin kündigt ein freiwilliger Mitarbeiter den Gästen alle vorbeifahrenden grossen Schiffe an, selbstverständlich mit der passenden Nationalhymne des Schiffes.

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Diese Höhe passt gerade noch, grössere Kreuzfahrtschiffe müssen um Jütland herum fahren, was einem Umweg von rund 400 km entspricht.

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In diesem Lokal gab es auch noch leckeres Essen, wir hatten Glück, dass wir am Abend noch ein Plätzchen ergattern konnten. https://www.brueckenterrassen.de/

Nach diesem interessanten Tag und einer ruhigen Nacht fuhren wir weiter nordwestlich in Richtung Dänemark, genauer gesagt auf die Insel Romö.

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Vom Festland führt eine 4 km lange Strasse auf die Insel, welche für ihren riesigen Sandstrand bekannt ist. Wir hatten 3 Nächte auf dem First Camp Lakolk schon lange im Voraus gebucht. https://firstcamp.de/destination/lakolk-strand-romo/

Das wäre nicht nötig gewesen, Mitte Juni ist in Dänemark noch nicht Hochsaison und es hatte genügend freie Plätze.

Das Hinstellen des Womos muss wohldurchdacht sein, der Wind bestimmt hier mit.

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Und das sah dann so aus, Ausgang und Sonne auf der windabgewandten Seite, dann passts und man geniesst die wärmende Sonne.
Wir hatten ziemliches Wetterglück und genossen es auch. Nachmittags mal mit dem Fahrrad runter an den Strand, das besondere daran ist, dass man auch mit Auto oder Wohnmobil dorthin fahren kann. Und das sieht dann so aus:

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Weit hinten am Horizont ist die Nordsee, der Strand mindestens 500 m breit und problemlos befahrbar, man sollte aber schon ein bisschen aufpassen, wo man durchfährt, wir haben in diesen Tagen einige gesehen, welche mit ihrem Auto oder Wohnmobil steckengeblieben sind. Es hatte aber immer Strandaufsichten mit Pickups welche gegen Entgeld aus der Patsche geholfen haben. Wir liessen in diesen Tagen das Womo aber auf dem Platz und erkundeten den Strand zu Fuss.

Dabei hatten wir auch eine Begegnung mit einer Robbe, das erste Mal in freier Wildbahn.

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Allerdings war diese unter Beobachtung der Strandaufsicht, ob es allenfalls ein verlassenes Jungtier sei. Dem war aber nicht so, nach dem Erholungsschlaf fand sie wieder zurück ins Meer ohne Belästigung durch neugierige Touristen.

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Nebst Muscheln und sonst allerlei, was an einem Strand noch so rumliegt, machten wir auch Bekanntschaft mit ihr: Romina, die einbeinige Seemöwe. Sie wurde von den Betreibern des Imbisswagens am Strand so getauft, weil sie schon seit etwa 3 Jahren dort um was essbares bemüht ist.

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Der riesige Strand und die dahinterliegenden Dünen beeindruckte uns sehr, mit dem Fahrrad erkundeten wir auch einen Teil der Insel. Heidelandschaft und versteckte Häuser dazwischen, eine unheimlich schöne, saubere und aufgeräumte Gegend hier.

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Dank E-Bikes kann man auch auf Romö entspannt fahren, ansonsten wird der Weg zurück Richtung Strand mit Gegenwind zur Tortur.

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Neben dem Campingplatz hatte es auch Läden mit allem was man so braucht, oder auch nicht, Speiselokale und auch Gelaterias. Allerdings muss man mit Schweizer Preisen rechnen, eine Kugel Glace für 4.50 Euro oder ein Bier für 6 Euro, das Essen hingegen war aber wieder verhältnismässig günstig.

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Nach 3 erlebnisreichen Tagen verliessen wir Dänemark wieder, auf Landstrassen welche durch Dörfer führten, die genauso aufgeräumt und sauber aussahen wie auf der Insel. Unser erster Besuch in Dänemark gefiel uns.
Unterdessen war es aber schon Samstag, in einer Woche müssen wir also wieder zuhause sein.
Auf dem Retourweg über Hamburg wollten wir dem Elbepark Bunthaus, welchen wir bereits 2018 besucht hatten, einen Besuch abstatten.https://www.elbepark-bunthaus.de/index.php/startseite-elbepark-bunthaus.html

Die Stellplätze sind immer noch eng, wenn ich länger bleiben würde, müsste ich mehr Platz haben. Doch für eine Nacht, mit leckerem Abendessen draussen im Restaurant am Platz lohnt sich der Zwischenstopp allemal.

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Wenn man auf diesem Turm steht, übrigens 10 Gehminuten vom Stellplatz entfernt, sieht man wie sich hier die Elbe in Norder- und Süderelbe trennen.

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Der nächste Tag, vorbei am Hamburger Hafen Richtung Münster, eine schöne Strecke von rund 300 km, Wetter passt und auch der Verkehr ist erträglich, schliesslich ist es Sonntag. Drei Stunden später fuhren wir am Campingplatz Münster vor, etliche andere Wohnmobile und Wohnwagen ebenfalls. Auch hier hatte ich reserviert und wenig später auch wieder ein schönes Plätzchen bekommen. https://www.campingplatz-muenster.de/

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Der Platz liegt etwas ausserhalb der Stadt, in 200 Meter Entfernung, aber eine Bushaltestelle direkt an den Bahnhof mitten in der Stadt. Den Ausflug in dieselbe verschoben wir aber auf Montag, Siesta und ein feines Abendessen im Restaurant auf dem Platz wurden vorgezogen.

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Ein sehr schönes Restaurant, Reservation zwingend erforderlich sonst muss man woanders essen. In der Nähe hat es auch noch einen Chinesen, dorthin gingen wir dann am letzten Abend. Am nächsten Morgen fuhren wir also mit dem Bus in die Stadt Münster, gemäss Busfahrplan um 10.15 Uhr...Doch es kam keiner, das haben wir doch auch schon in Italien erlebt. Aus unerklärlichen Gründen kam erst 30 Minuten später wieder ein Bus. Nun gut, wir haben ja Ferien. Am Bahnhof, in der Nähe der Innenstadt stiegen wir aus und erlebten einen Kulturschock. Wir Landeier waren uns das nicht mehr gewohnt, Menschen aller Herren Länder, Arbeitslose und Asoziale in Massen so dass es uns nicht mehr wohl war. Wir merkten schnell dass wir wieder in einer Grossstadt sind. Zu Fuss waren wir in rund 15 Minuten in der Innenstadt, umringt von unzähligen Geschäften und Restaurants.


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Wir bummelten ziellos herum, bestaunten alte Häuser und teure Geschäfte, Kirchen und Brunnen aber irgendwie wurden wir mit dieser Stadt einfach nicht warm. Vielleicht für unsere Verhältnisse einfach zu gross, schliesslich leben dort über 320`000 Menschen.

Am nächsten Tag fuhren wir nochmal rein, da war was los. Polizei, Gepfeife und Megafone hallten durch die Altstadt, eine Demo des Pflegepersonals von diversen Krankenhäusern wollte mal endlich Geld sehen für ihre sicher nicht immer einfache Arbeit. Wir haben es bei uns in der Schweiz ja auch gesehen, vom Klatschen für die tolle Arbeit während Corona kann man sich halt nichts kaufen.

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Wenigstens ging es gesittet zu und her und wir konnten während dem Mittagessen ein bisschen zuhören und sehen.
Abends wollten wir noch zum Chinesen, beim Campingplatz gleich um die Ecke. Vom Buffet konnte man sich bedienen soviel man wollte und das alles für relativ wenig Euros. Die Tische waren auch noch originell, unter der Glasplatte sah man so typische Chinesische Häuser und Gärten, hergestellt aus Bambus.

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Noch etwas zum Campingplatz. Die sanitarischen Einrichtungen waren hervorragend, auch mit viel Liebe zum Detail.


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Mir hat dies besonders gut gefallen:


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Mittwoch 22.06.2022 fuhren wir weiter südwärts, erster Halt in Trier auf dem Reisemobilparkplatz Treviris, https://stellplatz.info/wohnmobilstellplatz/reisemobilpark-treviris

Zwischenhalt für eine Nacht nach rund 350 km. Für eine Nacht ganz okay, einen längeren Aufenthalt würde ich dort nicht machen.
Nach einem Bummel entlang der Mosel assen wir draussen vor dem Wohnmobil gemütlich Znacht, es wurde auch nicht allzu spät, denn die Fahrt hierhin war wegen Unfall und Stau etwas anstrengend.

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Ich hab noch ein Bild von der Universitätsstadt Trier gefunden, aufgenommen auf der Fahrt weiter Richtung Freiburg, unserer letzten Station vor der Heimfahrt.
Nochmals ca. 300 km südwärts zum Camping am Tunisee. https://www.tunisee.de/

Damit schloss sich der Kreis wieder, 3 Wochen vorher bin ich schon über Freiburg losgefahren. Da hab ich mir ja wieder ein schönes Plätzchen ausgesucht, etwas ausserhalb der Stadt Freiburg und wunderschön gelegen. Das Wetter machte auch mit sodass wir gleich noch eine Nacht länger blieben. Ich musste ja erst wieder am 1. Juli wieder arbeiten.
Häääää, arbeiten? Ja, ihr habt richtig gelesen. Hänschen kann ja nicht nur zuhause rumhocken und kochen, waschen und putzen. Das wird ja jeder Hausfrau auf die Dauer zu langweilig. Ich habe die Gelegenheit am Schopf gepackt und eine 20% Anstellung im Magazin der Migros Bischofszell angenommen, respektive sie wollten mich unbedingt!!! Spass beiseite, wer meldet sich schon für 20% und erst noch körperliche Arbeit, sowie frühmorgens von 6 - 9 Uhr?
Für mich passt es super, dreimal die Woche zu Fuss zur Arbeit und um 9 Uhr fertig.
So, zurück zum Tunisee,

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Wasserskifahren an einem Rundseil, Tauchen, schwimmen oder die Gegend mit dem Fahrrad erkunden, wenn das Wetter passt ein herrlicher Ort. Dazu ein Wirtschäftle mit schwäbischen Speisen und hin und wieder ein Konzert oder sonstige Veranstaltungen. Der Ort ist bekannt und wenn man in der Hochsaison dorthin will brauchts schon im Winter eine Reservation.
Wir genossen die letzten 2 Tage, ich war garantiert nicht das letzte Mal dort.

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Wenn nur das nicht gewesen wäre, am Abend machte sich eine Gewitterfront auf den Weg zu uns, wir konnten im Wirtschäftle noch gemütlich speisen, aber später kam ein heftiges Gewitter mit Sturmböen und so. Bei uns auf dem Platz wurden wir gottseidank nur gestreift, aber 10 km östlich von uns wurde ein Spaziergänger getötet.

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Wie sagt man so schön, die Natur schlägt zurück. Jedenfalls hatte ich mal wieder eine Gratiswäsche fürs Womo und keinen grösseren Ast vom Baum auf dem Dach.

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Dieses Bild ist definitiv schöner, man soll ja am Schluss immer etwas positives im Kopf behalten. Nach rund 3000 km in Deutschland und Dänemark kehrten wir am 25.06.2022 wieder zurück in die Schweiz. Ich hatte noch kein Heimweh nach so langer Zeit, beim Friseur war ich in Münster unter kundiger Aufsicht meiner sonstigen Coiffeuse, Kleider und Geld war noch genug vorhanden, wenn Martina mitmacht werden es nächstes Jahr sicher wieder 3 Wochen am Stück.
Doch Halt, im Herbst gibt es ja noch 2 Wochen Bayern und Kärnten. In diesem Sinne, bis bald
Hans und Martina

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Norddeutschland und Dänemark Juni 2022    Teil 1

Hallo liebe Leser,

Nun war es also soweit, ich habe mich per Ende Mai 2022 frühpensionieren lassen und geniesse ab sofort das süsse Nichtstun. Als Erstes wollte ich mal mehr als 2 Wochen mit dem Wohnmobil wegfahren. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich hatte in den rund 40 Arbeitsjahren nie mehr als 2 Wochen am Stück Ferien, ausser beim Militär. Da waren es 3 Wochen so etwas wie Aktivferien.
Das Problem war einzig, dass Martina im Juni auch nur 2 Wochen Ferien machen konnte. Was tun?
Die Lösung war eigentlich simpel, ich fahre los und sie kommt dann rund 2 Wochen später nach, ganz einfach, oder?

Montag der 30. Mai 2022 war mein letzter Arbeitstag bei Holenstein Transporte in Schwarzenbach und am Donnerstag 02. Juni wollte ich losfahren, Ziel Norddeutschland.

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So sah er also aus, mein Plan, bis ins letzte Detail durchdacht. Ich kann mein Sternzeichen nicht überlisten, so sind die Jungfrauen halt. Nichts wird dem Zufall überlassen. Es gibt nichts schlimmeres für mich, als nachmittags um vier einen Platz zum Nächtigen zu suchen. Das war früher schon so als Renato und ich noch mit dem Motorrad unterwegs waren. Doch halt, auf dem Plan stand da irgendwo noch: Martina abholen.
Das musste auch noch geplant werden, dazu brauchte es ein Flugticket von Zürich nach Hamburg und eine Frau, die zum ersten Mal ALLEINE mit dem Flieger reist. Bisher war ich ja immer dabei und habe mich um die Reise gekümmert. Das wird schon schiefgehen.... Am Freitag 10. Juni sollte sie der gebuchte Flieger nach Hamburg bringen, doch dazu später.

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Nachdem ich alles gepackt hatte, fuhr ich also los, über Singen, Titisee, Freiburg bis nach Meissenheim auf den dortigen Wohnmobilpark. Wir waren ein paar Jahre zuvor schon mal dort, allerdings auf dem Heimweg. Ein schönes Plätzchen im Halbschatten, denn es war schon ganz schön warm für Anfangs Juni. Stuhl und Tisch raus und ein kühles Bierchen aus dem Kühlschrank, es war allerdings schon ein bisschen komisch alleine unterwegs zu sein. Das letzte Mal war es so im Oktober 2016 als ich das Wohnmobil in Rosenheim abholte.
Und wer macht jetzt das Essen? Spass beiseite, natürlich war es nicht so, dass ich Martina nur zum Kochen brauchte, schliesslich koche ich selber auch sehr gerne. Aber nur für mich? Später vielleicht, aber sicher nicht in Meissenheim, im Land von Spätzle, Knödel und so. Ein schöner Spaziergang ins Städtle und dort in ein uriges Gasthaus, der Eintracht. Das Wirtepaar war beinahe so alt wie die Gaststätte, an der Wand hängen die Geweihe der Wildspezialitäten auf der Karte.

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Paprikaschnitzel mit Spätzle und 2 Gläschen Badischer Rotwein, sehr lecker. Der Start in die Ferien ist gelungen, so kann es weitergehen.

Am nächsten Tag, Freitag vor Pfingsten, ging die Fahrt weiter nach Traben Trarbach an der Mosel. Eine schöne Fahrt, doch wo war die Mosel? Weit und breit kein Fluss in Sicht. Doch die letzten Kilometer führte eine Passstrasse runter ins Tal und dort war sie, eingebettet zwischen unzähligen Rebbergen. Doch bevor ich auf den gebuchten Platz auf dem Moselcamping in Pünderich fuhr, musste ich noch einkaufen und tanken in Traben Trarbach, ich wollte ja erst am Pfingstmontag weiter. Edeka und Aldi Süd waren gleich nebeneinander, leider war das mit dem Parkplatz so eine Sache. Der Edeka Parkplatz war voll und auf dem Aldi Parkplatz hatte es so eine komische Anordung der Parkplätze und ich hatte ein 8m Wohnmobil, welches überall in die Fahrbahn ragt, also quer über 3 Parkplätze, es hatte ja genug freie Plätze. Keine 20 Minuten später hatte ich meinen Einkauf im Edeka erledigt. Leider hat mir in der Zwischenzeit ein eifriger Kontrolleur einen Bussenzettel unter den Scheibenwischer geklemmt, weil ich mich nicht an die Parkordnung gehalten habe. Doch wie soll ich mich mit meinem Teil auf ein einzelnes Parkfeld stellen wenn es überall zu lang oder zu breit ist? Zähneknirschend nahm ich die 40 Euro zur Kenntnis, zahlbar in 10 Tagen an irgendwen in Stuttgart ?? Nicht gerade touristenfreundlich.

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Nun gut, nach dem Tanken auf den Camping, https://www.mosel-camping-platz.de/puenderich/

ich hatte schon lange reserviert, in weiser Voraussicht, weil ja Pfingsten war. Ein wunderschöner Camping in einem kleinen Ort direkt an der Mosel, mit allem was man so braucht. Freundliches Personal mit einem kleinen Imbiss und Restaurants sowie Weinstuben in der Nähe. Schade war Martina noch am arbeiten.

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Am Abend erkundete ich ein bisschen den Ort, schaute wo ich Brötchen fürs Frühstück kriege und ass in einer Kneipe dem Bistro-Cafe Moselblick direkt neben dem Platz.

Nach einer ruhigen Nacht am Morgen ins Städtchen zum Bäcker und dann während dem Frühstück mal schauen was mit dem Wetter so drinliegt.


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Das Frühstück fällt bei mir immer irgendwie karg aus, ein Brötchen mit Konfitüre, Saft und ein oder zwei Kaffee, das wars. Zwischenzeitlich habe ich mich für einen Ausflug mit dem Fahrrad entschieden, der Radweg entlang der Mosel führte schliesslich beinahe durch den Campingplatz. Also rauf aufs Bike und flussaufwärts nach Reil, dort hatte es die nächste Brücke über die Mosel. Es war Samstagvormittag und in Reil der Wochenmarkt. An einem Stand mit Fensterputztüchern blieb ich wohl zu lange stehen und schon hatte ich nach einer eindrücklichen Demonstration einen Satz Kaltwasserputztücher für günstige 20 Teuros im Gepäck. http://www.kaltwassertuch.de/

Seit ich diese Tücher habe, darf ich zuhause die Fenster putzen, da hab ich mir was eingebrockt...
Nach einem Apero am Fluss gings wieder flussabwärts, ich wäre gerne auf dieser Seite runter, aber hatte keine Ahnung wann die Fähre in Pünderich wieder über die Mosel zurückfährt. So fuhr ich sicherheitshalber wieder über die Brücke und zurück zum Camping.


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Dort angekommen hatte ich inzwischen schon einen kleinen Hunger, welchen ich im Bistro an Camping stillen konnte. Seht selber, sieht doch lecker aus, Flammkuchen und ein feines Glas Weisswein aus der Region.

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Danach : Siesta und Spaziergang durch die Ortschaft mit anschliessendem Nachtessen im Moselblick.
Der Sonntag begann mit dem angekündigten Regen und führte später zum Alternativprogramm, Brötchen beim Bäcker holen, frühstücken und anschliessend eine Bootsfahrt auf der Mosel. Bei dieser Bootsfahrt sah ich zum ersten Mal, wie hoch das Wasser auf der Mosel ein Jahr zuvor stand. In vier Meter Höhe hingen noch Plastikfetzen und sonstiger Unrat. Beim Bistro Moselblick hat es aussen an der Wand eine Plakette mit dem Wasserstand von einem Jahr zuvor, auf dieser wird ersichtlich, dass der gesamte Campingplatz ebenfalls ca. 2 Meter unter Wasser war....
Es wurde ein gemütlicher Sonntag, lesen und entspannen am Nachmittag und abends ein Süppchen und ein Glas Wein, oder zwei.


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Am Pfingstmontag ging die Reise weiter Richtung Norden, hauptsächlich übers Land, ich hatte ja keine Eile, denn mein nächstes Ziel Wetzlar war nur rund 170 km entfernt. Zuerst wollte ich auf den dortigen Stellplatz, irgendwie passte der mir aber nicht sonderlich sodass ich bereits in Pünderich, auf dem Campingplatz Wetzlar ein Plätzchen resevierte. http://campingplatz-wetzlar.de/

Es sollte sich lohnen, das Wetter war auch schon wieder besser und mein Platz wirklich ganz toll. Seht selbst:


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Halbschattig, rundherum Hecken und sehr nette Betreiber. Anscheinend liegt Wetzlar nicht an einer Hauptroute, die Betreiber waren erstaunt, dass ein Schweizer auf der Durchreise bei ihnen vorbeikommt. Direkt neben dem Camping ein Biergarten mit griechischem Restaurant, welches am Abend komplett ausgebucht war. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durfte ich am Abend natürlich auch nicht fehlen, musste aber allerdings drinnen essen.



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Lecker wars, zur Verdauung noch einen Ouzo...Schmeckt mir überhaupt nicht, aber wenns hilft..
Auf jeden Fall habe ich gut geschlafen.

Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber mein nächstes Ziel durfte ich auf keinen Fall auslassen. Ausgeruht fuhr ich weiter, heute rund 300 km weiter Richtung Norden, Ziel Steinhuder Meer, auf den dortigen Stellplatz. Aufmerksame Leser haben vielleicht gemerkt, wir waren schon einmal dort, mit Martina im Herbst 2020 nach unserm Besuch in Berlin.


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Das Steinhuder Meer ist Ausflugsziel für viele Städter, aus Hannover oder so, aber nur am Wochenende. Unter der Woche ist es schön ruhig hier, die Restaurants aber auch gut besucht. Abends musste ich unbedingt wieder zum Chinesen, https://seapalace.business.site/
schon vor 2 Jahren haben wir dort lecker gegessen. Das Rindfleisch mit Zwiebeln schmeckte mir ausgezeichnet. Leider war am Abend wirklich nichts mehr los, den Absacker musste ich mir vor dem Womo genehmigen. Macht auch nichts, die 300 Autobahnkilometer waren anstrengend, und so fiel ich rasch müde in die Heia.

Am Mittwoch 8. Juni 2022 früh raus aus den Federn, der Bäcker kommt um 8 Uhr auf den Platz. Das Wetter passte auch, so dass ich mit dem Fahrrad ein bisschen in der Gegend rumfuhr, aber nicht zu weit, weil ich später auch mal wieder was einkaufen musste.


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Am Hafen ass ich dann auch noch ein leckeres Fischbrötchen und ein Weissbier durfte natürlich auch nicht fehlen.


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Es war so ein richtig schöner Tag, die Gänse waren mit ihren Jungen unterwegs und auf dem See, äh Meer, genossen einige Stand Up Paddler die angenehmen Temperaturen. Abends kochte ich mir ein lecker Süppchen und genoss die Ruhe auf dem Platz.
https://www.steinhuder-meer.de/buchen-planen/wohnmobilstellplatz-steinhude

Apropos Ruhe, tagsüber ist es nicht so ruhig, in der Nähe ist ein Fliegerhorst der Deutschen. Wenigstens fliegen sie nur mit grossen Propellermaschinen und nicht mit Eurofightern...


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So, heute ist Donnerstag und morgen soll Martina in Hamburg landen. Also nichts wie weg hier und ab nach Hamburg. Es sind ja nur rund 170 km bis auf den Knaus Campingplatz in Hamburg.
https://www.knauscamp.de/hamburg.html

Ich hatte dort vorgängig reserviert und war auch ziemlich zeitig dort, leider zu früh, weil er über die Mittagszeit geschlossen ist. Also nutzte ich die Zeit und fuhr wieder weg um noch kurz den Getränkebestand und so aufzufüllen. Schliesslich muss ich ab morgen wieder etwas mehr haben als Bier und Wein.
Das mit dem einkaufen in Städten ist so eine Sache, es hat zwar viele Möglichkeiten aber wenn du dich nicht auskennst nicht immer einfach. Ich fand einen Laden mit allem, sogar relativ nah, allerdings wieder mit dem gleichen Problem wie in der Vorwoche in Traben Trarbach, nämlich genügend grossen Parkplätzen. Als hinten die Fahrräder in die Hecke ragten, kam vorne wenigstens noch ein Auto vorbei, der Parkplatz nebenan hatte höchstens noch für ein Motorrad Platz.
Zurück auf dem Camping funktionierte der Check In mehr oder weniger problemlos, allerdings galt ja in Deutschen Landen immer noch je nach dem eine Maskenpflicht. Ich merkte aber schnell, dass die Leute selber nicht genau wussten wo was gilt und so habe ich mich an die Mehrheit gehalten. Im öffentlichen Verkehr allerdings galt hier im Norden ZWINGEND Maskenpflicht.

Dies führte dann manchmal zu grotesken Situationen, einerseits Maskenpflicht, am liebsten FFP2, und gleichzeitig 9 Euro Tickets was dazu führte dass die Busse und Bahnen teilweise gerammelt voll waren. Ich hatte für mich und Martina natürlich auch ein solches Ticket gekauft, wirklich praktisch wenn du in verschiedenen Regionen unterwegs bist.

Zuhause in der Schweiz war Martina ein bisschen angespannt, aber der Vorabend Check-In klappte schon mal. In Hamburg schaute ich schon mal in der Flightradar App mit welchem Flieger sie denn kommen sollte. Dieser flog nämlich hier am morgen um 7 Uhr weg nach Zürich und dann wieder zurück nach Hamburg. Als ich sah um was für einen Flieger es sich handelte musste ich Martina per WhattsApp mitteilen, dass ich noch nicht sicher war ob ich sie abholen sollte. Warum das? Seht selbst:


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Der BVB Fanairbus, geht gar nicht für ein Bayern Clubmitglied... Nun ja, ich musste ja nicht mitfliegen und Martina fügte sich in ihr Schicksal. Auf jeden Fall klappte bei ihr alles wunderbar, am Morgen um 9 Uhr hob er ab Richtung Hamburg.
Bei mir schien auch alles zu klappen, beim nahen IKEA war eine Bushaltestelle und ich stieg dort in den ersten 284er Bus, dachte mir noch dass der schön früh schon da ist, beinahe 5 Minuten zu früh. Unterwegs merkte ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Der Bus fuhr westwärts und der Flughafen liegt aber im Osten. Ich war auf der richtigen Linie aber mit der Endstation in der anderen Richtung. Derjenige in die andere Richtung fuhr ab IKEA 5 Minuten später. So ein Mist, also bei nächster Gelegenheit raus und wieder zurück. Zum Glück war ich früh unterwegs und hatte eine App für den öffentlichen Verkehr in Hamburg, so dass ich über Umwege dann doch noch den Flughafen fand.

Von der vorletzten Haltestelle sah ich gerade noch wie der Flieger aus Zürich landete, also schnell zum Terminal 1 und warten. Komischerweise war der Flieger auf der Ankunftstafel nirgends vermerkt, logisch, sie hatten den Terminal gewechselt...
Also runter zum Terminal 2 und wieder warten, und warten, und warten. Das beginnende Gepäckschaos auf deutschen Flughäfen hatte Hamburg schon erreicht, rund eine Stunde nach der Landung kam Martina mit ihrem Koffer als eine der ersten aus dem Terminal.
Endlich hatte sie mich wieder und ihr Ferienstart war geglückt.

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Nach der problemlosen Rückfahrt mit dem Bus gabs noch einen kleinen Zmittag bei Ikea, anschliessend einrichten im Womo und Siesta, schliesslich war sie auch schon lange auf den Beinen. Abends noch zum Griechen in der Nähe und früh ins Bett, schliesslich gehts am Samstag weiter in die Stadt des Marzipans, Lübeck. Dort wollten wir dann bleiben bis am Dienstagvormittag.

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Campingplatz Lübeck Schönböcken, https://www.camping-luebeck.de/
etwas ausserhalb der Stadt aber mit einer Bushaltestelle vor dem Platz. Schönes Wetter und ein toller Platz mit schönem Rasen. Nach dieser kurzen Fahrt, Lübeck ist nur rund 70 km ausserhalb Hamburgs, noch ein bisschen in die Stadt.
Weil der Camping ja nicht gerade im Zentrum liegt, kommt hier der Bus praktisch leer an, fünf Haltestellen weiter ist er rappelvoll. Dichtgedängt dank 9 Euro Ticket bis zum zentralen Busbahnhof und von dort direkt zur ersten Sehenswürdigkeit, das Holstentor. Wer schon einmal die Serie "Morden im Norden" gesehen hat weiss was ich meine, dort sieht man es öfters. https://de.wikipedia.org/wiki/Holstentor


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Allerdings sind die Aufnahmen im Fernseher sicher nicht an einem Samstagnachmittag entstanden, bei so schönem Wetter war einiges los in der Stadt.


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Das Hanse Kulturfestival fand an diesem Wochenende statt, wir mussten froh sein am Abend ein Plätzchen in einer Pizzeria zu ergattern. https://restaurant-diavolo-luebeck.de/
Direkt neben der St.Marienkirche, leckere Pizzas und freundliches Personal. Auf jeden Fall mussten wir Sonntags wieder ins Domviertel, Strassenmusiker und vieles mehr gab es zu sehen.

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Es gab soviel zum Sehen und Staunen, nebst diesen Kunsttagen ist Lübeck nicht umsonst Unesco Weltkulturerbe. Allein schon die Kirchen, Türme oder die verschiedenen Strassen und Gassen in der Altstadt sind eine Reise wert.
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCbecker_G%C3%A4nge_und_H%C3%B6fe


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Und dann noch dieses Wetter, Mitte Juni im Nördlichsten Norden von Deutschland, wir hatten in Italien Mitte Juni schon öfters schlechteres und kälteres Wetter.
Aber wie es halt so ist, auf Sonne folgt Regen, eine Gewitterfront beendete den Sonntag.

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Und ich beende hier den ersten Teil des Berichts, wir sind ja nochmal beinahe 2 Wochen unterwegs und habe deshalb noch viel zum schreiben. Also dann, Teil 2 folgt dann so Anfang Dezember.

Agno Frühling 2022

Hallo liebe Leser,
Wir waren mal wieder unterwegs. Beschlossene Sache war, dass wir im Frühling 2022 aufgrund der unterschiedlichen Coronamassnahmen im übrigen Europa in der Schweiz bleiben. Vom 23. April bis 29. April 2022 in Agno.
Frühling im Tessin ist immer etwas Schönes, vor über 40 Jahren haben wir unsere ersten gemeinsamen Ferien in Agno verbracht.
Deshalb wollten wir mal wieder dahin, ein schöner Campingplatz am See sollte es sein. Unsere Wahl fiel auf den Camping Lugano Lake, https://www.campingluganolake.ch/
, wir sollten es nicht bereuen. Neue Besitzer, familiär geführt, nicht zu gross und alles vorhanden was man in den Ferien so braucht.

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Wir hatten einen Platz fast direkt am See, der Wasserstand war allerdings relativ tief, sodass die kleine Bucht beinahe trockengelegt war.

Allerdings habe ich um ein Haar vergessen, dass uns das Tessin öfters mit Regen empfängt. So war es auch diesmal, unsere Fahrt in den Süden war bis Thusis sonnig und warm, noch vor dem San Bernardino Tunnel schüttete es aber wie aus Kübeln. In Agno angelangt regnete es nicht mehr und wir konnten uns gemütlich einrichten.
Am Abend wollten wir dann in den Ort, um Essen zu gehen, trotz Regenschirm und Kapuze und ohne Gummistiefel. Diese wären angebracht gewesen, unsere Schuhe waren auf halber Strecke schon völlig durchnässt, denn es regnete wieder in Strömen.
Im Grotto Reina wurden wir fündig, gottseidank sind wir früh aufgebrochen sodass wir drinnen noch einen Platz bekamen. Wegen des schlechten Wetters konnte man leider nicht draussen essen und drinnen waren schnell alle Plätze belegt.
Wenn so viele Leute ins gleiche Grotto auswärts essen gehen, sollte das Essen nicht zu verachten sein. So war es dann auch, für mich natürlich eine leckere Pizza und Martina wollte unbedingt ein Steinpilzrisotto, bestellt natürlich auf italienisch....
Doch irgendwie klappte das bei Martina nicht wie gewohnt, sie sagte con Parmigiano und die Angestellte verstand solo Parmigiano, so kam es wie es kommen musste, Risotto nur mit Käse und keine Steinpilze...Es hat ihr trotzdem geschmeckt.
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Am nächsten Morgen, Sonntag und wieder etwas besseres Wetter, ab nach Lugano ein bisschen bummeln. In der Stadt hatte es überall Autos und die Hauptstrasse am See wurde zur Flaniermeile, weil alles wegen einer Oldtimerrally abgesperrt war. Es war noch interessant, die neuesten Autos, viele mit Elektroantrieb, zu bestaunen. Ich fand besonderen Gefallen am neuen Renault Megane E-Tech und Martina durfte mal im Ford Mustang Elektro sitzen, für mehr reichte es ihr nicht, das liebe Kleingeld....
Aber für das Mittagessen in der Stadt musste es reichen. Wir fanden in der Innenstadt eine von aussen nicht so besonders scheinende Lokalität, drinnen aber sehr schön und mit leckeren Speisen. Leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt und Google hilft mir für einmal auch nicht. Jedenfalls haben wir es so gemacht wie schon öfters, einen gemischten Salat und eine Pizza. Und dann wird geteilt und am Schluss reicht es noch für was Süsses.
Abends wollte ich grillieren, mal den neuen Grill ausprobieren. Den letzten habe ich auf Ricardo verhökert, weil er meinen Ansprüchen nicht genügte. Enttäuschenderweise musste das Vorhaben verschoben werden, pünktlich zum Nachtessen setzte wieder Regen ein. So wurde halt drinnen gekocht und gegessen.

Montagmorgen und strahlender Sonnenschein, ideal um den Tipp meiner Schwester in die Tat umzusetzen. Mit dem Schiff nach Gandria und zu Fuss zurück.


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Mit dem Zug nach Lugano und dann um 11.00 Uhr aufs Schiff, so waren wir rechtzeitig zum Mittagessen in Gandria.

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Ein herrlich schöner Ort, auf der Sonnenseite des Luganersees, praktisch nur zu Fuss oder mit Schiff erreichbar. Wir fanden ein schönes Plätzchen auf einer Sonnenterrasse eines Restaurants um etwas kleines zu essen.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den ca. 5 km langen Fussmarsch entlang des Sees zurück nach Lugano.

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Eidechsen, mit oder ohne Schwanzteil nutzten die Sonnenstrahlen ebenso wie wir, allerdings waren wir froh, wenn mal wieder ein schattiger Teil folgte. Im Gegensatz zu den zwei vorangegangenen Tagen war es schon wieder schön heiss und weit und breit keine Gaststätte in Sicht. Das letzte Stück des Weges entlang der Strasse in Lugano kann man sich schenken, es gibt die Möglichkeit den Rest mit dem Bus zu fahren. Wir liefen jedoch weiter auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen in einem Ristorante. Auf der Piazza della Riforma wurden wir fündig, sauteuer aber durstlöschend.

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Den Weg hinauf zum Bahnhof liessen wir diesmal aus, mit der Standseilbahn war es nicht so beschwerlich, unsere Füsse kochten schon bald in den Wanderschuhen.
Und übrigens hatten wir ja das Ticino Ticket welches man bei Hotel- oder Campingplatzübernachtungen erhält und man gratis mit dem öffentlichen Verkehr fahren darf.
https://www.ticino.ch/de/ticket.html
Das nützten wir regelmässig, zurück nach Agno gings ja wieder mit dem Zug.

Dienstags war unser fauler Tag, wir frönten dem süssen Nichtstun, und endlich konnte ich mal den Tischgrill ausprobieren. Der Lotus Tischgrill funktioniert mit Holzkohle, ganz praktisch füllt man das Töpfchen mit Holzkohle, darunter ein bisschen Anzündpaste, anzünden und zusammensetzen. Dann den Ventilator einschalten und in 10 Minuten ist er wunderschön heiss und zum Grillieren bereit. So wurden Mittags und abends die Würste und das Fleisch schön lecker. Ich war zuständig für Grill und Bier, Martina besorgte den Rest. Doch halt, die Salatsauce ist auch noch in meiner Zuständigkeit. Martina meint, dass ihr meine Sauce besser schmecke.



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So schlecht war das Brötchen auch nicht getoastet, dass es so einen kritischen Blick braucht!
Nun gut, Feuertaufe bestanden, der Mittwoch kann kommen.


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Mit dem Zug nach Ponte Tresa und dann per Postauto nach Luino zum Markt, alles im Ticino Ticket enthalten und kostet keinen Rappen. Vor vielen vielen Jahren war ich schon mal da, gefühlt ist immer noch alles gleich. Kleider, Taschen, Schmuck und allerlei Krimskrams. Waren es früher jedoch Italiener, welche die Waren feilboten, sind es heute vornehmlich Asiaten...Ich kann mit so einem Markt nicht viel anfangen, ich weiss heute noch nicht, warum ganze Reisebusse voll mit Deutschen Touristen hierher gekarrt werden und die dann auch noch Spass daran haben. Ich bevorzugte die Stände mit Lebensmitteln, Gemüse, Früchte, Käse und Teigwaren von echten Italienern und aus der Region.


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Könnte mal jemand meiner Frau sagen, dass da was zwischen den Zähnen ist, bevor so ein Selfie entsteht?
Am nächsten Tag, es war ja bereits wieder Donnerstag, spazierten wir dem See entlang bis nach Magliaso, der Weg würde noch bis Ponte Tresa weitergehen, wir fuhren aber mit dem Zug wieder zurück und genossen den restlichen Tag. Abends nochmal ins Grotto, was Leckeres essen. Diesmal klappte auch das mit der Bestellung bei Martina. Wir haben es uns irgendwie so angewöhnt, dass am letzten Abend vor der Heimreise nochmals gemütlich auswärts gegessen wird. Auch wenn dies in der Schweiz nicht ganz billig ist, das örtliche Gewerbe lebt davon, und wenn ich in den Ferien jeden Rappen umdrehen muss, bleibe ich besser zuhause.


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Freitags zusammenpacken und von den tollen Campingmitarbeitern verabschieden, wie üblich durch den San Bernardino Tunnel wieder in die Deutschschweiz und den Thurgau. Unser Womo kennt den Weg, und nach den Ferien ist vor den Ferien.
Ich freue mich bereits auf den Juni, geplant sind 3 - 4 Wochen in Deutschland und Dänemark, für Martina werden es aber nur 2 Wochen.
Doch mehr dazu in meinem nächsten Bericht, ich will ja nicht schon alles verraten.


Alles Gute und bis bald


Hans und Martina


Herbstferien 2021, oder während Corona mal wieder ins Ausland

Hallo Leute,


Es ist ja schon ausgesprochen schön in unserer noch sauberen und gepflegten Schweiz, aber dreimal Ferien in einem Jahr in derselben ist finanziell kaum tragbar.
So lockte trotz Corona das nahe Ausland;  Bayern, Salzburg, Kärnten und Tirol waren das Ziel unserer 2 Wochen im Spätherbst vom 25. September bis 08. Oktober 2021.
Am Samstag fuhren wir los nach Übersee, ja richtig gelesen, das liegt in Bayern am Chiemsee und nahe der Stadt Salzburg, welche auch noch besucht werden sollte. Doch dazu später.

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Nach einer etwas längeren Fahrt über München wurden wir mit ungewöhnlich hohen Temperaturen für Ende September empfangen. Nach einem verregneten Sommer wahrlich eine Freude. Camping Rödlgries im bereits erwähnten Übersee, https://www.chiemsee-camping.de/index.php?navanchor=1010000
einen wirklich tollen Platz hatten wir uns ausgesucht.

Noch etwas zur Fahrt zum Chiemsee,  es gibt 2 Möglichkeiten. Übers Tirol und Innsbruck, oder Bayern und München. Weil wir auf dem Heimweg sowieso über Innsbruck fahren wollten, entschieden wir uns für München, was sich im Nachhinein als nicht besonders schnell entpuppte. Wegen eines Staus mussten wir um ganz München herum und nachher wollte unser Navi immer über eine Autobahn, welche noch gar nicht fertiggestellt ist. Und nun überzeuge mal ein Navi, dass das nicht geht....
Nach einer kleinen Irrfahrt durch halb Oberbayern, vorbei an Rosenheim, wo ich das Wohnmobil vor rund 6 Jahren abgeholt habe, gelangten wir dann endlich zum Camping.

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An diesem Wochenende war er noch gut gefüllt, am Montag waren wir dann schon fast einsam. Ja, das Wetter lockte nochmals zum Bade und nach draussen, bis Mittwoch sollte es so bleiben. Damit wurde unser Ferienplan bereits das erste Mal verändert, warum sollten wir hier auch gehen, wenn es so schön und warm war? Also verlängerten wir unseren Aufenthalt bis Mittwoch, nach Salzburg können wir dann auch im Regen fahren. Unsere Fahrräder waren ja auch dabei, damit auch die Gegend erkundet werden kann.
Darum fuhren wir am Sonntag ein erstes Mal zum gegenüberliegenden Hafen. Dort angelangt sahen wir auf dem Fahrplan, dass die Schiffe so spät im Herbst ab hier nur noch am Wochenende fuhren.
Was nun? Wir wollten ja noch die beiden Inseln sehen, und der andere Hafen ab welchem die Schiffe auch unter der Woche fahren, war von uns aus rund 20 Kilometer entfernt. Also Planänderung und ab aufs Schiff.

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Vorher noch einen Apero in einer wunderschönen Gartenwirtschaft, www.seewirts-strandhaus.de
Wenn ihr mal da seid, ein Besuch lohnt sich
allemal.

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Unser Schiff fuhr via Fraueninsel zu Herreninsel und dann 20 Minuten später wieder zurück nach Übersee, oder aber man bleibt 2 Stunden auf der Herreninsel und fährt dann wieder zurück. Mit nichts Festem im Magen entschieden wir uns für die kurze Variante mit anschliessendem späten Mittag in Übersee. Also blieb die Kultur auf der Strecke. Wer sich für Schlösser interessiert, https://www.herrenchiemsee.de/

Allerdings war auch bei unserem Besuch auf der Insel eine Besichtigung nur mit Voranmeldung und entsprechenden Zertifikaten möglich.

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Apropos Zertifikate, wir befanden uns ja in Bayern, als Geimpfte kein Problem, an die Masken hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Als Brillenträger meide ich halt, wenn immer möglich, die Innenräume und bleibe draussen. Bei schönem Wetter kein Problem.
Nach dieser schönen Bootsfahrt zurück im Hafen radelten wir zum nächsten Imbiss direkt am See. Im Lake O`Mio gabs eine leckere Currywurst mit Pommes und dazu natürlich ein Weissbier. Gut gesättigt machten wir uns dann auf den Weg zum Camping um dem süssen Nichtstun zu frönen.
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Am Montag erkundeten wir dann den Ort, verbunden mit einem Einkauf und einer Einkehr zum Mittagessen. Dank Google fanden wir eine tolle und typisch bayrische Gartenwirtschaft mit deftigem Essen und Bier in allen Variationen. https://www.wirtshaus-feldwies.de/

Apropos Bier, mein zweites Weissbier schmeckte ein bisschen fad, so irgendwie bleifrei....Die Kellnerin dachte vermutlich mit, Fahrradfahren und Alkohol klappt nicht immer, darum ein alkoholfreies Weissbier. Wir haben uns dann auf dem Heimweg prompt verfahren, ein Kiesweg endete in einer feuchten Wiese. Zurück auf dem Camping musste auf dem Waschplatz das Radl einer Wäsche unterzogen werden.

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Dienstags machten wir wieder eine Radtour, es war bewölkt und merklich kühler geworden. Doch als wir wieder im Biergarten eintrafen, lugte wieder Sonne hervor, sodass wir noch beinahe ins Schwitzen gerieten. Zwischenzeitlich hatten wir den richtigen Weg gefunden, sodass wir zeitlich zurück waren um was Leckeres zu kochen.
Nachmittags süsses Nichtstun, Fahrräder aufpacken und so. Am Abend liessen wir uns nochmal vom Platzrestaurant verwöhnen, bevor wir uns dann am Mittwoch in Richtung Salzburg verabschiedeten.
Es war in der Nacht tatsächlich der erwartete Regen gekommen, die Fahrt nach Salzburg also ziemlich garstig. Kaum abgefahren waren wir auch schon da, 50 km könnte man auch noch mit dem Radl zurücklegen.

Etwas ausserhalb der Stadt gibt es einen grossen Stellplatz, http://www.reisemobilstellplatz-salzburg.at/

, grosszügig und mit hervorragender Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Wir waren schon einmal auf so einem Platz in Graz, dort ebenfalls direkt bei einer Bushaltestelle.


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Also begaben wir uns kurz nach dem Mittag in die Innenstadt zu einer Stipvisite der Altstadt mit Mozarthaus und so. In der Zwischenzeit hatte es auch aufgehört zu regnen, es war einfach merklich kühler.

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Aufgefallen ist uns an diesem Tag noch eine unglaubliche Polizeipräsenz, warum wohl?
Bei der Schlenderei durch die Gassen klärte es sich bald.....Es hatte etliche Touris mit Fussballleibchen eines mir unbekannten Clubs mit der Beschriftung LOSC , ein Blick ins Handy klärte mich auf. Der OSC Lille war in der Champions League zu Gast in Salzburg an diesem Abend. Aha...
Nach einem Bierchen in einer Gartenwirtschaft mitten in einer Gasse, der österreichische Kellner mit einem Schweizer Nati Leibchen ???? gings dann wieder mit dem Bus zurück zum Platz und dort direkt zum Nachtessen in  den Jägerwirt,  https://www.jaegerwirt-salzburg.at/

schliesslich ist es Herbst und Wildsaison. Wir mussten froh sein, dass wir noch einen Platz im Stüberl bekamen, wir hatten halt nicht reserviert.

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Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir am Donnerstag wieder mit dem Bus in die Innenstadt zu einer ausgedehnteren Besichtigung, beginnend am Markt. Dort angekommen wunderten wir uns etwas über die Coronaregeln. Drinnen musste man ja geimpft und mit Maske sein, draussen gilt das alles nicht....Hunderte von Menschen auf engstem Raum an einem Markt, keine Abstände und nur vereinzelte Masken, das soll mal einer verstehen....

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Auf jeden Fall fanden wir dort unser Nachtessen, Schwammerl in Hülle und Fülle.

Doch zuerst stand ja noch der Zmittag auf dem Programm. Martina wollte unbedingt Kaiserschmarrn, und weil mir für meine Perle nur das Beste gut genug ist, suchte ich auf Google den besten Kaiserschmarrn der Stadt.

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Wie ihr seht wurde ich fündig, allerdings mussten wir etwa eine halbe Stunde überbrücken bis ein Plätzchen in komplett vollen Restaurant frei wurde. https://www.restaurantherzl.at/de/

Das lohnte sich allenthalben, wie ihr auf dem Foto seht ist das eigentlich ein Dessert, für meine Frau aber die Hauptspeise. Ich begnügte mich mit einem Süppchen und Weisswürstchen mit Brezn, schliesslich hatten wir für den Abend noch eine schöne Portion Eierschwämme im Gepäck.
Apropos Gepäck, damit wir alles Eingekaufte sicher nach Hause brachten musste nun endlich ein Einkaufskorb mit Rollen her, wir wollten schon lange einen fürs Wohnmobil.

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Nachdem wir auch noch das kulturelle ein bisschen berücksichtigt haben und für unsere Söhne noch ein hippes T-Shirt ergatterten zurück zum Womo, schliesslich braucht man auch noch ein bisschen Erholung.

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Wie ihr seht, wurde das Wetter wieder immer besser, sodass wir dann am Freitag weiterziehen konnten.
Nächstes Ziel Kärnten und dort der Weissensee, ein Alpensee auf rund 900m Meereshöhe. Quer durch Österreich von Nord nach Süd. Vorbei an Bischofshofen mit der dortigen Sprungschanze und nach rund 180 Kilometern auch schon dort. Von unten im Tal führt eine halbe Passstrasse auf dieses Hochplateau mit dem See,  welcher von oben gesehen eine atemberaubende Farbe hat.

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Wenn ihr dieses Bild seht, wisst ihr was ich meine. Die Farbe ergibt sich aus dem Kalkgehalt des Seegrundes. Wenn ihr noch mehr wissen wollt: https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fensee_(See_in_K%C3%A4rnten)

Wir wollten hier ein paar Tage auf dem Camping Knaller verbringen, wenn das Wetter passt. https://www.knaller.at/camping/

Ich kann es vorwegnehmen, wir blieben bis zum nächsten Regen, wieder am Mittwoch...., also vier volle Tage.
Wandern, Fahrradfahren und eine Rundfahrt mit dem Schiff, dazwischen eine Runde Minigolf, es waren herrliche Tage in der Abgeschiedenheit, von hier geht es nämlich nicht mehr weiter, also hat es keinen Durchgangsverkehr.

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Anfang Oktober und noch beinahe 20 Grad, einfach herrlich.

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Nur etwas machte mir Sorgen, wir waren bald die Einzigen auf dem Camping... Sollte schon bald der Winter Einzug halten? Schliesslich sind wir auf über 900 m und der Weissensee bei den Holländern bekannt als Eislaufsee im Winter. Anscheinend kommen diese hauptsächlich dann, um dort mit den Schlittschuhen den See zu umrunden.
Für Martina war schon beinahe zu wenig los, mir gefiel es hier ganz gut. Einkaufen, was trinken, fein Essen und nette Leute, hier kann man es aushalten.
Leider geht alles mal vorbei und am Mittwoch war es soweit, nasskalt und grau kündigte sich der Herbst, oder vielleicht sogar Winter, an.

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Also nichts wie weiter, Mittwochvormittag Aufbruch Richtung Innsbruck. Doch halt, jemand wollte hierbleiben. Unser Womo hatte keinen Bock, Starthilfe vom Platzwart inklusive, alles vergebens. Die Starterbatterie hatte ihren Geist aufgegeben. Dank meiner Mobilitätsversicherung bei der Mobiliar reichte ein Telefonat um die österreichische Pannenhilfe zu mobilisieren. Leider war der nächste Stützpunkt Luftlinie nur rund 20 Kilometer entfernt, aber die Fahrt von dort dauert rund 45 Minuten.
Als er dann da war dauerte es nicht lange und unsere Lisi schnurrte wieder. Vielleicht lädt sich ja die Batterie auf der langen Fahrt nach Innsbruck wieder auf.
Ueber Lienz  und den Felbertauerntunnel sollte es gehen.

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Kalt, regnerisch und in den Bergen Schnee. Nicht gerade das ideale mit Sommerreifen. Oben am Tunnel angelangt, die Maut bezahlt und den Hinweis gelesen : Nordseite schneebedeckt
Wie soll das gehen? Wir fuhren also in den Tunnel und hinten wieder raus, tatsächlich war die Strasse dort schneebedeckt. Martina erstarrte und ich machte mal einen kurzen Bremstest. Hoppla, das sah nicht gut aus. Was tun? Anhalten und auf die Schneeräumung warten oder langsam weiterfahren?Ich entschied mich für die langsame Weiterfahrt im Schritttempo, 500 m weiter vorne hatte es eine Galerie und es ging ja wieder abwärts. Mit Martina konnte ich nicht mehr reden, Anspannung pur.

Tatsächlich folgten nun mehrere schneefreie Galerien und 100 Höhenmeter weiter unten hatte es keinen Schnee mehr auf der Strasse. Unten in Mittersill angelangt gings gleich wieder rauf in Richtung Kitzbühel, wieder über einen Pass, aber dieser ist nur auf 1200 müM und so gottseidank schneefrei. Nach Kitzbühel in Richtung Innsbruck lugte schon wieder die Sonne hervor und wir konnten dann relativ spät am Nachmittag im Camping Kranebitterhof einchecken. Unterwegs hatte ich bei den kurzen Halten den Motor nicht abgestellt, man weiss ja nie ob die Batterie wieder genug Saft hat. Ein kurzer Startversuch eine Stunde nach unserer Ankunft bestätigte meine Befürchtungen, die Batterie war schon wieder tot. Strom für die Heizung und den Kühlschrank hatten wir aber genug, dafür haben wir ja 2 Aufbaubatterien und Stromanschluss.
Nach einem feinen Znacht im Restaurant auf dem Platz, https://www.kranebitterhof.at/de/camping-de/camping-ristorante-de ab in die Heia, am nächsten Tag wollten wir ja noch Innsbruck unsicher machen.

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Wie immer mit dem Bus mitten ins Zentrum und dann einen ausgiebigen Stadtbummel. Die kalten Temperaturen lockten uns dann wieder in unser Lieblingscafé um uns von innen aufzuwärmen.
Am Freitagmorgen wussten wir ja was zu tun ist, duschen, zusammenräumen und den Pannendienst anrufen, diesmal dauerte es nicht zu lange, 20 Minuten später war er da. Eine neue Batterie hatte ich bei der Opel Garage in Bischofszell bereits am Donnerstag bestellt, sodass wir auf der Heimfahrt dort anhalten konnten und diese gleich eingebaut werden kann.

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Alles klappte wunderbar und so wurden unsere Herbstferien wieder zu einer tollen Reise. Wir hatten Sommer, Herbst und Winter in diesen 2 Wochen, das erste mal in 5 Jahren eine Panne mit unserem Womo und am Samstag erst noch eine Schnapszahl auf dem Tacho.
Mal schauen wohin es uns  im 2022 zieht, vielleicht klappt es endlich mal mit Südfrankreich. Eines ist jetzt schon sicher, ich werde sicher im Juni 22 mal 3 - 4 Wochen unterwegs sein, die Planung diesbezüglich läuft bereits.
In diesem Sinne eine schöne Zeit und bis zu meinem nächsten Bericht.


Sommerferien 2021 Tessin und Wallis

Hallo liebe Leser,
Aufgrund der verschiedenen Corona Massnahmen fanden auch die Sommerferien 2021 in der Schweiz statt. Wir hatten uns kurz nach den Frühlingsferien dazu entschlossen auch im Sommer in der Schweiz zu bleiben, weil man ja keinen Tag weiss, was unsere Epidemieexperten wieder aushecken.
So planten wir eine Woche im Tessin und die andere Woche im Wallis, genauer in Locarno und Sion. Der Campingplatz in Locarno hatte uns im Frühling ganz gut gefallen und so fuhren wir nach frühzeitiger Reservierung wieder dorthin. https://www.campingdelta.com/

Selbstverständlich ging es nicht ohne den obligaten Halt auf dem Rastplatz Viamala ins Tessin, begleitet von wunderschönem Wetter am Samstag den 3.Juli 2021. Die Fahrt verlief ohne Probleme, dort angekommen genossen wir das angenehme Wetter welches anscheinend nicht von langer Dauer sein sollte.

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Wir hatten uns einen schönen Platz ausgesucht, zentral gelegen und seitlichem Seeblick. Leider sind die Preise im Sommer mit über Fr. 70.- pro Stellplatz doch recht happig, ausländische Gäste hatte es vielleicht deshalb wenige auf dem Platz. Am Abend ging es in die Pizzeria auf dem Platz, wir hatten sicherheitshalber einen Platz drinnen reserviert, was sich als richtig erwies, weil es bereits das erste Mal regnete. Und es war nicht das letzte Mal...


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Die Wetteraussichten für Sonntag waren auch nicht gerade die Besten, aber für eine Radtour nach Ascona und wieder zurück, sollte es reichen. Ein bisschen am Hafen flanieren, einen Apero in der Gartenwirtschaft geniessen und auf dem Heimweg noch irgendwo zu Mittag essen war der Plan.

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Es klappte ganz gut, das Mittagessen im Ristorante Aerodromo in Ascona war auch lecker. Dann nichts wie los, der nächste Regen war im Anzug. Dank Rückenwind schafften wir es mit den ersten Tropfen auf den Campingplatz. So gab es am Sonntagnachmittag eine ausgedehnte Siesta und die Planung der nächsten Tage immer mit dem Blick aufs Wetter.
Für Montag sah es ganz gut aus und so wollten wir mit Bus und Postauto ins Verzasca Tal, denn dort waren wir auch noch nie, und die Ponte dei Salti mussten wir unbedingt sehen. Also fuhren wir mit sehr vielen anderen im vollen Postauto bis zuhinterst ins Tal nach Sognono. Dort angekommen, es war schon wieder Mittag, suchten wir ein typisches Grotto mit Tessiner Spezialitäten und natürlich einem Appenzeller Bier.

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Im Grotto Redorta, https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g1166599-d4828104-Reviews-Grotto_Redorta-Sonogno_Canton...

wurden wir fündig. Sogar Appenzeller Bier und ein Boccalino Rotwein durften zu Salsicce mit Polenta nicht fehlen. Es passte alles, schönes Wetter zum draussen Essen und ein leckerer Zmittag, was will man mehr.
Nachher noch ein Verdauungsspaziergang bis zum Postauto, doch halt, das nächste Postauto fährt erst um 14.30 Uhr oder so... Also wurde aus dem Spaziergang eine veritable Wanderung, entlang der Verzasca, bei schönstem Wetter. Unterwegs wollten wir noch einen Kaffeehalt machen, daraus wurde leider nichts, alles zu. Unterwegs sahen wir viele schöne Sachen wie zum Beispiel diese Steintürme welche im unteren Bild zu erkennen sind. So wanderten wir bis Gerra; das Ristorante Froda hatte offen; um dort halbverdurstet ein grosses Wasser zu trinken. Ja ihr habt richtig gelesen, Wasser !!! Ich war sogar zu durstig für ein Bier, und das soll was heissen. Gleich gegenüber war die Haltestelle des Postautos, welches uns dann zur Römerbrücke bringen sollte.

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An der Brücke angekommen sah es dort so aus :


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Im Hochsommer ist es noch schlimmer, dann sieht man vor lauter Menschen kaum mehr die Felsen.
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Ich habe dann doch noch Bilder einer fast menschenleeren Brücke hingekriegt. Auch die todesmutigen Brückenspringer durften nicht fehlen, also für mich wäre das zu hoch. So vom Felsen darunter, okay, aber nicht von der Brücke. Der Fluss selber ist auch nicht ganz ungefährlich, passieren dort doch auch immer wieder Unfälle.
Am späteren Nachmittag fuhren wir dann mit dem Postauto wieder nach Locarno, ungefähr das vierte hatte noch Platz für uns, Sitzplatz auf der Treppe...

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Wie sich später herausstellen sollte, war dieser Montag im Verzasca Tal der einzige regenfreie Tag in den 2 Wochen  Ferien.
Am Dienstag war Einkaufen Trumpf, mit dem Fahrrad in die Stadt, Martina in die Migros und Haenschen in den Denner. Wenn euch jetzt etwas unklar ist, ganz einfach : Sie kauft Lebensmittel und er Bier und Wein :-)
Am Mittag wurde etwas feines kleines gekocht, am Abend hatten wir einen Platz im Campingrestaurant reserviert, draussen zwar, aber unter dem Dach. Wir erhielten Besuch von Sara und Roger welche bereits an Pfingsten mit uns auf dem Camping in Winterthur waren. Sie wohnten aber in Tenero auf einem Camping, und das für 2 Wochen. Sie kamen mit dem Fahrrad zum Apero, welcher noch trocken über die Bühne ging. Später im Restaurant waren wir froh, nicht unter einem Sonnenschirm zu essen, sondern mit einem festen Dach über dem Kopf. Ein kräftiges Gewitter erschwerte dem Personal den Abend, wir mussten nach dem Essen auch langsam die Füsse hochlagern, weil sich unter dem Tisch ein See bildete. Das konnte aber unsere gute Stimmung nicht trüben, bis zum späteren Abend war das Ganze auch wieder vorbei. Nach dem Trocknen des Sattels kamen auch Sara und Roger wieder gut in Tenero an.
Am Mittwoch wollten wir mit dem Bus nach Locarno zum Markt, gemäss Plan sollte dieser Mittwochs und Donnerstag sein. Wir waren da, aber kein Markt...Nur Donnerstags, wurde uns gesagt. So ein Pech, also rein in den Bus und nach Ascona. Wir hatten dort am Sonntag in einer Seitengasse ein Grotto entdeckt, da wollten wir hin.


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Über die Strandpromenade in eine Seitengasse ins Grotto Baldoria, https://grottobaldoria.ch/

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Schon beinahe kitschig, alt und neu beieinander und weisse Katze auf dem Dach.
Also dies muss man erlebt haben, zu essen gibt es ein Tagesmenu und das wars. Was es gibt muss man fragen, wenn man den Chef erwischt gibt es das Menu auch auf deutsch, bei der Serviertochter nur in schnellem italienisch. Ok, setzen wir uns nichtsahnend an einen Tisch. Gottseidank haben wir nur ein komplettes Menu bestellt, Vorspeise und Dessert aber doppelt.


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Es wurde folgendes serviert : zuerst ein bisschen Tessiner Trockenfleisch mit Brot, dann ein Salat mit Rucola und Thunfisch, anschliessend Rindsbraten mit Polenta, zum probieren noch ein paar Stücke verschiedenen Käse und zum Abschluss Kaffee und Gebäck.


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Den Schnaps dazu konnte man auswählen, auf jedem Tisch standen 3 verschiedene zur Auswahl.
Wie man sieht, gab es rote Bäckchen, wir waren froh, dass wir mit dem Bus unterwegs waren.
Was das Ganze so gekostet hat, seht ihr auf dem nächsten Bild:

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Alles klar? Mir auch nicht, bezahlt haben wir 46 Fr. plus Trinkgeld, darum gab es nochmal einen Schnaps umsonst....
Den Rest des Tages liessen wir gemütlich ausklingen, am Abend reichte ein kleiner Znacht.
Donnerstag sah dann so aus: Nix Markt in Locarno, Regen, Regen, Regen

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Die ganze Woche hatte es ja immer mal wieder geregnet, immer wieder Stühle und Tische rein und raus aus der Garage, aber an diesem Tag waren wir froh, dass die Hagelkörner nicht zu gross waren. Bei uns war es ja noch einigermassen erträglich, Sara und Roger in Tenero hatten einen Fluss durch den Campingplatz.

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Ein paar Tage später traf es sie noch schlimmer, sodass sie beinahe abreisen mussten.
https://www.blick.ch/schweiz/tessin/eine-frau-in-lebensgefahr-fuenf-verletzte-nach...

Freitags war es dann wieder besser, wir besuchten mit dem Fahrrad Sara und Roger, welche dank einem erhöhten Platz einigermassen trocken blieben. Andere hängten alles an die wärmende Sonne.
Nach dem kurzen Besuch auf dem Weg zurück noch ein kleiner Lunch in Muralto, Trattoria del Lago.
Am Samstag wollten wir von Locarno nach Sion fahren, um die zweite Woche dort zu verbringen.

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Vorbei an dieser Kirche an einem unbekannten Ort namens Re, das Centovalli ist die nächste Verbindung zwischen dem Tessin und Unterwallis. Martina hätte den anderen Weg genommen, welcher es auch immer sein sollte.
Ja, ich muss zugeben, als ich das letzte Mal da durchgefahren bin, fand ich die Strassen breiter, ich war ja auch mit dem Motorrad unterwegs. Mit einem 8m Wohnmobil schaut es dann schon ein bisschen anders aus, teilweise war es schon eine enge Angelegenheit. An der Grenze hat es auch keinen interessiert woher wir kommen und wohin wir fahren, trotz Corona, auch als wir von Italien wieder in die Schweiz kamen...Dann noch über den Simplon und Brig nach Sitten, unserem zweiten Ziel.

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Das Wallis empfing uns auch mit Sonnenschein und warmen Temperaturen, auf dem TCS Camping in Sion richteten wir uns gemütlich ein. https://www.tcs.ch/de/camping-reisen/camping-insider/campingplaetze/tcs-campingplaetze/campingplatz-...

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Schöner Platz, schönes Wetter, doch freut euch mal nicht zu früh. Das Spiel mit den Stühlen rein und wieder raus sollte uns auch in der zweiten Woche beschäftigen.
In der Nacht Regen und tagsüber wieder Sonne, am Sonntag konnten wir sogar noch am See ein wenig sünnelen und die Gegend erkunden. Der Camping liegt ausserhalb von Sion, hat aber direkt davor eine Bushaltestelle von wo man bequem an den Bahnhof von Sion kommt. Wir werden sicher davon Gebrauch machen denn mit dem Fahrrad in die Stadt macht keinen Spass.

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Am Montag fuhren wir dann mit dem Bus in die Stadt, man konnte dort mit einer Bimmelbahn bequem alles erreichen. Sie fuhr bis hinauf zwischen die zwei Burgen, Valère und Tourbillon, und dann wieder runter.

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Es war an diesem Vormittag wieder so richtig drückend warm, der nächste Regen kündigte sich an.
Nach einem kühlenden Getränk auf dem Place du Midi und einem kurzen Einkauf von Martina begaben wir uns wieder zurück auf den Campingplatz. In die Stadt können wir auch noch wenn das Wetter nicht so toll ist. Am Abend erreichte uns dann definitiv das schlechte Wetter, die Nacht und der Dienstag waren geprägt von Dauerregen, mehr als ein Spaziergang und eine ausgiebige Körperpflege lagen nicht drin.
Weil auch noch Kälte dazu kam wurden die wärmeren Kleider hervorgeholt, ebenso Regenschirme.

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Die Rhone brachte es auch auf einen beträchtlich hohen Wasserstand.

So freuten wir uns auf ein feines Abendessen in der Nähe vom Campingplatz, 10 Minuten zu Fuss, und auch an einem Dienstag praktisch ausgebucht. Wir hatten Glück und fanden auch ohne Reservation einen Tisch im Les Iles , https://les-iles.ch/


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Tolles Ambiente und ein feines Essen, jetzt wissen auch wir warum dieses Restaurant an 7 Tagen in der Woche immer voll ist....


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Apropos 7 Tage, eine Woche nach unserem Besuch musste das Restaurant an 2 Tagen in der Woche schliessen weil sie kein qualifiziertes Personal mehr fanden um 7 Tage offen zu haben... Alles Folgen eines unverhältnismässigen Lockdowns seitens unserer Regierung!


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Donnerstag, und die Sonne zeigte sich mal wieder für 4 Stunden. Also nichts wie rauf aufs Radl und linksseitig der Rhone, vorbei an Aproz, nach Riddes. Nach einem Trink und Pipi Halt über die Rhone und auf der anderen Seite wieder rauf nach Sion. Kurz vor Sion gabs dann auch noch etwas zum Zmittag, ja die Schönwetterstunden waren diesen Sommer rar und mussten genutzt werden. Eigentlich braucht man im Wallis Mitte Juli normalerweise keine Jacken.

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Nach dem nachmittäglichen Regen noch ein feines Glas Weisswein und abends drinnen was selbstgekochtes, kulinarisch kamen wir auf jeden Fall nicht zu kurz.
Ihr ahnt es sicher, Donnerstag regnerisch und kalt, so richtig um in Sion ein bisschen einzukaufen. Unsere Ferien neigten sich langsam dem Ende zu, und ohne Original Raclette Käse verlasse ich das Wallis garantiert nicht. Wir wurden dank Google schnell fündig, das gekaufte reichte sicher für zwei bis dreimal. Wir rechnen ja so mit 200 gr. Käse pro Person, die Verkäuferin meinte im Wallis rechnen sie mit 400 gr. pro Person, dafür weniger Kartoffeln und mehr Weisswein...
In diesem Laden https://www.la-grenette.ch/

gibt es alles was es für ein gutes Raclette braucht, auch den Weisswein und das Verdauerli...


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Ein Vesperplättli im nahegelegenen Café des Chateaux, man kann nicht sagen dass wir Hunger leiden mussten. Gelitten hat in diesen Ferien nur die Geldbörse, ich kann mir kaum vorstellen wie sich ausländische Gäste Ferien in der Schweiz leisten können.
Egal wo wir hinfahren, rund um uns herum kostet einfach alles die Hälfte.
Am Freitag 16.07.2021 verliessen wir das Wallis, natürlich bei Regen, um rund 4 Stunden später im 250 km entfernten Bischofszell wohlbehalten einzutreffen. Ausräumen und putzen sind unterdessen schon Routine, die nächste grössere Reise führt uns im Herbst, bei hoffentlich besserem Wetter, in Richtung Bayern, Kärnten und allenfalls Gardasee.
Mit ein paar Schönwetterbildern bis zum nächsten Bericht,
Hans und Martina


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Frühlingsferien 2021 im Tessin

Hallo liebe Leser,


Wie ihr ja sicher wisst, haben unsere Regierungen immer noch das Sagen wo wir unseren wohlverdienten Urlaub verbringen. Wir hier in der Schweiz haben es ja gerade noch schön, unsere nördlichen Nachbarn werden des Nachts immer noch eingesperrt....
Bei uns kann man wenigstens auf die Campingplätze, um mal ein bisschen abzuschalten, so ergab es sich, dass wir unser Womo mal wieder beluden um am 17. April und frostigen Temperaturen gegen Süden loszufahren.

Unser Ziel war Locarno im hoffentlich wärmeren Tessin. Ich hatte ein paar Wochen zuvor reserviert, als klar wurde, dass wir ohne Impfungen und so nicht ins Ausland durften. Das Camping Delta https://www.campingdelta.com/ empfing uns mit Sonnenschein und Leuten mit kurzen Hosen, ja die Temperaturen waren für uns ungewohnt warm. Die Reise über den San Bernardino Tunnel verlief problemlos  und mit wenig Verkehr. Einzig erwähnenswertes Detail, der Rastplatz Viamala in Thusis, https://viamala-raststaette.ch/de/ dort ist immer unser erster Halt in Richtung Süden. Martina wollte dort 2 Sandwich kaufen damit wir unterwegs nicht noch einen Hungerast einfingen. Im Laden kann man den Standard kaufen, Salami oder Schinken, labbrig oder hart mit einem undefinierten Aufstrich. Oder man kann sich eins machen lassen, nicht ganz günstig aber viiieeel besser. Martina war begeistert; sie konnte alles wählen, es wurde sogar nachgefragt, ob es so genug Butter sei und so weiter. Die Angestellte bereitete die Sandwichs vor ihren Augen mit Freude und Freundlichkeit nach ihren Wünschen zu, sie hatte das so noch nie erlebt.

Ich wartete unterdessen beim Womo, obligate Rauchpause, bis sie mit einem Lächeln über alle Backen wieder zurückkam. So fangen die Ferien ja mal gut an.

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Platz Nummer 53 mit Seesicht aber nicht vorderste Reihe haben wir uns vorreserviert, eine gute Entscheidung, weil wir auf der Fahrt von Bellinzona nach Locarno im berühmten Nadelöhr Cadenazzo schon in der Kolonne standen. Anscheinend haben noch andere Deutschschweizer den Winter satt. Spontane Anfahrten beim Camping Delta waren an diesem Samstag erfolglos, es war bereits alles belegt.


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Ein Platz an der Sonne, Sonntagmorgen 18. April 2021, das erste Mal in diesem Jahr Frühstück draussen, herrlich!
Ich habe noch ganz vergessen zu erwähnen, dass wir gehofft hatten, eine Woche ohne Regen zu verbringen, diese Hoffnung zerschlug sich bereits in der ersten Nacht. Beim Zubettgehen regnete es 5 Minuten ganz leicht.
Nun, Sonntagmorgen war es ja wieder schön und nach dem Frühstück  Zeit für eine Stadtbesichtigung von Locarno, wir waren ja beide das erste Mal dort. Direkt vor unserem Camping hatte es eine Bushaltestelle, welche direkt in die Stadt führte, mit der Ticino Card die man auf Campingplätzen und Hotels kostenlos erhält, sogar gratis.
Wir besichtigten die Altstadt, Museo Castello, https://www.ascona-locarno.com/de/commons/details/Museo-Castello/2773 und natürlich die Piazza Grande.
Es war ja der Sonntag bevor die Restaurantterrassen wieder geöffnet wurden, entsprechend wenige Leute waren vor Ort. Es gab jedoch Take away, sodass wir unseren Sonntagsapero auf einer Bank an der Sonne geniessen konnten.


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Keine Angst, es war unser erstes Getränk...es hat nur geblendet oder sie schaut immer so.
Zwei Tage später sah es hier ganz anders aus, alle anliegenden Restaurants zügelten nach draussen. Am Sonntag ein bisschen durchs Städtchen flanieren hat einen grossen Vorteil; die Kleider- und Schuhläden haben geschlossen und so hat Mann ! auch einen schönen Tag und muss sich nicht vor den Läden die Füsse in den Bauch stehen. Ich habe in dieser Zeit praktisch kein Geschäft mehr von innen gesehen, mit Maske und Brille und den Temperaturunterschieden macht es schlicht keinen Spass.


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Nach unserer Stadttour und anschliessender Siesta gab es abends was vom Grill.
Wir haben uns einen neuen kleinen Gasgrill geleistet, unser alter Elektrogrill konnte nie überzeugen und brachte die Stromversorgung auf den Campingplätzen jeweils kurz vor den Kollaps.


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Nach zweimaligem Gebrauch muss ich leider sagen, dass auch dieses Modell nicht unseren Erwartungen entspricht, die Hitze kommt von oben, also indirekt, so brennt nichts an. Leider verabschiedet sich die Wärme auch oben durch die Löcher und wenn dann noch ein bisschen der Wind geht, dauert eine Wurst schon so 30 Minuten.

Vielleicht probier ich es mal oben in der Bratpfanne.
Nun dann, es wurde halt ein bisschen später mit dem Nachtessen, für Montagabend haben wir bereits einen Tisch draussen im Campingrestaurant reserviert...
Doch vorher musste diese Pizza redlich verdient werden.
Montagmorgen, schönes Wetter und geladene Akkus, also rauf ins Maggiatal.

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Bis Ponte Brolla auf der rechten Seite der Maggia, das letzte Stück leider der Hauptstrasse entlang, vom Camping rund 6 km entfernt.



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Wir fuhren von hier noch ein bisschen weiter und wollten dann am Mittag nur was kleines essen, leider waren die Grottos noch geschlossen, für mich unverständlich denn ab heute durften Sie ja draussen wieder Gäste bewirten. Einer erklärte uns, dass sie erst ab 01. Mai öffnen..... Anscheinend kann man mit der Finanzhilfe auch gut leben, ohne einen Finger zu krümmen.
Also ging es dann auf der anderen Seite der Maggia wieder zurück Richtung Losone, ein wirklich toller Radweg. Wenn mir nur mein Hinterteil nicht schon lange Schmerzen bereiten würde, mehr als ein halbes Jahr nicht mehr auf dem Fahrrad und ein steinharter Sattel zeigten Wirkung. In Losone fanden wir endlich eine offene Gartenbeiz, so schön.
Auf dem Heimweg  noch bei der Falknerei vorbei, https://falconeria.ch/?lang=de
vielleicht am Dienstag mal anschauen? Ich bin in den Ferien ja wirklich nicht geizig aber 25 Fr. pro Person waren mir doch ein bisschen zu viel.

Am frühen Abend konnten wir dann auf dem Campingplatz endlich wieder mal draussen eine feine Pizza geniessen, Steintische und Bänke sowie Sonnenuntergang inklusive. Schön für uns und auch für die Betreiber der Lokale, nach so langer Zeit mussten sich zuerst aber wieder alle an die Abläufe gewöhnen. Auch als nicht Camper kann man dort essen, es gibt auch von der Strasse her einen Eingang.

Preise? Na ja, Tessin halt.
Wir waren froh, früh um 18.00 Uhr reserviert zu haben, nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, wurde es nämlich schnell merklich kühler. Zu Hause hatten Sie ja noch Bodenfrost. Beim Eindunkeln vor dem Womo einen Absacker und noch ein bisschen den Fledermäusen beim Abendmahl zuschauen, wie sie lautlos und doch zielsicher ohne etwas zu sehen auf Mückenjagd gehen.

Dienstags wollten wir auf Cardada und Cimetta , https://www.cardada.ch/de
der Wetterbericht war gut und die Temperaturen angenehm. Vom Campingplatz fährt der Bus der Linie 3 alle 30 Minuten bis rauf nach Orselina, dort ist die Talstation der Gondelbahn. Wir mussten uns ein wenig beeilen um den 10.33 Uhr Bus noch zu erreichen, in den Ferien sind wir nie bei den Ersten.

An diesem sonnigen Tag waren wir nicht die einzigen, welche auf den Berg wollten, auch Gleitschirmflieger nutzten den schönen Tag.


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Ein wenig Wehmut kam bei diesem Anblick hoch, gehörte ich doch 1986 beinahe zu den Pionieren dieser schönen Art des Fliegens. Doch so hoch wie diese auf dem Bild kamen wir nie, ausser wenn wir vom Titlis starteten und nach Engelberg flogen, oder besser gesagt, sanken. Mit der Geburt von Sandro 1993 endete meine fliegerische Zeit, schön zurück auf den Boden und Verantwortung übernehmen war von nun an das Motto.


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Von der Cimetta, wo es immer noch Schneereste hatte, sah man wunderschön runter ins Maggiadelta und auch auf unseren Campingplatz. Wir kamen uns vor wie an der Nordsee, der kalte Wind liess uns nicht lange auf dem Berg verweilen. Wir suchten uns bald ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen um etwas zu trinken und den Fliegern bei öfters misslungenen Starts zuzuschauen. Ja auch sie kämpften mit dem Wind, einige schafften es nicht bis wir wieder mit der Sesselbahn runter auf Cardada fuhren. Die Aussichtsplattform und die übergrosse Sitzbank durften dann auch nicht fehlen bevor es dann auf der Terrasse des Restaurants etwas Kleines zu essen gab.


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Doch ein bisschen zu gross....


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Wieder unten bei der Talstation war es rund 10 Grad wärmer, es war ja noch Frühling.



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Gegen Abend nahm die Bewölkung zu und es gab dann nachts sogar noch einen kurzen Regenschauer.
Am Mittwoch war süsses Nichtstun oder ein bisschen shoppen angesagt, bis zum Mittagsapero war ich noch dabei, anschliessend begab ich mich in Richtung Camping und Martina konnte nach Lust und Laune lädelen. Ich kann sie dabei gut alleine lassen, manchmal kommt sie nach 3 Stunden zurück, ohne etwas gekauft zu haben.


Am Donnerstag glaubte ich, dass sich mein Hintern genug erholt hat, um nochmals eine Velotour zu starten, Ziel Flugplatz Tenero.
Von Locarno nach Tenero führt ein schöner Rad- und Gehweg bis zu den ersten Campingplätzen in Tenero, zum Flugplatz geht es nochmal rund 2 Kilometer. Dort angekommen sahen wir noch die letzten Sprünge der Fallschirmgrenadiere der Schweizer Armee welche sicher landeten. Etwas Kleines zu Mittag konnten wir aber vergessen, das Restaurant war auch geschlossen. Gemäss Tafel vor dem Restaurant lohnt es sich anscheinend nicht nur die Gartenterrasse zu öffnen...schade.


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Dann halt wieder zurück, in Locarno gibt es am See genügend kleine Restaurants direkt am See, welche zum Verweilen einluden. Mein Hintern schmerzte bereits wieder, auch 4 Wochen nach den Ferien war es noch nicht ganz weg.
Sofort nach den Ferien wurde ein neuer, bequemerer Sattel bestellt, ebenso eine Freizeithose mit Einlagen. So kann es nicht weitergehen und mit Schmerzen macht Radfahren nur halb soviel Spass.
Abends assen wir dann nochmals im Campingrestaurant, es war wiederum sehr lecker und die Angestellten bewältigten den Ansturm auch schon besser als am Montag.
Trotz vielen Leuten im Restaurant und auch noch Take away waren Sie immer freundlich und aufgestellt. Mal sehen ob Sie es im Sommer immer noch sind, ja richtig gelesen, im Juli fahren wir nochmals für eine Woche dorthin.
Eine Woche gibt es dann noch im Wallis, Ferien in der Schweiz sind auch schön.
Aber für den Herbst haben wir mal vorsichtige Hoffnungen auf Kärnten oder Steiermark in Oesterreich.


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Der Heimweg am Freitag gestaltete sich problemlos, obligater Halt war wieder auf der Raststätte Viamala, warum wisst ihr ja.
Das Ausräumen und putzen war auch schnell erledigt so dass wir das Wochenende zuhause geniessen konnten.
Bis zum nächsten Mal,
Hans und Martina





Gedanken

Liebe Leserinnen und Leser,
Ich würde an dieser Stelle gerne mal wieder über Reisen im Wohnmobil berichten. Leider ist es Winter und die Campingplätze geschlossen. Ganzjährig geöffnete Wohnmobilstellplätze in der Schweiz so selten wie Orang-Utans auf Borneo, und ins Ausland darf man nur noch mit Test und Quarantäne.
Und darum habe ich mal meine Gedanken hier eingebracht....
Wir leben ja jetzt in einer Zeit von Corona, meines Wissens ein Virus wie dasjenige Namens Grippe, welches zwar nicht so ansteckend sein soll, aber für angeschlagene Personen auch nicht lebensverlängernd wirkt.

Und hier möchte ich einhaken....Vor nicht allzu langer Zeit gab es Seuchen, Kriege und eine Medizin welche noch nicht so weit fortgeschritten war wie jetzt, und auf unserem Planeten lebten rund eine Milliarde Menschen mit einer Lebenserwartung von rund 50 Jahren. Ich bin nun bald 60 also bis vor 200 Jahren schon längst tot. Mit mir leben auf diesem immer noch gleich grossen Planeten schon bald 8 Milliarden und damit bald dreimal so viele wie zu meiner Geburt im Jahre 1961.....
Wo soll das noch hinführen? Wo sollen all diese Leute leben und woher soll das Essen für alle kommen? Viele studierte Leute machen sich darüber Gedanken und werden sicher irgendwann Lösungen finden nur ist es bis dann vermutlich zu spät, doch ist es eigentlich nicht jetzt schon zu spät? Die Natur findet Lösungen in Form von Krankheiten, Naturkatastrophen und Unglücken jeglicher Art und wir betrauern stattdessen jeden Coronatoten als wäre es der letzte Mensch gewesen. Dabei ist das Leben seit jeher mit sterben verbunden. Noch hat es Gott sei Dank keiner überlebt sonst wäre unsere Erde schon lange kollabiert.

In der Schweiz sterben jedes Jahr rund 60`000 Leute, ob an einer Krankheit, Unfall oder durch Suizid....ob wir das wollen oder nicht.

Also lasst uns verdammt nochmal weiterleben ohne Einschränkungen oder sperrt ALLE für 2 Wochen ein, alles andere ist nur eine Alibiübung für gewisse Profilierungsneurotiker, von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen will ich schon gar nicht sprechen.
Ich möchte die nächsten Jahre normal weiterleben, ob es nun Viren gibt oder nicht. Und wenn dann der Tag gekommen ist, an dem ich diese Welt verlassen muss, tu ich das schon jetzt mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob ich in diese Welt nochmal Kinder stellen würde............
In diesem Sinne, nächstes Mal wieder hoffentlich wieder von einer unserer Reisen,


Hans





Spreewald, Berlin und so

Hallo liebe Leser,
Ferien 2020 sind nicht so wie in anderen Jahren, alleine die Planung braucht schon Nerven und die Ausführung ist dann auch noch Glücksache.
Im Frühling wollten wir ja nach Südfrankreich; wegen coronabedingten Grenzschliessungen auf ein anderes Jahr verschoben. Und den Herbst planten wir in Deutschlands Osten und so...
Nun wenigstens hat dieses Vorhaben einigermassen geklappt denn es ist dort so wie bei uns, manches geht und manches nicht je nach Bundesland oder wie bei uns nach Kantonen.


Auf jeden Fall hatten wir einen Plan, wie in den vergangenen Jahren darauf ausgerichtet nach den zwei Wochen wieder zuhause zu sein.

Am Samstag 29.08.2020 morgens um halb neun sind wir losgefahren. Der grosse Regen war ja angekündigt in der Ostschweiz, also nichts wie los Richtung Norden. Es kam ja dann tatsächlich so, aus der Ferne haben wir Bilder von der über die Ufer getretenen Sitter gesehen.
Wir jedoch blieben am ersten Tag unserer Reise weitgehend vom Regen verschont. Manchmal lugte sogar noch die Sonne hervor und es war angenehm warm. Die Fahrt führte über Bregenz und Memmingen Richtung Nürnberg und Bayreuth wo wir nach rund 420 km in Betzenstein ein erstes Mal übernachteten. Wir waren immer noch in Bayern und dementsprechend war auf dem Campingplatz alles geschlossen. Nix Dusche und Toilette, Restaurant auch zu, kurzum ein bisschen trostlos auf dem Camping aber für eine Nacht kein Problem.

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Wir konnten noch ein bisschen draussen sitzen und mal checken wie es zu Fuss in den Ort geht, waren wir doch gut 2 km ausserhalb von Betzenstein. Dort wollten wir im Gasthof Herbst etwas Feines essen.
Durch den Wald ging es ins Städtchen wo wir den klassischen Stadtrundgang in der kleinsten Stadt in Franken (Bayern) machten. https://www.betzenstein.de/stadtrundgang-in-betzenstein/

So, genug Kultur, ab ins Wirtshaus zum Weissbier und deftigem Essen. Doch Halt, unser Elan wurde am Eingang zum Biergarten jäh gebremst. Mit der schönen Gesichtsbedeckung nuschelten wir etwas von Bier  draussen und Essen drinnen, nach Bekanntgabe von Name, Wohnort, Datum und Zeit durften wir mit Maske, 2 Meter zum Tisch, immer noch draussen, gehen. Dort angekommen darf man die Maske wieder weglegen und bei der Servicekraft mit Maske ein Bierchen bestellen. Ein paar Tische neben uns feierte ein Hochzeitsgesellschaft ausgelassen die Heirat, von Abständen keine Spur....

Unterdessen hatte uns ein bisschen Regen aus der Schweiz erreicht so dass wir uns nach drinnen begaben und ein leckeres Mahl geniessen durften. Schliesslich ist im Herbst immer Schwammerlsaison.

Die Angestellten bedienten selbstverständlich wieder mit Maske, was ich während den 2 Wochen überall gesehen habe. Die können einem leid tun, jeden Tag 8 - 10 Stunden mit diesem Ding rumlaufen und dann auch noch freundlich sein.

Nach dem Verdauungsspaziergang bis zum Campingplatz bei Zeiten in die Heia damit am nächsten Tag die Reise ausgeruht weitergeht.
Am Sonntag begann es auch in Betzenstein zu regnen so dass wir schnell weiter Richtung Nordosten fuhren, nächstes Ziel Lübbenau im Spreewald. Nach erholsamen, weil Lkw armen 380 km auf der Autobahn, immer verfolgt vom Regen, waren wir am frühen Nachmittag beim Camping am Schlosspark. https://www.spreewaldcamping-schloss.de/


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Unser Platz lag direkt am Wasser welches uns nun auch noch von oben beglückte. Der Regen hatte uns eingeholt und so regnete es bis Montagmorgen durch. Dieser Campingplatz hat uns ausgezeichnet gefallen, direkt am Wasser mit tollen sanitarischen Einrichtungen und Tieren welche man nicht oft sieht, dieses auf dem Bild ist ein Nutria, https://de.wikipedia.org/wiki/Nutria ,hab ich noch nie gesehen. Lübbenau liegt rund 100 km vor Berlin mitten im Spreewald, umgeben von rund 500 km befahrbaren Wasserwegen. Wer mal den Spreewaldkrimi gesehen hat weiss wovon ich rede. Montag und Dienstag verbrachten wir beinahe ohne Regen mit Kahnfahrt, Spazieren und Besichtigung von Lübbenau und Lehde. Letzteres muss man mal gesehen haben, dort leben die Menschen teilweise noch wie früher, die anderen leben vom Tourismus welcher vom grossen Hafen von Lübbenau mit dem Kahn gebracht wird. Ein bisschen so wie in Venedig.


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Unterwegs kann man noch einkaufen, alles aus Gurken, Kraut oder Leinöl.


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Auch im Dorf gibt es allerhand, Gaststätten und Krimskrams. Wir waren mal beim Gasthaus Oppott zum Essen, mehr als die Hälfte der Gäste bestellt Ente mit Knödel und Blaukraut. Wir natürlich auch, Martina wollte nur einen Viertel, wurde aber von der Angestellten zu einer halben überedet weil am Viertel anscheinend mehr Knochen als Fleisch sei. https://www.gasthaus-oppott.de/oppott/index.html

Es war wirklich lecker aber für sie natürlich zu viel, ich hatte auch Mühe weil wir normalerweise ein halbes Poulet zu zweit essen. Also alles isst Ente und doch hat es immer noch genug, das Bild zeigt eine Entenmästerin bei der Arbeit.


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Spass beiseite, Lübbenau ist eine Reise wert, wir werden bei Gelegenheit sich wieder kommen und die Spreewaldgurken besuchen.
Noch etwas am Rande; am ersten Abend im Restaurant am Hafen bestellte Martina einen gemischten Salat und dazu ein bisschen Brot. Nebst der eigenwilligen Farbe des Brotes war auch der Geschmack ein bisschen speziell, auf Nachfrage bestätigte uns der Kellner dass es sich um Gurkenbrot handelt. Also dort gibt es alles mit Gurke, Spreewaldgurken eben.


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Eine Gegend zum Entspannen, in Lehde hat es einige Ferienwohnungen zu vermieten, abseits von Autobahn, Handy und Gewusel in den Städten.
Am Mittwoch 02.09.20 verabschiedeten wir uns um 100 km entfernt das pure Gegenteil zu erleben. Berlin war das Ziel für die nächsten 4 Tage, wir waren noch nie dort und hatten darum soviel geplant. Und weil Martina ja schon einen Tag braucht um den Zoo zu sehen waren diese paar Tage auch zu wenig.


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Leider ein schlechtes Bild unseres nächsten Verwandten aber es herrschten auch erschwerte Bedingungen, siehe die Spiegelung eines Fotografen....
Unser Platz, der Wohnmobilpark Tegel, wo wir die nächsten 4 Tage verbrachten war super gelegen, etwas ausserhalb von Berlin und doch mit dem öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossen. Wegen Corona oder so könnte es diesen Platz aber bald nicht mehr geben, eigentlich schade denn in 10 Minuten zu Fuss erreicht man Alt Tegel  mit unzähligen Bars und Restaurants. https://www.womoclick.de/stellplatz/berlin-tegel-wohnmobilpark_berlin

Allerdings muss ich sagen, dass der Preis nicht gerade günstig ist und man für alles noch extra bezahlen muss. So kostet die Benützung der sanitarischen Einrichtung extra und wenn man mehr als 3 Ampere Absicherung für den Strom braucht kostet dies auch nochmal extra. 3 Ampere Absicherung gibt es eigentlich nicht mal mehr in den südlichen Ländern und bei Gebrauch der Delizio hauts die Sicherung raus. Für 4 Euro pro Tag gibt es dann 16 A was eigentlich für Waschmaschine und Tumbler reichen würde. Was für uns Landeier auch gewöhnungsbedürftig ist, alle paar Minuten hört man ein Martinshorn. Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen ohne Ende. Ist halt so in einer Grossstadt, schliesllich leben in Berlin rund 3.8 Mio. Menschen, also beinahe die Hälfte der Schweizer Bevölkerung.


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Mit dem Hop On Hop Off Bus durch die Innenstadt, Verkehr, Baustellen und irgendwann noch eine Sehenswürdigkeit. Dieses Geld hätten wir uns sparen können denn wir hatten ja für den öffentlichen Verkehr einen 4 Tagespass und mit dem 100er Bus kommt man auch überall vorbei und kann auch aussteigen und Fotos machen.
Auf jeden Fall taten wir uns das bis zum Brandenburger Tor an um dann von dort aus zu Fuss und mit den öffentlichen Bussen  weiterzuziehen.

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Checkpoint Charly, Fernsehturm, Alexanderplatz und dann noch das Brandenburger Tor, ganz schön anstrengend so eine grosse Stadt.


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Nach einem kurzen Imbiss weiter zum Bundestag und über die Friedenssäule und den Bahnhof Zoo wieder zurück ins schon beinahe ländliche Tegel.
Wenigstens waren wegen Corona viel weniger Touristen da und so waren Bus und Bahn nicht auch noch überfüllt. Ich habe da noch eine grauslige Erinnerung an Rom im Sommer bei 40 Grad und völlig überfüllten U-Bahnen.
 

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Wegen diesen niedlichen Bären durfte ich mit Martina einen Tag in den Zoo, Maskenpflicht nur in den Gebäuden und wenig Besuchern. Schön erholsam  und das Wetter war auch angenehm.


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Am letzten Tag in Berlin machten wir so eine individuelle Tour, genannt Berliner Mauer & Geteilte Stadt. Sehr eindrücklich wie die Bewohner einfach durch eine Mauer, je nachdem wo sie wohnten, in Ost und West getrennt wurden und sich nicht einmal mehr besuchen konnten. All die vielen Fluchtversuche und Toten wegen den Nationalsozialisten und dem daraus resultierenden Krieg welcher in der Ausstellung "Hitler - wie konnte es geschehen" sehr zum Nachdenken anregt.



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Ein ehemaliger Wachturm,



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Mauerstücke,



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und zum Schluss noch die East Side Gallery mit rund 1.4 km Originalmauer und Werken von mehr oder weniger bekannten Künstlern welche zum Nachdenken anregen.



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Dazwischen etwas deftiges im Paulaner am Potsdamer Platz, a Mass für die Grossen und was kleines für die Damen. https://www.paulaner-wirtshaus-berlinpotsdamerplatz.de/de/

Ich muss sagen, so 4 Tage in der Stadt sind dann aber genug und so zogen wir nach der ersten Woche am Sonntag wieder weiter.
Von Berlin quer durch nach Hannover und dann zum Steinhuder Meer. Wieder rund 320 km am Sonntag ohne LKW`s. Am Steinhuder Meer waren wir schon einmal und es hat uns dort ganz gut gefallen. Unterwegs gibt es immer was zu sehen, im Norden ist es mehrheitlich flach und von Windrädern geprägt. Was uns unterwegs immer wieder erstaunt sind so die Ortsnamen in Deutschland, da gibt es doch tatsächlich Orte wie Lieblos oder Linsengericht, kurlig oder?


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Sonntags ist immer viel los in Steinhude, Städter auf dem Sonntagsausflug. Wir trauten uns auch noch ins Städtchen, hatten wir doch noch nichts Warmes zum Essen gekriegt. Beim Chinesen wurden wir freundlich empfangen und das Essen war lecker aber wieder mal viel zu viel. Der Reis und die Nudeln hätten locker für 4 Personen gereicht. https://seapalace.business.site/
Am Montag, nach einer ruhigen Nacht war es dann wieder ruhiger im Städtchen und wir hatten auch noch Zeit und Musse für eine Partie Minigolf auf etwas eigenartigen Bahnen welche man nicht betreten durfte. Dies ergab dann teilweise komische Haltungen bei der Ballabgabe.



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Ob der wohl reingeht?


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Nix wars, es sieht zwar so aus aber der war viel zu schwach geschossen und plumpst schon wieder runter. So kam es dass ich mal wieder besser war und Martina leicht angesäuert.
Am Hafen noch ein lecker Fischbrötchen und ein bisschen bummeln. Nur nicht anstrengen denn wir waren in Niedersachsen und die Duschen auf dem Wohnmobilstellplatz geschlossen.

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Die Toilettenanlage war zwar geöffnet aber die Duschen zu, das soll mal einer verstehen. Wenigstens klappte der Brötchenservice mit Abstand und Maske bildete sich eine ellenlange Schlange, die Verkäuferin erklärte dass im Geschäft das keiner glaube....

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100 Meter weiter vorne ist der Verkaufswagen, und das um 08.15 Uhr...
So blieben wir nur bis am Dienstagmorgen und mussten auch noch umplanen. Auf dem geplanten Stellplatz in Kitzingen bei Würzburg hatte es gar keine Duschen und der örtliche Campingplatz war belegt. Kitzingen wäre wirklich ein Besuch wert, siehe : https://www.womoclick.de/stellplatz/kitzingen-wohnmobilstellplatz_kitzingen

Nach einigem Suchen wurden wir in der Gegend von Würzburg doch noch fündig und konnten auch gleich noch online reservieren. Auf dem Campingplatz in Wertheim hatte es noch Platz und es war alles offen, sogar das Restaurant und der Biergarten. Dieser Platz befindet sich ganz am nördlichen Rand von Baden Württemberg am Main, auf der anderen Flussseite war man schon in Bayern und dort herrschten wieder ganz andere Gesetze.

Die Fahrt dorthin war nicht so entspannend weil unter der Woche doch relativ viele Lkw`s unterwegs sind und die Strecke rund 480 km betrug. Doch um 15.30 Uhr waren wir dort und die Temperatur angenehm warm. Also noch ein paar schöne Tage zum Abschluss unserer Herbstferien mit relativ geringen Einschränkungen wegen Corona.


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Hier am Main fahren auch des öfteren Transportschiffe vorbei, Ausflugsschiffe leider nur am Wochenende. So machten wir am Mittwoch einen Stadtbummel, die rund 2.5 km sind zu Fuss entlang des Mains kein Problem.
Das Städtchen Wertheim hatte es in sich, schöne alte Häuser mit schmalen Gassen und überall Geschäfte zum Einkaufen und Strassencafes zum verweilen. https://de.wikipedia.org/wiki/Wertheim


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Da war mächtig was los, viele Fahrradtouristen und Einheimische belebten die Gassen. Wir genossen die letzten sommerlichen Tage und bummelten kreuz und quer mittendurch um auch noch etwas zum Abendessen zu kaufen. Metzgereien, Bäckereien und viele Fachgeschäfte, alles auf kleinem Raum in dieser malerischen Altstadt, wenn ich da an unser Bischofszell denke gibt es bei uns im Verhältnis dazu einfach nichts, obwohl wir ja auch ein sehenswertes Städtchen haben. 


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Dazu noch eine Burg mittendrin welche über dem Ganzen thront, herrlich.

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In früheren Jahren muss das Städtchen auch schon öfters überschwemmt worden sein, diverse Markierungen zeugen davon dass das Wasser auch schon mal bis 1.5m in den Gassen stand.
Wir gönnten uns beim Italiener einen leckeren Salat und feine Pizza, natürlich zusammen eine, dazu ein Gläschen Wein und als Abschluss einen Espresso, dann machten wir uns mit den eingekauften Leckereien auf den Weg zum Camping. https://www.azur-camping.de/de/campingplaetze/wertheim

Dieser Campingplatz ist toll, für uns Wohnmobilisten gäbe es auch die Möglichkeit in der Nähe der Altstadt stehenzubleiben, allerdings dort halt ohne sanitarische Einrichtungen. Für einen Kurzbesuch der Stadt okay, aber für länger nicht so geeignet.

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Am Abend konnte ich noch einen Specht beobachten welcher sich eine luxuriöse Wohnung gönnte, beim unteren Loch rein und dann oben wieder rausschauen...


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Oder auch beim unteren


Donnerstag 10. September war ja wieder mal mein Geburtstag, mein neunundfünfzigster. Wie ich an diesem Tag gequält wurde konnten einige vielleicht schon sehen. Für alle anderen :


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2 Taschen, Rucksack und noch der Beutel für Geld, Gold und andere Sachen, man hats nicht leicht im Leben. Und dann noch Migros Taschen nach dem Einkauf bei Lidl in Deutschland, nur gut sind die Ferien bald vorüber.
Spass beiseite, am Freitag fuhren wir ja auf direktem Weg heim und darum musste noch fürs Wochenende eingekauft werden weil es Martina stinkt, kaum zuhause schon wieder ans Einkaufen zu denken. Wir haben im Womo ja einen schön grossen Kühlschrank  und auch ein grosses Eisfach, so haben wir wenn wir zuhause sind schon alles dabei und müssen nur noch ausräumen und putzen.
Doch noch sind wir ja nicht zuhause, mein Geburtstag wurde entspannt genossen. Faulenzen und dazwischen was essen, mittags Wurstsalat und abends im Restaurant auf dem Campingplatz. Dort gibt es keine Gourmetmenues, 4 Gerichte mit Fleisch und 4 Gerichte mit Fisch das wars. Einfaches ehrliches Essen ohne Schnickschnack, gut gekocht, reichlich und lecker zu einem guten Preis. Dazu ein Glas einheimischen Wein und keinen Geburtstagskuchen. Ich feiere meine Geburtstage am Liebsten so, ich brauche dazu keine Party und viel Tamtam.


Am Freitag fuhren wir auf direktem Weg Richtung Süden, vorbei an Stuttgart und Böblingen. Martina hatte nur ein bisschen Heimweh nach ihrer alten Heimat Schönaich. https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6naich

Schliesslich verbrachte sie ihre Kindheit bis zum achten Lebensjahr dort und wir waren früher an Weihnachten oder Ostern auch wieder dort um die Grosseltern und sonstigen Verwandten zu besuchen. Ist aber schon eine Weile her und die Grosseltern sind schon lange verstorben.

In Konstanz über den Zoll nach Kreuzlingen und weiter nach Bischofszell, unsere Rundreise hatte nach gut 2000 unfall- und pannenfreien Kilometern wieder ein schönes Ende gefunden, zurück bleiben viele schöne Erinnerungen, Eindrückliches und vorallem dies :


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Wir hoffen dass diese Scheissdinger wieder aus unserem Alltag verschwinden, der Nutzen ist sowieso fragwürdig wenn nicht regelmässig gewechselt wird.
In diesem Sinne auf ein entspannteres Ferienmachen im 2021, wohin die Reise geht steht momentan noch im Coronahimmel oder so,
Also, bis nächstes Jahr und bleibt gesund,
Hans und Martina


Ferien trotz Corona? Geht auch

Hallo zusammen,

In meinem letzten Beitrag habe ich geschrieben dass es uns im Frühling nach Südfrankreich zieht. Wie ihr vielleicht auch schon gehört habt, hinderte uns ein Virus daran die Schweiz zu verlassen.

Was macht man nun wenn man Ferien hat und alles geschlossen ist? Nix Camping, nix auswärts fein Essen, alle Bergbahnen zu?

Wohnmobil aus der Garage, Fahrräder drauf und los gehts. Radfahren und wandern in der Schweiz, schlafen auf dem Bauernhof zwischen Schafen , Pferden, Kühen und Hühnern. Es geht also doch.

Ich habe mir einen Fahrplan zurechtgelegt wohin es gehen sollte, angefragt bei Bauernhöfen und Privaten.

Als der Plan stand, bekam ich ein paar Tage später bereits die erste Absage. An einem Ort im Wallis erschien die Polizei auf Intervention eines lieben Nachbarn auf dem Hof und vertrieb den einzigen Camperbus auf dem Hof und die Betreiberin hatte eine Anklage am Hals. EIN Wohnmobil auf dem Platz sei während Corona gesetzlich nicht erlaubt, die Gästezimmer durften jedoch vermietet werden. Das soll mal einer verstehen.

Ich habe während dieser Zeit einiges nicht verstanden und verstehe auch die jetzigen Massnahmen nur zum Teil.

Also weiter zum schöneren Teil. So wurde halt die Planung wieder umgekrempelt und zuguterletzt haben wir zwei Möglichkeiten gefunden um trotzdem mit dem Womo auswärts zu übernachten. 

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Irgendwo im Nirgendwo, Zentralschweiz auf einem Bauernhof mit Blick ins Tal. Corona und so sind hier weit weg, man hat mal davon gehört und muss nun mit den aufgezwungenen Massnahmen leben. Das heisst für unseren Gastgeber dass er seine  selbstgemachten Produkte nicht mehr auf dem Markt verkaufen kann uns somit eine wichtige Einnahmequelle fehlt.
Wir waren 4 Tage auf diesem Hof, von Sonntag 02. Mai 2020 bis Donnerstag 06. Mai 2020.
Wir hatten alles, Toilette und Dusche, schönes Wetter und auch Regen. Das Essen wurde selber gekocht oder unterwegs gekauft.
Wir hatten ja die Fahrräder dabei und bei Regen konnte man ja wandern oder einfach mal nix tun.
Unser Standort war auf rund 850 müM, runter ins Tal und zurück in die Zivilisation war mit dem Radl kein Problem nur retour stiessen sogar unsere E-Bikes an die Grenzen denn das letzte Stück bis zum Hof war über 20% steil.


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Warum schaut Martina so böse? Waren vielleicht die Ziegen zu aufdringlich? Nein kein bisschen, wir lebten wirklich zwischen Hühnern, Ziegen, Schafen und Kühen und keiner störte sich am anderen.
Am Dienstag regnete es mehr oder weniger den ganzen Tag und so war mal ausruhen angesagt, gottseidank, mein geschundenes Hinterteil wurde so geschont. Am Vortag waren wir auf grosser Radtour und ich muss mir vielleicht mal über einen bequemeren Sattel Gedanken machen. Schaut aber schon blöd aus, ein Mountainbike mit gepolstertem Sattel. Völlig uncool und was für Weicheier. Also weiter mit dem harten und schmalen Sattel und immer schön leiden....
Am Mittwoch wurde das Wetter besser und wir begaben uns auf grosse Wanderung. In ziemlicher Entfernung gab es ein Ausflugsziel mit Restaurant, allerdings geschlossen wegen Corona. Der Wirt hatte aber einen Automaten aufgestellt damit man wenigstens nicht auch noch verdursten musste.
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So liefen wir los, im Nebel und leichtem nieseln, durch Wälder und über Wiesen immer hinauf, vielleicht kommt dann ja noch die Sonne. Doch diese hatte erst am späteren Nachmittag Lust zu erscheinen, bis dann waren wir wieder zurück. Der Weg bis ganz hinauf erschien uns dann doch zu lang und Getränke hatten wir ja auch dabei, zumal Martina mit ihren tollen Wanderschuhen aus der Landi schon lange nasse Füsse hatte. Ausser Tieren begegnete uns in diesen 3 Stunden wirklich niemand, kaum zu glauben in der kleinen Schweiz.

Am späteren Nachmittag konnten wir noch ein bisschen auf dem Hof helfen, der frische Sirup war abgefüllt und etikettiert worden und musste noch ins Lager, schliesslich bestand Hoffnung dass die Märkte mit Auflagen wieder durchgeführt werden konnten.

Während unserer Anwesenheit gab es auf dem Hof einen Todesfall und zwei Geburten: Ein Schaf musste zum Metzger und eine Kuh bekam überraschend Zwillinge, die Bäuerin wusste selbst nicht dass zwei unterwegs waren.

Es waren schöne Tage so abseits der täglichen Angstmacherei wegen diesem Virus, wir sahen mal wieder wie anstrengend so ein Bauernhof sein kann, Franz und seine Frau waren täglich rund 15 Stunden auf den Beinen aber zufrieden mit ihrem Leben abseits von Städten, Stress und Rummel.

Und wenn sie dann mal Ferien brauchen geht es für eine Woche ins Wallis, Ferienwohnung in den Bergen... 


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Auf der Heimfahrt noch vorbei an Luzern und der Kappelbrücke, das Wetter war uns wieder wohlgesinnt.
Wir fuhren wieder nach Hause, das Wochenende wurde zuhause verbracht bevor wir dann am Montag 11.05.2020 zu unserem zweiten Kurzurlaub aufbrachen.
Diesmal gings auf einen Pferdehof im Grossraum Zürich, also ländliche Idylle in städtischer Umgebung.
Ich habe es bis hierher tunlichst vermieden um Namen oder Orte zu erwähnen, wir wissen bis heute nicht ob das erlaubt war weil anscheinend überall etwas anderes gegolten hat.

Auf jeden Fall waren an diesem Montag die ersten Restaurants wieder geöffnet, unser Nachmittagsspaziergang endete so :


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Zu zweit an einem Vierertisch, der nächste Tisch mindestens 2 Meter entfernt und draussen Regen. Ja das Wetter war uns diesen Mai nicht allzu wohl gesinnt. Regen und auch noch Kälte Mitte Mai.
Die Fahrräder liessen wir gleich zuhause denn wir waren ja in der Region Zürich mit gut ausgebautem öffentlichen Verkehr.
Abends wurde wieder im Womo gekocht, mit draussen sitzen und so war nix. Es war auch nicht so angenehm direkt neben dem Pferdemist, dank schlechtem Wetter roch es nicht so stark und auch Fliegen waren keine vorhanden.
Apropos Fliegen; in der ersten Woche da auf dem Bauernhof in der Zentralschweiz wurden wir dank schönem Wetter  von Hunderten von Fliegen begrüsst, aus Freude flogen auch gleich die meisten rein in die Bude und Martina musste beim Kochen schauen dass keine ins Essen fällt.
Im Dorfladen wurde am nächsten Tag eine Fliegenklatsche erworben um dieser Invasion Einhalt zu gebieten.
Hier brauchten wir diese aber nicht weil ja regnerisch. Das Wetter brachte uns auf die Idee mit den öffentlchen Verkehrsmitteln mal Luzern zu besuchen wenn keine Asiaten da sind. Mit Bus und Bahn ohne Halbtax kostet es zwar ein halbes Vermögen aber lohnenswert denn es waren keine Asiaten dort und so entstanden Fotos  ohne viele Touristen.


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Nur der hier stand da so rum und wartete sehnlichst auf ein paar Sonnenstrahlen.


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Kapellbrücke menschenleer, keine Touris am Markt und Gartenbeizen mit viel Abstand zum Nachbarn. Irgendwie auch trist.
Nach unserem Bummel fuhren wir wieder zurück, ohne Maskenpflicht in Zug und Bus. Ihr glaubt es kaum aber wir haben es überlebt obwohl wir an einem Bahnhof einem Mitbürger mit Einschränkungen helfen mussten oder durften weil es sonst keiner tat. Dieser arme Hund war mit dem Zug unterwegs obwohl damals die älteren ja praktisch unter Hausarrest standen. Eine Frau brachte ihn am Bahnhof auf den Zug und wir übernahmen ihn dann, damit er auch am richtigen Ort aussteigt weil wir auch dort raus mussten. Kein Kontakt und 2 Meter Abstand mit einem Blinden? Vergiss es, schliesslich musste er am Zielort auch noch auf den Bus.
Martina begleitete ihn während ich schaute wo der Bus abfährt auf welchen er musste.
Leider war es nicht derselbe wie unserer und auch noch auf der anderen Seite des Bahnhofs.
Dort übergaben wir den Mann an ein paar Jugendliche welche auch auf diesen Bus mussten und begaben uns wieder auf die andere Seite des Bahnhofs wo unser Bus inzwischen schon weg war.
Zwischenzeitlich schien auch die Sonne wieder und wärmte uns während dem Warten auf den nächsten Bus.
Am Abend hatten wir in einem schicken Restaurant einen Tisch reserviert, für drei Personen. Manuel, unser Jüngster, kam noch auf einen Sprung vorbei weil er ja in der Nähe wohnt. Endlich wieder mal auswärts essen und die geplagten Gastronomen unterstützen.
Unser Nachtlager auf dem Pferdehof war auch nicht mehr menschenleer weil die Mädchen unterdessen auch wieder zur Reitstunde durften.
So gingen unsere Coronaferien mit dem Womo auch bald wieder  zu Ende.

Fazit :  Es ging doch, aber.....


Seit dieses Virus aufgetaucht ist verfallen wir in Massenhysterie, alles wird verboten, überall gibt es Einschränkungen, die Wirtschaft leidet doch ich verhalte mich seit dem ersten Tag nicht anders als vorher und keiner den ich kenne hat das Virus jemals gehabt oder ist sogar schwerwiegend erkrankt.
Ich habe immer gearbeitet und hatte viele Kontakte mit Chauffeuren und Mitarbeitern aus allen Herren Ländern, bis am 31.07.2020 nie eine Maske getragen und bin gesund.
Deshalb : Auf in die nächsten Ferien.
In Kürze gehts in den Spreewald und nach Berlin sowie auf dem Heimweg über das Steinhuder Meer und Kitzingen wieder nach Hause.
Wir freuen uns trotz Einschränkungen auf die bevorstehenden zwei Wochen.
Bis bald



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Haenschen war mal wieder mit dem Flieger weg, Ferien ohne Womo

Hallo zusammen,
Wie kommt es dass unser Wohnmobil in der Garage steht und wir trotzdem in die Ferien fahren? Es war ein Wunsch von Martina mal wieder mit dem Flieger zu verreisen. Unsere Ferien für 2020  beginnen mit einer Woche im Februar und dann noch jeweils 2 Wochen im Frühling und Herbst.
Nun, Skiferien sind bei uns passé, also wohin im Februar wenn man ein bisschen Wärme geniessen und nicht 10 Stunden im Flugzeug sitzen will?

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Hierhin, La Palma die jüngste der Kanareninseln. Erst ein paar Millionen Jahre alt





Kanarische Inseln, angenehmes Klima das ganze Jahr und nur 4 Flugstunden entfernt noch in Europa. Also keine Visas und all der Kram, ID reicht.
Vor der Wohnmobilzeit waren wir schon ein paarmal da, Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote waren damals unsere Ziele. Diesmal wollten wir es eine Nummer kleiner und nicht so touristisch wie früher. La Palma als jüngste der Kanareninseln mit der Grösse des Kanton Thurgau passte da ganz gut. Edelweiss fliegt wöchentlich am Sonntag hin und wieder zurück, wenn nicht gerade ein Sandsturm wütet. Bei Hotelplan buchten wir ein komplettes Arrangement mit Flug und All inklusive obwohl wir ja mit Mietwagen und zu Fuss die Insel erkunden wollten.
Unser Hotel, das La Palma&Teneguia Princess in Fuencaliente war etwas abgelegen so dass wir abends sowieso dort essen wollten und der Getränkekonsum mit Aperitiv und Absacker auch nicht unerheblich war. Deshalb lohnte sich das AI.

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Eine schöne und gepflegte Anlage erwartete uns.


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Doch Halt, ich habe ja noch gar nichts zur Reise geschrieben. Sonntagmorgen 08.00 Uhr waren wir pünktlich am Check-In, 90 Minuten vor Abflug. Dort stellten sich mir schon die ersten Fragen; zum Beispiel wieso man am Automaten einchecken muss, wenn man nachher trotzdem am Schalter anstehen darf um den Koffer abzugeben....
Nun gut, noch ein Tässchen Kaffee und dann durch die Zollkontrolle zum Gate. An der Zollkontrolle wartete schon Erika, auch eine Bischofszellerin, um uns zu verabschieden. Ich habe bis dahin nicht gewusst dass sie schon rund 20 Jahre beim Zoll am Flughafen arbeitet.
Nachdem das Boarding geöffnet war die nächste Frage: Alle wollten natürlich wieder zuerst im Flieger sitzen, die vordersten Reihen natürlich auch ganz vorne, so dass alle warten mussten bis Herr und Frau Schweizer, ich nenn sie jetzt halt so, ihr Handgepäck verstaut hatten und sich endlich bequemten hinzusitzen. Wieso füllt man den Flieger nicht von hinten nach vorne?
Das hatte zur Folge dass sich der Abflug in Zürich wie üblich verspätete, dank Rückenwind landeten wir aber doch früher als geplant auf dem Flughafen von La Palma.
Sofort setzte wieder das Herdenverhalten von uns Menschen ein, kaum steht der Flieger stehen alle auf und wollen raus obwohl die Türen noch geschlossen sind. Wir hatten Reihe 34 also kann man noch mindestens 10 - 15 Minuten sitzenbleiben bis sich der Flieger vorne geleert hat, denn das Warten geht nämlich am Gepäckband weiter, dort stehen die Massen wieder ganz am Anfang des Bandes weil sie ja den Koffer zuerst in Empfang nehmen wollen. Ich amüsiere mich jedesmal köstlich...


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Ein kleiner Flughafen direkt am Meer, nur eine Start- und Landebahn aber mit halbstündigen Verbindungen nach Teneriffa.

Wir hatten über https://www.mietwagen-check.de/ ein Fahrzeug reserviert damit wir flexibel sind und alles ein bisschen anschauen konnten. Wir wollten auch noch ein Schweizer Auswanderer Paar besuchen, doch dazu später.
Ich hatte schon im Dezember ein Fahrzeug gebucht und bezahlt, kurz vor den Ferien merkte ich dass es in der Zwischenzeit billiger wurde. Also stornierte ich und buchte neu, so konnte ich 40 Franken sparen welche ich am Flughafen für ein Upgrade der Wagenkategorie wieder ausgeben konnte....(Die gewünschte Kategorie war leider nicht mehr verfügbar)


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Ein noch sauberer VW Tiguan Diesel in Vertreterweiss mit rund 8500 Km und allem erdenklichen Schnickschnack stand uns für diese Woche zur Verfügung.


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Bei einem kühlen Bier genossen wir den ersten Ausblick von der Hotelterrasse Richtung Westen auf den Atlantischen Ozean. Es war angenehm warm, so rund 22 Grad und ein leichtes Lüftchen. Nach dem Hotelrundgang und Koffern auspacken war es schon Zeit für Apero und Nachtessen in Buffetform. Ausser den üblichen Speisen gab es jeden Abend ein anderes Thema.



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Dunkles Vulkangestein und tiefblaues Wasser


Am nächsten Morgen wieder ans Buffet und dann auf Erkundungstour, am südlichsten Punkt nicht weit entfernt waren die Meersalzsalinen von Fuencaliente https://la-palma-aktuell.de/cc/salina.shtml

Dieser Link erklärt das Wichtigste, selbstverständlich haben wir dieses Salz auch gekauft und mitgenommen.



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Die Fahrt dorthin war auch speziell, zuerst vom Hotel rauf in den nächsten Ort und dann hinten wieder runter eine rund halbe Stunde. Retour merkten wir dass es einen direkten Weg  durch die unzähligen Bananenplantagen gab, Fahrzeit 10 Minuten bis zum Hotel...
Ich muss da mal mit meinem Navi reden. Vielleicht liegts ja an der Einstellung fürs Womo...
Auf jeden Fall speziell sind die Strassen auf La Palma, einerseits toll ausgebaut und manchmal schmal und kurvig.
Wir hatten noch nicht genug gesehen also fuhren wir weiter nach Tazacorte. Es sind ja nur rund 20 Kilometer also rund 20 Minuten. Doch falsch gedacht, das Navi meinte rund 45 Minuten und es hatte recht bis auf den Umstand dass der Ausbau der Strasse noch lange nicht beendet ist. 


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Ein schmuckes Städtchen, farbenfroh und umgeben von 300 m hohen Felsen. Der Fluss welcher aus den Bergen kommt ist seit Monaten trocken. Es hat diesen Winter viel zu wenig geregnet, für uns Touristen toll aber die Vegetation auf La Palma braucht diesen Regen dringend denn noch ist es nicht Sommer und dann regnet es sowieso nicht.

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Bei einer Pizza an der Strandpromenade bemerkten wir dass es deutsche Auswanderer und Künstler hierhin gezogen hat. Manche sind über den Winter, andere das ganze Jahr über hier.

Noch ein kurzer Abstecher zum Hafen, von dort fahren täglich Schiffe zur Wal- und Delfinbeobachtung raus.

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Sonnenuntergang beim Apero vor dem Nachtessen, ein schöner Tag geht zu Ende.
Am nächsten Morgen waren wir wieder voller Tatendrang, es gab ja noch vieles zu entdecken.

In der Nähe zu unserem Hotel gab es schliesslich einen Vulkan und in dessen Nähe noch einen welcher erst 1971 den letzten Ausbruch hatte. Dieser zerstörte beinahe die Salinen von Fuencaliente.

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Dieser Link erklärt euch die ganze Geschichte,

https://de.wikipedia.org/wiki/San_Antonio_(Vulkan)

Wir genossen den Ausblick und gönnten uns noch den Film im Besucherzentrum. Es zeigte uns wieder einmal wie dünn die Schale unserer Weltkugel eigentlich ist und was unter uns brodelt.



Dort unten sieht man unsere Hotelanlage, relaxen am Nachmittag war angesagt.


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Blick nach Süden, vorbei an El Hierro und Afrika hat es nur noch Wasser bis zur Antarktis.....


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Der Mittwoch begann wieder mit dem üblichen Kampf am Buffet und dem damit verbundenen Glück mit den Automaten. Butter gibt es direkt portioniert ab Automat, wenn er dann funktioniert, was in dieser Woche mehrmals nicht immer der Fall war. Dasselbe übrigens mit dem Nutella oder den Konfitürenspendern. Eine Angestellte betreute morgens nur diese Wunderwerke der Technik.
Apropos Essen, es war erst Mittwoch aber mir war dieses Hotelessen schon bald wieder zuwider. Permanent hat man das Gefühl essen zu müssen weil es ja bezahlt ist. Das Essen unterwegs mit dem Womo ist für mich viel angenehmer, mal im Restaurant, mal selber gekocht, je nach Lust und Laune und zu der Zeit wann man will.


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Primitiver Urwald auf La Palma

Der Lorbeerwald Los Tilos ist eine wahre Explosion der Biologischen Vielfalt und des satten Grüns, die den Besucher auf den ersten Blick in Beschlag nimmt. Ein ruhiger und friedvoller Urwald, der von Moosen, Stille und Geruch nach frischem Laub bestimmt wird. Der Tilo (oder Tile, wie er offiziell genannt wird) ist einer der wenigen Ableger weltweit des Lorbeerwaldes, eines primitiven und üppigen Waldes mit breitblättrigen Bäumen, der schon vor Millionen von Jahren den Planeten besiedelte. Aufgrund seiner Einzigartigkeit wurde Los Tilos im Jahre 2002 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklährt. Heute ist die gesamte Insel La Palma als Biosphärenreservat anerkannt und geschützt.

Route im Lorbeerwald Los Tilos

Der wohl bekannteste Lorbeerwald La Palmas liegt im Nordosten der Insel, 24 Autokilometer von der Hauptstadt Santa Cruz und nur vier Kilometer von der Ortschaft Los Sauces entfernt. Die Strasse endet in der Nähe des Besucherzentrums Los Tiles, wo thematisierte Informationsräume, Videoprojektionen und eine Cafeteria untergebracht sind. Um den Wald zu erkunden, empfehlen sich zwei ausgezeichnete Wanderrouten, die leicht alleine zurückzulegen sind: eine 2,5km lange Strecke, die das Innere des Waldes durchläuft und eine zweite, die auf etwa 1000 Höhenmeter aufsteigt, um dort zu den erfrischenden Quellen von Marcos y Cordero zu gelangen.


Leider war der Weg zu den Wasserfällen gesperrt, also begnügten wir uns mit dem Wandern im Wald, ausser plätschern und Vogelgezwitscher absolute Stille. Sehr erholsam.


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Martina hatte sich etwas mehr vorgestellt, mir gefiel dieser Ausflug sehr gut. Wir mussten mit dem Auto die halbe Insel umrunden und haben so auf dem Weg vorbei an der Hauptstadt viele Eindrücke gesammelt. Von der trockenen Westseite rüber zur grünen Ostseite an welcher sich die Wolken ausregnen wenn es dann mal regnen sollte.
Nach diesem Ausflug in den Wald sollte am Nachmittag noch ein Bummel in der Hauptstadt folgen.



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Häuser mit den typischen aufgesetzten Balkonen und ein paar hundert Meter weiter Hochhäuser und emsiges Treiben und viel Verkehr. Städtische Verhältnisse eben. Am Hafen war auch nix los, keine grossen Kreuzfahrtschiffe da.

Wir machten uns auf zum Apero im Hotel, schliesslich mussten wir noch rund 60 km fahren und das ist auf dieser Insel kein Katzensprung.


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Donnerstag = Tag zum Relaxen, schliesslich sind wir in den Ferien und nicht auf der Flucht.
Tat auch mal gut, aber ein Tag reicht.


Am Freitag wollten wir rauf auf den Roque de los Muchachos und auf dem Rückweg noch die Auswanderer besuchen.
Vom Hotel über Tazacorte nach Puntagorda, dort wohnen die Auswanderer, und dann rauf zum Roque und wieder zurück nach Puntagorda. Kilometermässig nicht so weit, schliesslich ist die Insel nicht grösser als der Thurgau. Aber kurvig; vom Hotel rauf auf 500m dann wieder runter auf null um dann bei Tazacorte wieder rauf auf 500m und weiter Richtung Roque auf 2300 müM.



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Dieser zittrige Strich sind die letzten 24 Kilometer der Fahrt, Stilfserjoch ist da Kindergeburtstag und ich weiss wovon ich rede, schliesslich hat mich meine Super Tenere auch mal aufs Stilfserjoch gebracht.
Seit La Palma sagt Martina nie wieder etwas über den Stoss zwischen Altstätten und Gais.

Kurve an Kurve durch blühende Mandelbäume, Rebberge auf 1500 müM, Bäume welche beim letzten Waldbrand verkohlt wurden und sich wieder erholten, immer weiter hinauf bis zum Observatorium auf 2200 müM.


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Hier oben stehen einige von diesen Sternbeobachtungsanlagen und auch ganz eigentümliche zur Erforschung von Gammastrahlen. Kann man alles nachlesen :
https://de.wikipedia.org/wiki/Roque-de-los-Muchachos-Observatorium


Auf dieser Höhe hatte es immer noch 14 Grad, ein Jäckchen war aber angebracht. Hier oben sollte man mal Nachts sein, Sterne gucken.
Wir mussten jedoch wieder zurück, kein Restaurant lud zum Verweilen ein und das Frühstück war schon verdaut. Also zurück in die Zivilisation zu einer Suppe mit Brot.

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Gemütliches Restaurant mit Produkten aus der Region, Federvieh und Pelziges und eben Suppe.
Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg zu Brigitte und Bruno welche seit 7 Jahren in Puntagorda leben. Ein selbst geplantes Haus mit 8000 qm Umschwung auf 600 müM. mit Blick auf den Atlantik. Der Strand ist in 15 Min. erreicht, ein idealer Ort zum Entschleunigen. Doch nur Dolce far Niente ist nicht, die Früchte und Gemüse müssen auch bewirtschaftet werden, das einzige das selber wächst ist das Unkraut.
Kein eigenes Wasser im Dorf, keine Kanalisation, und die Trockenheit des letzten Winters machen es nicht einfach aber man hilft sich hier gegenseitig. Ich gebe dir Früchte und helfe beim Kartoffelanbau, dafür bekomme ich das ganze Jahr Kartoffeln frei Haus.
Es gibt also Auswanderer und Auswanderer, die einen machen von hier aus Business in der Heimat in kurzen Hosen und Hemd aus der Gartenbeiz und die anderen, also Brigitte und Bruno, leben im Dorf und leben dort wie die Einheimischen, begeben sich auch dorthin und helfen wo sie können. Es war ein schöner, interressanter Nachmittag inmitten von Zitronen, Orangen, Papayas, Avocados, Nespole, Mandeln und Erdbeeren, manche, wie die Orangen gedeihen je nach Sorte das ganze Jahr.
Ich danke Brigitte, dass sie uns einfach so empfangen hat obwohl wir uns vorher noch nicht gekannt hatten. Meine Eltern kennen die Mutter und den Vater von Brigitte und so haben sie davon erfahren dass die dort leben und wir dorthin fahren.
Als wir uns dann trafen stellte sich heraus dass Brigitte in Gossau keine 300m von uns entfernt gewohnt hat und sie anscheinend Martina schon mal gesehen hat. Bevor wir uns verabschiedeten erschien dann auch noch Bruno, Freitagnachmittag ist immer Treff im Dorf.
Wer mal Interresse hat, in Puntagorda kann man auch Wohnungen mieten, Brigitte betreut eine Anlage als Nebenbeschäftigung.
Noch eine Randbemerkung;  wenn du in Puntagorda ein Feuer machen willst um deine Gartenabfälle zu verbrennen musst du das vorher der Feuerwehr melden damit diese nicht die Helis losschicken wenn es irgendwo raucht. Das letzte mal glaubte man dem Anrufer aber nicht und so endete das mit 2 Jahren Knast für den Verursacher und 3 Tagen Waldbrand.

Waldbrand ist auf dieser Seite der Insel ein permanentes Thema, weil immer irgend ein Wind geht und alles knochentrocken ist. Die Waldböden sind bedeckt mit Fichtennadeln, schön anzuschauen aber brandgefährlich.


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Japanische Wollmispel, in Italien Nespole und auf den Kanaren Nispero. Wir haben aus dem Kern einer Frucht einen Baum gezogen, momentan gedeiht er ganz gut, aber mit Früchten ist erst so in 5 Jahren zu rechnen.


Unser Besuch dauerte etwas länger als geplant, wir verpassten beinahe das Abendessen weil der Heimweg ja wieder über hunderte Kurven rauf und runter führte.


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Diese Pflanze, eine Agave sieht man auf La Palma öfter, sie wächst so 6 - 7 Jahre, am Schluss bildet sie so einen Rüssel und stirbt.

https://la-palma-aktuell.de/cc/flora/agave.shtml


So, nun ist es schon Samstag, der letzte Tag vor der Heimreise. Nochmal zu den Salinen, diesmal ohne Umweg, um noch einen Wein zu kaufen den uns Brigitte empfohlen hatte. Einen Weisswein den es nicht überall zu kaufen gibt und welcher herrvorragend sein soll.
Von den Rotweinen hat sie uns geraten erst in ein paar Jahren zu probieren, diese sollen noch ziemlich herb sein, so wie ein Rioja vor 20 Jahren.
Genau diesen Weisswein haben wir dort nicht gefunden, aber einen anderen welcher in der Zwischenzeit schon verköstigt wurde und auch sehr gut war.
Anschliessend noch an eine Badebucht um dem Rauschen der Brandung und dem Spiel der Wellen zuzusehen und zu hören wie nach jeder Welle die schwarzen Steine wieder zurückrollen.


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Es war schön hier auf La Palma, Wanderwege ohne Ende, wenig Verkehr und eine imposante Natur welche zum Verweilen einlädt.
Leider hat alles mal ein Ende, Sonntags nach dem Frühstück und der Packerei zurück zum Flughafen um den Mietwagen abzugeben und einzuchecken.


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Auf dem Weg dahin war zum ersten Mal diese Woche im Osten Teneriffa zu sehen, bisher war es zu diesig.
An der Tanke in der Hauptstadt direkt neben dem Hafen war auch noch ein Kreuzfahrtschiff vor Anker und unser Flieger war auch bald bereit.

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Auf dem ruhigen Rückflug noch die französischen Alpen beim Eindunkeln fotografiert und dann eine butterweiche Landung in Zürich...


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Nun ja, das mit der Landung stimmt so nicht ganz, über dem Stadlerberg, kurz vor der Landung erwischten wir eine Windscherung was den Flieger durchschüttelte und absacken liess. Dies wiederum führte zu einem Durchstartmanöver der Piloten und einem kleinen Unwohlsein meiner Sitznachbarin. Ich selber hatte dies bis dahin auch noch nicht erlebt, aber einmal ist ja das erste Mal. Beim zweiten Versuch klappte dann der Anflug auf Piste 14 und Martina fiel ein kleiner Stein vom Herzen.
Aber etwas Gutes hatte diese Geschichte, Martina will nur noch mit dem Womo verreisen!!!!


In diesem Sinne, bis zu meinem nächsten Reisebericht. Im Frühling soll es nach Südfrankreich gehen.


Bis bald


Bayern - Tschechien - Oesterreich Herbst 2019

Auf ein Neues im Herbst 2019


Ende August bis Mitte September sollte die Reise über München nach Tschechien und weiter über Oesterreich wieder nach Hause führen.
Am Samstag 31.08.2019 fuhren wir bei Zeiten los, München Camping Nord-West als erstes Ziel.
https://campingplatz-nord-west.de/
Ich konnte auf diesem Platz kurzfristig noch anfragen, nachdem ich erfahren hatte dass seit diesem Jahr hinter der Allianz Arena für Wohnmobile an Spieltagen keine Plätze mehr zur Verfügung stehen. Früher war es so, dass dort mit einem Eintrittsticket an den Spieltagen für 15 Euro übernachtet werden konnte. Schade dass man das nicht mehr kann.
So war es dann halt so dass wir eine Alternative suchen mussten und mit dem Camping Nord-West eine gute Lösung fanden.

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Mit dem Bus, welcher direkt vor dem Camping losfuhr, in die Stadt und weiter mit der U-Bahn zur Allianz Arena. Als Mitglied des FC Bayern München komme ich über den Zweitmarkt immer mal wieder zu Tickets und so konnten wir bei schönstem Wetter einen 6 : 1 Sieg gegen Mainz 05 feiern. Das ist mal ein Start in die Ferien.

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Weil das Wetter so schön war und erst für Montag Regen angesagt war blieben wir spontan eine Nacht länger in München um dann erst am Montag weiter Richtung Tschechien zu fahren.
Stadtbummel am Sonntag hat immer den Vorteil dass die Geschäfte geschlossen sind und dann das "Lädälä" zur Schaufensterbesichtigung verkommt und das ist gut fürs Budget.(Grins)

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Vom Marienplatz zum Olympiapark und rauf auf dem Turm. Dort hat man einen wunderbaren Ueberblick über ganz München bis hin zu den Bergen im Süden.

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Am Abend noch ein feines Nachtessen draussen auf dem Campingplatz und dann ab ins Körbchen.
Am nächsten Tag, Montag 02.09.2019 fuhren wir dann weiter, nach unserer Verlängerung in München halt ohne Zwischenhalt nach Tschechien, Cesky Krumlov als Ziel.
Das Wetter war wirklich regnerisch und trüb aber wir waren ja drin und nach einer nicht allzu langen Autobahnfahrt auch interessant, weil wir über Landstrassen Richtung Tschechien fuhren.
Kurz vor der Grenze in Freyung wurden noch Lebensmittel eingekauft damit wir uns allenfalls selbst versorgen konnten, schliesslich sollte unsere Reise etwas abseits auf einem Camping stoppen.


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Hierhin hat es uns verschlagen, in der Nähe von Cesky Krumlov und doch in der Pampa an der schönen Moldau.

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Natur pur und praktisch keine Touristen, in der Stadt sah das ein bisschen anders aus. Wen es interressiert : https://www.camping-paradijs.eu/
Immer mal wieder zogen hier Kanufahrer vorbei, die Moldau ist bekannt dafür. Uns interressierte mehr der naheliegende Wald und dann natürlich das Städtchen. Der Wald deshalb weil wir auf dem Weg hierhin schon gesehen haben dass es hier viele Pilze geben muss weil am Strassenrand welche verkauft wurden.

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Und tatsächlich, Steinpilze und Schwammerl welche wir gerne geniessen, und noch viele andere Sorten waren vorhanden. Wir liessen sie aber alle stehen, mengenmässig würde es nicht für eine üppige Mahlzeit reichen und wir hatten ja bereits vorgesorgt.
Am nächsten Morgen und auch wieder besserem Wetter gings zur Stadtbesichtigung nach Cesky Krumlov,oder auch Krummau auf deutsch. Aber wie kommen wir dahin? Fahrrad ist schlecht weil du dieses dann den ganzen Tag rumschieben musst oder du schliesst es irgendwo ab, in der Hoffnung dass es dann am Abend noch da ist. Bekannte von uns haben auch mal diese Variante gewählt, allerdings in Spanien, um dann die restlichen Ferien ohne ihre beiden Flyer E-Bikes zu verbringen.
Es gab da noch zwei andere Varianten, Bus oder Taxi. Die Bushaltestelle ist 1.5 km entfernt und es fährt auch nicht alle 15 Minuten einer. Nämlich einer um 10 Uhr und der andere um 12 Uhr....
Also mal mit dem Taxi rein und dann weiterschauen, heim gehts immer irgendwie. Nach ungefähr dem vierten Anruf hat mich dann einer verstanden, dass ich vom Camping in die Stadt will, und rund 20 Minuten später stand er dann auch tatsächlich da.
Für 15 Euro fuhr er uns mitten ins Zentrum dieses Städtchens welches als Kulturdenkmal zum UNESCO Welterbe zählt. Alles nachzulesen in verschiedenen Foren, ua. Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/%C4%8Cesk%C3%BD_Krumlov


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Dieses Bild gibt es im Netz vermutlich zu tausenden, die Brücke zwischen dem Schloss und Kloster. Wir waren beeindruckt von dieser geschichtsträchtigen Stadt, sauber herausgeputzt und täglich von tausenden Touristen, hauptsächlich aus dem asiatischen Raum, besucht.


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Das Wetter und die Temperaturen passten, die Zeit verging wie im Fluge. Unten an der Moldau fanden wir auch ein gemütliches Restaurant zu essen. Die Preise waren allerdings ziemlich happig. Unsere Campingplatzbetreiberin erklärte uns, dass es für Einheimische unbezahlbar ist.

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Wir sind immer noch in Tschechien, Böhmen genau gesagt, sieht aber aus wie eine Gelateria irgendwo in Italien.
Wir hätten noch viele Bilder, es war auch gutes Fotowetter mit klarer Luft  und Restwolken des schlechten Wetters vom Vortag.

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So, genug gesehen, machen wir uns wieder auf den Heimweg. Die Busstation war nicht allzu weit entfernt und sicherlich die günstigste Wahl. Also versuchten wir dort das Glück, nachmittags fuhren die Busse öfters um Schüler nachhause zu bringen. Unsere Buslinie führte am Camping vorbei bis Budweis, man muss dem Busfahrer einfach erklären dass man dort aussteigen will, weil es in diesen alten Kisten keine Knöpfe zum drücken gibt.
Ich weiss jetzt auch warum auch in Tschechien die Abfahrszeiten als ungefähr zu betrachten sind. An der ersten Haltestelle nach dem Busterminal warteten gefühlt 30 Schüler auf diesen Bus und alle mussten den Fahrpreis cash bezahlen. Nix mit Abos und Handytickets oder so. Das dauert halt eine Weile und schon ist der schönste Fahrplan nix mehr wert. Das mit der Haltestelle klappte auch ganz gut, wir mussten nur über die Brücke und dann irgendwie auf die Strasse Richtung Camping gelangen, auf dieser stark befahrenen Strasse ohne Fussgängerstreifen kein einfaches Unterfangen.
Nun waren es nochmals 1.5 km bis zum Camping, gut hatten wir als Souvenir nur zwei kleine Schnapsbecher gekauft.

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Das schlaucht ganz schön, noch ein bisschen Ruhe vor dem anstrengenden Nachtessen, schliesslich wollten wir anderntags  mit den E-Bikes die Gegend unsicher machen.


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Wie ich zu diesem Bike gekommen bin muss ich vielleicht auch noch kurz erklären. Ich hatte mal ein anderes welches unser Manuel eines Nachts in den Graben lenkte und dann nicht mehr zu reparieren war. Weil er dann mal ein Bike benötigte kaufte er kurzerhand eines und als er es nicht mehr brauchte wurde es zu einem Geschenk für Vati.


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Am nächsten Tag immer schön der Moldau entlang bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen. Beschilderte Radwege oder eine Radwanderkarte waren nicht vorhanden und so endete die Fahrt entlang der Moldau an einem steilen Waldweg, mehr Bachbett als Weg. Ich kämpfte mich bis zuoberst aber Martina war das zu steil und gefährlich so dass auch ich umkehren musste.
Uebers Land ist auch schön und wenn man die Hauptstrasse meiden kann auch nicht so stark befahren. Wir fanden dann ein Restaurant um das Mittagessen zu geniessen und machten uns anschliessend mit Google Maps Hilfe auf den Heimweg über Wälder ,Wiesen und Auen zurück zum Camping um den letzten Abend in Tschechien bei einem guten Glas Wein und "Hose abe"
zu geniessen.


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Andern Tags fuhren wir südwärts, wir waren uns vorher nicht schlüssig welches die bessere Variante sei, Norden oder Süden, weil der Wetterbericht eine Kaltfront mit Regen ankündigte.
So landeten wir hier in Steyr, Oberösterreich, wieder an einem Fluss, der Enns.
http://campingamfluss.at/

Schöner Platz, nicht parzelliert aber schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Er genügte uns vollkommen und war in Gehdistanz zu Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sowie wunderbarer Startort für Radtouren entlang der Enns.

Am Abend zum Chinesen, https://www.steyr-xiyanyan.at/  bekömmlich und schnell serviert. Wir waren etwas überrascht dass man in Oesterreich in einem Speiserestaurant noch rauchen durfte. Doch zwischenzeitlich ist das auch vorüber.


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Unser Camping gehört einem Kanusportverein, Trainingsgelände auf der Enns inklusive.
Das Wetter am nächsten Tag war ideal für eine Radtour, trocken aber leider nicht so warm.

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Es war noch lustig, wir fuhren auf der einen Seite der Enns durch Oberösterreich bis nach Ernsthofen, dann über die Enns und auf der anderen Seite durch Niederösterreich wieder nach Steyr. Natürlich nicht ohne Halt, beim http://www.fischerwirt.cc/home/ kehrten wir auf einen Trunk ein. Ist vermutlich eine gute Adresse zum Essen denn nach und nach trafen am Mittag immer mehr Gäste ein. Wir wollten zuhause essen also fuhren wir weiter.

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Die grösste Schwierigkeit an der ganzen Tour bestand darin, in Steyr den Weg zum Camping zu finden. Die ehemaligen Steyr-Puch Werke sind heute alle mit BMW angeschrieben, anscheinend werden dort jetzt die BMW Dieselmotoren hergestellt.
Wir haben dann doch einen Weg durch die Stadt zum Camping gefunden , sogar noch ein gebratenes Hendl zum Mittagessen wurde eingepackt.

Nach dieser Anstrengung Siesta und dann zum nahegelegenen Minigolf um den sportlichen Tag abzuschliessen....
Wir waren mit den Kindern ja öfters Minigolf spielen, beim Polizeisportverein Steyr auf der Minigolfanlage wurden wir wieder um eine Erfahrung reicher.
Und zwar geht es um die Bahn 7, bei den üblichen Anlagen ja diese mit einem golfähnlichen Abschlag und weit entfernt ein rundes Ding mit dem Loch in der Mitte. Nicht ganz einfach zu spielen, man sieht öfters abenteuerliche Sachen. Nur nicht in Steyr, dort dürfen NUR die "erfahrenen" Mitglieder diese Bahn spielen. Alle anderen müssen sich mit einer Ersatzbahn begnügen damit auch diese auf 18 Bahnen kommen. Aus anderer Sichtweise keine doofe Sache weil diese Bahn für sich und andere immer wieder Gefahren birgt. Wer schon öfters gespielt hat weiss was ich meine.

Unsere Resultate sind nebensächlich, ich schaffe es meistens mit so durchschnittlich 3 Schlägen pro Bahn und Martina wurde von einem älteren Herrn gefragt ob sie ihr Resultat in 2 Runden geschafft hat...

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Anderntags noch ein bisschen Stadtbesichtigung von Steyr, mit dem Bus bis zum Marktplatz und dann gucken, lädelen und Mittagessen in der Stadt. http://www.jedermanns-steyr.at/?utm_source=tripadvisor&utm_medium=referral

In diesem Restaurant fanden wir drinnen ein schönes Plätzchen, zum draussen essen war es schon zu kalt. Spezielles Ambiente und ein gutes Essen.
Auf dem Markt fanden wir frische Pfifferlinge so dass wir am Abend bei Pilzen und einem guten Glas Wein die 3 Tage in Steyr ausklingen lassen konnten.

Nachhause auf den Camping gings wieder mit dem Bus ab Marktplatz zum Bahnhof und von dort weiter in die Nähe des Campingplatzes. An und für sich nichts besonders erzählenswertes wenn da nicht dieser Umweg wäre...Losgefahren ist der Bus nach Fahrplan, durch halb Steyr um nach ungefähr 15 Minuten Fahrt wieder am Marktplatz zu halten und erst danach zum Bahnhof zu fahren. Ich frage mich heute noch wer so eine Planung macht, vermutlich der Tourismusdirektor.

Am nächsten Tag sollte es weitergehen, weiter südlich nach Kärnten, Millstättersee genau genommen.


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Wir wollten vor rund 2 Jahren schon mal dorthin, das Wetter zwang uns damals an die Adria auszuweichen. Dieses Mal sollte es nicht besser sein, wir hatten einen ziemlich feuchten und kalten Empfang in Kärnten. Auf gut Deutsch : Gewitter und Platzregen, nachmittags um 3 Uhr war es dunkel wie in der Nacht , auf der Strasse liefen Bäche und unser Fenster in der Küche tropfte rein. Das muss man wohl frisch abdichten.
Unser Ziel war der Burgstaller Camping : http://www.burgstaller.co.at/public_html/index.htm
Alleine schon die Website versprach einiges, und es sollte auch so sein. Allerdings mussten wir zuerst einen Platz finden welcher nicht unter Wasser stand und auch in einem Anlauf angefahren werden kann. Rangieren auf durchtränktem Gelände muss nicht sein. Also rein, stehenbleiben und abwarten bis das Gröbste vorbei ist.

Das Abendessen wurde im Platzrestaurant eingenommen und zur sportlichen Betätigung tuts auch eine Kegelbahn.


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Wir haben das schon eine Weile nicht mehr gemacht, anderntags merkten wir das am Muskelkater im Hinterteil.

Das Wetter war uns auch wieder gut gesinnt und so erkundeten wir Döbriach auf der kleinen Dorfrunde.


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Es ist schon Herbst und die stressigste Zeit in den Tourismusorten vorbei, ich mag es wenn nicht alles überlaufen ist, für Martina war es schon fast wieder zu ruhig. Doch das Wetter war gut, wir hatten Fahrräder und so stand an meinem Geburtstag einer Ausfahrt rund um den Millstätter See nichts im Wege.


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War das ein schöner Tag, nur die Umrundung schafften wir nicht. In Millstatt gab es was zu Mittag und anschliessend luden wir die Fahrräder auf das Kursschiff und fuhren die restliche Strecke auf dem See. Der Muskelkater liess nicht mehr zu...
Spass beiseite, man soll machen auf was man Bock hat und so schlenderten wir abends zu Chinesen in der Nähe des Campingplatzes und liessen es uns gutgehen. Schliesslich wird man nur einmal 58.

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Weil es so schön und warm war blieben wir spontan wieder einen Tag länger um die bewaldete Seite des Sees zu erwandern, resp. nach Schwammerl Ausschau zu halten. Schliesslich ist Kärnten bekannt dafür und das Wetter sollte einem wilden Wuchs dieser feinen Pilze auch gut getan haben. Siehe da, kaum im Wald leuchtete es gelb von den Hängen und wir hatten wieder einen feinen Znacht vor uns, nur der Weisswein war alle, aber es war ja nicht Sonntag.


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Als wir dann am nächsten Tag weiter reisten war es immer noch schönes Herbstwetter welches zum Bleiben einlud, aber unsere Ferien dauern ja nicht ewig. Unsere Planung war schon ein wenig durcheinander gekommen, also gab es nur noch die Möglichkeit bis Kitzbühel zu fahren und dann am Freitag von Kitzbühel direkt nach Hause.


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https://www.bruggerhof-camping.at/

Etwas ausserhalb von Kitzbühel fanden wir nach einer Fahrt von Kärnten durchs Tirol und den Felbertauern Tunnel ins Pinzgau und von dort über Pass Thurn wieder ins Tirol auf diesen Camping. Ideal gelegen mit Bushaltestelle welche uns nach dem Einrichten mit dem Bus direkt ins mondäne Kitzbühel brachte. Gotteseidank war es noch nicht Winter und das Städtchen überlaufen, auch die Gartenwirtschaften luden immer noch zum Verweilen ein.
Ich wollte jedoch Martina mal die Streif, diese legendäre Abfahrt, aus der Nähe zeigen.

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Mit Dominik Paris rauf und mit Silvan Zurbriggen wieder runter für 25 Euro pro Person, wir hatten oben genau eine halbe Stunde Zeit um mit der letzten Bahn wieder runter zu kommen...



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Aber es hat sich gelohnt, ich kannte ja das Rennen aus der Ski Challenge welche ich und Sandro öfters gespielt haben.
https://www.konbini.com/ch-de/swissmade/wer-erinnert-sich-noch-die-ski-challenge-es-gibt-sie-imfall-...


Als wir dann aber oben vor dem Starthaus standen und nach unten blickten fragten wir uns, welcher Wahnsinnige sich da runterstürzt und dann noch mit den Stöcken beschleunigt. Ich war in meiner Jugend auch nicht gerade mutlos, schliesslich habe ich mich ein paar Jahre als Skispringer versucht. Leider reichte es nicht in ein nationales Kader, die Schanze in St.Moritz war die Grösste welche ich bezwungen haben.

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Doch hier runter? Nie im Leben


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Zwischen den roten Toren ist die Mausefalle und dort gehts beinahe senkrecht runter, Wahnsinn!



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Das letzte Abendessen dieser Ferien führte uns ins Landhäusl, http://www.landhaeusl.com/

gemäss Google ein Geheimtip, welcher sich auch als solcher entpuppte. Heimelig, urig und eine überaus freundliche Bedienung, dazu ein leckeres Essen, was will man mehr?
Zum Camping zurück gings mit dem Zug, eine Station fahren und dann nochmal soweit zu Fuss als Verdauungsspaziergang. Zum Absacker ins Restaurant am Camping und dann ab in die Heia. Ich habe so gut geschlafen dass ich nicht mal mitbekommen habe dass in 500 Meter Luftlinie entfernt ein Haus brannte und die Feuerwehren von halb Tirol mit Löschen beschäftigt waren.

Anderntags nahmen wir die letzten 320 km nachhause in Angriff, wieder mal vorbei an Innsbruck und den Arlberg heim nach Bischofszell.



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Wir durften mal wieder schöne und interressante Ferien geniessen, nette Leute kennenlernen und unser Challenger brachte mich und Martina zuverlässig überall hin.


Im 2020 planen wir auch wieder 2 mal 2 Wochen das Zigeunerleben zu geniessen, Südfrankreich und Deutschland mit Berlin als voraussichtliche Ziele.


Also bis dann, geniesst euer Leben ihr habt nur eins....


Kroatische Inseln Frühling 2019

Hallo Leute,
Unsere Ferienplanung im Winter 2018/19 sah vor, dass wir im Frühling und im Spätsommer je 2 Wochen mit dem WOMO unterwegs sein werden. Selbstverständlich nutzen wir auch Wochenenden zum mal kurz wegfahren und mal was anderes zu sehen. Leider muss Martina am Samstag öfters arbeiten was unsere Reiselust ein bisschen einschränkt.
Martina schwärmte schon lange von Kroatien, also planten wir im Frühling 2019 die kroatischen Inseln zu besuchen. Für mehr reichten die 2 Wochen leider nicht weil wir nicht unbedingt die grossen Kilometerfresser sind.
Am ersten Tag über Innsbruck nach Grado an der östlichen Adria ist dann schon das Maximum pro Tag. Das sind dann rund 600 km und je nach Route mehr oder weniger Autobahn. Wir entschieden uns für weniger Autobahn, schliesslich gibt es im Südtirol eine wunderbare Strecke durch die Berge. Unser Garmin Camper Navi wollte allerdings lieber auf der Autobahn bleiben, die Ausfahrt Brixen verpasst und eine halbe Stunde mehr unterwegs...
Gottseidank konnten wir dann doch noch runter von der Brennerautobahn und durchs Pustertal nach Dobbiaco(Toblach) gelangen. Dieser Ort ist vorallem durch Wintersportveranstaltungen bekannt.

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Der Schnee reichte auch Ende April noch weit bis unter die Baumgrenze und wie es sich heraustellen sollte hatte es ein paar Tage später hier wieder Schnee. Bei meiner Schwester in Teufen reichte es sogar für rund 30 cm.
In Toblach gibt es 2 Möglichkeiten an die Adria zu gelangen, rechts durch die Dolomiten vorbei an den 3 Zinnen oder geradeaus Richtung Oesterreich und durch Kärnten wieder nach Süden. Wir entschieden uns für die Dolomiten, ich kannte die Gegend schon von meinen früheren Motorradferien mit Renato.


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Der Misurinasee war noch mit Eis bedeckt und rundherum hatte es noch viel Schnee. Leider liessen die Temperaturen und die noch längere Strecke kein Verweilen zu, weiter gings Richtung Süden. Ueber Belluno und Pordenone sollte unser Weg führen also nördlich der Adria bis zu unserem ersten Ziel : Grado.
Ein wunderschöner Samstagnachmittag vorbei an Bergen, Rebbergen und Olivenbäumen, diese Strecke ist viel schöner als auf der Brennerautobahn bis Verona, Venedig und dann Richtung Triest.
Aber... Alles Schöne hat mal ein Ende und zwischen Pordenone und Palmanova wurden wir mal so richtig verregnet, Hagel war selbstverständlich auch dabei. Unter einer Brücke anhalten ging leider auch nicht, wir waren mitten in einer längeren Baustelle auf der überfluteten Autobahn. Die Wassertiefe reichte beinahe bis unter die Eingangstüre, wie voriges Jahr in Palermo. Leider war es nicht der letzte Regen in unseren Ferien.

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Dieser Eichelhäher empfing uns auf dem Camping al Bosco in Grado, http://campingalbosco.it/
wunderbar gelegen,direkt hinter dem Strand und nicht zu gross. Allerdings sind die sanitarischen Einrichtungen schon ein bisschen in die Jahre gekommen, für unsere Ansprüche genügend aber nicht mehr.
Mit Einkaufen auf dem Platz war auch noch nix ende April....Dafür hatte das Restaurant auf dem Platz schon offen. Die Fischspezialitäten sollen lecker sein, wir begnügten uns mit Pasta.


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Sonnenuntergang an der noch menschenleeren Adria, das Wetter passte, mal schauen was der Sonntag bringt.
Also los, Sonntagvormittag zu Fuss ins Städtchen Grado. Vom Camping kann man den ganzen Weg zu Fuss am Strand entlang, jetzt noch leer aber ich möchte nicht wissen wie es im Sommer aussieht.
Grado ist so ein typisches italienisches Städtchen mit Hafen, Altes neben Neuem und irgendwie charmant. So richtig italienisch halt.
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Salami, Gemüse und Pasta einkaufen musste auch sein und dann ab in die beste Pizzeria in der Stadt, Tripadvisor hatte schon recht, diese Pizza am Sonntagmittag war ein erstes Highlight in den Ferien.

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Wenn ihr mal da seid : http://www.laciacolada.it/
Das Ambiente ist so irgendwie venezianisch, nichts besonderes, wir sassen eh draussen, aber die Pizza ein Genuss !
Während dem Essen wurde es immer dunkler und wir hatten ja noch rund 2 Kilometer zu laufen also machten wir uns beizeiten auf den Weg, noch schnell einen Espressi und dann zügig nach Hause auf den Campingplatz.

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Aus Richtung Slowenien/Kroatien kam da so ne schwarze Wand, der Kontrast mit dem weissen Sand war einmalig.
Keine Minute zu früh beim Wohnmobil und schon legte es los. Die Siesta fand im Wohnmobil statt, draussen schüttete und blitzte es zünftig und es kühlte noch mehr ab. Also hinlegen und den Gewalten der Natur zuhören und ein bisschen vor sich hin dösen, schliesslich sind Ferien auch dafür da.

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 Am nächsten Morgen führte unser Weg via Trieste, Rijeka auf die Insel Krk. Es war eine kurze Etappe, auf die Insel führte eine Brücke welche für rund 7 Franken überquert werden kann.

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Nach rund 1.5 Kilometern ist man auf der vermutlich bekanntesten Insel Kroatiens.


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Wie ihr auf dem Bild sehen könnt wurden wir mit ein paar Regentropfen empfangen. Aber nichts dramatisches, am Campingplatz angekommen guckte schon wieder die Sonne hervor.
Wir haben uns für den Camping Jezevac bei der Stadt Krk entschieden und wurden nicht enttäuscht. https://www.camping-adriatic.com/jezevac-camp-krk
Ein wunderschöner grosszügiger Platz mit allem was man so braucht. Den Einkauf im Supermarkt in Krk hätten wir uns sparen können, auch auf dem Platz hatten wir Einkaufsmöglichkeiten und ein Restaurant mit den gängigsten Gerichten. Für die 3 Nächte welche wir dort verbrachten mussten wir in der Vorsaison rund 120 Franken bezahlen, nicht gerade wenig, aber die wirklich gepflegte Anlage war es wert. Weil wir nicht wussten wie es mit der Belegung Ende April anfangs Mai so steht habe ich diesen Platz schon im Winter reserviert. Im Nachhinein nicht unbedingt nötig, es hatte noch genügend freie Plätze. Dafür haben wir aber einen schönen grosszügigen Platz mit Meersicht erhalten.

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Und das Städtchen Krk mit dem Hafen war in 10 Minuten zu Fuss erreicht.


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Bevor wir uns das Städtchen mal näher anschauen muss ich euch noch eine Geschichte über die Hinfahrt von Grado nach Krk erzählen.
Wie hinlängst bekannt muss man von Italien nach Kroatien durch Slowenien fahren, der Rappenspalter sucht sich den Weg um die Autobahngebühr in Slowenien zu sparen. Wir hatten schon vorgängig eine nach Hause liefern lassen damit wir gleich durchfahren konnten.Klappt super, mit Tolltickets. https://www.tolltickets.com/country/slowenien/
Doch weiter im Text, also wir waren ausgerüstet mit allem, aber nicht gerüstet für die Zollkontrolle zwischen Slowenien und Kroatien....Zollkontrolle zwischen zwei EU-Staaten??
Ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendwo im Nirgendwo stand da also ein Zoll und davor, noch mehr dahinter standen die Autos in einer 2 Kilometer langen Schlange und warteten.
Das Beste kommt aber erst, endlich mal vorne musste man nur den Pass zeigen und zwar zweimal, nämlich zuerst dem Slowenen und ein paar Meter weiter vorne dem Kroaten. Nur Pässe zeigen, was man dabei hat interessiert nicht, und dann weiterfahren! Ich weiss bis heute nicht was das soll....

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Also weiter mit dem Städtchen Krk, der Stadtbummel musste leider mit Jacke beginnen, ganz mutige versuchten es mit halblangen Hosen, so wie dieser Tourist im Hintergrund welcher sich mehr für diesen IBC Behälter aus der Schweiz als für die geschichtsträchtige Mauer interessierte. Es war noch empfindlich kalt auf Krk und das Anfang Mai!
Ein wunderschönes Städtchen erstreckt sich rund um den Hafen, Restaurants, kleine Läden und schmale Gassen prägen die Altstadt.


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Rund um den Hafen reiht sich ein Restaurant neben das andere, es wird um die Gunst der noch nicht so zahlreichen Touristen geworben doch bei ihnen einzukehren und sich zu verköstigen. So war es natürlich nicht schwer einen Platz zu finden und bei Cevapcici mit Pommes dem Treiben zuzusehen. Auch das Wetter spielte mit und sobald die Sonne zwischen den Wolken herausschaute war es sofort auch wärmer.

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Donnerstags ging es dann weiter, wir wollten die Insel wechseln, nächstes Ziel war die Insel (Otok) Cres. Etwas nördlich von Krk gab es eine Fähre welche von Valbiska nach Merag führte. Diese wollten wir nehmen, wochentags fuhr sie in Abständen von 90 Minuten. Keine grosse Sache, diese Ueberfahrt dauerte rund 20 Minuten, so ähnlich wie Konstanz - Meersburg. Nur der Preis ist anders. Für dieses kurze Stück verlangen die Betreiber für ein Wohnmobil über 7 Meter plus 2 Erwachsene doch tatsächlich 344 Kuna oder umgerechnet über 50 Franken. Happig  happig.... Leider sind die kroatischen Inseln praktisch nur mit Fähren zu erreichen und so hat der Betreiber in der Preisgestaltung freie Hand. https://www.jadrolinija.hr/de/faehren-kroatien

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Bei schönstem Wetter und ruhigem Meer rüber zur Insel Cres und dann runter bis Mali Losinj so war der Plan. Cres ist die Insel der Schafe, bei der Fahrt Richtung Süden sahen wir warum. Karges steiniges Land, zerklüftet und Gebüsch überall.


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Wir fuhren auch vorbei am Städtchen Cres welches wir dann auf dem Rückweg besuchen wollten.


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Ein traumhaft schöner Tag, endlich mal Sonne pur und eine malerische Landschaft begleitete uns bis nach Osor wo wir von der Insel Cres auf die Insel Losinj wechselten. Ueber ein 10 Meter lange Brücke, die kürzeste Verbindung zweier Inseln in Kroatien.



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Und dann wieder weiter südwärts, auf bis auf wenige Ausnahmen sehr gut ausgebauten Strassen.
Nach Mali Losinj fahren anscheinend auch viele Carunternehmen, wir sahen dort viele Reisegruppen kommen und wieder gehen.

Unsere Reise führte in den Camping Cikat, https://www.camp-cikat.com/de/
ein riesiger Platz aber noch mitten in der Vorsaison, wenig belegt und teilweise wurde noch instandgestellt oder neu gebaut.


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Diese Aussicht war uns 40 Franken pro Nacht wert, Abendsonne und kristallklares Wasser inklusive. Wir genossen das schöne Wetter und den Ausblick, in die Stadt wollten wir dann am nächsten Tag.


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Vor dem Wohnmobil sitzen, das Nachtessen bei einem guten Glas Wein geniessen und den Sonnenuntergang bestaunen, kurz gesagt die Seele baumeln lassen.


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Es kann ja nicht immer schön sein, am nächsten Tag sah unser Spaziergang nach Mali Losinj so aus :


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Jacke, lange Hosen und vor allem Schirm waren angesagt denn eine längere Schönwetterphase war nicht in Sicht. Rund um den Hafen war schon einiges los, dort zogen auch alle Reisegruppen vom Carparkplatz vorüber und wieder zurück ohne etwas zu kaufen, zu essen oder zu trinken.
Die Angestellten der Restaurants versuchten alles um die Touris ins Lokal zu bekommen. Wir haben alle berücksichtigt, sogar der Schnapsverkäufer wurde noch zwei schön verzierte Flaschen Sliwowitz los.
Ansonsten konnte uns Mali Losinj nicht so begeistern, Krk hat uns definitiv besser gefallen. Vielleicht lag es auch am Wetter an diesen Tag; Stadtbummel bei Regen macht einfach nicht so Spass. Darum wieder zurück auf den Camping und Siesta machen.


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Am nächsten Tag packten wir zusammen und fuhren nordwärts, Ziel Cres und der dortige Camping Kovacine, https://camp-kovacine.com/de
Ein schöner Platz mit allem was es so braucht. Ein Strandcafe, zwei Restaurants und grosszügige Plätze, was fehlte waren die Touristen und besseres Wetter. Dies war den Tauchern von der nahen Tauchschule egal, nass von oben oder von allen Seiten war ihnen egal.


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Wir hatten den Humor auch noch nicht verloren, schliesslich wollten wir ja keine Badeferien machen. Zu Fuss gings ins Städtchen, gekleidet wie im Herbst. Vom Camping führt die Strandpromenade in rund 20 Minuten zum Hafen um welchen sich die Häuser scharen, allerdings war der Hafen ein bisschen verlassen, es war noch wenig los im Frühling.


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http://www.crepsa.com/de/der_turm_von_cres___/55/9



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Restaurants waren leer und in den Geschäften standen sich die Angestellten die Füsse in den Bauch. So blieb es beim Anschauen, Aperitiv nehmen und wieder gehen. Das Nachtessen wurde im Campingplatzrestaurant eingenommen. Den nächsten Tag verbrachten wir auch noch in Cres, Gegend erkunden und so.
Es war windig, kalt mit wenigen wärmenden Sonnenstrahlen welche wir in einem vom Wind abgelegenen Cafe genossen.


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Am Abend wurde wieder im Restaurant gegessen, ist ja drinnen sicher schön warm...Nur war es leider so dass das Hauptrestaurant wohl gedeckte Plätze anbietet, aber ansonsten war man draussen und das bei 12 Grad.
Das Essen war köstlich, musste aber schnell gegessen werden wenn man es nicht kalt mag. Beim Bezahlen bekommt man in Kroatien noch öfters einen Schnaps angeboten, hier stellten sie gleich die Flasche hin, und so wurde der Abend doch noch warm....
Also ab in die Heia und morgen weiter, wieder aufs Festland, Novigrad in Istrien war das Ziel.


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Ein letztes Mal in diesen Ferien auf einer Fähre von Porozina nach Brestova, 20 Minuten für 344 Kuna oder umgerechnet 50 Franken, die vorderste Reihe kostete nicht extra!
Auf dem Festland bemerkte man bald, dass dort das Klima nicht so rauh ist wie auf den Inseln. Es wirkte irgendwie grüner und saftiger als das Karge, Wilde auf den Inseln.


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Der Campingplatz Aminess Sirena in der Nähe von Novigrad hatte auch noch reichlich freie Plätze und bei den Temperaturen konnte man auf einen Platz im Pinienwald verzichten. https://www.aminess-campsites.com/de/campingplatz-aminess-sirena
Wir hatten wieder eine tolle Aussicht auf die Bucht und mit der Bimmelbahn waren wir in 10 Minuten im schmucken Städtchen welches wir am nächsten Tag erkunden wollten.



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Ein sehr gepflegtes Städtchen welches von einer Mauer geschützt wird. Und endlich konnte man wieder ans Ausziehen der Jacke denken, die Sonne wärmte schon wieder ganz schön.
https://www.kroati.de/kroatien-istrien/novigrad.html



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Sehr schöne 2 Tage auf dieser Reise, Wetter, Camping, Essen, alles war gut und schön.
Doch waren wir schon mitten in der zweiten Ferienwoche und mussten schon wieder langsam weiterziehen in Richtung Heimat.
Am Mittwoch 08.05.2019 verabschiedeten wir uns von Novigrad mit dem Ziel Innsbruck welches schon öfters unser letzter Zwischenstop vor der Heimat war. Wir wählten die Route über Udine und dann wieder durch die Berge bis nach Brixen um dann dort den letzten Rest noch auf der Brennerautobahn bis nach Innsbruck.
Das war eine gute Idee, der Autobahn folgen über Triest, Venedig und Verona und dann noch den Brenner, gute Nacht, macht definitiv keinen Spass und man sieht ja nichts von der Gegend ausser Lkw an Lkw. Mir hat das Stück von Brixen bis Innsbruck schon gereicht.
So sahen wir auch den Schnee welcher eine Woche zuvor in den Alpen in Massen gefallen war und die Zerstörungen welche ein Sturm im November 2018 im Südtirol angerichtet hatte.


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Die Aufräumarbeiten sind noch lange nicht vorbei, die Bäume liegen noch zu Hunderttausenden am Boden, nur die Verkehrswege über die Pässe sind frei. Das dauert noch Jahre und vorallem ist der Boden völlig der Witterung ausgesetzt und es hat schon einige Murgänge gegeben.
Wen es interessiert : https://www.suedtirolnews.it/chronik/12-mio-kubikmeter-holz-sind-wind-zum-opfer-gefallen


Diese Fahrt durch das Südtirol werde ich nicht mehr so schnell vergessen, man merkt wie klein der Mensch gegen solche Naturgewalten ist und wie in wenigen Stunden über Jahrzente gewachsenes einfach zerstört wird.


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Am frühen Abend standen wir wieder auf unserem Lieblingsplatz beim Camping Kranebitterhof und genossen den Sonnenuntergang mit Regenbogen und ein feines Nachtessen auf dem Platz. Das Platzrestaurant muss eine gute Adresse in Innsbruck sein, man muss froh sein einen Platz zu bekommen ohne Reservation.
http://www.kranebitterhof.at/de/camping-de

Warum wir öfters auf der Heimreise von Osten her in Innsbruck Halt machen seht ihr auf dem nächsten Foto:


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Ich muss mit Martina immer in dieses Cafe wo wir uns einen feinen Kaffee gönnen welcher dann zur Folge hat, dass solche Fotos entstehen:




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Selfie vom goldenen Dacherl, völlig unscharf und mit Tourist mit weisser Mütze im Hintergrund welcher sich grinsend ins Bild schleicht.....
Oder solche :



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Dieses Bild ist auf den ersten Blick nichts besonderes doch was sieht man wenn man durch den Bogen guckt? Richtig, die Bergisel Schanze in Innsbruck. Sehr eindrücklich wenn man sie besichtigt. Vom Turm sieht man gleich auf den Friedhof. Dieses Bild ist bei einem früheren Besuch in Innsbruck entstanden.


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Es ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen dass in der Nähe des Campings eine Bushaltestelle ist von welcher man mit nur einmal umsteigen in die Stadt gelangt.

Am nächsten Tag und wieder topfit wurde alles entleert und der Nachhauseweg angetreten. Die restlichen der rund 1800 Kilometer dieser Reise verliefen auch problemlos, bis auf eine defekte H7 Birne welche mit meinem handwerklichen Geschick in Kroatien gewechselt wurde, war unser Challenger wieder mal ein treues Fahrzeug welches uns auch auf dem nächsten Trip nach Deutschland, Tschechien und Oesterreich begleiten wird.



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Bis bald,
Hans und Martina


Norddeutschland September 2018

Der Norden Deutschlands ist im Spätsommer/Herbst immer eine Reise wert. Bisher hatten wir im Herbst im Norden/Osten immer schönes bis sehr schönes Wetter. So auch diesmal, ihr kennt ja den Spruch: Wenn Engel reisen ......
Bei der Planung für Ferien in Deutschland mit dem Wohnmobil kann ich mich auf Markus verlassen, sein Stellplatzführer ist immer meine Grundlage. Schaut doch selber mal rein, unter www.womoclick.de findet ihr immer einen passenden Platz.
PS. Den Platz findest du immer, wie ihr im folgenden Bericht merken werdet, heisst das aber nicht dass es auch Platz hat....


Am Freitag 31. August morgens um 9 Uhr war unser Womo gepackt und abfahrbereit. Gemäss Etappenplan über Stuttgart nach Marktheidenfeld am schönen Main. Rund 350 km ohne es eilig zu haben, begleitet von ein bisschen Regen im Raum Stuttgart. Auf dem dortigen Stellplatz waren gerade die letzten Markttage vorüber so dass wir uns nicht auf den Ausweichplatz stellen mussten. Unter  http://www.marktheidenfeld.de/ erfahrt ihr mehr. Dieser Platz liegt wirklich gleich am Main und zu Fuss nur 10 Minuten vom Ortskern entfernt.

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Hier kann man auch Schiffe kucken :


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Weil wir bekanntlich nicht die grossen Selbstversorger sind, schlenderten wir spätnachmittags in den schönen Ortskern um Ausschau zu halten wo es etwas für den Magen gibt. Leider war das gewünschte Gasthaus Bräustüble nicht geöffnet so dass wir eine Alternative suchen mussten. Ein unscheinbares Lokal in der Innenstadt hatte es Martina angetan, ich war noch skeptisch...
Also schauten wir rein, die Einrichtung erinnerte mehr an Bar als an Speiselokal, ich kann euch sagen, die Jägerpfanne für 14 Euro war eine Wucht. Wenn ihr mal dort seid, schaut rein. https://www.bistro-madeleine.de/


Nach dem Essen ein bisschen Fahrrad?


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Leider bewegte sich dieses Ding keinen Meter und so ging es wieder zu Fuss zum Womo.
Der Stellplatz ist für Kurzaufenthalte okay, länger als ein bis zwei Tage, na ja.

Am Samstag 01. September führte unsere Reise weiter nordwärts vorbei an Frankfurt, Kassel, Paderborn bis auf Höhe Hannover. Womoclick empfiehlt dort den Wohnmobilstellplatz Steinhude am Steinhuder Meer. http://www.steinhuder-meer.de/


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Dort angekommen merkten wir schnell dass dieser Ort ein Naherholungsgebiet für gestresste Städter und unter Wohnmobilisten anscheinend auch nicht unbekannt ist.
So standen wir vor der Schranke welche sich nicht öffnete, der Platz war bis auf die letzte Parzelle belegt und die Schranke öffnet sich erst wieder wenn einer wegfährt...
Gottseidank konnte sich derjenige welcher vor uns reingefahren ist nicht für ein Bleiben entscheiden und fuhr wieder raus.
So ergatterten wir am Samstagnachmittag den letzten Platz auf dem Wohnmobilstellplatz. Alle späteren Ankömmlinge mussten weiter oder stellten ihr Mobil irgendwie auf den nächsten Parkplatz.
Zu Fuss ging es Richtung Meer (See), Sightseeing war angesagt. Vorbei am Flohmarkt und vielen kleinen Restaurant welche bei angenehmen Temperaturen zu verweilen einluden.
Wir hatten dank Markus wieder einen wunderschönen Flecken gefunden, so dass wir uns spontan für einen zusätzlichen Tag hier entschieden.


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Man merkte auch langsam dass sich die Esskultur vom deftigen bayrischen, langsam Richtung nördlicher leichter Fischküche verlagerte. Im Ort befanden sich denn auch mehrere Aalräuchereien und Fischgerichte gibt es an jeder Ecke. Wirklich ein wunderschönes Naherholungsgebiet, wer weiss vielleicht finden wir mal wieder dahin.


Am nächsten Morgen um 08.00 Uhr auf dem Stellplatz :


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Im Hintergrund seht ihr eine geduldig wartende Menge Wohnmobilisten, die Ankunft des Bäckers mit den frischen Brötchen hat sich leicht verzögert.....


Nach einem wunderschönen Wochenende führte unsere Reise am Montagmorgen  weiter in Richtung Norden.

Mitten durch die Lüneburger Heide rauf nach Hamburg wo wir je nach Wetter 3 - 5 Tage bleiben wollten. Markus empfiehlt dort den Elbepark Bunthaus an der Ecke wo sich die Elbe vor Hamburg in Norder- und Süderelbe trennt. Mehr über den Platz erfahrt ihr unter : www.elbepark-bunthaus.de


Schon auf dem Land und doch nah an der Stadt für uns der ideale Ort um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Hamburg zu erkunden. Mit HVV App und Hamburg Card ausgerüstet ist man mit Bus und S-Bahn in rund einer Stunde mitten im pulsierenden Hamburg. Und wenns mal etwas länger dauert, der letzte Bus zum Womo fährt um Mitternacht...


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Norderelbe erste Reihe bei immer noch schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen.



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Nach dem Einrichten am Stellplatz zur Spitze wo sich die Elbe in den nördlichen und südlichen Arm trennt, mit dem ehemaligen Leuchtturm.


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Später am Nachmittag machten wir uns auf in die Gaststätte auf dem Wohnmobilstellplatz, die angenehmen Temperaturen erlaubten sogar ein Nachtessen im schönen Biergarten.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, mit den Brötchen vom Brötchenservice, mit dem Bus ab in die Stadt.
An den Landungsbrücken angekommen, mit dem Hop On Hop Off Bus eine erste Rundfahrt um Hamburg kennenzulernen war keine schlechte Idee und die Erklärungen waren sogar live und nicht ab Band.
Der Kommentator mit seinem trockenen Hamburger Humor hatte nach rund 1 1/2 Stunden ein grosses Trinkgeld verdient, ohne ihn hätten wir vermutlich nur die Hälfte erfahren und das erst noch ohne Gelächter.
So ging es ja schon mal gut los und nach der Rundtour hatten wir unser Fischbrötchen mit lecker Bier und Hafenaussicht redlich verdient. Schliesslich ging es mit der Besichtigung nach dem Essen gleich weiter und zwar zu Schiff, Hafenrundfahrt war angesagt.


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Trockendocks, grosse Schiffe, Kriegsschiffe, Lagerhallen und das alles bei beinahe heissen Temperaturen. So mussten wir nach dieser (Tor) Tour zuerst mal entspannen. https://www.hamburg-del-mar.de/



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Abends selber kochen und früh ins Bett denn am nächsten Tag folgte das Highlight  für Martina. Wir besuchten den Tierpark Hagenbeck in Hamburg, allein das Tropenaquarium  ist schon ein Besuch wert.


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So stiefelten wir den ganzen Tag durch den Zoo, es gab soviel zu bestaunen, die Zeit reichte knapp um das Wichtigste zu sehen.


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Die Orang Utans haben es uns schon lange angetan, menschenähnliche Wesen mit Ganzkörperbehaarung.
Am Abend waren wir ziemlich platt.
Trotzdem musste am nächsten Tag nochmal die Stadt dran glauben, wir erkundeten die Metropole auf eigene Faust, Michel, Reeperbahn und so...
Auf dem Michel, Michaelskirche genaugesagt, hat man einen wunderbaren Rundblick über die Stadt.


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Blickrichtung Norden :


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Süden mit Hafen und Kreuzfahrtschiff im Hintergrund


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Auf der Reeperbahn angekommen merkten wir bald, dass tagsüber nicht allzu viel los ist. Es war jedoch noch interessant zu sehen dass nicht alles Gold ist was glänzt. Teilweise recht trostlos, heruntergewirtschaftet, oder schlicht und einfach schmudelig war es in den Gassen welche auch noch von vielen Randständigen als Freiluftwohnung genutzt wurden.
Ein Bild mit der Davidswache durfte natürlich nicht fehlen.



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Nach Tagen mit Lärm, Touristen und heissen Temperaturen freuten wir uns auf das geruhsame, ländliche Ostfriesland.
Wie aufmerksame Leser meiner Beiträge sicher wissen, stammt ja unser Womo von da, so fand es den Weg nach Norddeich beinahe von alleine.
So fuhren wir also am Freitag 07.09.2018 von Hamburg über Bremen nach Krummhörn. Unser Womo führte uns auf direktem Weg in seine ehemalige Heimat, ich musste mich doch noch für den Ostfriesentee und den Kandiszucker revanchieren. Mit einem Sack voller Schweizer Schokolade standen wir dann vor dem Haus doch keiner machte auf.
Die Vorbesitzer waren mit ihrer neuen Errungeschaft auf hoher See. Ich fand trotzdem ein Versteck für die Schokolade und so fuhren wir weiter, eben nach Norddeich.
Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, auf der Fahrt hin und wieder Regen und nach der Ankunft wieder Sonne. Aber es war hier definitiv kälter und windiger als noch in Hamburg.


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Das Nordsee Camp Norddeich ist ein wunderschöner Platz um hier die Gegend zu erkunden, allerdings riesig. Unser Platz war in Blickrichtung hinten rechts, bis zum Laden auf dem Platz waren es zu Fuss beinahe 10 Minuten....Mehr unter :  www.nordsee-camp.de
4 Nächte wollten wir bleiben und die Gegend erkunden. Für uns Schweizer schon komisch, die höchsten Erhebungen in Ostfriesland sind die Deiche welche vor Hochwasser schützen und in den vergangenen Jahrzehnten immer höher werden mussten.


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Bis zum Hafen war es ein schönes Stück zu Fuss und mit dem Fahrrad bist du auch nur in eine Richtung schnell....
Am nächsten Tag wollten wir nach Norderney so mussten wir schauen wie lange der Fussweg zum Hafen dauert damit wir die Fähre nicht verpassten. In der Nähe des Hafens fanden wir ein Restaurant mit Souvenirshop so dass ich meine Sammlung an Wollmützen um ein Exemplar erweitern konnte weil der Wind meine letzten Haare vom Kopf geweht hatte.


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Am Samstag 08. September marschierten wir also los, vom Campingplatz zum Hafen um von dort mit der Fähre nach Norderney zu gelangen.
Wir waren nicht die einzigen welche diese Idee hatten, das Schiff war ziemlich voll und die Passagiere kippten so früh am Vormittag auch schon einiges in sich hinein. So eine feuchtfröhliche Stimmung am Samstagvormittag verwunderte uns ein bisschen...
Dort angekommen gings wieder zu Fuss ins Zentrum, allerdings könnte man auch den Bus nehmen. Eigentlich wollten wir vom Zentrum aus mit der Bömmelbahn, https://www.boemmelbahn.de/
bei einer Rundfahrt die Insel etwas kennenlernen, leider fuhr diese genau an diesem Tag nicht, weil der Norderney Triathlon stattfand und deshalb die halbe Insel abgesperrt war.


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Schade aber nicht zu ändern also weiter zu Fuss.

Wir haben ja schon öfters gehört dass die Norddeutschen eher kühl und zurückhaltend sein sollten, das gilt aber für die Ostfriesen garantiert nicht. In jeder Wirtschaft sassen die Leute teilweise draussen und es herrschte irgendwie eine ausgelassene Stimmung, auch unser Kellner im Restaurant in welchem wir unser Mittagessen einnahmen war für uns ungewöhnlich gut drauf.
Nach dem Essen wollten wir auch noch etwas vom Triathlon sehen und so begaben uns zur Fahrradstrecke welche teilweise am Strand entlang führte.


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Also diese Sportler verdienten sich Respekt mit ihrer Leistung, dort wo wir standen herrschte Gegenwind mit mindestens 4 Beaufort, es wehte uns beinahe fort.


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Ein paar Stunden und viele Schritte später gings zurück auf die Fähre und wieder aufs Festland. Unterwegs mit dem Schiff merkten wir, wie schmal die Fahrrinne zwischen Norddeich und Norderney eigentlich ist, inzwischen war Ebbe und die sich kreuzenden Fähren fahren keine 5 Meter aneinander vorbei weil rechts und links davon der Pegelstand nicht ausreicht.


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Sandbänke gleich neben der Fahrrinne, nur die Verbindung nach Norderney ist nicht gezeitenabhängig, nach Juist sieht das ein bisschen anders aus. Wen es interressiert : https://www.reederei-frisia.de/
Auf jeden Fall gelangten wir problemlos wieder zurück nach Norddeich, nur die Füsse waren nicht mehr bereit uns noch zum Campingplatz zu tragen. So kamen wir doch noch zu unserer Fahrt mit der Bimmelbahn, vom Hafen fährt diese durch den ganzen Ort mit mehreren Haltestellen bis hinaus zum Campingplatz und das auch für wenig Teuro. Leider fährt die erste erst um 11.00 Uhr am Vormittag und abends auch nur so bis 18.00 Uhr. Diese Zeiten sind ungefähr, so ähnlich wie der Busfahrplan in Italien....


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Nach einer feinen Pizza auf dem Campingplatz  http://www.cottoecrudo.de
ab in die Heia, am nächsten Tag wollten wir mit einem Mietauto zum Leuchtturm vom OTTO Film und nach Greetsiel um vielleicht noch zu den Seehundbänken zu fahren.
Also ging es nach dem Frühstück wieder zu Fuss Richtung Hafen, Bimmelbahn fuhr ja noch keine, wo der Standort für die Elektro Mietautos der Fährgesellschaft Frisia war.

http://www.reederei-frisia.de/unternehmen/frisia-e-mobility/frisia-e-mobility.html
Wir hatten das Auto zwei Tage vorher reserviert und den Papierkram schon erledigt.


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Mit diesem niedlichen doch sehr geräumigen Renault Zoe für 40 € pro Tag erkundeten wir die Region. Das war ein Spass, leise und mit einer irren Beschleunigung näherten wir uns dem Turm, zuerst von der falschen Seite aber das macht ja nichts, Kilometer sind frei und die angegebene Reichweite von 360 Kilometer sollten reichen.


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Auf diesem Bild sollte Martina eigentlich mit dem Zeigefinger genau den Leuchtturm treffen, das tat sie auch nur sahen die Augen des Fotografen etwas anderes als die Handykamera. So zeigt sie halt ins Nichts und der Turm ist erst im nächsten Bild sichtbar, dafür umso grösser.


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Wer im Alter Ü50 kennt diesen Turm nicht? Wenn man schon mal in der Nähe ist sollte unbedingt vorbeigeschaut werden, auf dem Parkplatz gibt es auch lecker Fischbrötchen.


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Flach soweit das Auge reicht, die höchsten Erhebungen sind die vielen Windräder welche die Energie für unser Elektroauto erzeugen.
Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Greetsiel, am Sonntag anscheinend der Treffpunkt in Ostfriesland.


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Überall in den Gassen an windgeschützten Orten sassen die Leute draussen, Musikanten spielten und die Läden mit allerlei Krimskrams hatten geöffnet!


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Am Hafen und auf dem Hafendamm, der Flaniermeile schlechthin, konnten wir die Seele baumeln lassen um dann nachher im Strandkorb bei Musik einen Kaffee zu trinken.


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Stunden später fuhren wir dann mit vielen Eindrücken im Kopf noch ein bisschen rum, so ne richtige Sonntagsausfahrt halt. Mehr unter : https://www.greetsiel.de/
Am Montag war ein geruhsamer Tag geplant mit Besuch der Seehundstation in Norddeich und ein bisschen Bummeln in der Stadt.
In der Seehundstation werden mutterlose Junge aufgepäppelt und nach genug Gewichtszunahme wieder in die Freiheit entlassen. http://www.seehundstation-norddeich.de
Ein Besuch lohnt sich.


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Am Dienstag 11. September 2018 führte uns die Planung langsam wieder Richtung Süden, Xanten mit dem dortigen Wohnmobilstellplatz war das Ziel. Rund 280 Km entlang der Grenze zu den Niederlanden bis Höhe Dortmund. Der WohnmobilPark in Xanten wird auch bei Womoclick.de
empfohlen, wir können ihn auch sehr weiterempfehlen weil er nahe am Städtchen liegt und es zu Fuss nur etwa 10 Minuten bis in die Innenstadt sind.

In Xanten angekommen führte uns der Weg direkt auf den Parkplatz von Lidl und Edeka, die Vorräte mussten mal wieder aufgefüllt werden.


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Eine kurze Stadtbesichtigung mit anschliessendem Nachtessen lag an diesem Tag noch drin.
Bis zur Planung unserer Reise hatten wir noch nie etwas über diese interressante Stadt gehört, so war die Fahrt mit der Bimmelbahn am nächsten Tag eine spannende Geschichte über die Entstehung dieser Stadt im Mittelalter. Mehr darüber erfahrt ihr hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Xanten




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Wir schauten uns den Dom und alles was darum ist etwas genauer an, alles in allem gäbe es noch viel mehr zu sehen, leider hatten wir nur einen Tag Zeit und wir mussten weiter.
Am Donnerstag fuhren wir in Xanten los um wieder ungefähr 280 Kilometer später in St.Goarshausen am Rhein wieder zu rasten inklusive Übernachtung. Die Fahrt führte alles dem Rhein entlang, vorbei an Düsseldorf, Köln und Bonn zur Loreley.
Leider sind wir auf dem Camping in St.Goarshausen nicht fündig geworden, alle Plätze waren belegt und jene für eine Nacht sind auch nicht so willkommen. Wenn ihr mal da seid, vielleicht habt ihr mehr Glück. http://www.camping-loreleystadt.de/

Zu allem kam noch das Weinfest welches am kommenden Wochenende stattfand. So waren wir zum ersten Mal gezwungen einen anderen Platz zu suchen. Schade denn wir hatten einen schönen Einblick in die Gegend erhalten auch wenn das Wetter nicht mehr so berauschend war.


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Wir entschieden uns für eine Fahrt zurück nach Koblenz um allenfalls dort fündig zu werden. Leider war die erste Anfahrt zum Camping am Zusammenfluss von Rhein und Mosel dieselbe Pleite, vor uns waren auch schon Schweden und Finnen auf der Suche nach einem Platz wieder umgekehrt. So konnte es nicht weitergehen, stehenbleiben und übers Navi Plätze in der Nähe ansehen und dann anrufen war angesagt. So wurden wir in Lahnstein fündig, Camping Wolfsmühle hatte gerade noch einen Platz frei. http://www.camping-wolfsmuehle.de/
Die Anfahrt auf diesen Platz ist ein bisschen tricky, das Navi lockte uns zuerst auf eine falsche Fährte welche in einer Sackgasse endete. Immerhin waren wir in der Nähe mussten aber den ganzen Weg wieder auf der anderen Flussseite zurück, dann über die Brücke und durch die Stadt Lahnstein auf der anderen Flusseite wieder hoch. Die Einfahrt ist ein bisschen eng und führt auch noch über einen Bahnübergang. So wurden aus den gedachten 20 Minuten rund dreimal so viel, der Platz war jedoch noch frei, schliesslich hatten wir ja kurzfristig reserviert....


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Wunderschön gelegen an der Lahn, ruhig und die herbstlichen Farben des Waldes luden zum Verweilen ein. Das Nachtessen im Restaurant auf dem Campingplatz war lecker und die Temperaturen waren immer noch angenehm so dass wir den Abend draussen gemütlich ausklingen lassen konnten. http://www.camping-wolfsmuehle.de/
Am Freitag 14. September 2018 fuhren wir bei Zeiten los, wir wollten am Samstag zuhause sein und deshalb am Freitag in die Nähe der Schweiz fahren damit am Samstag die Zeit noch ausreicht um unser Womo auszuräumen. Auf Empfehlung von https://www.womoclick.de/
wählten wir den Wohnmobilgarten Kirschenhof in Königschaffhausen, leider waren wir wieder nicht die einzigen....
Belegt stand am Eingang;  wie wir auch schon unterwegs festgestellt hatten, sind unheimlich viele Wohnmobile unterwegs, dem schönen Wetter sei Dank.
Nur nützte uns das nichts, wohin nun? Kurzentschlossen wieder auf die Autobahn und runter nach Waldshut. Der dortige Campingplatz mit Wohnmobil Stellplatz war schon öfters übers Wochenende unsere zweite Heimat weil in relativ kurzer Zeit erreichbar und auch schön am Rhein gelegen. Schaut mal vorbei : http://www.wohnmobil-park-waldshut.de/
Es hatte noch Platz, das Abendessen war wie immer lecker und die Entsorgungsmöglichkeiten dort sind klasse so dass man mit entleertem und gereinigten Behältern die Heimreise antreten kann.
So bleibt mir von diesen Ferien euch nur noch kurz die Heimreise von Waldshut nach Bischofszell zu schildern, eine kurze Strecke von rund 90 Minuten, normalerweise........
Wir haben in diesen Ferien rund 2500 Kilometer auf deutschen Strassen und Autobahnen zurückgelegt, NIE hatten wir grössere Verzögerungen oder sogar einen richtigen Stau. Aber die letzten 70 Kilometer in der Schweiz waren mal wieder zum vergessen.
Die haben es doch tatsächlich fertiggebracht eine Baustelle auf der Flughafenautobahn zu machen und diese komplett zu sperren. Anscheinend wusste niemand, aber wirklich niemand davon, auch die Navigationssysteme schickten alle ins Verderben.
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/stau-beim-flughafen-zuerich-die-leute-stehen-auf-der-autobahn...
Irgendwann kamen wir dann doch noch an, das Mittagessen wurde dann halt erst abends eingenommen und unsere Herbstferien waren mit einem negativen Schluss vorüber.
Eines ist sicher, wir waren nicht das letzte Mal weiter nördlich als Stuttgart. Die Möglichkeiten mit dem Wohnmobil Deutschland zu bereisen sind um ein vielfaches höher als in der Schweiz. Oder kann mir jemand sagen wo es in der Schweiz ganzjährig Stellplätze mit sanitarischen Einrichtungen gibt?
In diesem Sinne, auf die nächsten Ausflüge im 2019........Kroatien? Österreich?Tschechien?


Schau ma mal        Hans und Martina




Sizilien Frühling 2018

Martina und ich sind eher an der Wärme, Kälte behagt uns nicht so. Deshalb beschlossen wir im Winter 17/18 uns im Frühling 2018 mal Sizilien etwas näher anzuschauen. Weil wir ja immer noch im Arbeitsleben stehen können unsere Reisen nicht ewig dauern, deshalb fuhren wir nicht auf dem Landweg dorthin, sondern mit der Fähre hin und zurück.


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Mit diesem riesigen Ding fuhren wir von Genua nach Palermo und wieder zurück. Fahrzeit pro Weg rund 20 Stunden.
Am Samstag 14. April fahren wir also von zuhause los nach Genua, geplante Abfahrtszeit der Fähre war um 20.00 Uhr. Wir fuhren gemütlich via San Bernardino, Mailand und Alessandria zum Hafen in Genua um so 3-4 Stunden vor Abfahrt der Fähre dort einzutreffen. Alles klappte wunderbar, um 16.00 Uhr standen wir bei der Anlegestelle der Fähre. Doch irgendwas war komisch denn wir waren die einzigen dort. Als wir dann im Büro zum Boarding erschienen und auf der Anzeigetafel die geplante Abfahrtszeit sahen wussten wir warum wir die einzigen an der Anlegestelle waren; die Abfahrtszeit war verschoben worden auf 01.00 Uhr in der Nacht! Und wir waren anscheinend die einzgen die das nicht wussten...Auf der Fähre habe ich dann von einem erfahrenen Schweizer Fährenbenutzer erfahren dass man bei der Buchung unbedingt die Handynummer angeben sollte, denn bei Zeitverschiebungen bekommt man dann eine SMS von der Fährgesellschaft. Doch ich Amateur habe die Festnetznummer angegeben und so warteten wir halt ein paar Stunden länger. So um 22.00 Uhr traf dann auch eine Fähre ein, diese musste aber zuerst entladen werden bevor wir dann so um halb zwölf endlich auf die Fähre durften. Meine ersten Erfahrungen auf so einer grossen Fähre sind nicht gerade positiv, es herrscht eine ungeheure Hektik und je nach dem wo man hingeparkt wird ist der Platz auch nicht gerade üppig.
Nach dem verdienten Feierabendbier sanken wir um halb eins in unsere Betten in der Koje, irgendwann wird dann dieses Schiff schon losfahren. So um 02.00 Uhr bin ich nochmal kurz erwacht, hurra es fährt endlich los.



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Ein ruhiger Tag auf dem Mittelmeer endete mit einem riesen Gewitter vor Palermo, ist schon unheimlich auf so einem riesigen Blechhaufen mitten im Wasser und es blitzt...DSC_0221JPG

Nun gut, wir liefen abends um 10.00 Uhr in den Hafen von Palermo, auf den Strassen hatte es beinahe mehr Wasser als im Mittelmeer. Runter vom Schiff und an die nächste Tankstelle welche nicht unter Wasser stand. Wir haben eine gefunden bei welcher die Tanksäulen etwas erhöht standen, nur die Wegfahrt war noch ein bisschen kritisch weil man den Wasserstand zwischen den schwimmenden Fässern nicht genau sah, dunkel war es ja auch noch!
Unsere Planung sah vor die erste Nacht auf Sizilien auf dem Stellplatz in Palermo zu verbringen. Jedoch ging die Planung von einer Ankunft um 17.00 Uhr aus , also noch bei Tageslicht. Es ist 23.30 Uhr, Palermo bei Regen und stockdunkel, wie soll man da den Stellplatz finden? Unser neues Garmin Camper Navi wusste den Weg. Nur sollte man sich auch genau an die Anweisungen halten, es erspart einem einiges, vorallem den Nerven. Ich habe mich blos einmal nicht an die Anweisung gehalten weil ich der Meinung war dass es mich in eine Einbahnstrasse locken will und schon fanden wir uns in den engsten und dunkelsten Gassen Palermos wieder. Ich möchte mich an dieser Stelle auch nicht über das Fahrverhalten in Palermo äussern, alles was bisher über den Verkehr in Palermo geschrieben wurde ist nicht übertrieben!
Nach einer kleinen Irrfahrt fanden wir unseren Stellplatz, www.ideavacanzepa.it/ er genügte für eine Nacht vollkommen.









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Am Montagmorgen 16. April fuhren wir aus Palermo raus nach Cefalu wo wir 2 Tage Aufenthalt geplant hatten. Eine kurze Strecke von knapp hundert Kilometern, davon etwa 20 in Palermo, gut hatten wir nicht mehr geplant. Auf dem Camping Sanfilippo, www.campingsanfilippo.com/ fanden wir ein schönes Plätzchen zum Verweilen.



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Wie ihr auf dem Bild sehen könnt hatten wir keine Fahrräder dabei, autofahren auf Sizilien ist schon nicht ohne aber mit dem Velo? Radwege gibt es nicht und die Strassen sind nur so breit wie 2 Autos (meistens). Also lässt man das Velo besser zuhause und erkundet die Gegend zu Fuss oder mit dem Auto des Platzbetreibers. Unser Platzbetreiber brachte uns am nächsten Tag nach Cefalu und holte uns zur abgemachten Zeit auch wieder dort ab, und das alles für wenig Teuros. Das Städtchen ist wirklich sehenswert, schmale Gässchen, grosse Kirchen und so richtig italienisch; mit einem Gemüseverkäufer in den Gassen welcher alles auf seine Ape gepackt hat und so von Gässchen zu Gässchen fährt und dort seine Ware feilhält.


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Auf dem Platz vor der Kathedrale von Cefalu ist man als Tourist gern gesehen, die 4 - 5 Restaurants rund um den Platz werben einander die Leute ab, jeder behauptet von sich bei ihm sei es besser als beim Nachbarn...


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https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Cefal%C3%B9

Am Mittwoch 18.04. fuhren wir weiter nach Marinello. Weil wir unterwegs noch einkaufen wollten legten wir gut die Hälfte der Strecke auf Küstenstrassen und durch Dörfer zurück. Für Martina war es der blanke Horror, in Marinello angekommen hörte ich den Stein von ihrem Herzen fallen. Nun gut, es war manchmal schon ein bisschen eng und an der Küste auch kurvig, dafür siehst du aber Sachen welche dir auf Autobahnen und Schnellstrassen verborgen bleiben. Wir blieben 3 Nächte auf dem Camping, http://www.villaggiomarinello.it/ dieser hat die besten Jahre hinter sich aber für unser Vorhaben genügte er.
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Direkt auf den Camping buchten für den nächsten Tag einen Ausflug zu den liparischen Inseln mit TARNAV http://www.minicrociere.tarnav.it/minicrociere-de/ 

Es traf sich ganz gut dass wir mit einer deutschen Reisegruppe den Ausflug machen konnten, so wurden wir mit einem grossen Car nach Milazzo und um Mitternacht wieder zurück gebracht.
Stromboli by Night, mit dem Schnellboot nach Panarea mit Besichtigung des Städtchens anschliessend weiter nach Stromboli und dort wieder Besichtigung. Nach Sonnenuntergang fuhren wir auch die Rückseite der Insel um den Vulkan zu beobachten, dieser ist wirklich so alle 20 Minuten aktiv. Bereits bei der Ausfahrt aus dem Hafen knallte es oben auf dem Berg gewaltig.


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Auf der Rückseite angekommen mussten wir dann doch eine Weile warten bis die nächste Eruption folgte.



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Auf der rund  zweistündigen Rückfahrt konnten wir das Erlebte ein bisschen sacken lassen, an mir blieb vorallem die Begegnung mit einer Gruppe Spinnerdelfine und die Zerbrechlichkeit der Erdhülle und die Kraft in ihrem Inneren als bleibende Erinnerung.
Den nächsten Tag nutzten wir zur Erkundung der Umgebung des Campingplatzes, ganz in der Nähe hat es eine riesige Sandbank welche man erforschen kann.





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Oben auf dem Berg sieht man den Dom von Tindari und unten ist da dieses sagenumwobene Naturreservat mit teilweise Süss- und Salzwasser.





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Apropos Sage: Eine Legende besagt, dass hier unten ein vom Berg gefallenes Mädchen unverletzt aufgefunden wurde. Mehr dazu : http://www.italia.it/de/reisetipps/meer/tindari-und-die-weisse-lagune.html#prettyPhoto

Am Abend erkundeten wir dann noch das Städtchen Oliveri und liessen den Abend im Ristorante L`Aragosta mit Pizza und Rotwein ausklingen.  

Am Samstag 21.04.2018 fuhren wir weiter, immer schön der Küste entlang nach Taormina bei wunderschönstem Wetter und Strassen welche leider diesen Namen nicht wirklich verdienen. Da gibt es auf der Autobahn entlang der Küste dutzende Baustellen welcher dem Anschein nach schon Jahre bestehen aber niemand arbeitet auch daran. Schade

Nach einer Rundfahrt durch Taormina als Folge einer verpassten Einfahrt in die richtige Strasse fanden wir unseren Stellplatz Namens : Camper Parking Area Sant'Antonio - Taormina, https://www.parcheggiotaormina.it/en

Zur Besichtigung der historischen Stadt reichte die Zeit an diesem Tag nicht mehr aus so dass wir uns mit Giovanni und Sonja, übrigens eine Deutsche welche schon lange in Sizilien lebt und Bed and Breakfast betreibt, zu unterhalten und feine frisch gepflückte Nespole, eine japanische Wollmispel welche ähnlich aussieht wie eine Aprikose, zu geniessen. Der Geschmack ist aber mehr säuerlich; uns mundeten sie. Aus einem der zahlreichen Kerne welche wir nach Hause genommen haben versuche ich nun einen Baum zu züchten welcher so in 6 Jahren erste Früchte tragen soll, wenn er dann unsere Winter übersteht. Der Anfang ist geglückt, er wächst und gedeiht. Die Früchte sehen übrigens so aus :




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Am nächsten Morgen machten wir uns auf um Taormina zu erkunden. Zuerst natürlich das antike Theater, Teatro Greco http://www.parconaxostaormina.com/index.php?lang=en
Unser Platzbesitzer Giovanni fuhr uns in die Stadt und holte uns zur abgemachten Zeit auch wieder ab. Dieser Service ist übrigens in der Platzgebühr enthalten.
Also ab ins Theater und von den steinernen Treppen die Aussicht auf den ätna bestaunen. Leider war uns diese Sicht nicht vergönnt denn es sah so aus :


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Das was ihr seht ist ein anderer Berg, der ätna befindet sich theoretisch mehr links in den Wolken.
Die Stadt mit ihren vielen historischen Bauten ist ein schönes Erlebnis und die Aussicht aus dem Giardino Pubblico ist einmalig.



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Wir verbrachten einen interessanten Tag und wurden am vereinbarten Treffpunkt auch pünktlich wieder abgeholt, also der Service klappte.
Bevor wir am nächsten Tag wieder weiterzogen noch ein paar Details zum Stellplatz:  ideal gelegen, Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden, Dusche und WC ebenfalls und leider auch die Autobahn.....Die Fahrbahn Richtung Süden führt auf einer Brücke praktisch über den Stellplatz und die Fahrbahn Richtung Norden auf der anderen Seite daneben vorbei. Wir waren ja übers Wochenende dort und damit der Lastwagenlärm nicht so stark, aber trotzdem ist das Schlafen mit Ohrenstöpseln zu empfehlen. Martina hat mit diesen wunderbar geschlafen, ich hatte ohne diese keinen ununterbrochenen Schlaf.

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Nach einem kräftigen Kaffee und Frühstück gings ein bisschen früher als sonst wieder weiter. Das Wetter hatte sich gegenüber dem Vortag auch für mehr Sonne entschieden und so bekamen wir nach kurzer Fahrt Richtung Catania das erste Mal diesen wunderschönen Vulkan zu Gesicht :
Der Aetna:


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Diesen Anblick bekamen wir nun für die nächsten paar Stunden auf dem Weg zu unserem nächsten Etappenziel, Syracusa. Man merkte auch dass es weiter nach Süden ging, die Temperaturen kletterten schon bald auf frühsommerliche Werte. Wir genossen die Sonnenstrahlen um dann kurz nach dem Mittag in Syracusa auf dem Parcheggio Von Platen einzutreffen.
Es war wirklich mehr oder weniger ein bewachter Parkplatz, mit Strom und Wasser sowie einer Bushaltestelle was für uns praktisch war denn so gelangte man schnell in die Stadt. Die sanitarischen Einrichtungen liessen zu wünschen übrig, Martina zog es vor alles im Womo zu erledigen, ich bin da nicht so kleinlich schliesslich war "Mann" ja mal im Militär und so einiges gewohnt.
Also ab auf den Bus und runter zum Hafen, wir hatten ja nur 2 Tage geplant und am nächsten Tag wollten wir ja Kirchen und Ausgrabungen anschauen. Am Hafen angekommen vergewisserten wir uns noch, dass der letzte Bus so um 21.00 Uhr wieder Richtung Parkplatz fuhr. So schlenderten wir durchs Städtchen über die Brücke auf die Isola di Oritigia. Angenehme Temperaturen und wunderschöne Bauten liessen die Zeit wie im Nu verstreichen so dass wir uns bald Gedanken über das Nachtessen machten.


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Nun gut, genug bestaunt ab in die beste Pizzeria auf der Isola. 
Die Pizzeria Schiticchio ist wirklich bestens zu empfehlen, https://www.facebook.com/Schiticchio-843340489089119
Die Pizzas sind eine Wucht und das Ambiente einmalig. Die Gäste müssen teilweise draussen warten bis wieder ein Tisch frei wird.
Frisch gestärkt machten wir uns also langsam auf, zurück zum Hafen und der Bushaltestelle.
Dort warteten wir und warteten wir........wenn wir nicht so nach einer halben Stunde losgelaufen wären würden wir vermutlich heute noch dort stehen. Montagabend und Vorsaison da muss der Bus auf Sizilien nicht mehr unbedingt fahren, wegen den paar Touristen lohnt sich das eh nicht. Also losmarschiert, doch wohin? In der Dunkelheit ohne Ortskenntnisse dank Google Maps kein Problem wenn man weiss wo man hin muss. Nach rund 2 Kilometern war dann die Pizza auch wieder verdaut und nach einem Schlummertrunk ab in die Heia, schliesslich ist morgen Kultur und Geschichte angesagt.


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Das Santuario delle Madonna delle Lacrime war das erste Ziel am nächsten Tag. Architektonisch ein sehr interressantes Gebäude, wirklich sehenswert. https://www.madonnadellelacrime.it/


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Gleich in der Nähe, so ein paar hundert Meter entfernt trifft man auf das Teatro Greco und all die anderen sehenswerten Stätten wie das Orecchio di Dionisio oder die Grotta dei Cordari, aus einer Zeit vor vielen vielen Jahren. Hier ein paar Bilder :



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Wer mag Kapern? Hier der passende Strauch, leider noch keine Früchte oder Blumen.



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Nach soviel Kultur mussten wir uns wieder stärken, ein kleines feines Ristorante in Ortigia bescherte uns die Bekanntschaft mit dem Kellner welcher doch als Junger tatsächlich bei Bernina in Steckborn gearbeitet hat und in der Freizeit beim FC Italica Steckborn Fussball gespielt hatte.

Ja, es ist immer wieder interressant wie man in den kleinsten Gässchen Siziliens oder irgendwo auf der Welt ein bisschen Heimat trifft.


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Am Mittwoch 25. April 2018 stand die längste Tagesetappe auf Sizilien an, die Fahrt von Syracusa nach Agrigento, rund 220 Kilometer.

Agrigento mit dem Valle dei Templi war unser letztes Ziel vor der Rückreise und wieder war uns das Wetter freundlich gesinnt.


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Die Fahrt ging eigentlich wieder zurück Richtung Catania und dann quer über die Insel via Enna und Caltanisetta nach Agrigento. Eine schöne Strecke vorbei an Orten in denen die Grabmähler auf den Friedhöfen beinahe Einfamilienhausgrösse erreichen, Oliven, Zitronen und Orangenhaine wechseln ab mit "Carciofi", Artischocken. Und das alles mit wenig Verkehr und einigermassen guten Strassen.
Dort angekommen begaben wir uns auf den Camping Valle dei Templi, https://www.camping.info/italien/sizilien/camping-valle-dei-templi-1075
wo wir auch wieder zweimal übernachten wollten bevor es dann wieder zurück nach Palermo auf die Fähre ging.
Es war ein schöner Platz mit allem was es braucht und auch sehr gut besucht. Wir trafen dort auch ein Schweizer Paar wieder, welches schon in Cefalu auf dem gleichen Platz wie wir übernachteten. Sie fuhren jedoch in umgekehrter Richtung um Sizilien und hatten viel mehr Zeit als wir.


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Wir verpflegten uns teilweise selbst, alles Nötige zum Einkaufen war in fünf Minuten erreichbar, sogar der Bus fuhr direkt vor dem Campingplatz los in Richtung Valle dei Templi.
Bevor wieder Kultur angesagt war marschierten wir jedoch ins Örtchen San Leone, ein beschauliches Städtchen wenn da nicht gerade der 25. April, also der Tag der Befreiung Italiens gefeiert würde. Der Verkehr brach zusammen, auch zu Fuss war beinahe kein Durchkommen mehr möglich. Gefühlt halb Sizilien war auf der Flaniermeile in San Leone unterwegs und die Restaurants hatten Hochbetrieb.


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Jedoch nicht alle, die Speiselokale öffneten erst um 20.00 Uhr was zur Folge hatte dass alle gleichzeitig ein Lokal füllten, sofort bestellen und Essen wollten. Für mich war das völlig unverständlich, so bricht jede Infrastruktur zusammen. Nun ja, wir hatten ja Ferien und konnten uns am emsigen, jedoch völlig planlosen Treiben amüsieren.
Zuallerletzt musste man ja noch bezahlen, dies macht man auch nicht beim Kellner sondern bei der Frau an der Kasse, und die war ja auch komplett überfordert weil auch dies wieder alle gleichzeitig wollten.
Und so ging der Nationalfeiertag Italiens amüsant zu Ende....


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Am nächsten Morgen begaben wir uns relativ früh zur Bushaltestelle um das Valle dei Templi zu besichtigen. https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologische_St%C3%A4tten_von_Agrigent
Es war doch schon schön warm und vormittags noch erträglich, sind diese Stätten doch so ziemlich der prallen Sonne ausgesetzt.
Mit so rund 10 Minuten Verspätung traf dann der Linienbus auch an unserer Haltestelle ein und brachte uns zur besagten Stätte. Leider ist dort wo der Bus hält kein Eingang und so muss man wieder rund einen Kilometer zurücklaufen damit jeder am Eingang auf Herz und Nieren geprüft werden kann. Das einzige was noch fehlt ist ein Ganzkörperscanner wie am Flughafen. In meinen Augen ein bisschen zuviel des Guten.
Aber die Stätten sind ausserordentlich interessant, mich faszinierten auch die allgegenwärtigen Versteinerungen von Muscheln in den Felsen.



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Nun ja, hier sollte mal jemand aufräumen :





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Nach einem kleinen Mittagssnack fuhren wir mit dem Bus wieder zurück zum Camping um die vielen Eindrücke bei einem Nickerchen zu verarbeiten. Gesellschaft hatten wir mit der Hauskatze des Campings welche uns doch tatsächlich ihre erhaschte Echse in noch lebendigem Zustand präsentierte. Ab diesem Zeitpunkt war diese Katze für Martina nicht mehr das herzige Büsi und für mich als vorgeschichtlichen Jäger und Sammler war klar, jedes Büsi ist in Wirklichkeit ein Raubtier. Aber ein niedliches....


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Ein lauer Abend bei Pasta und Wein, ach wie gerne wären wir noch geblieben.
Zwei Wochen sind einfach viel zu kurz um Land und Leute, archäologisches und Kultur kennenzulernen sowie sich auch noch zu erholen.


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Am Freitag 27.04.2018 führte uns der Weg von Agrigento nach Palermo. Wir mussten nicht zu früh aufbrechen, es waren nur gut 130 Kilometer und wir wollten ja nicht wieder zu früh da sein. Und doch, der Verkehr in Palermo ist nicht ohne....Wir entschlossen uns dann den etwas weiteren Weg der Küste entlang zu nehmen und nicht quer über die Insel zu fahren. Über die Insel wäre aber auch interessant gewesen, führt doch der Weg an Corleone vorbei. Corleone? Wer von der älteren Generation kennt nicht den Film "Der Pate" von 1972 mit Marlon Brando, Al Pacino und Diane Keaton.Ich muss gestehen dass wir damals noch nicht einmal einen Fernseher hatten und ich mich später nicht für Filme über die Mafia interessierte.



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Vorbei an tausenden Olivenbäumen und schroffen Felsen führen wir in der Nachmittagssonne Richtung Palermo.



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In Palermo angekommen erwartete uns das übliche Verkehrschaos und in der Stadt hat sogar das Navi Probleme den richtigen Weg zu finden. Es wäre ja eigentlich einfach, einfach der Beschilderung "Porto" folgen. Nur habe ich genau ein solches Schild vor der Stadt gesehen und nachher keins mehr.
Also kam es so wie es kommen muss, Stadtbesichtigung mit einem 7.5 m Wohnmobil.




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Wer kennt dieses Gebäude? Ich hatte leider keinen Reiseführer dabei und Martina sass irgendwie völlig verstört neben mir. Der Verkehr machte sie völlig fertig.
Irgendwann noch vor Sonnenuntergang trafen wir dann am Hafen ein und diesmal stand die Fähre doch tatsächlich schon da und sie wurde gerade entladen.


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Nach Sonnenuntergang fuhren wir los, wieder Richtung Norden nach Genua wo wir am Samstagabend, nach rund 20 Stunden auf der Fähre, wieder anlegten.

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Meine Planung sah vor, dass wir in Genua auf dem Camping Villa Doria  übernachten und dann am Sonntag gemütlich heim nach Bischofszell fahren wollten. http://www.campingvilladoria.it/?lang=de

Doch irgendwie hatte meine Planung einen Fehler, auf dem Campingplatz angekommen wurden wir aufgeklärt dass kein Meter Platz mehr vorhanden ist und auch rund um Genua alles voll sei.
Vor wenigen Tagen war ja der Nationalfeiertag Italiens und am Montag ist 1. Mai und dies nutzten gefühlt alle Italiener für Ferien auf dem Camping oder am Strand.
So mussten wir bis spätabends einen Platz suchen, irgendwo im Nirgendwo fanden wir einen Campingplatz, offen und nicht belegt bis auf den letzten Platz. Aber nicht gerade billig, 36 € für eine Nacht mit Strom.https://www.campingdolcevita.it/wp/de/
Hauptsache es gibt etwas zu Essen und Trinken, gegen Ende der Ferien fährt man ja im Womo die Bestände an Essen und trinken wieder herunter und auf der Fähre hat man ja keinen Zugang zum Wohnmobil. Die Gasflaschen müssen auch geschlossen sein und somit ist der Kühlschrank auch ausgeschaltet.
Am Sonntag 29. April fuhren wir dann die längste Etappe über Genua und Mailand wieder Richtung Schweiz, rund 450 Km lagen vor uns.
Und wie wurden wir in der Schweiz empfangen: schaut selber



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Regen in der Sonnenstube der Schweiz.
Nun ja, wir hatten grosses Glück mit Wetter und Temperaturen also wollten wir nicht klagen und das Wohnmobil konnte auch mal wieder eine Wäsche vertragen.


Das Fazit dieser 2 Wochen?


Sizilien im Frühling ist definitiv lohnenswert, vielleicht sollte man auf die Feiertage achten, die 2 Tage auf der Fähre sind einfach die kürzeste Variante. Wenn es ein nächstes Mal gibt dann aber sicher auf dem Landweg mit mehr Zeit.


Bis zu meinem nächsten Bericht,
Herbstferien 2018 mit Hamburg und Ostfriesland, Moin




Der Kauf und Import eines Wohnmobils Teil 3

Nachdem die letzten Vertragsmodalitäten mit Dieta und Thomas, so hiessen die Vorbesitzer, geklärt waren und auch noch die letzte Tranche der Zahlung über die Bühne ging legte ich mich nach einem gemütlichen Abend zum erstenmal im Womo schlafen.
Am nächsten Morgen galt es dann ernst, auf zur Kfz Zulassungsstelle in Bad Aibling. Sie mussten ja ihre Nummer zurückgeben und ich musste eine neue erhalten....
Doch warum das ? Das einfachste wäre ja, wenn ich mit ihrer Nummer in die Schweiz fahre, ihnen die Nummer zurückschicke, und sie es dann abmelden. Und ich würde es anschliessend in der Schweiz anmelden. Doch warum einfach wenn es kompliziert auch geht?
Grundsätzlich ist es nicht erlaubt als in der Schweiz wohnhafter ein Fahrzeug welches nicht auf ihn zugelassen ist, mit ausländischen Kennzeichen in der Schweiz zu lenken. Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Zoll...
Also das mit dem Ab- und Anmelden war ja noch einfach, wir gingen zusammen zum Schalter und erklärten das dieser Mitarbeiterin und schon klappte es. Sie meldeten ab, gaben die Nummer zurück und dann wurde es wieder auf mich eingelöst mit einer Zollnummer welche leider aus versicherungstechnischen Gründen nur bis Ende September Gültigkeit hatte. Gleich neben der Zulassungsstelle gibt es einen Schilderladen wo die Nummern direkt hergestellt werden. So war ich also nun stolzer Besitzer eines Wohnmobils mit Rosenheimer Kennzeichen und bereit dieses in die Schweiz zu überführen. Leider war es nun schon bald Mittag und wenn man weiss wieviel Zeit man so am Zoll verbringen kann, machte es keinen Sinn mehr jetzt noch nach St. Margrethen zu stressen. Nach der herzlichen Verabschiedung von Thomas und Dieta, welche auch noch ein paar Tränchen verdrücken musste, schliesslich hatten Sie das Womo in den 5 Jahren auch liebgewonnen, machte ich mich auf den Weg. Gemütlich fuhr ich übers Land bis nach Isny wo ich auf dem Campingplatz https://www.camping-isny.de/ noch einmal übernachtete.
Am Freitag 17. September 2016 machte ich mich früh auf den Weg nach St. Margrethen, ja ich konnte nicht irgendwo hin, sondern musste nach St. Margrethen weil die Ausfuhrpapiere welche Dieta in verdankenswerter Weise für 60 Euro bereits erstellt hatte, auf diesen Zoll lauteten. Dort angekommen wurde ich mit der bekannten Schweizer Freundlichkeit zuerst mal zusammengefaltet weil  ein "Deutscher" sein Wohnmobil am falschen Ort abgestellt hatte. Nachdem ich mich für die Freundlichkeit bedankt hatte und bereits ein zweiter Zöllner mich auf Hochdeutsch darauf hingewiesen hat dass ich hier nicht parken kann, fuhr ich halt noch ein paar Meter weiter.

Die Sache ist ja die, ich befinde mich nun bereits auf Schweizer Boden mit einem Fahrzeug welches noch nicht verzollt ist, ob das wohl geht?

Also mit Elan und allen vorhandenen Papieren ins Verzollungsbüro und an den nächsten freien Schalter. Haben Sie die Zollpapiere wurde ich gefragt, na klar, hab ich und streckte dem Beamten meine Papiere entgegen. Nach einer Weile wurde ich gefragt ob ich noch mehr hätte, was ich verneinen musste. Ich hatte ihm alle gegeben aber anscheinend  braucht es noch mehr.
Er klärte mich dann auf, dass ich wohl Ausfuhrpapiere hätte, aber für die Einfuhr brauchts noch ein neues Formular. Ist ja kein Problem, gegenüber vom Zoll gibt es so ein LKW Verzollungsbüro die machen das für SFr. 150.- in rund einer Stunde, klärte er mich auf. Also ab in dieses Büro. Der freundliche Mitarbeiter hatte sogar Zeit und erklärte mir dass ich die Ausfuhrpapiere in dieser Zeit beim österreichischen Zoll abstempeln lassen soll, bis dann sei er fertig. So ging ich dann zu Fuss gemütlich zum Zoll auf österreichischer Seite. Zum Beruhigen der Nerven musste auch eine Zigarette sein, wenn ich gewusst hätte was mich erwartet hätte ich besser noch eine geraucht.
Rein ins Zollgebäude, Schalter suchen und abstempeln war die Devise.
Doch es kam anders, Schalter gefunden, begrüsst und Papiere hingestreckt. Einer der zwei anwesenden Mitarbeiter schaute die Papiere an, und erklärte mir höflich in original vorarlbergischem Dialekt : Jo gueter Maa, Wohnmobile werden bei uns in Wolfurt verzollt, Sie müssen doohiin....Ich glaubte mich trifft der Schlag, Wolfurt wo? Muss ich jetzt noch dahin fahren, nur für einen Stempel der besagt, dass das Fahrzeug aus dem EU Raum ausgeführt wurde? Das darf nicht wahr sein, ich erklärte ihm mit aller noch vorhandenen Höflichkeit dass ich das nicht gewusst habe, ich dies zum ersten Mal mache, und ob es nicht eine Ausnahme gäbe. Der zweite Beamte hatte dann ein Einsehen und sagte zum Ersten dass ich ja kein gewerblicher sei und man so schon mal ne Ausnahme machen könne. Oh, war ich dankbar, zwei Stempel erhalten und weg war ich.

In der Zwischenzeit wurden meine Einfuhrpapiere erstellt und ich machte mich fröhlich auf den Weg ins Schweizer Zollgebäude um den Rest zu erledigen. Der Zollbeamte schaute wieder alle Papiere an, rechnete, schaute, rechnete und fragte am Schluss : Zahlen Sie bar oder mit Karte? Mit Karte antwortete ich, schliesslich hatte ich meine Kreditkarte über den Kreditbetrag aufgeladen damit ich nicht so viel Geld rumschleppen muss. Ich hatte ja bereits ausgerechnet, Kaufpreis in Euro mal 1.2 gleich Schweizer Franken, davon 8 % gleich Betrag für den Zoll. Am Schalter wo man bezahlen kann dann die Ueberraschung. Ich hatte die Abgaben und die Automobilsteuer nicht einkalkuliert, zu allem Elend kommen diese auf den Kaufpreis und erst von diesem Gesamtbetrag werden dann die 8% Mwst. berechnet. Weil wir ja vorher noch auf Lanzarote waren und dort die Kreditkarte auch gelegentlich brauchten, reichte die Kreditwürdigkeit nicht aus um alles mit Karte zu bezahlen. Und nun? Wie weiter? Eine Raiffeisenbank mit Schalter und auch noch offen? Ein schwieriges Unterfangen aber in St.Margrethen gottseidank vorhanden. Nichts wie hin und Bares holen, wieder zurück und dann endlich die ganze Einfuhr abschliessen. Hurra es klappte alles und ich konnte mich endlich auf den Weg nach Bischofszell machen.
Wer nun glaubt dass die Geschichte zu Ende ist hat sich getäuscht, ich hab ja immer noch die Rosenheimer Nummer....
Zuhause wurde das Womo von Martina schon sehnlichst erwartet, schliesslich hat sie es bis jetzt nur von Fotos gekannt. Ich kann es vorwegnehmen, sie war mit meinem (unserem) Blindkauf mehr als zufrieden und wollte gleich losfahren. Wir hatten aber immer noch das Kennzeichen von Rosenheim, gültig bis 30.09.2016. Also sofort Vorführtermin in Amriswil beantragen damit unser Wohnmobil das Thurgauer Kennzeichen erhält und somit offiziell Schweizer wird. Doch bekanntlich befinden wir uns in der Schweiz und da kann sowas dauern. Meine telefonische Anfrage bestätigte dies, der erste Termin wäre so Mitte Oktober 2016, doch  so lange konnte ich nicht warten denn meine Versicherung erlischt vorher. Wenn ich nicht einen früheren Termin erhalten würde müsste ich eine Garage bemühen mir eine Garagennummer zu geben! Gotteseidank fand die freundliche Dame noch einen Termin vor dem 30.09. so dass unser Womo endlich eingebürgert werden konnte.
Beim Ziehen einer Nummer hatte ich auch noch Glück und seither sind wir mit dieser Nummer auf Europas Strassen unterwegs.
Auf ein Neues,

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Der Kauf und Import eines Wohnmobils Teil 2

Am 01. August 2016 wurde unsere Kaufabsicht bestätigt und kurz darauf die erste Anzahlung getätigt, wohlverstanden ohne dass wir das Womo jemals in Natura gesehen hatten. Martina war immer noch skeptisch, ich hatte schon einmal ein Handy so gekauft und wurde damals von der Verkäuferin betrogen was schliesslich vor Gericht endete. Ich hatte jedoch ein gutes Gefühl und vertraute auf die Ehrlichkeit der Ostfriesischen Verkäufer.

Der Zufall wollte es, dass das Verkäuferpaar im September in Bayern Verwandte besuchen wollte und so ein Weg gefunden wurde wie das Wohnmobil mal in die Nähe der Schweiz gelangen könnte. Unsere Ferien waren auch so geplant, dass wir im September eine Woche auf Lanzarote verbrachten und am Dienstag 13. September 2016 zurückfliegen würden. Alles passte wunderbar und wir verabredeten uns nach Zahlung der zweiten Tranche auf den Mittwoch 14.09.2016 nachmittags um 2 Uhr, Treffpunkt Bahnhof Bad Aibling in der Nähe von Rosenheim.

Am Dienstagnachmittag landeten wir in Zürich, Heimfahrt, Neu packen und am Mittwochmorgen um 09.00 Uhr den Zug nach München besteigen, und das alles um etwas abzuholen was ich zu 2/3 bezahlt habe aber ausser auf Fotos noch nie aus der Nähe gesehen hatte. Ob das wohl gut geht? Schliesslich mussten die Besitzer ja auch noch von Krummhörn nach Bad Aibling fahren und das sind auch knapp 1000 Kilometer.

In der Zeit zwischen Zusage und Abholung habe ich mich dann mal schlau gemacht wie das Einführen eines Fahrzeugs aus der EU in die Schweiz so ablaufen sollte. Es sah nach mächtig viel Papierkram aus, einfach so als Schweizer mit einem Fahrzeug welches in Deutschland immatrikuliert ist in die Schweiz fahren geht nicht, dazu später.

Am vereinbarten Treffpunkt stand dann tatsächlich so ein 2 Meter Turm von einem Mann welchen ich ja noch nie vorher gesehen hatte. Er war mir auf Anhieb sympathisch und die letzten Zweifel lösten sich in Luft auf, ja ich hatte auch ein bisschen Unbehagen, meine Martina hätte mir die Liebe gekündigt wenn ich 30`000 Euro in den Sand gesetzt hätte.

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Nach einer kurzen Fahrt stand ich dann zum ersten Mal vor unserem neuen fahrbaren Ferienhaus, die Vorbesitzer hatten es bis in den letzten Winkel fein säuberlich herausgeputzt; ich war begeistert. Es war ein Wohnmobil welches durch die Besitzer gehegt und gepflegt wurde, alle Kontrollen wurden immer gemacht, und vor allem, an den Details merkte ich, dass sie es nicht gerne hergeben. Ich wollte dann gelegentlich mal wissen warum sie es denn verkaufen wollten, der Grund war klar, Ostfriesen leben nun mal am und im Wasser, ein Boot musste her und beides lag nicht drin.

Martina war bei dieser Übergabe nicht dabei, weil zuhause ein Berg Wäsche zu bewältigen war und ich dann ja noch in die Schweiz fahren und den Papierkram erledigen musste. Ich konnte sie aber insofern beruhigen, dass unser Geld gut angelegt war.

 

In der nächsten Folge : Fahrzeugimport in die Schweiz? Guet Nacht am Sächsi


Der Kauf und Import eines Wohnmobils Teil 1

Aufgrund unserer Erfahrungen mit den Mietwohnmobilen hatten wir schon konkrete Vorstellungen wie unser Wohnmobil aussehen sollte und welche Ausstattungsdetails vorhanden sein mussten.

Längsbetten für einen erholsamen Schlaf, eine separate Dusche und eine Kochgelegenheit mit Abstellfläche waren Pflicht. Heizung und Warmwasseraufbereitung ohne Gas zum Gewicht sparen sowie eine grosse Garage für das Campingzubehör und allenfalls mal ein Fahrrad wäre auch nicht schlecht. Alles andere wie Markise und Satellitenfernsehen braucht es nicht zwingend denn Markisen sind windanfällig und schwer und fernsehen können wir zuhause.

Etliche Tage und Nächte am Computer sowie der Besuch von Wohnmobilmessen später war ein Entscheid gefallen. Ein Wohnmobil der Marke Challenger sollte es sein. Doch diese Marke aus Frankreich ist in der Schweiz nur im Welschland gefragt und in der Deutschschweiz gibt es gerade eine Vertretung in Schwarzenbach bei http://www.camper-center.ch

Also nichts wie hin und beraten lassen. Doch ein Neukauf kam mit unserem Budget nicht in Frage, weil wir es nicht teilweise fremdfinanzieren wollten. Solche aus einjährigen Vermietungen waren ebenfalls noch weit über Fr. 50`000.

Also sollte es eine Occasion sein, nicht zu alt, wenig Kilometer zu einem guten Preis. In der Schweiz war das Angebot klein und der Preis hoch, doch in Deutschland hatte es einige interessante Angebote.

Dieses Wohnmobil hatte es mir angetan: Challenger Mageo 138, Jahrgang 2011 und noch nicht 40`000 Kilometer auf dem Buckel und das alles zu einem fairen Preis.

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Die damaligen Besitzer hatten es neu gekauft und nur selber gefahren, es gab also nur einen kleinen Haken; es stand in Krummhörn, Ostfriesland und das liegt nun mal nicht gerade um die Ecke.Und überhaupt, will sich der Besitzer mit einem Interessenten, rund 900 Kilometer entfernt, rumärgern und dann kauft er es vielleicht doch nicht? Meine erste Anfrage wurde positiv beantwortet, weil ich nicht schon beim ersten Kontakt den Preis drücken wollte. Der Wunsch nach weiteren Fotos dauerte ein bisschen, weil 4G noch nicht in Ostfriesland angekommen ist.

Nichtsdestotrotz konkretisierte sich der Kauf zusehends, die Fotos waren vielversprechend und die ganze Einrichtung mit Campingstühlen, Tisch, Satellitenfernsehen zum selber Aufbauen sowie alle Töpfe, Geschirr, Besteck und Bettanzüge waren im Preis inbegriffen! Und unser Budget war nicht überschritten.

Doch wann werden wir es das erste Mal in Natura vor uns haben, respektive wie kommt der Franzose aus Ostfriesland in die Schweiz?

Dazu im nächsten Post….Bis bald

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Der Weg zum eigenen Wohnmobil

Nachdem wir die ersten Erfahrungen mit einem Wohnmobil gemacht hatten sollte es doch einige Jahre dauern bis zum nächsten Trip. Im Herbst 2012 war es soweit, aufgrund von Unruhen im geplanten Aegypten reisten wir kurzfristig mit einem gemieteten Wohnmobil gen Süden. Gardasee mit Gardaland sowie Pisa waren die Hauptziele.
Weitere Jahre mit gemieteten Wohnmobilen folgten bis wir uns dann entschieden ein eigenes zu kaufen. Wir hatten schon klare Vorstellungen wie es aussehen und ausgestattet sein muss.
Doch dazu im nächsten Post.
Bis bald

Wie alles begann

Die Geschichte beginnt im Jahre 1996. Damals waren Martina und ich stolze Eltern von 2 süssen Jungs, 3 und 1 Jahr alt. Hotelferien oder Ferien mit dem Flugzeug wollten wir uns nicht antun, also was?
Eine Bekannte von Martina besass ein älteres Wohnmobil welches wir günstig mieten konnten. Das Beste was uns passieren konnte, Ferien mit den 2 Kleinen am Gardasee und in Caorle, wir schauen uns heute noch die Videos von damals an.