Agno Frühling 2023

Hallo zusammen,
Im April 2023, vom 14.04. - 21.04. sind wir mal wieder ins Tessin gefahren, wie im Vorjahr nach Agno. Natürlich wieder auf den Camping Lugano Lake, https://www.campingluganolake.ch/

Die familiäre Grösse und die Nähe zum Bahnhof finden wir ganz toll.
Eigentlich hatten wir erst ab Samstag, 15.04.2023 reserviert, das Wetter machte uns aber einen Strich durch den Plan. Für Samstag war ein Kälteeinbruch und Schnee bis 1000m gemeldet, mit Sommerreifen auf dem Womo über den San Bernardino nicht so toll, der Tunnel liegt auf 1600 müM. Martina kriegt schon die Krise wenn sie nur Schnee hört. 
Also planten wir um und fuhren gleich am Freitagmittag, nach Arbeitsende von Martina los. Ich hatte schon alles eingeladen und wartete nur noch bis sie zuhause war und dann nichts wie los.

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Das Wetter im Süden war prächtig, der Nordwind sorgte dafür dass die Wolken auch dort blieben. Wir mussten einfach auf einen anderen Platz, der von uns reservierte wurde erst am Samstag frei. Mit einem Wohnmobil ist zügeln ja einfach, mit Wohnwagen wärs ein bisschen komplizierter. Wir stellten uns auf den provisorischen Platz und genossen die wärmende Sonne.
Zwischendurch reservierte ich einen Tisch im Grotto Reina, die Pizzen sind dort wirklich sehr lecker und die Serviceangestellte freute sich ausserordentlich uns wieder zu sehen, waren wir doch ein Jahr zuvor schon zweimal da.

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Am Samstagvormittag konnten wir dann umziehen, direkt vorne am See ist es sehr schön und mit toller Aussicht. Nachmittags dann noch einen Bummel durch Lugano, mit der Bahn und dank Ticino Card erst noch gratis. Wir hatten am Mittag nur was kleines gegessen und so ergab es sich, dass wir beim Bummeln am Ristorante Spaghetti Pomodoro vorbeikamen und gleich abschwenkten um uns zu stärken. https://spaghettipomodoro.ch/location/

Es tönt vielleicht langweilig, schon wieder Pizza, aber diese dort sind der Hammer, dünner Boden und ein dicker luftiger Rand, für meinen Geschmack exzellent. Da spielt der Belag fast eine Nebenrolle.Übrigens hatten wir Glück ohne Reservation einen Platz zu bekommen, eine Stunde später war es gerammelt voll.


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Sonntagmittag und schon wieder am Essen... Heute war süsses Nichtstun angesagt mit grillen und so. Wir sind ja nicht die grossen Grillmeister aber für Burger oder Wurst reicht unser Lotusgrill allemal.
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Hin und wieder einem landenden Flugzeug zusehen, welches die Ruhe unterbrach und dann noch den obligaten Sonntagsspaziergang, Ferien sind ja zur Erholung da.
Montags war es dann vorbei mit faulenzen, der Monte Bre war unser Ziel. In Lugano hat es ja zwei Hausberge, der San Salvatore und eben der Monte Bre. Auf dem San Salvatore waren wir schon als die Kinder noch in der Schule waren, doch den Monte Bre haben wir bis jetzt noch nie erklommen.

Standseilbahn, Bus oder zu Fuss? Mit Bahn und Bus ging es hoch bis Bre Paese, der Endstation des Busses. Von dort kann man zu Fuss weiter bis zuoberst. Im Bus hatte es nicht so viele Plätze, er war sehr klein, auf der Fahrt merkten wir warum. Die Strasse war so schmal dass man zeitweise nicht einmal kreuzen konnte. Der Blick hinunter nach Lugano war aber fantastisch.
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Wir spazierten oben der Strasse entlang bis zu einem Restaurant welches einen wunderbaren Ausblick über den Luganersee bot.

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Dabei kreuzte dieses Tier unseren Weg, wir vermuten eine Natternart, evt. eine Äskulapnatter wegen der Farbe und der Grösse. Diese war rund 1.5m lang, ein Riesending.


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Wie gesagt, der Ausblick und das Wetter waren traumhaft, dazu noch ein Tessinerplättli zum Z`mittag, herrlich.


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Frisch gestärkt standen wir wieder vor der Wahl, Standseilbahn oder zu Fuss zum Bus. Wir entschieden uns für zu Fuss zum Bus, wir hatten ja alle Zeit der Welt. Von zuoberst führt ein Weg über Treppen und so zurück zur Bushaltestelle. Aufwärts anscheinend ziemlich anstrengend, die entgegenkommenden Leute waren ganz schön ausser Atem. Abwärts ist aber auch nicht viel besser, das geht ganz schön in die Knie, da war der Hinweg über die Strasse doch einiges angenehmer.
Mit Bus und Bahn wieder zurück nach Agno, ausruhen und abends was feines kochen.

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Am Dienstag nutzten wir unsere Ticinocard, mit der Bahn und Bus auf einen Kurztrip nach Locarno und dort vielleicht noch ins Grotto Baldoria, https://grottobaldoria.ch/
uns hat es dort beim letzten Besuch sehr gefallen. Allerdings wollte so kein Hunger aufkommen und wir entschieden uns für was kleines am Mittag und dann abends wieder mal ins Reina. Ich hatte ja schon lange keine Pizza mehr....
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Am Mittwoch war mal wieder ein Ruhetag auf dem Campingplatz angesagt, das Wetter passte noch immer doch war ein Umschwung in Sicht. Ab Mittwochnacht sollte es regnen bis Freitagabend, na ja.
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Donnerstag morgens um 9 Uhr war noch immer kein Regen in Sicht, also nichts wie los nach Como in Italien. Mit der Bahn beinahe ein Katzensprung. In der Altstadt dort soll es schön sein, aber nur bei schönem Wetter...


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Kaum in Como angekommen begann es zu regnen und wärmer wurde es auch nicht mehr, im Gegenteil. Bei Regen durch die schmucken Gassen zu laufen macht keinen Spass und draussen essen konnte man auch vergessen. Die Stadtbesichtigung fiel buchstäblich ins Wasser und muss bei anderer Gelegenheit nachgeholt werden. Wenigstens war es auf der Rückreise im Zug angenehm warm, es war halt immer noch April.
Bis Freitagmittag regnete es durch, der Campingplatz leerte sich in Windeseile und ich fragte mich, ob die alle noch die Winterausrüstung drauf hatten. Denn am San Bernardino fielen rund 30 cm Schnee und auf den Strassen ging teilweise nichts mehr. Wir machten es wie unsere Politiker in Bern, die ganze Sache einfach aussitzen bis es besser wird...
Ab Freitagmittag wurde es in Agno wieder besser, wir nutzten dies für einen Einkauf in der Migros, schliesslich brauchten wir dann zuhause auch wieder was zu Essen.
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Mit einem Bild Anfang Woche vom Monte Bre möchte ich den Bericht abschliessen, eine schöne Woche im Tessin geht zu Ende, die Fahrt am Samstag über den San Bernardino klappte einwandfrei, die Strassen waren geräumt und der Schnee lag nur noch dort wo er hingehört, auf den Wiesen.

Eines hingegen ist sicher, Ferien ohne Regen sind in unseren Breitengraden trotz Klimaerwärmung fast undenkbar, eine willkommene Abwechslung und ein Segen für die Natur.


Arrivederci und bis zum nächsten Bericht über 3 Wochen Ferien in Deutschland, rechts von der Mitte von Süd bis Nord und zurück.

Hans und Martina








Chiemsee und Kärnten Herbst 2022

Hallo Ihr,
Im Herbst 2022 fuhren wir mal wieder weg, über den Chiemsee ins sonnige Kärnten sollte es gehen.
Am Samstag 10. September, meinem 61. Geburtstag, diesmal über Innsbruck nach Bayern an den wunderschönen Chiemsee. Die digitale 2 Monats Vignette hatten wir bereits vorgängig gelöst und die Maut für den Arlbergtunnel ebenfalls. Die Österreicher sind diesbezüglich schon weiter als unsere lahmen Schweizer Behörden, endlich fällt diese ewige Kleberei weg. Vielleicht schaffen es unsere im 2023 auch endlich. Bei Sonnenschein schafften wir die 370 km bis zum Camping Rödlgries in Übersee ohne nennenswerten Probleme.

Wir wollten dort zwei Nächte bleiben und am Montag weiter nach Villach. Nach der Ankunft und dem üblichen Einrichten ein gemütlicher Spaziergang an den See und den Kitesurfern beim zügigen Gleiten über die Wellen zusehen. Ja, es hatte ganz schön Wind und dieser war auch schon wärmer, aber man ist im Herbst auf alles gefasst.

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An der Strandbar ein leckeres Geburtstagsbierchen, holen musste man es aber schon selber.

Gleich zu Beginn der Ferien merkten wir auch schon wieder die Nachwehen von Corona, überall wo wir hinkamen hatte es Personalmangel weil während der Zeit als die Restaurants geschlossen waren, die Fachkräfte nach einem anderen Job Ausschau hielten und nach der überfälligen Öffnung der Gastronomie auch dort blieben. Für uns kein Problem, wir sind ja flexibel. Das Geburtstagsessen am Abend fiel auch schon üppiger aus, mit 61 Jahren auf dem Buckel werden die Portionen halt immer kleiner. Seniorenteller ist öfters angesagt, ausser man denkt wieder nicht dran, dass die Portionen in Deutschland oder Österreich eben grösser sind.
Sonntags wollten wir dann in den Ort spazieren und im Gasthaus unseres Vertrauens lecker speisen. Der zügige Wind vom Vortag hatte Regenwolken gebracht, so dass der Regenschirm mit auf den Spaziergang durfte. Zum Glück hat das Wirtshaus ein grosses Vordach, der Apero konnte draussen genossen werden. Zum Essen zügelten wir rein, es war so voll, dass nur noch am Stammtisch Platz frei war.  https://www.wirtshaus-feldwies.de/

Dafür unterhielten wir uns köstlich mit einem noch älteren Herrn, der dort anscheinend täglich sitzt. Mein Gulasch mit Knödeln war sehr lecker und der Verdauungsspaziergang zurück zum Camping dringend nötig.

Am Montag fuhren wir quer durch Österreich, über Salzburg nach Villach an den nächsten See. Nach rund 260 problemlosen Kilometern trafen wir am Camping Seehof, direkt am schönen Vassachersee, ein. https://www.campingseehof.at/

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Ein wunderschönes Fleckchen Erde, mitten in der Natur und doch so nah an Villach und Umgebung. Den einzigen Nachteil unseres Plätzchens bemerkten wir in der Nacht, man sollte im Herbst nicht unter Eichen parken. In regelmässigen Abständen fielen Eicheln vom Baum auf das Wohnmobil, so ist es halt in der Natur. Dafür kann es auch eine Begegnung mit einem Reh auf der Pirsch geben.

Der Rundgang um den See sollte auch etwas besonderes werden. Unsere Augen sind im Herbst immer auf den Boden gerichtet, in der Hoffnung Pilze zu sichten. Irgendwann, auf der hinteren Seite des Sees ist uns aufgefallen, dass wir nicht die einzigen im Wald waren. Einzelne Männer und keine Frauen, komisch.

Wir befanden uns anscheinend mitten im Schwulentreff von Villach, auf der Suche nach dem Weg zur Strasse trafen wir sogar noch auf einen flotten Männerdreier und kehrten schleunigst um. Wir suchten Pilze und die anderen das Vergnügen.

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Das mussten wir bei Josef erstmal runterspülen, http://www.josef-villach.at/ anschliessend blieben wir gleich zum Essen. Der Besucherandrang war gerechtfertigt, leckeres Bier und deftige Speisen.
Am nächsten Tag mussten die Pfunde wieder runter, Stadtrundgang war angesagt. Mit dem Bus direkt neben dem Camping in die Innenstadt.

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Martina deckte sich gleich mit einer neuen Winterjacke ein, man weiss ja nie. Der Himmel bedeckte sich zunehmend, ein paar Tropfen Regen durften nicht fehlen.
Doch am nächsten Tag war es schon wieder besser so dass wir mit dem Fahrrad in Richtung Ossiachersee losfuhren. Eine schöne Rundfahrt bei angenehmen Temperaturen, gegen Mittag zurück am Campingplatz wo wir dann etwas Leckeres zubereiteten.

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Wenn es windstill war fiel auch nichts vom Baum, ansonsten bitte mit Kopfbedeckung...Nein, so schlimm war es nicht, wir genossen die Tage hier. Am Donnerstag machten wir eine Radtour der Drau entlang, mit abschliessender Pizza in der besten Pizzeria von Villach, gemäss Google.

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Man sieht mir die Vorfreude sicher schon an, jetzt müssen wir die Pizzeria nur noch finden.

Mit meinem Spürsinn sollte das schon klappen, und tatsächlich, zielsicher gefunden und in der Gartenwirtschaft eine leckere Pizza gegessen. https://www.pizza-primavera.at/
Leider gab es keinen Wein und auch nur alkoholfreies Bier, radfahren und Alkohol verträgt sich nicht.
Am letzten Abend in Villach haben wir im Campingrestaurant mal wieder zuviel gegessen, in Kärnten schmeckt halt einfach alles. So zogen wir am Freitag 16.09.2022 weiter, nächstes Ziel war der Millstättersee bei Burgstaller, http://www.burgstaller.co.at/public_html/d_campingplatz.html
da waren wir auch schon einmal im Herbst 2018 oder 2019 und es hat uns gut gefallen. Auf der Fahrt dahin mussten wir durch ein Tal mit einem kleinen Bach, jedoch war irgendwie alles verwüstet. Brücken waren weg, Häuser bis auf 2m Höhe dreckig...was ist da passiert?
https://www.heute.at/s/unwetter-in-kaernten-fotos-zeigen-ausmass-der-zerstoerung-100214865
Ein schweres Unwetter im Juni, drei Monate später sieht man die Folgen immer noch. Wenn man diesen Bach jetzt sieht, kann man kaum glauben, dass dieses Rinnsal so etwas anrichten kann.
In Döbriach angekommen haben wir auf dem Camping  Platz 100 belegt, wieder unter einem Baum, aber ohne Eicheln.
Sofort ein Spaziergang in den Wald, mal schauen ob es Schwammerl hat.

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Es hat, sie durften aber noch stehenbleiben. Schliesslich sind wir ja in den Ferien und nicht auf der Flucht. Morgen ist auch noch ein Tag. Im Wald trafen wir auch wieder Leute, diesmal ein Ehepaar aus Thun. Wir redeten mit Ihnen so lange, bis der Regen kam. Dabei hat er uns erzählt, dass er hier mehrere Feuersalamander gesehen habe, diese sind normalerweise äusserst selten. Und tatsächlich, wir trafen auch noch auf so ein Exemplar.

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In der Schweiz habe ich noch nie einen gesehen, so schön. Leicht durchnässt noch bei Ritschis zum Apero vorbei und anschliessend zum Nachtessen ins Restaurant am Campingplatz.

An diesem Tag habe ich gemerkt, dass auch in anderen Ländern die Leute nicht immer gut auf die Politik zu sprechen sind. Bei Ritschis fluchte ein Paar aus Wien ziemlich ungehalten über die Flüchtlingspolitik ihrer Regierung, da gibt es anscheinend sogenannte Flüchtlinge aus der Ukraine welche nach Österreich gekarrt werden, dort ihr Flüchtlingsgeld abholen, und wieder zurückfahren.
Und die Politik schläft wie immer. Das kostet Millionen und für die eigenen Landsleute in ärmlichen Verhältnissen bleibt nichts mehr übrig. Es tönt anscheinend in ganz Europa ähnlich.
Doch nun wieder zu den Pilzen. Am nächsten Tag waren wir früh im Wald damit uns niemand unser Essen wegschnappt. Es hatte genügend Eierschwämme und auch Steinpilze durften nicht fehlen.
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Die Steinpilze wurden direkt eingefroren und aus den Eierschwämmen bereiteten wir ein leckeres Mahl zu.
Nachmittags noch einen gemütlichen Spaziergang bei schönem Herbstwetter und schon war wieder ein Ferientag rum. Doch Halt, der Chinese gleich um die Ecke durfte natürlich nicht fehlen. Rindfleisch mit Zwiebeln für mich und für Martina wie immer gebratene Ente, dazu Reis und ein feines Glas Wein rundeten den Tag ab.
Am Sonntag fuhren wir mit dem Bus nach Spittal an der Drau, ein schönes Städtchen aber Sonntags nichts los, ähnlich wie bei uns zuhause. Wir schlenderten rum und fanden einen schönen Platz an der Sonne um was kleines zu essen.

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Mit dem Bus wieder zurück, übrigens alles gratis weil die Busbetriebe irgendeine Aktion machten. Dasselbe auch am nächsten Tag, wieder gratis nach Millstatt und wieder zurück. Eigentlich wollten wir mit dem Schiff zurück, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wegen zuviel Wind und Wellen war die Schifffahrt eingestellt. Schade.

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So genossen wir halt ein leckeres Essen im Biergarten des Lindenhofs, http://www.lindenhof-millstatt.at/  Schaut selber :


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Meins natürlich mit Pilzen und Martina mit ihrem geliebten Kaiserschmarrn

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Man gönnt sich ja sonst nichts.
Es waren wieder richtig schöne Tage am Millstätter See, doch am Dienstag 20.09.2022 fuhren wir hier wieder los, Ziel Weissach am Tegernsee in Bayern. Dort wollten wir noch zwei Tage bleiben und dann am Freitag wieder heimwärts.
Doch irgendwie wollte das nicht so recht klappen. Wir fuhren wie immer so um 10.00 Uhr los, 260 km sind ja keine grosse Strecke. Auf der Tauernautobahn Richtung Salzburg und dann links Richtung München.
Bekanntlich hat diese Autobahn einen Tunnel mit extra Gebühren, zahlbar an der Mautstelle. Es ging zügig vorwärts und so kamen wir mit Schwung an der Zahlstelle an, schnell schauen wo man mit Cash zahlen kann, und dann rein ins Engnis.
Leider hatte ich vergessen, dass ich ein Wohnmobil habe und dieses ein bisschen breiter als ein PKW ist. Kurz bevor ich streifte dachte ich noch, mann ist das eng. Doch es war schon zu spät, rechts streifte ich leicht und links hatte ich noch rund 3 Zentimeter. Retour war auch keine Option mehr, wenn du mal streifst dann kommt es zurück noch schlimmer. Wenigstens wurde es nicht noch enger, mit eingeklappten Rückspiegeln bis zum Häuschen, die Frau an der Kasse machte beinahe noch grössere Augen als ich. Die Geräusche von hinten wurden nicht schlimmer aber ich hatte schon Angst, dass ich einen grösseren Schaden habe. Also nicht ich sondern das Womo, meiner ist eh irreparabel.

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Ich hatte riesiges Glück, mit dem Ersatz von zwei Seitenleuchten und ein paar Kratzern mehr kam ich noch gut davon. Mein Tipp : Bei Zahlstellen immer rechts bleiben, bei den LKW`s passen wir mit dem WOMO sicher durch.
Das nächste Problem an diesem Tag war die Ankunft am Tegernsee. Unterwegs nicht gerade das beste Wetter und der EINZIGE Campingplatz an diesem See hatte anscheinend die besten Tage schon eine Weile hinter sich. Wir wollten uns anmelden, leider keiner da. Im Restaurant nachfragen brachte auch nichts, der mürrische Gastwirt schwafelte irgendwas von; der kommt dann schon wieder. Ich schaute Martina an und musste eigentlich gar nix sagen, rein ins Wohnmobil und weg von hier. https://www.campingplatz-wallberg.de/

Die negativen Rezensionen auf Google waren also nicht von ungefähr. Doch wohin nun? Gottseidank hatten wir nur telefonisch angefragt ob es Platz hätte.


Bad Tölz war in der Nähe und dort hatte es einen Stellplatz, dann nix wie dort hin. Bald angekommen wurden wir wiederum enttäuscht, genug Platz, kein Strom, keine sanitarischen Einrichtungen.

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Doch wir wurden anderswo fündig, an diesem schönen See, mitten im Nirgendwo in der Nähe von Bad Tölz hatte es einem Campingplatz und wir wurden herzlich empfangen.
https://www.campingplatz-demmelhof.de/
Jetzt im Spätherbst ist nicht mehr der Bär los, aber es hatte alles was es braucht. Nach der Fahrt wollen wir meistens nicht mehr selber kochen, eine kleine Karte zum Essen aber es genügte vollauf. Sanitarische Einrichtung sauber und gepflegt, Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden und familiengeführt. Was will ich mehr für eine Nacht?
Ja, nur eine Nacht. Unsere Suche nach Alternativen brachte uns auf die Idee mit dem Hopfensee in der Nähe von Füssen. Unser Kollege Roger, seines Zeichens ehemaliger Wohnwägeler und nun Wohnmobilist, war schon mal da. Und er hat geschwärmt, 5 Sterne Camping mit allem und noch ein bisschen mehr.
Eine telefonische Anfrage, und wir hatten noch einen Platz ergattert. Der war aber noch voll wie im Sommer.
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Was für ein Plätzchen, nun gut, kostet aber auch rund 50 Euronen pro Nacht.
https://www.camping-hopfensee.de/

Das war mal ein krönender Abschluss unserer Herbstferien 2022, spazieren, radfahren um den See und es sich so richtig gut gehen lassen.

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Wir mussten schauen, dass wir nicht noch einen Sonnenbrand kriegten, essenstechnisch auch vom Feinsten, aber man kriegt kaum einen Platz ohne Reservation : https://tantepaula-hopfensee.de/
Ansonsten hat es
im Dorf an jeder Ecke eine Essensgelegenheit.
Dieser Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt, von hier ist man in rund 3 Stunden im Thurgau.
Die Heimfahrt am Freitag verlief dann noch problemlos, unserer letzter längerer Ausflug 2022 neigte sich dem Ende zu. Selbstverständlich gab es dann noch Wochenenden in Waldshut oder auch in Markelfingen, aber Mitte Oktober war dann Schluss und wir freuen uns bereits auf 2023.
Grobplanung 2023 :  1 Woche Agno, 3 Wochen Richtung Norden  ( Mecklenburgische Seenplatte ),
2 Wochen Frankreich mit Elsass und Paris.
Bis dann, bleibt gesund,
Hans und Martina


Norddeutschland und Dänemark 2022  Teil 2

So, da bin ich wieder.
Am Montag, 13. Juni 2022, nachdem der Wochenendrummel in Lübeck vorbei war, kehrte in der Stadt wieder einigermassen Ruhe ein. Wir nutzten dies für einen ausgedehnten Stadtbummel und natürlich einer Bootsfahrt auf der Trave. Dieser Fluss umzingelt die Altstadt und endet bei Travemünde in der Ostsee. Die rund 1-stündige Fahrt rund um die Altstadt war ein besonderes Erlebnis, der Bootsführer hatte viele lustige und interessante Anekdoten im Angebot, es wurde keine Minute langweilig.

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Danach, Einkaufsbummel in Lübecks Marzipanladen,
https://www.marzipanland.de/marzipan-speicher-luebeck/
Ich habe mich eingedeckt damit und wollte anderen vielleicht auch noch eine Freude bereiten, leider bin ich wohl der einzige in der Verwandtschaft, der Marzipan mag. Macht ja nichts, ist ja haltbar...

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Auf diesem Bronzerelief sieht man die wunderschöne Altstadt mit ihren sieben Türmen, Gassen und Gängen. Wir waren froh, genug Zeit dort eingeplant zu haben.
Am Montag fuhren wir also weiter Richtung Nordwest, Ziel Rendsburg. Sagt euch wohl nichts, einem der gerne Schiffe guckt aber schon. Die Stadt liegt am NOK, dem Nordostseekanal. https://de.wikipedia.org/wiki/Nord-Ostsee-Kanal
Da wollte ich schon lange mal hin, die 120 km bis dahin schafften wir vormittags, sodass ein Tag reichen sollte. Der Wohnmobilhafen am Kreishafen ist immer gut besucht, bereits um 11.00 Uhr war die erste Reihe schon belegt.

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Das habt ihr vermutlich auch noch nicht oft gesehen, eine Hängefähre über den Kanal. Hier hat es auch ein Häuschen und darin kündigt ein freiwilliger Mitarbeiter den Gästen alle vorbeifahrenden grossen Schiffe an, selbstverständlich mit der passenden Nationalhymne des Schiffes.

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Diese Höhe passt gerade noch, grössere Kreuzfahrtschiffe müssen um Jütland herum fahren, was einem Umweg von rund 400 km entspricht.

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In diesem Lokal gab es auch noch leckeres Essen, wir hatten Glück, dass wir am Abend noch ein Plätzchen ergattern konnten. https://www.brueckenterrassen.de/

Nach diesem interessanten Tag und einer ruhigen Nacht fuhren wir weiter nordwestlich in Richtung Dänemark, genauer gesagt auf die Insel Romö.

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Vom Festland führt eine 4 km lange Strasse auf die Insel, welche für ihren riesigen Sandstrand bekannt ist. Wir hatten 3 Nächte auf dem First Camp Lakolk schon lange im Voraus gebucht. https://firstcamp.de/destination/lakolk-strand-romo/

Das wäre nicht nötig gewesen, Mitte Juni ist in Dänemark noch nicht Hochsaison und es hatte genügend freie Plätze.

Das Hinstellen des Womos muss wohldurchdacht sein, der Wind bestimmt hier mit.

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Und das sah dann so aus, Ausgang und Sonne auf der windabgewandten Seite, dann passts und man geniesst die wärmende Sonne.
Wir hatten ziemliches Wetterglück und genossen es auch. Nachmittags mal mit dem Fahrrad runter an den Strand, das besondere daran ist, dass man auch mit Auto oder Wohnmobil dorthin fahren kann. Und das sieht dann so aus:

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Weit hinten am Horizont ist die Nordsee, der Strand mindestens 500 m breit und problemlos befahrbar, man sollte aber schon ein bisschen aufpassen, wo man durchfährt, wir haben in diesen Tagen einige gesehen, welche mit ihrem Auto oder Wohnmobil steckengeblieben sind. Es hatte aber immer Strandaufsichten mit Pickups welche gegen Entgeld aus der Patsche geholfen haben. Wir liessen in diesen Tagen das Womo aber auf dem Platz und erkundeten den Strand zu Fuss.

Dabei hatten wir auch eine Begegnung mit einer Robbe, das erste Mal in freier Wildbahn.

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Allerdings war diese unter Beobachtung der Strandaufsicht, ob es allenfalls ein verlassenes Jungtier sei. Dem war aber nicht so, nach dem Erholungsschlaf fand sie wieder zurück ins Meer ohne Belästigung durch neugierige Touristen.

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Nebst Muscheln und sonst allerlei, was an einem Strand noch so rumliegt, machten wir auch Bekanntschaft mit ihr: Romina, die einbeinige Seemöwe. Sie wurde von den Betreibern des Imbisswagens am Strand so getauft, weil sie schon seit etwa 3 Jahren dort um was essbares bemüht ist.

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Der riesige Strand und die dahinterliegenden Dünen beeindruckte uns sehr, mit dem Fahrrad erkundeten wir auch einen Teil der Insel. Heidelandschaft und versteckte Häuser dazwischen, eine unheimlich schöne, saubere und aufgeräumte Gegend hier.

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Dank E-Bikes kann man auch auf Romö entspannt fahren, ansonsten wird der Weg zurück Richtung Strand mit Gegenwind zur Tortur.

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Neben dem Campingplatz hatte es auch Läden mit allem was man so braucht, oder auch nicht, Speiselokale und auch Gelaterias. Allerdings muss man mit Schweizer Preisen rechnen, eine Kugel Glace für 4.50 Euro oder ein Bier für 6 Euro, das Essen hingegen war aber wieder verhältnismässig günstig.

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Nach 3 erlebnisreichen Tagen verliessen wir Dänemark wieder, auf Landstrassen welche durch Dörfer führten, die genauso aufgeräumt und sauber aussahen wie auf der Insel. Unser erster Besuch in Dänemark gefiel uns.
Unterdessen war es aber schon Samstag, in einer Woche müssen wir also wieder zuhause sein.
Auf dem Retourweg über Hamburg wollten wir dem Elbepark Bunthaus, welchen wir bereits 2018 besucht hatten, einen Besuch abstatten.https://www.elbepark-bunthaus.de/index.php/startseite-elbepark-bunthaus.html

Die Stellplätze sind immer noch eng, wenn ich länger bleiben würde, müsste ich mehr Platz haben. Doch für eine Nacht, mit leckerem Abendessen draussen im Restaurant am Platz lohnt sich der Zwischenstopp allemal.

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Wenn man auf diesem Turm steht, übrigens 10 Gehminuten vom Stellplatz entfernt, sieht man wie sich hier die Elbe in Norder- und Süderelbe trennen.

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Der nächste Tag, vorbei am Hamburger Hafen Richtung Münster, eine schöne Strecke von rund 300 km, Wetter passt und auch der Verkehr ist erträglich, schliesslich ist es Sonntag. Drei Stunden später fuhren wir am Campingplatz Münster vor, etliche andere Wohnmobile und Wohnwagen ebenfalls. Auch hier hatte ich reserviert und wenig später auch wieder ein schönes Plätzchen bekommen. https://www.campingplatz-muenster.de/

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Der Platz liegt etwas ausserhalb der Stadt, in 200 Meter Entfernung, aber eine Bushaltestelle direkt an den Bahnhof mitten in der Stadt. Den Ausflug in dieselbe verschoben wir aber auf Montag, Siesta und ein feines Abendessen im Restaurant auf dem Platz wurden vorgezogen.

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Ein sehr schönes Restaurant, Reservation zwingend erforderlich sonst muss man woanders essen. In der Nähe hat es auch noch einen Chinesen, dorthin gingen wir dann am letzten Abend. Am nächsten Morgen fuhren wir also mit dem Bus in die Stadt Münster, gemäss Busfahrplan um 10.15 Uhr...Doch es kam keiner, das haben wir doch auch schon in Italien erlebt. Aus unerklärlichen Gründen kam erst 30 Minuten später wieder ein Bus. Nun gut, wir haben ja Ferien. Am Bahnhof, in der Nähe der Innenstadt stiegen wir aus und erlebten einen Kulturschock. Wir Landeier waren uns das nicht mehr gewohnt, Menschen aller Herren Länder, Arbeitslose und Asoziale in Massen so dass es uns nicht mehr wohl war. Wir merkten schnell dass wir wieder in einer Grossstadt sind. Zu Fuss waren wir in rund 15 Minuten in der Innenstadt, umringt von unzähligen Geschäften und Restaurants.


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Wir bummelten ziellos herum, bestaunten alte Häuser und teure Geschäfte, Kirchen und Brunnen aber irgendwie wurden wir mit dieser Stadt einfach nicht warm. Vielleicht für unsere Verhältnisse einfach zu gross, schliesslich leben dort über 320`000 Menschen.

Am nächsten Tag fuhren wir nochmal rein, da war was los. Polizei, Gepfeife und Megafone hallten durch die Altstadt, eine Demo des Pflegepersonals von diversen Krankenhäusern wollte mal endlich Geld sehen für ihre sicher nicht immer einfache Arbeit. Wir haben es bei uns in der Schweiz ja auch gesehen, vom Klatschen für die tolle Arbeit während Corona kann man sich halt nichts kaufen.

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Wenigstens ging es gesittet zu und her und wir konnten während dem Mittagessen ein bisschen zuhören und sehen.
Abends wollten wir noch zum Chinesen, beim Campingplatz gleich um die Ecke. Vom Buffet konnte man sich bedienen soviel man wollte und das alles für relativ wenig Euros. Die Tische waren auch noch originell, unter der Glasplatte sah man so typische Chinesische Häuser und Gärten, hergestellt aus Bambus.

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Noch etwas zum Campingplatz. Die sanitarischen Einrichtungen waren hervorragend, auch mit viel Liebe zum Detail.


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Mir hat dies besonders gut gefallen:


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Mittwoch 22.06.2022 fuhren wir weiter südwärts, erster Halt in Trier auf dem Reisemobilparkplatz Treviris, https://stellplatz.info/wohnmobilstellplatz/reisemobilpark-treviris

Zwischenhalt für eine Nacht nach rund 350 km. Für eine Nacht ganz okay, einen längeren Aufenthalt würde ich dort nicht machen.
Nach einem Bummel entlang der Mosel assen wir draussen vor dem Wohnmobil gemütlich Znacht, es wurde auch nicht allzu spät, denn die Fahrt hierhin war wegen Unfall und Stau etwas anstrengend.

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Ich hab noch ein Bild von der Universitätsstadt Trier gefunden, aufgenommen auf der Fahrt weiter Richtung Freiburg, unserer letzten Station vor der Heimfahrt.
Nochmals ca. 300 km südwärts zum Camping am Tunisee. https://www.tunisee.de/

Damit schloss sich der Kreis wieder, 3 Wochen vorher bin ich schon über Freiburg losgefahren. Da hab ich mir ja wieder ein schönes Plätzchen ausgesucht, etwas ausserhalb der Stadt Freiburg und wunderschön gelegen. Das Wetter machte auch mit sodass wir gleich noch eine Nacht länger blieben. Ich musste ja erst wieder am 1. Juli wieder arbeiten.
Häääää, arbeiten? Ja, ihr habt richtig gelesen. Hänschen kann ja nicht nur zuhause rumhocken und kochen, waschen und putzen. Das wird ja jeder Hausfrau auf die Dauer zu langweilig. Ich habe die Gelegenheit am Schopf gepackt und eine 20% Anstellung im Magazin der Migros Bischofszell angenommen, respektive sie wollten mich unbedingt!!! Spass beiseite, wer meldet sich schon für 20% und erst noch körperliche Arbeit, sowie frühmorgens von 6 - 9 Uhr?
Für mich passt es super, dreimal die Woche zu Fuss zur Arbeit und um 9 Uhr fertig.
So, zurück zum Tunisee,

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Wasserskifahren an einem Rundseil, Tauchen, schwimmen oder die Gegend mit dem Fahrrad erkunden, wenn das Wetter passt ein herrlicher Ort. Dazu ein Wirtschäftle mit schwäbischen Speisen und hin und wieder ein Konzert oder sonstige Veranstaltungen. Der Ort ist bekannt und wenn man in der Hochsaison dorthin will brauchts schon im Winter eine Reservation.
Wir genossen die letzten 2 Tage, ich war garantiert nicht das letzte Mal dort.

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Wenn nur das nicht gewesen wäre, am Abend machte sich eine Gewitterfront auf den Weg zu uns, wir konnten im Wirtschäftle noch gemütlich speisen, aber später kam ein heftiges Gewitter mit Sturmböen und so. Bei uns auf dem Platz wurden wir gottseidank nur gestreift, aber 10 km östlich von uns wurde ein Spaziergänger getötet.

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Wie sagt man so schön, die Natur schlägt zurück. Jedenfalls hatte ich mal wieder eine Gratiswäsche fürs Womo und keinen grösseren Ast vom Baum auf dem Dach.

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Dieses Bild ist definitiv schöner, man soll ja am Schluss immer etwas positives im Kopf behalten. Nach rund 3000 km in Deutschland und Dänemark kehrten wir am 25.06.2022 wieder zurück in die Schweiz. Ich hatte noch kein Heimweh nach so langer Zeit, beim Friseur war ich in Münster unter kundiger Aufsicht meiner sonstigen Coiffeuse, Kleider und Geld war noch genug vorhanden, wenn Martina mitmacht werden es nächstes Jahr sicher wieder 3 Wochen am Stück.
Doch Halt, im Herbst gibt es ja noch 2 Wochen Bayern und Kärnten. In diesem Sinne, bis bald
Hans und Martina

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Norddeutschland und Dänemark Juni 2022    Teil 1

Hallo liebe Leser,

Nun war es also soweit, ich habe mich per Ende Mai 2022 frühpensionieren lassen und geniesse ab sofort das süsse Nichtstun. Als Erstes wollte ich mal mehr als 2 Wochen mit dem Wohnmobil wegfahren. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich hatte in den rund 40 Arbeitsjahren nie mehr als 2 Wochen am Stück Ferien, ausser beim Militär. Da waren es 3 Wochen so etwas wie Aktivferien.
Das Problem war einzig, dass Martina im Juni auch nur 2 Wochen Ferien machen konnte. Was tun?
Die Lösung war eigentlich simpel, ich fahre los und sie kommt dann rund 2 Wochen später nach, ganz einfach, oder?

Montag der 30. Mai 2022 war mein letzter Arbeitstag bei Holenstein Transporte in Schwarzenbach und am Donnerstag 02. Juni wollte ich losfahren, Ziel Norddeutschland.

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So sah er also aus, mein Plan, bis ins letzte Detail durchdacht. Ich kann mein Sternzeichen nicht überlisten, so sind die Jungfrauen halt. Nichts wird dem Zufall überlassen. Es gibt nichts schlimmeres für mich, als nachmittags um vier einen Platz zum Nächtigen zu suchen. Das war früher schon so als Renato und ich noch mit dem Motorrad unterwegs waren. Doch halt, auf dem Plan stand da irgendwo noch: Martina abholen.
Das musste auch noch geplant werden, dazu brauchte es ein Flugticket von Zürich nach Hamburg und eine Frau, die zum ersten Mal ALLEINE mit dem Flieger reist. Bisher war ich ja immer dabei und habe mich um die Reise gekümmert. Das wird schon schiefgehen.... Am Freitag 10. Juni sollte sie der gebuchte Flieger nach Hamburg bringen, doch dazu später.

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Nachdem ich alles gepackt hatte, fuhr ich also los, über Singen, Titisee, Freiburg bis nach Meissenheim auf den dortigen Wohnmobilpark. Wir waren ein paar Jahre zuvor schon mal dort, allerdings auf dem Heimweg. Ein schönes Plätzchen im Halbschatten, denn es war schon ganz schön warm für Anfangs Juni. Stuhl und Tisch raus und ein kühles Bierchen aus dem Kühlschrank, es war allerdings schon ein bisschen komisch alleine unterwegs zu sein. Das letzte Mal war es so im Oktober 2016 als ich das Wohnmobil in Rosenheim abholte.
Und wer macht jetzt das Essen? Spass beiseite, natürlich war es nicht so, dass ich Martina nur zum Kochen brauchte, schliesslich koche ich selber auch sehr gerne. Aber nur für mich? Später vielleicht, aber sicher nicht in Meissenheim, im Land von Spätzle, Knödel und so. Ein schöner Spaziergang ins Städtle und dort in ein uriges Gasthaus, der Eintracht. Das Wirtepaar war beinahe so alt wie die Gaststätte, an der Wand hängen die Geweihe der Wildspezialitäten auf der Karte.

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Paprikaschnitzel mit Spätzle und 2 Gläschen Badischer Rotwein, sehr lecker. Der Start in die Ferien ist gelungen, so kann es weitergehen.

Am nächsten Tag, Freitag vor Pfingsten, ging die Fahrt weiter nach Traben Trarbach an der Mosel. Eine schöne Fahrt, doch wo war die Mosel? Weit und breit kein Fluss in Sicht. Doch die letzten Kilometer führte eine Passstrasse runter ins Tal und dort war sie, eingebettet zwischen unzähligen Rebbergen. Doch bevor ich auf den gebuchten Platz auf dem Moselcamping in Pünderich fuhr, musste ich noch einkaufen und tanken in Traben Trarbach, ich wollte ja erst am Pfingstmontag weiter. Edeka und Aldi Süd waren gleich nebeneinander, leider war das mit dem Parkplatz so eine Sache. Der Edeka Parkplatz war voll und auf dem Aldi Parkplatz hatte es so eine komische Anordung der Parkplätze und ich hatte ein 8m Wohnmobil, welches überall in die Fahrbahn ragt, also quer über 3 Parkplätze, es hatte ja genug freie Plätze. Keine 20 Minuten später hatte ich meinen Einkauf im Edeka erledigt. Leider hat mir in der Zwischenzeit ein eifriger Kontrolleur einen Bussenzettel unter den Scheibenwischer geklemmt, weil ich mich nicht an die Parkordnung gehalten habe. Doch wie soll ich mich mit meinem Teil auf ein einzelnes Parkfeld stellen wenn es überall zu lang oder zu breit ist? Zähneknirschend nahm ich die 40 Euro zur Kenntnis, zahlbar in 10 Tagen an irgendwen in Stuttgart ?? Nicht gerade touristenfreundlich.

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Nun gut, nach dem Tanken auf den Camping, https://www.mosel-camping-platz.de/puenderich/

ich hatte schon lange reserviert, in weiser Voraussicht, weil ja Pfingsten war. Ein wunderschöner Camping in einem kleinen Ort direkt an der Mosel, mit allem was man so braucht. Freundliches Personal mit einem kleinen Imbiss und Restaurants sowie Weinstuben in der Nähe. Schade war Martina noch am arbeiten.

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Am Abend erkundete ich ein bisschen den Ort, schaute wo ich Brötchen fürs Frühstück kriege und ass in einer Kneipe dem Bistro-Cafe Moselblick direkt neben dem Platz.

Nach einer ruhigen Nacht am Morgen ins Städtchen zum Bäcker und dann während dem Frühstück mal schauen was mit dem Wetter so drinliegt.


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Das Frühstück fällt bei mir immer irgendwie karg aus, ein Brötchen mit Konfitüre, Saft und ein oder zwei Kaffee, das wars. Zwischenzeitlich habe ich mich für einen Ausflug mit dem Fahrrad entschieden, der Radweg entlang der Mosel führte schliesslich beinahe durch den Campingplatz. Also rauf aufs Bike und flussaufwärts nach Reil, dort hatte es die nächste Brücke über die Mosel. Es war Samstagvormittag und in Reil der Wochenmarkt. An einem Stand mit Fensterputztüchern blieb ich wohl zu lange stehen und schon hatte ich nach einer eindrücklichen Demonstration einen Satz Kaltwasserputztücher für günstige 20 Teuros im Gepäck. http://www.kaltwassertuch.de/

Seit ich diese Tücher habe, darf ich zuhause die Fenster putzen, da hab ich mir was eingebrockt...
Nach einem Apero am Fluss gings wieder flussabwärts, ich wäre gerne auf dieser Seite runter, aber hatte keine Ahnung wann die Fähre in Pünderich wieder über die Mosel zurückfährt. So fuhr ich sicherheitshalber wieder über die Brücke und zurück zum Camping.


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Dort angekommen hatte ich inzwischen schon einen kleinen Hunger, welchen ich im Bistro an Camping stillen konnte. Seht selber, sieht doch lecker aus, Flammkuchen und ein feines Glas Weisswein aus der Region.

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Danach : Siesta und Spaziergang durch die Ortschaft mit anschliessendem Nachtessen im Moselblick.
Der Sonntag begann mit dem angekündigten Regen und führte später zum Alternativprogramm, Brötchen beim Bäcker holen, frühstücken und anschliessend eine Bootsfahrt auf der Mosel. Bei dieser Bootsfahrt sah ich zum ersten Mal, wie hoch das Wasser auf der Mosel ein Jahr zuvor stand. In vier Meter Höhe hingen noch Plastikfetzen und sonstiger Unrat. Beim Bistro Moselblick hat es aussen an der Wand eine Plakette mit dem Wasserstand von einem Jahr zuvor, auf dieser wird ersichtlich, dass der gesamte Campingplatz ebenfalls ca. 2 Meter unter Wasser war....
Es wurde ein gemütlicher Sonntag, lesen und entspannen am Nachmittag und abends ein Süppchen und ein Glas Wein, oder zwei.


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Am Pfingstmontag ging die Reise weiter Richtung Norden, hauptsächlich übers Land, ich hatte ja keine Eile, denn mein nächstes Ziel Wetzlar war nur rund 170 km entfernt. Zuerst wollte ich auf den dortigen Stellplatz, irgendwie passte der mir aber nicht sonderlich sodass ich bereits in Pünderich, auf dem Campingplatz Wetzlar ein Plätzchen resevierte. http://campingplatz-wetzlar.de/

Es sollte sich lohnen, das Wetter war auch schon wieder besser und mein Platz wirklich ganz toll. Seht selbst:


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Halbschattig, rundherum Hecken und sehr nette Betreiber. Anscheinend liegt Wetzlar nicht an einer Hauptroute, die Betreiber waren erstaunt, dass ein Schweizer auf der Durchreise bei ihnen vorbeikommt. Direkt neben dem Camping ein Biergarten mit griechischem Restaurant, welches am Abend komplett ausgebucht war. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durfte ich am Abend natürlich auch nicht fehlen, musste aber allerdings drinnen essen.



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Lecker wars, zur Verdauung noch einen Ouzo...Schmeckt mir überhaupt nicht, aber wenns hilft..
Auf jeden Fall habe ich gut geschlafen.

Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber mein nächstes Ziel durfte ich auf keinen Fall auslassen. Ausgeruht fuhr ich weiter, heute rund 300 km weiter Richtung Norden, Ziel Steinhuder Meer, auf den dortigen Stellplatz. Aufmerksame Leser haben vielleicht gemerkt, wir waren schon einmal dort, mit Martina im Herbst 2020 nach unserm Besuch in Berlin.


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Das Steinhuder Meer ist Ausflugsziel für viele Städter, aus Hannover oder so, aber nur am Wochenende. Unter der Woche ist es schön ruhig hier, die Restaurants aber auch gut besucht. Abends musste ich unbedingt wieder zum Chinesen, https://seapalace.business.site/
schon vor 2 Jahren haben wir dort lecker gegessen. Das Rindfleisch mit Zwiebeln schmeckte mir ausgezeichnet. Leider war am Abend wirklich nichts mehr los, den Absacker musste ich mir vor dem Womo genehmigen. Macht auch nichts, die 300 Autobahnkilometer waren anstrengend, und so fiel ich rasch müde in die Heia.

Am Mittwoch 8. Juni 2022 früh raus aus den Federn, der Bäcker kommt um 8 Uhr auf den Platz. Das Wetter passte auch, so dass ich mit dem Fahrrad ein bisschen in der Gegend rumfuhr, aber nicht zu weit, weil ich später auch mal wieder was einkaufen musste.


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Am Hafen ass ich dann auch noch ein leckeres Fischbrötchen und ein Weissbier durfte natürlich auch nicht fehlen.


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Es war so ein richtig schöner Tag, die Gänse waren mit ihren Jungen unterwegs und auf dem See, äh Meer, genossen einige Stand Up Paddler die angenehmen Temperaturen. Abends kochte ich mir ein lecker Süppchen und genoss die Ruhe auf dem Platz.
https://www.steinhuder-meer.de/buchen-planen/wohnmobilstellplatz-steinhude

Apropos Ruhe, tagsüber ist es nicht so ruhig, in der Nähe ist ein Fliegerhorst der Deutschen. Wenigstens fliegen sie nur mit grossen Propellermaschinen und nicht mit Eurofightern...


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So, heute ist Donnerstag und morgen soll Martina in Hamburg landen. Also nichts wie weg hier und ab nach Hamburg. Es sind ja nur rund 170 km bis auf den Knaus Campingplatz in Hamburg.
https://www.knauscamp.de/hamburg.html

Ich hatte dort vorgängig reserviert und war auch ziemlich zeitig dort, leider zu früh, weil er über die Mittagszeit geschlossen ist. Also nutzte ich die Zeit und fuhr wieder weg um noch kurz den Getränkebestand und so aufzufüllen. Schliesslich muss ich ab morgen wieder etwas mehr haben als Bier und Wein.
Das mit dem einkaufen in Städten ist so eine Sache, es hat zwar viele Möglichkeiten aber wenn du dich nicht auskennst nicht immer einfach. Ich fand einen Laden mit allem, sogar relativ nah, allerdings wieder mit dem gleichen Problem wie in der Vorwoche in Traben Trarbach, nämlich genügend grossen Parkplätzen. Als hinten die Fahrräder in die Hecke ragten, kam vorne wenigstens noch ein Auto vorbei, der Parkplatz nebenan hatte höchstens noch für ein Motorrad Platz.
Zurück auf dem Camping funktionierte der Check In mehr oder weniger problemlos, allerdings galt ja in Deutschen Landen immer noch je nach dem eine Maskenpflicht. Ich merkte aber schnell, dass die Leute selber nicht genau wussten wo was gilt und so habe ich mich an die Mehrheit gehalten. Im öffentlichen Verkehr allerdings galt hier im Norden ZWINGEND Maskenpflicht.

Dies führte dann manchmal zu grotesken Situationen, einerseits Maskenpflicht, am liebsten FFP2, und gleichzeitig 9 Euro Tickets was dazu führte dass die Busse und Bahnen teilweise gerammelt voll waren. Ich hatte für mich und Martina natürlich auch ein solches Ticket gekauft, wirklich praktisch wenn du in verschiedenen Regionen unterwegs bist.

Zuhause in der Schweiz war Martina ein bisschen angespannt, aber der Vorabend Check-In klappte schon mal. In Hamburg schaute ich schon mal in der Flightradar App mit welchem Flieger sie denn kommen sollte. Dieser flog nämlich hier am morgen um 7 Uhr weg nach Zürich und dann wieder zurück nach Hamburg. Als ich sah um was für einen Flieger es sich handelte musste ich Martina per WhattsApp mitteilen, dass ich noch nicht sicher war ob ich sie abholen sollte. Warum das? Seht selbst:


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Der BVB Fanairbus, geht gar nicht für ein Bayern Clubmitglied... Nun ja, ich musste ja nicht mitfliegen und Martina fügte sich in ihr Schicksal. Auf jeden Fall klappte bei ihr alles wunderbar, am Morgen um 9 Uhr hob er ab Richtung Hamburg.
Bei mir schien auch alles zu klappen, beim nahen IKEA war eine Bushaltestelle und ich stieg dort in den ersten 284er Bus, dachte mir noch dass der schön früh schon da ist, beinahe 5 Minuten zu früh. Unterwegs merkte ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Der Bus fuhr westwärts und der Flughafen liegt aber im Osten. Ich war auf der richtigen Linie aber mit der Endstation in der anderen Richtung. Derjenige in die andere Richtung fuhr ab IKEA 5 Minuten später. So ein Mist, also bei nächster Gelegenheit raus und wieder zurück. Zum Glück war ich früh unterwegs und hatte eine App für den öffentlichen Verkehr in Hamburg, so dass ich über Umwege dann doch noch den Flughafen fand.

Von der vorletzten Haltestelle sah ich gerade noch wie der Flieger aus Zürich landete, also schnell zum Terminal 1 und warten. Komischerweise war der Flieger auf der Ankunftstafel nirgends vermerkt, logisch, sie hatten den Terminal gewechselt...
Also runter zum Terminal 2 und wieder warten, und warten, und warten. Das beginnende Gepäckschaos auf deutschen Flughäfen hatte Hamburg schon erreicht, rund eine Stunde nach der Landung kam Martina mit ihrem Koffer als eine der ersten aus dem Terminal.
Endlich hatte sie mich wieder und ihr Ferienstart war geglückt.

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Nach der problemlosen Rückfahrt mit dem Bus gabs noch einen kleinen Zmittag bei Ikea, anschliessend einrichten im Womo und Siesta, schliesslich war sie auch schon lange auf den Beinen. Abends noch zum Griechen in der Nähe und früh ins Bett, schliesslich gehts am Samstag weiter in die Stadt des Marzipans, Lübeck. Dort wollten wir dann bleiben bis am Dienstagvormittag.

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Campingplatz Lübeck Schönböcken, https://www.camping-luebeck.de/
etwas ausserhalb der Stadt aber mit einer Bushaltestelle vor dem Platz. Schönes Wetter und ein toller Platz mit schönem Rasen. Nach dieser kurzen Fahrt, Lübeck ist nur rund 70 km ausserhalb Hamburgs, noch ein bisschen in die Stadt.
Weil der Camping ja nicht gerade im Zentrum liegt, kommt hier der Bus praktisch leer an, fünf Haltestellen weiter ist er rappelvoll. Dichtgedängt dank 9 Euro Ticket bis zum zentralen Busbahnhof und von dort direkt zur ersten Sehenswürdigkeit, das Holstentor. Wer schon einmal die Serie "Morden im Norden" gesehen hat weiss was ich meine, dort sieht man es öfters. https://de.wikipedia.org/wiki/Holstentor


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Allerdings sind die Aufnahmen im Fernseher sicher nicht an einem Samstagnachmittag entstanden, bei so schönem Wetter war einiges los in der Stadt.


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Das Hanse Kulturfestival fand an diesem Wochenende statt, wir mussten froh sein am Abend ein Plätzchen in einer Pizzeria zu ergattern. https://restaurant-diavolo-luebeck.de/
Direkt neben der St.Marienkirche, leckere Pizzas und freundliches Personal. Auf jeden Fall mussten wir Sonntags wieder ins Domviertel, Strassenmusiker und vieles mehr gab es zu sehen.

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Es gab soviel zum Sehen und Staunen, nebst diesen Kunsttagen ist Lübeck nicht umsonst Unesco Weltkulturerbe. Allein schon die Kirchen, Türme oder die verschiedenen Strassen und Gassen in der Altstadt sind eine Reise wert.
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCbecker_G%C3%A4nge_und_H%C3%B6fe


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Und dann noch dieses Wetter, Mitte Juni im Nördlichsten Norden von Deutschland, wir hatten in Italien Mitte Juni schon öfters schlechteres und kälteres Wetter.
Aber wie es halt so ist, auf Sonne folgt Regen, eine Gewitterfront beendete den Sonntag.

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Und ich beende hier den ersten Teil des Berichts, wir sind ja nochmal beinahe 2 Wochen unterwegs und habe deshalb noch viel zum schreiben. Also dann, Teil 2 folgt dann so Anfang Dezember.

Agno Frühling 2022

Hallo liebe Leser,
Wir waren mal wieder unterwegs. Beschlossene Sache war, dass wir im Frühling 2022 aufgrund der unterschiedlichen Coronamassnahmen im übrigen Europa in der Schweiz bleiben. Vom 23. April bis 29. April 2022 in Agno.
Frühling im Tessin ist immer etwas Schönes, vor über 40 Jahren haben wir unsere ersten gemeinsamen Ferien in Agno verbracht.
Deshalb wollten wir mal wieder dahin, ein schöner Campingplatz am See sollte es sein. Unsere Wahl fiel auf den Camping Lugano Lake, https://www.campingluganolake.ch/
, wir sollten es nicht bereuen. Neue Besitzer, familiär geführt, nicht zu gross und alles vorhanden was man in den Ferien so braucht.

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Wir hatten einen Platz fast direkt am See, der Wasserstand war allerdings relativ tief, sodass die kleine Bucht beinahe trockengelegt war.

Allerdings habe ich um ein Haar vergessen, dass uns das Tessin öfters mit Regen empfängt. So war es auch diesmal, unsere Fahrt in den Süden war bis Thusis sonnig und warm, noch vor dem San Bernardino Tunnel schüttete es aber wie aus Kübeln. In Agno angelangt regnete es nicht mehr und wir konnten uns gemütlich einrichten.
Am Abend wollten wir dann in den Ort, um Essen zu gehen, trotz Regenschirm und Kapuze und ohne Gummistiefel. Diese wären angebracht gewesen, unsere Schuhe waren auf halber Strecke schon völlig durchnässt, denn es regnete wieder in Strömen.
Im Grotto Reina wurden wir fündig, gottseidank sind wir früh aufgebrochen sodass wir drinnen noch einen Platz bekamen. Wegen des schlechten Wetters konnte man leider nicht draussen essen und drinnen waren schnell alle Plätze belegt.
Wenn so viele Leute ins gleiche Grotto auswärts essen gehen, sollte das Essen nicht zu verachten sein. So war es dann auch, für mich natürlich eine leckere Pizza und Martina wollte unbedingt ein Steinpilzrisotto, bestellt natürlich auf italienisch....
Doch irgendwie klappte das bei Martina nicht wie gewohnt, sie sagte con Parmigiano und die Angestellte verstand solo Parmigiano, so kam es wie es kommen musste, Risotto nur mit Käse und keine Steinpilze...Es hat ihr trotzdem geschmeckt.
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Am nächsten Morgen, Sonntag und wieder etwas besseres Wetter, ab nach Lugano ein bisschen bummeln. In der Stadt hatte es überall Autos und die Hauptstrasse am See wurde zur Flaniermeile, weil alles wegen einer Oldtimerrally abgesperrt war. Es war noch interessant, die neuesten Autos, viele mit Elektroantrieb, zu bestaunen. Ich fand besonderen Gefallen am neuen Renault Megane E-Tech und Martina durfte mal im Ford Mustang Elektro sitzen, für mehr reichte es ihr nicht, das liebe Kleingeld....
Aber für das Mittagessen in der Stadt musste es reichen. Wir fanden in der Innenstadt eine von aussen nicht so besonders scheinende Lokalität, drinnen aber sehr schön und mit leckeren Speisen. Leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt und Google hilft mir für einmal auch nicht. Jedenfalls haben wir es so gemacht wie schon öfters, einen gemischten Salat und eine Pizza. Und dann wird geteilt und am Schluss reicht es noch für was Süsses.
Abends wollte ich grillieren, mal den neuen Grill ausprobieren. Den letzten habe ich auf Ricardo verhökert, weil er meinen Ansprüchen nicht genügte. Enttäuschenderweise musste das Vorhaben verschoben werden, pünktlich zum Nachtessen setzte wieder Regen ein. So wurde halt drinnen gekocht und gegessen.

Montagmorgen und strahlender Sonnenschein, ideal um den Tipp meiner Schwester in die Tat umzusetzen. Mit dem Schiff nach Gandria und zu Fuss zurück.


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Mit dem Zug nach Lugano und dann um 11.00 Uhr aufs Schiff, so waren wir rechtzeitig zum Mittagessen in Gandria.

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Ein herrlich schöner Ort, auf der Sonnenseite des Luganersees, praktisch nur zu Fuss oder mit Schiff erreichbar. Wir fanden ein schönes Plätzchen auf einer Sonnenterrasse eines Restaurants um etwas kleines zu essen.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den ca. 5 km langen Fussmarsch entlang des Sees zurück nach Lugano.

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Eidechsen, mit oder ohne Schwanzteil nutzten die Sonnenstrahlen ebenso wie wir, allerdings waren wir froh, wenn mal wieder ein schattiger Teil folgte. Im Gegensatz zu den zwei vorangegangenen Tagen war es schon wieder schön heiss und weit und breit keine Gaststätte in Sicht. Das letzte Stück des Weges entlang der Strasse in Lugano kann man sich schenken, es gibt die Möglichkeit den Rest mit dem Bus zu fahren. Wir liefen jedoch weiter auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen in einem Ristorante. Auf der Piazza della Riforma wurden wir fündig, sauteuer aber durstlöschend.

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Den Weg hinauf zum Bahnhof liessen wir diesmal aus, mit der Standseilbahn war es nicht so beschwerlich, unsere Füsse kochten schon bald in den Wanderschuhen.
Und übrigens hatten wir ja das Ticino Ticket welches man bei Hotel- oder Campingplatzübernachtungen erhält und man gratis mit dem öffentlichen Verkehr fahren darf.
https://www.ticino.ch/de/ticket.html
Das nützten wir regelmässig, zurück nach Agno gings ja wieder mit dem Zug.

Dienstags war unser fauler Tag, wir frönten dem süssen Nichtstun, und endlich konnte ich mal den Tischgrill ausprobieren. Der Lotus Tischgrill funktioniert mit Holzkohle, ganz praktisch füllt man das Töpfchen mit Holzkohle, darunter ein bisschen Anzündpaste, anzünden und zusammensetzen. Dann den Ventilator einschalten und in 10 Minuten ist er wunderschön heiss und zum Grillieren bereit. So wurden Mittags und abends die Würste und das Fleisch schön lecker. Ich war zuständig für Grill und Bier, Martina besorgte den Rest. Doch halt, die Salatsauce ist auch noch in meiner Zuständigkeit. Martina meint, dass ihr meine Sauce besser schmecke.



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So schlecht war das Brötchen auch nicht getoastet, dass es so einen kritischen Blick braucht!
Nun gut, Feuertaufe bestanden, der Mittwoch kann kommen.


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Mit dem Zug nach Ponte Tresa und dann per Postauto nach Luino zum Markt, alles im Ticino Ticket enthalten und kostet keinen Rappen. Vor vielen vielen Jahren war ich schon mal da, gefühlt ist immer noch alles gleich. Kleider, Taschen, Schmuck und allerlei Krimskrams. Waren es früher jedoch Italiener, welche die Waren feilboten, sind es heute vornehmlich Asiaten...Ich kann mit so einem Markt nicht viel anfangen, ich weiss heute noch nicht, warum ganze Reisebusse voll mit Deutschen Touristen hierher gekarrt werden und die dann auch noch Spass daran haben. Ich bevorzugte die Stände mit Lebensmitteln, Gemüse, Früchte, Käse und Teigwaren von echten Italienern und aus der Region.


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Könnte mal jemand meiner Frau sagen, dass da was zwischen den Zähnen ist, bevor so ein Selfie entsteht?
Am nächsten Tag, es war ja bereits wieder Donnerstag, spazierten wir dem See entlang bis nach Magliaso, der Weg würde noch bis Ponte Tresa weitergehen, wir fuhren aber mit dem Zug wieder zurück und genossen den restlichen Tag. Abends nochmal ins Grotto, was Leckeres essen. Diesmal klappte auch das mit der Bestellung bei Martina. Wir haben es uns irgendwie so angewöhnt, dass am letzten Abend vor der Heimreise nochmals gemütlich auswärts gegessen wird. Auch wenn dies in der Schweiz nicht ganz billig ist, das örtliche Gewerbe lebt davon, und wenn ich in den Ferien jeden Rappen umdrehen muss, bleibe ich besser zuhause.


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Freitags zusammenpacken und von den tollen Campingmitarbeitern verabschieden, wie üblich durch den San Bernardino Tunnel wieder in die Deutschschweiz und den Thurgau. Unser Womo kennt den Weg, und nach den Ferien ist vor den Ferien.
Ich freue mich bereits auf den Juni, geplant sind 3 - 4 Wochen in Deutschland und Dänemark, für Martina werden es aber nur 2 Wochen.
Doch mehr dazu in meinem nächsten Bericht, ich will ja nicht schon alles verraten.


Alles Gute und bis bald


Hans und Martina