Der Osten und Norden Deutschlands, Teil 1

Der Osten und Norden Deutschlands, Teil 1

Wiedermal Hallo liebe Leser,


Martina hat im letzten Winter den Wunsch geäussert, mal an die Mecklenburgische Seenplatte zu fahren. Weil diese ja nicht mal kurz übers Wochenende erreicht werden kann, machte ich mich an die Planung. Wir hatten 3 Wochen Ferien ab dem 10.06.2023 bis zum 1. Juli 2023, das sollte reichen.
Über Nürnberg, Dresden bis nach Stralsund und dann zurück über die Mecklenburgische Seenplatte, Spreewald und zuletzt Bayern wollte ich fahren. Diesen Plan unterbreitete ich Martina und sie war nach leichten Anpassungen wie immer einverstanden.

Zu Beginn, am Samstag und Sonntag waren die beiden längsten Teilstrecken geplant, jeweils rund 350 km. Als wir noch jünger waren und nicht soviel Zeit hatten, haben wir auch schon das Doppelte an einem Tag gemacht, diese Zeiten sind aber vorbei. Heute reichen uns 350 km am Tag.
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Mitten im Nirgendwo in Roth, das liegt auf Höhe Nürnberg, machten wir unseren ersten Stopp. Camping Waldsee, nur für eine Nacht. https://www.camping-waldsee.de/
Wenn man nicht so lange Etappen macht, ist man auch früh da und kann dann den Aufenthalt, wenn auch nur für eine Nacht, doch geniessen.
Wir sind nicht so die Stellplatzfahrer, spät ankommen, wenig bezahlen, selber kochen und dann am nächsten Morgen in aller Frühe ohne Frühstück wieder los. Campingplatz mit Gastronomie, Bäume, Wiesen und wenn möglich mit See sollte es dann schon sein.
Dieser Platz hatte alles was wir wollten, und Martina war vom Nachtessen positiv überrascht. Die Ruhe und Stille mitten im Wald, schade blieben wir nicht länger.
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Sonntag, weiter Richtung Nordosten, Dresden war das Ziel. Dort wollten wir dann bis Mittwochmorgen bleiben, im Nachhinein auch viel zu wenig. Wenn man will kann man diese Stadt auch an 2 Tagen abklappern, aber für einen ausgiebigen Besuch sollten schon mindestens 4 Tage geplant werden.
Die Fahrt dorthin verlief problemlos, das Wetter passte und der Verkehr am Sonntag war ohne LKW`s auch überschaubar. Natürlich hatte ich vorgängig nach einem tollen Campingplatz Ausschau gehalten und wurde fündig. https://www.cbm-camping.de/dresden/

Dieser Platz machte einen guten Eindruck und war vor allem bestens gelegen, mit Bushaltestelle direkt vor dem Eingang.

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Wir haben uns einen schönen Platz ausgesucht, halbschattig und mit saftiger Wiese. Es ist Mitte Juni und schon ganz gut belegt, bis am Abend schon beinahe voll. Restaurant und Brötchenservice gehörten auch dazu, die Sanitäranlagen waren sauber und teilweise neu, beinahe alles passte. Der Service im Restaurant wäre noch ausbaufähig wenn man denn Personal finden würde. So musste man alles selber bestellen, holen, abräumen und beim Rausgehen noch bezahlen. Die Speisen waren aber lecker und wenn man keine Berührungsängste hatte, konnte man auch draussen noch einen Platz finden. Wir hatten auf jeden Fall nach dem Essen einen angeregten Gesprächsabend mit irgendwelchen Campern aus Bayern.

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Montagmorgen fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Semperoper und so wollten wir sehen.
Ein Wahnsinn, diese vielen historischen Gebäude, wenn man bedenkt, dass vor 70 Jahren rund zwei Drittel der Stadt zerstört waren. Und dann noch diese Ordnung und Sauberkeit auf den Strassen und Plätzen, kein Vergleich zu anderen Städten in Deutschland.
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Der Fürstenzug, ein über 100 m langes Bild, gemalt auf Kacheln aus Meissner Porzelan,



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Der Innenhof des grünen Gewölbes,

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Die Semperoper, und das alles im Zentrum zu Fuss erreichbar. Wir waren begeistert, beinahe hätten wir noch das Mittagessen verpasst.

Ich könnte euch noch viele schöne Bilder zeigen, bringt nichts, wenn ihr könnt, fahrt selber hin, es lohnt sich.
Dienstags erkundeten wir die etwas weitere Umgebung mit dem Hop on Hop of Bus.Vorbei an den vielen Schlössern bis zum blauen Wunder, die einzige Brücke welche im zweiten Weltkrieg nicht komplett zerstört wurde, https://de.wikipedia.org/wiki/Blaues_Wunder_(Dresden)

bis zur Standseilbahn welche hinauf zum Luisenhof führte.


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Diese Standseilbahn ist auch noch ein Relikt aus längst vergangenen DDR Zeiten.

https://www.dvb.de/de-de/entdecken/bergbahnen/standseilbahn
Oben angekommen rein in den Luisenhof, schliesslich ist Mittagszeit und von der Gartenterasse hat man einen wunderbaren Überblick über die Elbe und Dresden.

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Übrigens ist der Luisenhof ein geschichtsträchtiges Lokal und sehr zu empfehlen. https://www.luisenhof-in-dresden.de/

Wieder unten erwischten wir gerade noch den nächsten Hop on Hop off Bus welcher unsere Rundreise an der Semperoper wieder beendete.

Zu dieser Busfahrt noch etwas : Nebst dem Fahren erzählte der Fahrer noch diverse Anekdoten über dies und das von Dresden, lustiges und besinnliches, neben dem Standartgedönz aus den Boxen. Wir fanden das äusserst interessant und bedankten uns am Schluss der Fahrt mit einem Trinkgeld.....Leider waren wir trotz vollem Bus die einzigen, die das taten. Beim Gespräch mit dem Fahrer spürten wir die Erleichterung dieses Mannes, dass er nicht mehr lange bis zu Pension hat, weil die Wertschätzung dafür von der heutigen Gesellschaft nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht macht dann das später auch KI (die künstliche Intelligenz).
Es waren 3 herrliche Tage in Dresden, jedoch am Mittwoch mussten wir weiter, Ziel Prenzlau am Uckersee. Nochmals rund 300km bei herrlichem Wetter. Wir hatten dort einen Platz am Camping Sonnenkap bis Samstag gebucht. https://www.sonnenkap-camping.de/

Ein wunderbarer Platz mit allem was man so braucht, inklusive Restaurant am Platz. Dort konnten wir auch erstmals unsere Fahrräder brauchen, eine schöne Gegend zum Radlfahren. Am ersten Abend assen wir jedoch gleich neben dem Platz auf der schönen Gartenterasse. https://www.kap-prenzlau.com/

Wenn schon direkt am See musste es aber schon Fisch und ein feines Glas Weisswein sein, wir wurden nicht enttäuscht. Das Zanderfilet auf Lauch- Weissweinsauce bei sommerlichen Temperaturen war sowas von lecker, ich musste es am Freitag nochmals bestellen.
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Dieser Campingplatz war etwas ausserhalb von Ortschaften, ein Ort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Apropos Hase, die hatte es wirklich, immer mal wieder hoppelte ein ausgewachsener Feldhase über den Platz, leider immer zu schnell für uns um ein Foto zu machen. 
Tagsüber fuhren wir mit dem Fahrrad an oder um den See, rundherum war es aber zu weit, und schliesslich sind wir in den Ferien und nicht auf der Flucht.
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Am Donnerstag Abend gab es einen Wetterumschwung, der Regen dauerte bis Freitagnachmittag und so hatten wir mal einen Tag drinnen und nutzten ihn für Kochen, ausgiebig Duschen und Lesen. Bevor wir am Samstag weiterfuhren musste am Freitag Abend noch mal lecker Fisch auf den Teller, diesmal allerdings drinnen. Gut hatten wir reserviert, das Lokal war wieder sehr gut besucht.
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Noch ein bisschen Plattdeutsch gefällig ? Nicht einfach zu lesen.
Nach einer Woche unterwegs ging es am Samstag weiter Richtung Norden, Ziel Stralsund.
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Wir sind nun ganz weit oben, diese Brücke führt von Stralsund auf die Insel Rügen, welche wir schon einmal besucht hatten. Die Fahrt hierhin war entspannt, je weiter nördlich, je weniger Verkehr. Das Wetter hatte auch wieder auf schön gewechselt, ja es war sogar schon sommerlich warm. Ungewöhnlich für diese Breitengrade.
Unseren Stellplatz hatten wir vorsorglich reserviert, am Wochenende ist es sonst manchmal schwierig noch was zu finden. https://caravanstellplatz-ruegenbruecke.de/
Über 100 Plätze stehen hier zur Verfügung und am Samstagnachmittag war er voll. Von hier zu Fuss in die Stadt sind es rund 15 Minuten, dies nutzten wir am Nachmittag für einen Spaziergang und Einkehr beim Chinesen am Abend.
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Am Hafen hatte es unzählige Fischkutter und im Hintergrund das Ozeanum welches wir dann am Sonntag besuchen wollten, Martina wollte endlich mal einen Mondfisch sehen. https://www.ozeaneum.de/

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Herrlich warm und kein Wind, man wähnte sich im Süden von Italien. Beim Chinesen konnten wir auch wieder draussen essen, und dann gab es noch einen Verdauungsspaziergang bis zum Stellplatz.


Sonntags marschierten wir dann zeitig in die Stadt, damit wir beizeiten ins Ozeanum konnten, denn früher Vogel fängt den Wurm.

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Damit das Bild richtig schön wird, musste ich natürlich auch drauf...
Die nächsten 2 Stunden waren hochinteressant, der Besuch lohnte sich allemal und der Menschenauflauf hielt sich auch in Grenzen. Die Mondfische gab es leider nur im Modell, seit 2012 haben sie keine lebenden Mondfische mehr.
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Ein kleines Modell, Originalgrösse ist bis 3 Meter und rund 3 Tonnen schwer. Auf jeden Fall muss man in Stralsund unbedingt das Ozeanum besuchen, man lernt viel wissenswertes und die Zeit vergeht im Fluge.
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Von oben hat man auch noch einen tollen Ausblick über die Stadt und man sieht im Hintergrund die riesige Werft.
Nach einem lecker Fischbrötchen zu Mittag machten wir am Nachmittag noch eine Bootstour rund um den Hafen, mit lustigen und nachdenklichen Anekdoten rund um die Geschichte von Stralsund und seinem Hafen.
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Im Hintergrund sieht man noch die Gorch Fock1, ein grosses Segelschulschiff, welche bei unserem Besuch zur Renovation in der Werft war. Normalerweise liegt sie im Hafen von Stralsund und man kann sie besichtigen. http://gorchfock1.de/category/news/

Nach diesen vielen Eindrücken mussten wir unbedingt noch ins Schipperhus, Martina brauchte was Süsses.
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Sieht doch lecker aus.
Auf jeden Fall waren es intensive 2 Tage in Stralsund, Montagvormittag zogen wir weiter. Von nun an gehts wieder südwärts, Ziel ist das rund 150 km entfernte Neustrelitz, oder besser die Umgebung davon, der Camping Havelberge liegt etwas ausserhalb.
Doch dazu später, im zweiten Teil dieser Reise. Es gibt noch viel zu erzählen, ich freue mich wenn ihr dann auch dies wieder verfolgt,
Bis Bald